ALKOHOL gibs n ausweg?

moin

ich machs kurz.
bin 21 jahre alt. seit 3 jahren kann ich die finger nicht vom alk lassen. die cannabissucht habe ich erfolgreich besiegt, der alkohol allerdings ist ein harter gegner. trinke täglich 3-4l bier. meine sicht: leben ohne alk ist langweilig, leer und uninteressant. habe in den nächsten 2 jahren nicht die chance in ne anstalt zu gehen da lehrabschlussprüfung und militär bevorstehen. in der alk-beratung war ich mehrmals = kein erfolg.
ich möchte in meinem leben viel erreichen und es nicht versaufen und da ich so verzweifelt bin schriebe ich diesen text hier. bin dankbar um jeden rat, jedoch beachtet bitte folgendes: menschen welche keine ahnung von alkproblemen haben sollten mir keine tipps geben (auch wenns lieb gemeint is, bringt mir nix) auch ratschläge wie: „ja dann kauf dir doch einfach kein bier“ ignorier ich da jeder alkabhängiger über sowas selbst nüchtern laut lacht. wie gesagt, ICH suche hilfe und um alles dankbar (ausschliesslich über die erwähnten punkte).
um mein eigentliches anliegen zu konkretisieren: ich suche nach einer übergangslösung bis ich eine überwachte entziehungskur machen kann. antabus wäre eine möglichkeit,allerdings nicht das wonach ich suche. hat wer ne idee?
auch nehme ich gerne persönlich kontakt zu personen auf welche mir privat hilfe leisten wollen ([email protected]).
das wars schon, danke!

Hallo,

es ist mutig von Dir einzugestehen, dass Du Alkoholiker/Alkoholabhängiger/Ankoholsüchtiger bist - und es ist der erste Schritt, davon loszukommen.

Loszukommen heisst in dem Zusammenhang, lebenslang KEINEN Tropfen Alkohol mehr trinken zu dürfen: Abstinent leben.

Im ersten Schritt solltest Du Dich Deinem Hausarzt anvertrauen, damit der Dich nötigenfalls an eine Kollegen verweist, der Erfahrung in der Suchtarbeit hat. Üblicherweise erfolgt dann eine sog. Entgiftung in einer Klinik; d. h. unter med. Kontrolle wird der Körper vom Alkohol „befreit“, indem Du über bestimmte Zeit keinen Alk trinkst.

Danach kommt für viele eine Reha, in der das alk-freie Leben „trainiert“ wird.

Hilfe und Informationen könntest Du auch bei Selbsthilfgruppen (Anonyme Alkoholiker, Guttempler, Blaues Kreuz usw.) erhalten. Entscheidend ist letztlich, dass Du entschlossen bsit, Dein leben nicht weiter zu ersäufen - viel Erfolg!

Hallo,

Vom Alkohol loskommen kann man nur, wenn man aufhört zu saufen. Dass das alleine schwer zu packen ist, hast du ja selbst schon gemerkt.

Nun ist die Frage: Funktionierst du trotz Alk gut genug, dass du deine Prüfung bestehen kannst? Wenn ja, dann könntest du dir bereits jetzt einen Therapieplatz für die Zeit danach suchen (dauert eh, bis du einen kriegst). Die bestandene Prüfung wäre aber nach meiner Einschätzung ein prima Zeitpunkt: Du hast erfolgreich eine Aufgabe gemeistert und kannst jetzt an die nächste gehen.

Das mit dem Militär würde ich mir allerdings gut überlegen. Möglicherweise rauscht du da erst richtig in die Sauferei rein oder du packst es nicht und brichst zusammen. Beides wäre blöd.

Wenn du - bei nüchterner Betrachtung allerdings zu dem Schluss kommst, dass das Erreichen der Prüfung ohnehin sehr fraglich ist, solltest du möglichst umgehend nach einem Therapieplatz suchen und einen Entzug machen.

In jedem Fall sollte dir bewusst sein, dass es typisch für Suchterkrankungen ist, den Zeitpunkt des Aufhörens unter der Angabe „guter Gründe“ nach hinten zu verschieben - in den meisten Fällen leider bis zum St. Nimmerleinstag. Zugrunde liegt die Angst vor dem Aufhören - und man lügt sich selber in die Tasche, damit man es nicht tun muss. Scheinbare Einsicht („ich weiß, dass ich abhängig bin und aufhören will“) ist Teil dieses Selbstbetrugs. Es hält einem prima die Kritiker (auch den in einems selber) vom Leib.

Wenn das so ist, sind alle Tipps für die Katz. Dann musst du einfach solange weitersaufen, bis du fertig bist.

Schöne Grüße,
Jule

Auch Moin.

… meine sicht: leben ohne alk ist langweilig, leer
und uninteressant.

Das stimmt absolut. Allerdings nur, solang du nicht weg vom Alkohol bist.

habe in den nächsten 2 jahren nicht die
chance in ne anstalt zu gehen da lehrabschlussprüfung und
militär bevorstehen.

Typische Alkoholikerausreden.

in der alk-beratung war ich mehrmals =
kein erfolg.

Erfolg setzt echtes Wollen voraus.
Das hast du nicht. In Wirklichkeit möchtest du am liebsten weiter saufen, wenn du nur deine Ruhe hättest.

um mein eigentliches anliegen zu konkretisieren: ich suche
nach einer übergangslösung bis ich eine überwachte
entziehungskur machen kann.

Ja klar, morgen, übermorgen, nächstes Jahr Weihnachten, sind alles prima Zeiten um Aufzuhören. Nur nicht heute.

antabus wäre eine
möglichkeit,allerdings nicht das wonach ich suche. hat wer ne
idee?

Antabus ist ganz großer Mist, vergiss es möglichst schnell. Wenn es dir ein Arzt verschreibt, such dir einen anderen.

Geh zum Arzt. Der wird dir Adressen nennen, wo du, auch besoffen, hingehen kannst und eventuell Hilfe findest.

Um erstmal vom Alkohol weg zu kommen reicht auch eine Entgiftung. Dauert ca. drei Wochen im Krankenhaus und ist wirklich einfach. Für die Zeit wirst du arbeitsunfähig geschrieben, hast also keine Probleme mit deinem Arbeitgeber.

Manche schaffen’s, manche schaffen’s nicht, dann gibt’s die Langzeittherapie.

Mach es, oder sauf dich tot, ganz wie du willst.
Wir leben in einem freien Land.

Gruß, Nemo.

Hallo Strassenköter! (such Dir einen schöneren Namen! :smile:)

Als ersten Schritt könntest Du zu einem Psychiater gehen, am besten einen, der sich auf Suchtfragen spezialisiert hat. Er wird Dich beraten, behandeln und gegebenenfalls „weiterreichen“.

Auch ein Besuch bei den „Anonymen Alkoholikern“ ist eine gute Idee.

Und vor allem schieb das nicht auf, sondern mach es sofort! Auch die anstehende Prüfung ist da keine Ausrede. Du darfst vor allem eine Gefahr nicht unterschätzen, nämlich dass sich Deine Persönlichkeit immer mehr verändert je länger der übermäßige Alkoholkonsum anhält. Das merkst Du selbst gar nicht, ist aber eine Tatsache.

Übrigens schreibe ich aus sehr leidvoller Erfahrung im engsten Familienkreis. Inzwischen sind 30 Jahre ohne jeden Rückfall vergangen, und ich bin irrsinnig dankbar, dass da ein wirklich guter Psychiater die richtigen ersten Schritte eingeleitet hatte.

Nur Du allein kannst Dich aus dem Schlamassel herausziehen. Tu es!

Liebe Grüße und alles Gute

Waldi