ich habe eine frage. in den kriegszeiten des letzten jahrhundert wurden vor allem in osteuropa spirituosen selber destilliert. dabei kam es nicht selten zu erblindung oder todesfällen durch methanol und andere giftstoffe. wie schafft man es heute bei angesehenen schnapsherstellern diese stoffe zu trennen? sonst wäre es ja kreuzgefährlich zb. jägermeister zu trinken!
Soweit ich das weis, nennt sich das „Vorlauf“ und „Nachlauf“.
Beides wird separat abgezapft und nur der mittlere Brand bleibt übrig.
Früher wußte man das wohl nicht.
Eines vorweg: den Alkohol, den man für die Herstellung von hochprozentigem Zeug verwendet, ist Äthanol.
Es gibt noch andere Alkohole, die aber giftig für Menschen sind (die kommen auch im Weltall vor).
Methanol entsteht als „Nebenprodukt“, wenn man mit Äthanol (heißt wohl fachlich „Ethanol“, kann man leicht verwechseln) das gute Zeug aus dem Supermarkt herstellt. Wie die Destillerien es trennen, bleibt wohl deren Geheimnis, selbst bei Wikipedia sthet es nicht. Und wenn man es selber brennt, dieses edukt nicht trennt, dann ist es klar, dass man damit seine letzte (Rachen-)Ölung hatte.
Merke: Äthanol für dich, Methanol für dein Auto (damit wird wohl auch Biokraftstoff hergestellt).
Mehr auf Wikipedia.
Es kommt bei der Destillation auf die saubere Trennung von Vor- und Nachlauf an. Der trinkbare Alkohol befindet sich im sog. Mittelstück, während sich u.a. Methanol bspw. im Vorlauf auftaucht. Der Mittellauf beginnt ungefähr mit 70 bis 80 % vol. Alkohol. Aus Unwissenheit, bzw. zur Erzielung einer höheren Ausbeute wurde im Krieg oder bei Schwarzbrennern nicht sauber getrennt und so kamm es zu Vergiftungserscheinungen. Dies ist übrigens nicht zwingend ein osteuropäisches Phänomen, dort wurde insges. nur mehr schwarz gebrannt.
Hallo middich,
beim destillieren fällt anfänglich der sogenannte vorlauf an. dieser enthält hauptsächlich metanol, da methanol einen geringeren siedepunkt als ethanol hat. der vorlauf wird dann verworfen. nach einer gewissen zeit, die eben die erfahrenen brennmeister einschätzen können bzw. mittel laboranalytik feststellen, folgt dann die eigentliche destillation von ethanol usw.
das ist der grund, warum in deutschland nicht jeder schnaps brennen darf, da eben nur erfahrene brenner die erforderliche zeit einschätze können.
Peter
ich habeh eine frage. in den kriegszeiten des letzten
jahrhundert wurden vor allem in osteuropa spirituosen selber
destilliert. dabei kam es nicht selten zu erblindung oder
todesfällen durch methanol und andere giftstoffe. wie schafft
man es heute bei angesehenen schnapsherstellern diese stoffe
zu trennen? sonst wäre es ja kreuzgefährlich zb. jägermeister
zu trinken!
Hallo, Jägermeister kann man bedenkenlos trinken, da dies kein Destillat sondern ein Likör ist und mit Ethanol landwirtschaftlichen Ursprungs angesetzt wird.
Die Vor- und Nachlauftrennung ist das A und O in Brennereien. Das ist ein schleppender Verlauf, d.h. man kann nicht sagen bis x %Vol. oder x °C ist Vorlauf
und dann kommt der Mittellauf. Der erfahrene Brenner trennt hauptsächlich mit der Nase. Die Vorlaufkomponenten (u.a. Methanol, Acetaldehyd, Ethylacetat,Aceton) riechen wie Klebstoff oder Nagellackentferner. Wobei im Nachlauf höhere Alkohol und Fuselöle enthalten sind, die streng und ranzig riechen, wie ausgekochter Glühwein. die hohe Kunst besteht darin im richtigen Moment abzutrennen, trennt man zu früh(zuviel Vorlauf) oder zu spät (zuviel Nachlauf) hat man erhebliche Qualitätseinbußen.
Ich hoffe ich konnte helfen.
MfG Pümmer
Sorry weil ich erst jetzt antworte, aber seit man nicht mehr direkt auf Mail antworten kann merkt man manchmal anfragen gar nicht …
Das Abtrennen der Schadstoffe geht ganz einfach. Erstens kann man das schmecken und wenn man es nicht gerade auf maximalen Ertrag sondern auf Qualität anlegt, dann genügt das - und zuj zweiten kann man weitgehend auch nach Temperatur abtrennen wie es heute in Industriebrennereien oft getan wird.
Trotzdem ist der Übergang von Methanol zum Ethanol nahtlos und fließen - deshalb hat jeder Alkohol immer auch Reste der Schadstoffe dabei. Nur eben in tolerierbaren Mengen.
Weitere Info unter www.Destillatio.de