Alleine Wohnen...dumme Situation

Hallo,

Also ich möchte August diesen Jahres eine Ausbildung anfangen und somit das Abitur abbrechen. Ich bin in der 11. Klasse mit 18 Jahren und finde nichts reizvolles mehr daran, eine Ausbildung interessiert mich mehr.

Das alles habe ich heute versucht meinen Eltern zu erklären. Meine Mutter hat nur rumgeschrien und mir das Auto weggenommen (das Bargeld und andere Wertsachen habe ich vorsorglich in Sicherheit gebrachr) und mein Stiefvater meinte ich würde versagen und ich solle Ende nächster Woche ausziehen.

Jetzt meine Frage: Was muss ich beachten? Muss ich wirklich in dieser kurzen Zeitspanne ausziehen? Wohin soll ich mich wenden wegen Wohnungen und bis zur Ausbildung sollte ich ja noch zur Schule gehen da mitten im Jahr abbrechen nicht gut ist wie ich finde.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen

Hi
also ich als Mutter würde auch erst mal ausflippen. Das steht so in der Jobbeschreibung und da kommt keiner der Beteiligten drumherum.

>>Ich würde argumentieren, dass ein Abitur ein Meilenstein fürs Leben ist, dass du ja nicht gleich studieren musst, sondern später auf einen Lehrberuf per Studium aufbauen kannst.
>>Ich würde sagen, dass ein Abbruch niemals gut kommt, weder im Lebenslauf, noch in der persönlichen Lebensansicht.
>>Ich würde meinen, dass du doch eineinhalb Jahre (oder gar weniger?) dich zusammenreißen könntest, weil es so wichtig ist, eine kontinuierliche Ausbildung vorweisen zu können.
>>Ich würde fragen, was du brauchst, um die Schule weiter zu besuchen, damit ich tun könnte, was in meiner Macht steht, damit du ein gutes Abi einfährst.
>>Und ich würde hinterfragen, woran es noch liegen kann, dass du die Schule abbrechen willst: schlechte Noten, Streß mit Mitschülern und Lehrern, Prüfungsangst, …
>>Ich würde sagen, dass viele Ausbildungsberufe nur oder vorzugsweise mit Abi ermöglicht werden.
>>Ich würde fragen, ob du denn schon eine Ausbildungsstelle hast, wie du dir das vorstellst und wie deine mittelfristige Lebensplanung aussieht.
>>Und ich würde dich löchern, warum ein Abi, dem gefühlten, „eine Ausbildung reizt mich mehr“ entgegensteht.
>>Und danach würde ich dich mit jeder Menge Gegenargumente traktieren, ausflippen, gelegentlich rumschreien, weil mir die Argumente ausgehen und eine Schulunterbrechung nicht das selbe ist, wie ein unterbrochener Videofilm, den man danach einfach weiterlaufen lassen kann.

Als echtes Muttertier würde ich mir Sorgen machen, hätte Angst um deine Zukunft, und wäre erst mal (so 4 bis 6 Wochen) einfach geschockt. Auch das steht in der Jobbeschreibung einer Mutter, ist jetzt 18 Jahre geübt und lässt sich nicht mal eben ablegen.

Dein Job war bisher die Schule, dafür wirst du versorgt, bekommst Geld, Auto, und ich behaupte mal ins Blaue hinein auch Anerkennung.

Und jezt kommst du:
Argumentiere mal dagegen an. Denn Vernunft ist das einzige was jetzt zieht. Und emphatisches Zuhören das einzige, was dich unterstützt.

Und ja, du bist 18, du triffst Entscheidungen, die nicht unterstützt werden, im Prinzip kannst du ganz schnell rausfliegen.
Da kann man sich streiten, ob Ende der Woche rechtens ist, ich glaube das ist zu kurz, jedenfalls wenn du durch dein Einkommen wie Kindergeld (wenn es an dich geht)oder Jobben einen Anteil an der Miete zahlst, oder nicht. Da bekommst du vielleicht noch qualifiziertere Antworten.
Doch abgesehen von der allgemeinen Panik, ist es ja nicht das worum es geht. Außer, alle halten an ihrem Gefühl fest, wie an einem Rettungsring und lassen nicht mehr los.

Die Daumen drückt
Susanne

Wenig Gehalt,…dumme Situation

Hallo,

Also ich möchte August diesen Jahres eine Ausbildung anfangen
und somit das Abitur abbrechen. Ich bin in der 11. Klasse mit
18 Jahren und finde nichts reizvolles mehr daran, eine
Ausbildung interessiert mich mehr.

Na gut,
zu den direkten Fragen kann ich wenig sagen, nur:

Deine Entscheidung kann teuer werden.
Abitur und zumindest Fachhochschulabschluß sind Qualifikationen, die dich mit hoher Wahrscheinlichkeit in eine höhere Gehaltsgruppe reinheben.
Zeitlebens.

Nimm Dir eine Viertelstunde Ruhe, google nach deinen Traumberufen und den Gehältern mit Lehre vs.Abi usf. und mach mal eine Exceltabelle.
Gehalt mal 12 (oder 13) mal Jahre bis zur Rente.

Vielleicht wirkt die Endsumme auf dich so reizvoll, dass Du zumindest bereit bist, deiner Mutter mal zuzuhören, wenn sie nicht mehr schreit.
Das kostet wenig LEbenszeit und kein GEld.
Deine Eltern kennen diese Rechnung aller Wahrscheinlichkeit nach und sind megagefrustet von deiner vorausschauenden Entscheidung.
(Wenn Du schon bei google bist, schau gleich nach, was ein Kind kostet, bis es 18 ist.)

Tilli

P.S. Steckt ein Kerl/Weib dahinter?

… tolle Antwort - kleiner Nachtrag
… als Muttertier hätte es Dich nicht überrascht, dass er das Abi nicht würde durchziehen wollen.

Du hättest es gewußt, dass da was im Busch ist.

Bleibt die Frage: Warum ist es zu dieser Diskrepanz gekommen?

LG
Ce

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Hallo,

du musst ja nicht studieren wenn du das Abi in der Tasche hast. Ausbildung ist auch toll! Aber immer eins nach dem anderen. Du stehst sozusagen schon auf der Zielgeraden und hast da sicherlich schon viel Arbeit reingesteckt und dann gibst du einfach auf?? Mach ein gutes Abi und dir stehen alle Möglichkeiten offen. Da machst du garantiert nix falsch!

LG

Hallo,

wenn du leistungsmäßig das Abi schaffen kannst, bist du schlicht und ergreifend dumm, wenn du es nicht machst. Du „gewinnst“ ein Jahr an Zeit, wenn du bereits in diesem Jahr mit einer Ausbildung anfängst. Das war’s dann auch schon mit den Vorteilen.

Du signalisierst einem potentiellen Arbeitgeber durch den Ausstieg kurz vor dem Abitur, dass du weder zielstrebig, noch ausdauernd, noch belastbar bist. Schulabbrecher sind unter Chefs nicht besonders beliebt, weil man befürchtet, dass sie auch im Arbeitsleben das Handtuch werfen, wenn es nicht nach ihrer Nase geht. Da hat jemand, der von vorne herein „nur“ die Mittlere Reife angestrebt und diese auch absolviert hat, bessere Chancen, denn der wusste, was er wollte.

Selbst wenn du also eine Lehrstelle kriegst, wirst du diesen Makel in deinem Lebenslauf mit dir rumtragen. Mit dem Abi in der Tasche hast du hingegen bewiesen, dass du durchhalten und Dinge erfolgreich zu Ende bringen kannst - auch wenn die Noten vielleicht nicht bilderbuchmäßig sein sollten.

Deshalb: Benutz’ deinen Verstand rechtzeitig, um die Weichen für dich so zu stellen, dass du auch in ein paar Jahren noch das Gefühl hast, dass es mehrere Türen gibt, durch die du gehen kannst. Einbahnstraßen können ziemlich öde werden.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

Also ich möchte August diesen Jahres eine Ausbildung anfangen
und somit das Abitur abbrechen. Ich bin in der 11. Klasse mit
18 Jahren und finde nichts reizvolles mehr daran, eine
Ausbildung interessiert mich mehr.

„Nichts reizvolles“? Ah ja: Ich war in der 11. Klasse erst 16, was der Regelfall sein sollte, wenn man mit 6 Jahren eingeschult wird (was laut Gesetz ebenfalls der Regelfall sein sollte).

Insofern verstehe ich, dass man vor dem Abitur Angst hat, wenn man bis zur 11. Klasse bereits 18 Jahre gebraucht hat.

Aber vielleicht gehst du ja gar nicht in Süddeutschland aufs Gymnasium, wo es bekanntlich etwas härter zur Sache geht? Oder es ist ein Discount-Abi (fachgebundene Hochschulreife am TG oder WG)? Also Kopf hoch und durch! Die anderen haben schon recht: Das schlechteste und späteste Abi ist besser als kein Abi!

Gruß & viel Glück
smalbop

Hallo,

mach dir das Leben leichter - mach dein Abitur. Wirklich. Eine kleine Geschichte aus dem wahren Leben: es gab da mal ein Mädchen, das wollte in die Schule gehen, in die ihre Freunde auch gegangen sind. Das war eine Hauptschule. Damals - das ist laaaaaaaange lange her - war das noch nicht gerade der soziale Abstieg, aber toll war’s halt auch nicht. Das Mädchen machte einen ganz guten Abschluß und bekam dann dummerweise keinen Ausbildungsplatz. Daraufhin saß sie noch zwei Jahre in der Schule (GÄHN!) und machte ihr Fachabitur - immer mit dem Gedanken: Gott, wofür braucht man denn sooooo was? Dann machte das Mädchen eine langweilige Ausbildung, arbeitete zehn Jahre lang in einem Beruf ohne Aufstiegschancen… und zog dann in eine andere Stadt und entschloss sich, zu studieren. Mit dem Fachabitur konnte sie ja immerhin an einer Fachhochschule studieren. Das war dann so toll, dass sich das Mädchen - das mittlerweile schon 30 war - unglaublich ärgerte, nicht seinerzeit einen anderen Weg gegangen zu sein. Sie hätte nämlich nach der Hauptschule sogar noch zum Gymnasium gehen können, war aber zu feige. Als das Studium beendet war, war das Mädchen dann schon 35. Und wusste, dass sie sich vor knapp 20 Jahren um eine tolle Erfahrung gebracht hatte. Und um ne Menge Geld…

Mach es einfach. Deine Eltern wissen all das, was ich da oben geschrieben habe, aber sie wissen nicht, wie sie es dir sagen sollen - außer mit Geschrei, Auto weg nehmen und Drohungen. Das ist blöd, aber so sind Eltern. Also, wenn du nicht gerade unglaublich kreativ oder unglaublich talentiert in irgendetwas Besonderem bist, wofür man garantiert niemals Abitur brauchen wird: Mach es.

Grüße

„Nichts reizvolles“? Ah ja: Ich war in der 11. Klasse erst 16,
was der Regelfall sein sollte, wenn man mit 6 Jahren
eingeschult wird (was laut Gesetz ebenfalls der Regelfall sein
sollte).

Insofern verstehe ich, dass man vor dem Abitur Angst
hat, wenn man bis zur 11. Klasse bereits 18 Jahre gebraucht
hat.

Wie fies.
Du hast recht.
Ich war auch so jung. Eingeschult mit fünf. Keine Ehrenrunde.
Daher durfte ich das Studienfach wechseln, und habe jetzt meinen Traumberuf.

Hurra.

Tilli

Abi mit 20
Tja, und ich wurde eingeschult mit siebeneinhalb Jahren, weil die Amtsärztin trotz bravourös bestandenem Einschulungstest meinte, ich sei körperlich noch zu zierlich für die Schule. So kann’s gehen.

Viele Grüße
Diana

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Tja, und ich wurde eingeschult mit siebeneinhalb Jahren, weil
die Amtsärztin trotz bravourös bestandenem Einschulungstest
meinte, ich sei körperlich noch zu zierlich für die Schule. So
kann’s gehen.

Echt?
Ich war winzig. Keinen Meter groß…

Mein Sohn hat kein Wort gesagt vor Gruppen --> mit Sieben.
Aber alles Schnee von gestern, absofort wird mit sechs zwangseingeschult.
Das ist wirklich fies.

Frage bleibt: Hat das Ursache und Zusammenhang bei der UP?

Tilli

1 Like

Hallo

Also ich möchte August diesen Jahres eine Ausbildung anfangen und somit das Abitur abbrechen. Ich bin in der 11. Klasse mit 18 Jahren und finde nichts reizvolles mehr daran, eine Ausbildung interessiert mich mehr.

Es kann sein, dass (fast?) alle anderen recht haben.

Ich denke aber, dass es auch sehr positiv sein kann für deine Entwicklung, wenn du dich jetzt auf eigene Füße stellst und dein Ding durchziehst. Das Abitur kann man ja auch noch später machen, unmöglich ist das nicht. Außerdem glaube ich nicht, dass man nur mit Abitur Erfolg haben kann.

Wenn du dringend das Gefühl hast, du müsstest jetzt was Richtiges machen, dann würde ich dich darin bestärken. Manmal ist es einfach besser, den eigenen Weg zu gehen, als den bequemeren und sichereren, und manchmal stellt sich dieser Weg auch als der in Wirklichkeit sicherere heraus.

Jetzt meine Frage: Was muss ich beachten? Muss ich wirklich in dieser kurzen Zeitspanne ausziehen?

Nein, das musst du nicht. Wenn deine Eltern wollen, dass du augenblicklich ausziehst, dann müssen sie wohl auch dafür sorgen, dass du irgendwo wohnen kannst.

Wohin soll ich mich wenden wegen Wohnungen

Ohne Elternbürgschaft würdest du wahrscheinlich keine kriegen. Außer vielleicht eine vom Jugendamt. - Dieses Amt könntest du natürlich mal ansprechen.

und bis zur Ausbildung sollte ich ja noch zur Schule gehen da mitten im Jahr abbrechen nicht gut ist wie ich finde.

Finde ich auch.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen

Ich fürchte, nicht wirklich.

Viele Grüße

Echt?

Mmh, hab vor Jahren schon mal was zum Thema geschrieben:
/t/einschulung-mit-6-oder-mit-7-jahren/1840383/8

Ich war winzig. Keinen Meter groß…

Du warst ja auch erst 5, right?

Das ist wirklich fies.

Na ja, wie viel Zeit sollen die lieben Kleinen denn noch bis zum Ernst des Lebens vergeuden? :wink:

Frage bleibt: Hat das Ursache und Zusammenhang bei der UP?

Wer weiß, wir sind inzwischen etwas off, gelinde gesagt.

Viele Grüße
Diana

… als Muttertier hätte es Dich nicht überrascht, dass er das
Abi nicht würde durchziehen wollen.

Nicht unbedingt. Es gibt auch Muttertiere, die Vertrauen in ihre 18-jährigen Küken setzen, wenn die versichern, mit der Schule liefe alles glatt und das Abi sei schon so gut wie in der Tasche. Vielleicht weißt du es ja nur nicht: In dem Alter sieht man nicht mehr die Hausaufgaben nach.

Du hättest es gewußt, dass da was im Busch ist.

Du verwechselst das Muttertier mit dem lieben Gott.

Bleibt die Frage: Warum ist es zu dieser Diskrepanz gekommen?

Wenn Sohnemann vielleicht lieber Party machen wollte und keinen Bock auf lernen hatte? Weil er vielleicht nicht rechtzeitig die Karten auf den Tisch gelegt hat?

Gruß
Ann da Càva

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Hallo,

Außerdem glaube ich nicht,
dass man nur mit Abitur Erfolg haben kann.

Das stimmt. Aber das:

Wenn du dringend das Gefühl hast, du müsstest jetzt was
Richtiges machen, dann würde ich dich darin bestärken. Manmal
ist es einfach besser, den eigenen Weg zu gehen, als den
bequemeren und sichereren, und manchmal stellt sich dieser Weg
auch als der in Wirklichkeit sicherere heraus.

kann man meiner Meinung nach nicht so einfach raten, weil man zB nicht weiß, um welche Ausbildung es eigentlich geht. Klar, wenn jemand nun ein absolutes handwerkliches Talent hat und weiß, dass er als Tischler glücklich wäre: der braucht kein Abitur, logisch. Das Ausgangsposting klang nur einfach nicht so, sondern eher nach „puuuuh hab ich eigentlich gar keine Lust drauf“. Zudem:die wenigsten 18jährigen wissen so ganz genau, was sie wollen und wie sie ihre Zukunft gestalten möchten. Ich halte es eher für ein klassisches Alter, um einfach keine Lust mehr auf Schule zu haben. Leider unterschätzen aber die meisten Jugendlichen aber auch die Stupidität der Berufsschule :wink:

Grüße

Hallo

kann man meiner Meinung nach nicht so einfach raten, weil man zB nicht weiß, um welche Ausbildung es eigentlich geht.

Wie kann ich denn einem in einem Forum zu einer bestimmten Ausbildung raten? - Ich wollte ihn bestärken, wenn er sich denn sicher ist, dass sein Entschluss der Richtige ist.

Das Ausgangsposting klang nur einfach nicht so, sondern eher nach „puuuuh hab ich eigentlich gar keine Lust drauf“.

Mir klang das so, dass er speziell keine Lust drauf hat, mit 18 in der 11 zu sein, und es vielleicht auch nicht sinnvoll findet. Wenn man die Reaktion der Anverwandten mit berücksichtigt, könnte man fast denken, dass er überhaupt nur deswegen auf dem Gymnasium ist, weil die Eltern das Abitur so extrem wichtig finden.

Ich halte es eher für ein klassisches Alter, um einfach keine Lust mehr auf Schule zu haben.

Mit 18? Ist das nicht meistens mindestens 2 Jahre früher?

Leider unterschätzen aber die meisten Jugendlichen aber auch die Stupidität der Berufsschule :wink:

Das kann sein!

Viele Grüße

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Hi Leute,

da meine Eltern grade beide weg sind habe ich jetzt mal Zeit euch zu antworten. Als erstes Danke dass so viele sich daran beteiligen.

Also der Großteil hier ist ja der Meinung ich soll das Abitur machen (was eigentlich nicht meine Frage war) und da ich nicht jedem einzelnen antworten kann wegen der Zeit mach ich halt einen Nachtrag.

Also erstens habe ich einen Ausbildungsplatz in einer guten Firma als Groß- und Außenhandelskaufmann bekommen.
Jemand meinte ich unterschätze die „Stupidität“ der Berufsschule. Leicht beleidigend wie ich finde :smiley:, aber nach der 10. Klasse war ich auf so einer Berufsfachschule Wirtschaft und deshalb kann ich mir schon einen Vergleich zur Berufsschule machen.

Und das Argument „mehr Geld“ zieht bei mir nicht. Ich bin mir im klaren dass ich keine tollen Beträge auf meinem Konto erwarten kann, aber ich weis dass ein Abi nicht ausschlaggebend für Aufstieg ist. Ich kenne viele Beispiele von meinen Freunden wo sich die Väter von der Hauptschule hochgearbeitet haben (jaja ich weis das war ne andere Zeit usw, aber es zeigt ja wohl dass man auf jedem Weg den man geht machen kann was man sich vornimmt).

Und ja natürlich habe ich auch Angst weil ich erst mit 18 in der 11. bin, ich bin auch auf das Fachgym gegangen weil ich keinen Platz gefunden habe und nicht ein Jahr rumhängen wollte um mir mit Nebenjobs die Zeit zu vertreiben :-!.
Wenn ich das Abi fertig hätte, egal wie gut oder schlecht (zurzeit bin ich mitelmässig und nur in Wirtschaftsfächern wirklich gut, aber wer ein bisschen Ahnung hat weis dass die 11. nur dazu da ist alle auf den gleichen Stand zu bringen. Ab Klasse 12. liegt, jedenfalls auf unserer Schule, der Großsteil der Schüler bei 4-8 Punkten.)
dann wäre ich 21 Jahre alt. Studieren ist bei mir nicht drin :smiley: ich weis nicht was und ich wüsste nicht wozu ich noch mehr Zeit meines Lebens verschwenden sollte.

Ich würde den gleichen Ausbildungsberuf wie jetzt suchen. Kann mir einer von euch sagen warum ich wirklich 3 jahre verbraucht habe um danach den gleichen Beruf auszuüben?

@Simsy Mone: Du hast anscheinend echt Talent um zwischen den Zeilen zu lesen :smiley:. Genau das was du sagst ist auch der Fall. Gerade das mit meinen Eltern stimmt.
In der Familie meines Vaters heißt es Arzt oder Anwalt alles andere ist minderwertig. Für die ist das Abitur einfach alles. Egal was ist aber das muss man haben.

@Susanne: Also mein Muttertier hat in der Zeit in der dieser Thread eröffnet wurde bis jetzt meine Kleidung und Schuhe irgendwohin geworfen, alle Türen abgeschlossen damit ich mich so wenig wie möglich im Haus bewegen kann, während ich in meinem Zimmer ihre Sprüche wie ich bin für sie gestorben hören muss und einiges noch was wohl eher ein Fall für die Supernanny wäre, ich weis nicht wie das bei Ihnen abläuft aber ob Ihr Kind sie danach noch mag?

Wobei wir wieder auf die wirklichen Fragen kommen :smiley: Ihr lenkt mich echt ab, jetzt hab ich glatt einen ganzen Roman geschrieben.

Also ans Jugendamt soll ich mich wenden. Habt ihr sonst Tipps was man machen könnte?

Ich meld mich sobald ich Zeit habe
Tschau

Hi Caner,

das ist wirklich einme dumme Situation. Das Problem zerfällt sozusagen in zwei Teile - die rein sachliche Ebene und den Konflikt mit deinen Eltern. Auf der rein sachlichen Ebene gibt es durchaus sinnvolle Gründe für das Abitur - man muß es nicht haben, um aufzusteigen, aber es kann dabei sehr nützlich sein. Klar, man kann sich auch „hocharbeiten“ - aber das heißt nicht umsonst „hocharbeiten“, weil es eben doch ein Stück Arbeit ist, von ganz unten aufzusteigen. So weit die sachliche Ebene.

Der Konflikt mit Deinen Eltern ist die andere Sache. Für mich fühlt sich das nicht an wie die normale Reaktion besorgter Eltern, die das Beste für ihren Sohn wollen, sondern eher nach einem Kampf der Eltern darum, ihre Wertvorstellungen durchzusetzen und den Sohn in einen vorbestimmten Weg zu pressen. Ich vermute fast, daß das nicht die einzige Stelle ist, an denen es zwischen Dir und Deinen Eltern wegen unterschiedlicher Werttvorstellungen zu Konflikten kommt. Und vielleicht willst Du auch gerade deshalb kein Abitur machen, weil Deine Eltern so darauf bestehen und du damit gegen ihre Wertvorstellungen rebellieren kannst?

Diesen Konflikt mit Dinen Eltern wirst Du austragen müssen. Du bist erwachsen und kannst deine eigenen Entscheidungen treffen. Setze durch, daß deine Eltern akzeptieren, daß das einzig alleine deine Entscheidung ist. Klar, sie können dir dann die Unterstützung entziehen - aber auch nicht völlig.

Und wenn das dann soweit geklärt ist - dann entscheide dich, und entscheide Dich weise. Tu, was Du für richtig hältst - und tu es völlig unbhängig von deinen Eltern.

Es gibt bei mir heute noch Dinge, die tue ich nur deshalb nicht, weil es meine Mutter möchte. Besonders glücklich bin ich damit nicht. Mach es besser.

Gruß,
Max

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Hey

ok, Muttertier ist nicht gleich Muttertier, da gibt es Unterschiede, wie im echten Leben mit echten Menschen auch.
Keiner von uns steckt in ihrer Situation, keiner weiß, was da bei ihr losgetreten wurde, keiner weiß, wo sie ihre persönliche Macken hat, wie jeder von uns wahrscheinlich gut geschützt hinter einer halbwegs funktionierenden Fassade.

Ich geb dir den Rat, dich noch mal an die Berufsberatung zu wenden. Die sind etwas neutraler und können vielleicht noch mal mit dir durchrechnen, ob sich das mit dem Abi lohnt.
Unterschätze das mit dem Geld nicht. Denn auch wenn du ein Asket bist,- die Frage ist ja auch, wie lange arbeite ich, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen, Wohnung, Kleidung, Ausgehen, Essen, Extras und irgendwann Frau und Kinder. Wenn Zeit und Spielraum für persönliche Entfaltung dir mehr wert sind, als schnöder Mammon, so bleibt dann doch die Frage, ob das Notwendigste nicht leichter mit weniger Zeit zu verdienen ist, oder ob man dafür zwei Jobs braucht und von morgens um sechse bis abends um acht unterwegs ist.

Die werden dir auch etwas über Ausbildungs-Bafög sagen können.
Wenn du nicht über das Jugendamt unterkommst, sondern zu jemand ziehst, in eine WG oder ein Wohnheim, kannst du auch noch einen Wohngeldantrag stellen. Die zahlen allerdings nur, wenn du inkl Wohngeld über Hartz IV liegst.

Alle karitativen Stellen können dir vorübergehend helfen. Angefangen von einer Matratze zum Schlafen bis hin zur Kleiderkammer für Wechselwäsche und Handtücher, Geschirr, Besteck…
Es gibt auch in deiner Gegend Verschenkanzeigen, wo man sich einiges zum Überleben besorgen kann.
In einem Tauschring kannst du eintreten und alles, was an Waren und Dienstleistungen angeboten wird nutzen und selber etwas hineingeben (vielleicht kannst du schwer tragen, Wände streichen, am WE Hunde versorgen…)

Du kannst (am Besten mit einer versierten Person als Hilfe), bei deiner Arge, oder wie es auch in deiner Stadt heißt, Hartz IV beantragen. Da gibt es nach wie vor Nothilfe oder zinsloses Darlehen, wenn du belegen kannst, dass es zu Hause nicht mehr geht. Doch ich rate dir ernsthaft, es nicht allein zu versuchen. Die labern dich so an die Wand.

Vielleicht würde ich jetzt meine Sachen schnappen und bei guten Freunden unterkriechen, wenn ich kein Geld hätte, mit dem Angebot bestimmte Dienstleistungen zu übernehmen.
Und nach ein paar Tagen eine vernünftige ruhige Annäherung an meine Eltern versuchen, wenn die Wogen etwas geglättet sind.
Vielleicht lässt sich ja dann alles wieder einrenken.

Die Daumen drückt
Susanne