Guten Morgen,
Ich denke, du versucht die US-Amerikaner hier in ein doch arg
vereinfachtes schwarz/weiss-Schema zu pressen.
tja, leider ist das der Eindruck, den ich bei meinen bisherigen Besuchen in Gods own Country gewinnen mußte und den mir auch meine Verwandte vermitteln, die dort leben.
Bush hat genug Opposition im eigenen Land. Es gibt auch genug
US-Amerikanter, die von der Idee eines Krieges gegen den Irak
nicht allzuviel halten.
Die Zustimmung für einen Krieg gegen die USA liegt immer noch bei deutlich über 70%.
Zudem gibt es nicht nur intelligente Leute in den USA, sondern
auch gebildete.
Es geht mir nur darum, daß die Amerikaner nichts wirklich interessiert, was außerhalb ihres Kontinents passiert und sich die Medien diesem Kundenwunsch angepaßt haben, was letztlich eine Wechselwirkung zur Folge hat. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, daß bei meinem Besuch 1999 in knapp drei Wochen genau eine Meldung durch die Nachrichten ging, die nicht die USA betraf, und das war eine Meldung über den Weltwirtschaftsgipfel in Köln, in der (ausschlißelich) über die Ankunft Clintons berichtet wurde.
Die Vorstellung, diese künstlich aufgebauschte „Krise“ können
wirtschaftliche Auswirkungen haben, ist völlig aus der Luft
gegriffen und quasi im vorauseilenden Kadavergehorsom Pläne
für einen Angriffskrieg zu unterstützen, um seine
Wirtschaftsbeziehungen zu einem Land nicht zu gefährden setzt
IMHO die falschen Prioritäten.
Du wirst mir ja hoffentlich nicht unterstellen wollen, ich wäre für einen Angriffskrieg.
Wir haben es nur der Whal zu verdanken, daß sich Schröder hinstellte, und sagte: Nicht mit mir! Hätte die Wahl nicht angestanden, hätte man erst mal gewartet, was enn überhaupt abgeht.
Stoiber hat in seinem Wahlkampf nicht viel vernünftiges von sich gegeben, aber ein Satz ist von kaum zu überbietender Klarheit und Richtigkeit: „Sie beantwworten eine Frage, die niemand gestellt hat.“
Das ist einfach zu
albern.
So kann man natürlci auch „argumentieren“. Tatsache ist, daß ich mit meiner Darstellung weder eine parteipolitische Linie verfolge oder den Teufel an die Wand malen will. Alle großen Medien in den USA sprachen bis gestern von „Spannungen“, „Verstimmung“ u.ä.
Nun hat Bush sein Briefchen abgeliefert und die Amerikaner sprechen von „Entspannung“. Wenn es so sein sollte und sich wirtschaftliche Konsquenzen nicht einstellen: Gut.
Und noch zur Wahl: Wenn die Deutschen meinen, sie müßten so wählen, wie sie das getan haben, sind sie selber schuld. Letzten Endes ist es mir egal, weil ich mir hier inzwischen meine eigene kleine Welt geschaffen habe, in der die Auswirkungen des bunten Unvermögens nur insofern eine Rolle spielen, als daß meine Kunden Probleme bekommen. Dies vorausgeschickt wollte ich nur festhalten, daß Schröder bei den Themen „Irak“ und „Mobilcom“ ganz klar falsch gespielt hat. Nach einer Beteiligung deutscher Truppen hat niemand gefragt und Mobilcom geht so oder so pleite. Von den 5.500 Arbeitsplätzen, die Schröder retten wollte, sind ohnehin schon fast 50% erledigt. Soviel zur Rettung durch Schröder. Der Mann ist ein Selbstverkäufer erster Kajüte, das sei ihm allemal unbenommen.
Aber Deutschland hat einen Schröder genauso wenig verdient, wie die Amerikaner einen George Bush (obs nun der ältere oder der jüngere ist).
Gruß
Christian