Alleinerziehend

Guten Tag,

habe Fragen:
-gibt’s irgendwo eine Zusammenfassung der Unterstützungsmöglichkeiten, so dass man „nichts versäumt“?
-ist Land oder Stadt „besser“ für Alleinerziehende? Grobe Vor- und Nachteile sind bewusst, aber wie ist es mit der Einsamkeit und dem Anschluss an Andere (z.B. Mütter, mit denen man sich als kultur- und allgemein interessierte Person auch noch versteht)? (Vielleicht gibt’s Erfahrungen)

Danke

Hallo,

ich würde auf jeden Fall zur Stadt raten - es sei denn, du lebst in einem Dorf, in dem du gut ins örtliche soziale Netz integriert bist (was am Ehesten der Fall ist, wenn man dort aufgewachsen ist oder lange dort lebt und im Dorfleben aktiv ist). Dann kann Dorfleben richtig Spaß machen. Ansonsten kann man auf einem Dorf aber SEHR einsam sein.

Die Auswahl an Kinderbetreuungsmöglichkeiten ist in der Stadt weit größer. Bei älteren Kindern sind Freunde, Schule, Freizeitaktivitäten per Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, und du musst nicht ständig Taxi spielen.

Auch kulturell Interessierte trifft man in aller Regel eher in der Stadt. Oft lässt sich eine gemeinsame Kinderbetreuung organisieren, sodass man auch in Sachen Kultur unterwegs sein kann, ohne immer gleich ein Vermögen für den Babysitter los zu sein.

Schau dir an, in welche Gegend du ziehst, da Schulen meist der Sprengelregelung unterliegen, und die Kinder wohnortnah die Schule besuchen müssen.

Eventuell spielt ja auch noch die Entfernung zum Vater des Kindes eine Rolle. Eltern, die man (zumindest ab einem gewissen Alter) selbstständig besuchen kann, sind häufig eine echte Erleichterung für die Kinder.

Schöne Grüße,
Jule

Moin,

mach ein Präsenzstudium, zieh in die Stadt deiner Universität, am besten mit anderen alleinerziehenden Müttern zusammen in eine WG und lass dir das ganze vom Miterzeuger und dann vom Bafög-Amt finanzieren.

Wenn du dein Studium durch hast ist dein Kind im Kindergartenalter und du hast gute Aussichten, einen Job zu finden, und dich selbst zu finanzieren.

Gruß
M.

Tag auch,

-gibt’s irgendwo eine Zusammenfassung der
Unterstützungsmöglichkeiten, so dass man „nichts versäumt“?

Ich wüßte jetzt auf Anhieb nichts - außer bei der Steuer - wo man als Alleinerziehende sonst noch Unterstützung bekäme. Ansonsten bin ich natürlich auch an Antworten interessiert.:smile: Es kommt eher auf deinen Status an, aber das hat eben nicht nur mit alleinerziehend oder nicht zu tun. Also solltest du ALG2 bekommen, gibt’s da z. B. ne Zusatzsumme (keine Ahnung in welcher Höhe, aber das müßte ja herausfindbar sein).

-ist Land oder Stadt „besser“ für Alleinerziehende?

Kommt eher auf den Typ drauf an. Ich hab mal ne Frau getroffen, die wohnte in ner großen Wohngemeinschaft mitten auf dem Land und war begeistert. Alle haben sich gegenseitig unterstützt, sich geholfen etc. Ist halt nicht so anonym wie in der Stadt. Aber Anonymität kann auch Vorteile haben…

Grobe Vor-
und Nachteile sind bewusst, aber wie ist es mit der Einsamkeit
und dem Anschluss an Andere (z.B. Mütter, mit denen man sich
als kultur- und allgemein interessierte Person auch noch
versteht)? (Vielleicht gibt’s Erfahrungen)

Naja, rein von der Quantität her hast du natürlich in der Stadt ne größere Auswahl. :smile: Aber wiederum kommt’s drauf an wie kontaktfreudig du generell bist. Ist ja schon lange nicht mehr so, daß auf dem Land nur konservative, altmodische Leute wohnen und in der Stadt die „modernen“.

Ansonsten ist’s so, daß du allein aufgrund des wesentlich größeren Baby- und Kinderkursangebotes in der (größeren) Stadt natürlich die einfacheren Kontaktmöglichkeiten zu anderen Müttern hast. Mach 3 Kurse und du kennst auf einen Schlag 25 verschiedene Mütter. Da sollte jemand drunter sein… :smile:

Gruß,
C.

Hallo

Ich wüßte jetzt auf Anhieb nichts - außer bei der Steuer - wo man als Alleinerziehende sonst noch Unterstützung bekäme.

Wenn der Vater keinen Unterhalt zahlt: Unterhaltsvorschuss.
Man könnte auf jeden Fall beim Jugendamt eine Beistandschaft beantragen, dann kümmern die sich drum, die Höhe des Unterhalts auszurechnen und den Unterhalt einzutreiben.

Ansonsten natürlich Wohngeld, und wenn man irgendein Erwerbseinkommen hat und das Kind keinen oder nicht ausreichend Unterhalt bekommt: Kinderzuschlag.

Dann gibt es in manchen Städten irgendwelche Familienpässe oder ähnliches. Das ist von Stadt zu Stadt verschieden.

Naja, rein von der Quantität her hast du natürlich in der Stadt ne größere Auswahl. :smile:

Man sollte aber auch ein bisschen gucken, welche Stadt man sich da aussucht. Städte können ganz schön staubig, laut und öde sein für Kinder. So ein bisschen Grün sollte es da schon geben, und Parks, in denen es auch Stellen ohne Hundekacke gibt.

Es gibt ja auch Städte, in denen für Kinder nicht allzu viel getan wird. Angeblich soll Detmold sehr kinderfreundlich sein.

Viele Grüße

Hi,
habe Dir „oben“ schon geantwortet- klingt auf jeden Fall gut

  • an WG habe ich auch schon gedacht,
    bin aber keine 20 mehr-
    damit meine ich nur, dass das mit der Finanzierung nicht so leicht wird-
    und der Miterzeuger kann garnicht zahlen, d.h. der Unterhalt(-svorschuss) kommt vom Sozial- oder Jugendamt o.ä. und ist nicht besonders hoch…

Danke für die Antwort

Hallo,
ja, ich denke auch an Stadt, mal wieder „sichere“ Basis verlassen.
Das hieße in die Stadt meiner Eltern oder und die Stadt des Vaters oder in die Kleinstadt einer Freundin, um Anschluss zu finden.

Der Vater meint allerdings, in einem Jahr evtl. woanders zu leben, er will sich nicht festlegen, und ich weiß auch nicht genau, wie seine Unterstützung von mir und Kind und sein Kontakt zum Kind überhaupt aussehen würde: er ist irgendwie bemüht, aber wenn ich im Dorf wohnen bleibe würde er evtl. garnicht oder kaum kommen.Seine Tochter muss auch immer zu ihm kommen und wird auch nicht von ihm aktiv eingeladen, sie wohnt auch weit weg. Mit ihr hatte er immerhin die ersten eineinhalb Jahre zusammengewohnt… ich meine, er hat Bindungsängste, die sich dann auf alle Menschen auswirken- sogar auf die Tochter.

Ich zöge also in eine fremde, große Stadt.
Vielleicht tue ich das, oder evtl. nach der Geburt.
Dorf ist auch nicht mein Traum, aber ich kenne hier eineinhalb gute Freundinnen und 2,3 andere Leute. (Dorf nahe Kleinstadt nahe Großstadt-40 km). Allerdings weiss ich nicht, ob ich’s Auto halten kann und einen Job in der Nähe finde… ist alles nicht so einfach.
Aber da muss ich wohl selbst entscheiden…

Grüße

Hallo und danke,

Hallo

Ich wüßte jetzt auf Anhieb nichts - außer bei der Steuer - wo man als Alleinerziehende sonst noch Unterstützung bekäme.

Bei der Steuer?

Wenn der Vater keinen Unterhalt zahlt: Unterhaltsvorschuss.
Man könnte auf jeden Fall beim Jugendamt eine Beistandschaft
beantragen, dann kümmern die sich drum, die Höhe des
Unterhalts auszurechnen und den Unterhalt einzutreiben.

Guter Tipp.

Ansonsten natürlich Wohngeld, und wenn man irgendein
Erwerbseinkommen hat und das Kind keinen oder nicht
ausreichend Unterhalt bekommt: Kinderzuschlag.

Kinderzuschlag, was ist das nochmal?

Dann gibt es in manchen Städten irgendwelche Familienpässe
oder ähnliches. Das ist von Stadt zu Stadt verschieden.

Von der Stadt aus? Was soll das sein?

Naja, rein von der Quantität her hast du natürlich in der Stadt ne größere Auswahl. :smile:

Man sollte aber auch ein bisschen gucken, welche Stadt man
sich da aussucht. Städte können ganz schön staubig, laut und
öde sein für Kinder. So ein bisschen Grün sollte es da schon
geben, und Parks, in denen es auch Stellen ohne Hundekacke
gibt.

So wie Berlin… obwohl es dort z.T. viele NAgebote gibt… da wohnt der Vater. In Frage kämen ansonsten HH und HL. Jedoch ziehts mich zum Vater, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, warum (eigene Bedürfnisse vermutlich auch). Hier gibt’s sehr viel Natur und Berlin ist nur Beton (mein Eindruck,wenn ich dort hinfahre, obwohl ich in einer großen Großstadt aufgewachsen bin).

Viele Grüße

Hallo nochmal

Bei der Steuer?

Durch die Steuerklasse II.

Kinderzuschlag, was ist das nochmal?

Das kriegt man, wenn man sich von seinem Einkommen selber ernähren kann, sein Kind aber nicht, um zu verhindern, dass man nur wegen des Kindes auf ALG II angewiesen ist. -

Und dadurch, dass bei getrennten Eltern der Kindesunterhalt eindeutig dem Kind zugeordnet werden kann, was ja nicht der Fall ist, wenn beide Eltern zusammen leben, und das Kind aber bei einem leben muss, kriegen Alleinerziehende den eigentlich nur, wenn diejenige, bei der das Kind wohnt, gerade genug Einkommen für sich selber hat, das Kind aber keinen oder zu wenig Unterhalt kriegt.

Irgendwie finde ich das ziemlich daneben, dass ausgerechnet Alleinerziehende normalerweise von diesem Kinderzuschlag ausgeschlossen sind.

Dann gibt es in manchen Städten irgendwelche Familienpässe
oder ähnliches. Das ist von Stadt zu Stadt verschieden.

Von der Stadt aus? Was soll das sein?

Ja, da müsste man sich erkundigen. In vielen großen Städten gibt es solche Pässe für Geringverdiener oder vielleicht auch nur noch für Arbeitslose. In manchen anderen Städten, wo man die Arbeitslosen nicht so dolle unterstützen mag, bekommt man solche Pässe ab einer bestimmten Mindest-Kinderzahl. Es kann aber auch anderes geben, danach müsste man wirklich in der betreffenden Stadt fragen. -

Man kriegt dafür meistens irgendwelche Eintrittskarten billiger, manchmal auch Fahrpreise im öffentlichen Nahverkehr.

Z. B. in Berlin gibt es einen Berlinpass, aber nur für Sozialleistungsempfänger.

So ein bisschen Grün sollte es da schon geben, und Parks, in denen es auch Stellen ohne Hundekacke gibt.

So wie Berlin… obwohl es dort z.T. viele Angebote gibt… da wohnt der Vater. In Frage kämen ansonsten HH und HL. Jedoch ziehts mich zum Vater, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, warum (eigene Bedürfnisse vermutlich auch).

Also, beim Vater in der Nähe zu wohnen ist schon auch für das Kind sehr wichtig. Wenn es für dich OK ist, dann zieh da hin. - Berlin hat ja sehr unterschiedliche Ecken. Klar, die richtig schönen sind wohl extrem teuer, aber wenn man nicht so zentral wohnen muss, gibt es doch sicher ganz schöne Ecken da, denke ich, besonders im Osten, oder nicht?

Hier gibt’s sehr viel Natur

Wo ist denn ‚Hier‘?

Nun ja, wenn es dir da viel besser gefällt, kannst du natürlich auch da bleiben, wo du jetzt bist. Ich würde mir auch gut überlegen, was du da für Freunde und Bekannte hast. So schnell hat man sich auch wiederum keinen neuen Freundeskreis aufgebaut. Andererseits, mit einem neuen Baby ändert sich sowieso ziemlich viel, unter anderem oft gerade der Freundeskreis.

Viele Grüße

Ich wüßte jetzt auf Anhieb nichts - außer bei der Steuer - wo man als Alleinerziehende sonst noch Unterstützung bekäme.

Wenn der Vater keinen Unterhalt zahlt: Unterhaltsvorschuss.
Man könnte auf jeden Fall beim Jugendamt eine Beistandschaft
beantragen, dann kümmern die sich drum, die Höhe des
Unterhalts auszurechnen und den Unterhalt einzutreiben.

Ansonsten natürlich Wohngeld, und wenn man irgendein
Erwerbseinkommen hat und das Kind keinen oder nicht
ausreichend Unterhalt bekommt: Kinderzuschlag.

Ah gut, ich meinte Dinge die NUR Alleinerziehende bekommen aufgrund ihres Alleinerziehendenstatus’; da war mir nämlich nichts mehr bekannt. „Vater zahlt nicht“ ist ja wieder ein Spezialfall und Wohngeld bekommen ja auch Nichtalleinerziehende.

Dann gibt es in manchen Städten irgendwelche Familienpässe
oder ähnliches. Das ist von Stadt zu Stadt verschieden.

In M wird da nichts unterschieden, kein Sonderstatus für AEs. Familienpaß bekommt jeder, der ein Kind hat. :smile:

Man sollte aber auch ein bisschen gucken, welche Stadt man
sich da aussucht. Städte können ganz schön staubig, laut und
öde sein für Kinder. So ein bisschen Grün sollte es da schon
geben, und Parks, in denen es auch Stellen ohne Hundekacke
gibt.

Also Berlin z. B. ist eine besonders grüne Stadt… Aber nicht jedermanns Sache.

Ah gut, ich meinte Dinge die NUR Alleinerziehende bekommen

Ich weiß, aber die anderen Sachen wollte ich halt auch erwähnen und waren nicht in dem Sinne als eine Antwort auf deinen Beitrag gedacht.

Moin,

ich empfehle Hamburg. In Hamburg hat „Jedes Kind einen Rechtsanspruch auf eine täglich fünfstündige Betreuung mit Mittagessen, wenn es mindestens drei Jahre alt und noch nicht eingeschult ist. Dieser Anspruch ist unabhängig davon, ob Sie berufstätig sind oder nicht. Wahlweise können Sie sich auch für eine vier- oder fünfstündige Betreuung ohne Mittagessen entscheiden“

Es gibt ein Anrecht auf ländere Betreuungszheiten, wenn sie:

"berufstätig sind, studieren oder eine berufliche Aus- und Weiterbildung durchlaufen,
an einer Maßnahme zur Eingliederung in Arbeit (Hartz IV) teilnehmen oder
einen Deutsch-Sprachkurs für Migrantinnen und Migranten oder einen Integrationskurs besuchen.

Die längere Betreuungszeit kann Ihr Kind von der Geburt an bis zum 12. Geburtstag bzw. bis zum Ende des 6. Schuljahres erhalten."

http://www.hamburg.de/elterninformationen/

Zudem ist der Arbeitsmarkt in Hamburg sehr entspannt, sprich, es gibt offene Stellen, und auch die Hamburger Uni bemüht sich sehr um junge Eltern:
http://www.unieltern.uni-hamburg.de/httpdocs/cms/ms/

Und mal ganz erhlich, wenn der Erzeuger nichts Finanzielles beitragen kann und auch nicht miterziehen will (z.B. in Elternzeit geht, während du arbeitest), dann solltest du aufpassen, dass du dir mit diesem Erzeuger nicht noch eine zusätzliche Belastung ans Bein bindest. Denk erstmal an dich und dein Kind.

Gruß
M.

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