Allergie oder Nebenwirkung?

Hallo,

vor kurzem hatte ich in jeder Hinsicht Pech: Wegen gewaltiger Nierenschmerzen bin ich als Notfall zum Urologen gegangen, der die Niere nach Gabe von Kontrastmittel röntgte. Anschließend fuhr er in Urlaub. 24 Stunden später hatte ich plötzlich am gesamten Oberkörper massiven Hautausschlag (sah aus wie lauter kleine Einbltungen), der immer schlimmer wurde. Ich ging dann, auch als Notfall, zum Hautarzt, der sagte, er hätte so was noch nie gesehen. Durch komplexe Recherchen konnte rausgefunden werden, wie das Kontrastmittel hieß. Der Hautarzt googelte ein wenig herum, verschrieb Kortison und machte mir anschließend tüchtig Angst vor Kontrastmittel. Er sagte, ich solle in Zukunft jede Behandlung damit verweigern, da aufgrund dieser heftigen Hautreaktion damit zu rechnen sei, dass ich allergische Schocks bekommen würde. Weiterhin sei nicht auszuschließen, dass ich auf irgendeinen Bestandteil, der auch in anderen Medikamenten enthalten sei, allergisch sei oder aber eine Jodallergie (???) hätte. Das Kortison half wie ein Traum, auf Geheiß des Hautarztes habe ich die Packungsbeilage und Chargennummer des Kontrastmittels (Visipaque) besorgt. Unter NEBENWIRKUNGEN ist hier aber „Hautausschlag“ aufgeführt.
Einen regulären Hautarzttermin kriege ich frühestens in sechs Monaten. Mir ist klar, dass das hier keinen Arztbesuch ersetzt, aber ich wäre sehr dankbar, wenn mir hier jemand sagen könnte, wie wahrscheinlich das vom Nothautarzt gezeichnete düstere Schreckensszenario, dass ich demnächst irgendein OTC-Medikament einnehme und sofort allergische Schocks kriege sein könnte.
Das Kontrastmittel hieß Visipaque, die Hautreaktion stellte sich mit etwa 24 stündiger Verzögerung ein, wurde über die nächsten 48 Stunden schlimmer. Sie war streng auf den Rumpf und die oberen Extremitäten beschränkt. Hat nicht gejuckt und sah aus wie lauter winzige Einblutungen/blaue Flecken. Andere Symptome hatte ich keine.

Vielen Dank

Hallo,

Hallo,

zu deiner Frage aus der Titelzeile: beides!
Kontrastmittel sind im Kreise der allergieverursachenden Verdächtigen gut vertreten.
Deshalb bestimmt auch die Frage - die du in Zukunft mit „Ja“ beantworten musst - vor der Kontrastmitteluntersuchung, nach einer Allergie?

Vielen Dank

Bitte!
rolli

Hallo Fragewurm,

Mir ist klar, dass das hier keinen Arztbesuch
ersetzt, aber ich wäre sehr dankbar, wenn mir hier jemand
sagen könnte, wie wahrscheinlich das vom Nothautarzt
gezeichnete düstere Schreckensszenario, dass ich demnächst
irgendein OTC-Medikament einnehme und sofort allergische
Schocks kriege sein könnte.

Eine Allergie ist eine Überrektion des Immunsystems.
Nun ist das Immunsystem aber Lernfähig., bzw. kann sich Erinnern.

Beim nächsten Kontakt mit dieser Substanz wird diese schneller erkannt und die Reaktion wir meist hefiger.
Das steigert sich dann gerne mit jeder „Trainigseinheit“.
Wenn das Immunsystem dann übertrainiert ist, kann es dann auch noch auf weitere Substanzen ansprechen.

Ein Schock muss nicht unbedingt schon beim nächsten Mal auftreten, aber wenn man weiter macht, wird er sehr wahrscheinlich auftreten.

Man sollte also diese Substanzen, in Zukunft, unbedingt meiden.

MfG Peter(TOO)

Hallo Karlsson,

aus Herstellersicht sollte Folgendes passieren:

Meldung einer unerwünschten Arzneimittelwirkung (UAW) direkt an den Hersteller oder die Arzneimittelkommission der Apotheker (AMK). Hersteller sind grundsätzlich daran interessiert (und gesetzlich dazu verpflichtet) Meldungen zu UAWs zu erhalten (hierfür gibt es in jeder Pharmafirma die Abteilung Arzneimittelsicherheit oder auch Pharmakovigilanz).

Für dich wichtig ist doch zu erfahren, gegen WELCHEN Stoff in dem Kontrastmittel du allergisch bist (BTW: eine allergische Reaktion IST eine Nebenwirkung). Hierzu solltest du eine UAW-Meldung an den Hersteller machen und nach den Einzelsubstanzen des Präparates fragen, um beim Dermatologen/Allergologen einen Prick-Test machen zu lassen. Nur dann kannst du wissen, OB es an dem Präparat gelegen hat und ob du TATSÄCHLICH in Zukunft auf alle Kontrastmittel verzichten solltest oder eben nur auf diejenigen, die diesen Stoff enthalten.

Alles Gute,
finnie

Hallo,

vielen Dank Euch allen, das war sehr hilfreich! Ich habe nochmal mit dem behandelnden Hautarzt telefoniert, der wird mir einen Befund zuschicken. Ich werde jetzt mit den ganzen Informationen, die mir die urologische Praxis mittlerweile zugeschickt hat, zum Hausarzt gehen und mich dort beratschlagen, wie das weitergehen soll.

Viele Grüße