Hallo,
ich habe mal gelesen, dass einen „Allesfresser“-Motor geben soll
(MAN ?), der bei Booten und Binnenschiffen eingebaut wird.
Weiss jemand genaueres?
Vielen Dank für eure Mühe !
lg
Claus
Hallo,
ich habe mal gelesen, dass einen „Allesfresser“-Motor geben soll
(MAN ?), der bei Booten und Binnenschiffen eingebaut wird.
Weiss jemand genaueres?
Vielen Dank für eure Mühe !
lg
Claus
Hallo Claus,
das, was Du meinst ist ein sog. Vielstoffmotor. http://de.wikipedia.org/wiki/Vielstoffmotor
Diesen gibt es aber nicht nur von MAN, und auch nicht erst seit kurzer Zeit, sondern schon lange und von div. Herstellern.
Heute wurden und werden Vielstoffmotoren gerade auch im militärischen Bereich verwendet. Die älteren BW-Fahrzeuge (ja, hier in der überwiegenden Mehrzahl von MAN) verfüg(t)en über Vielstoffmotoren, die neben Diesel auch Diesel/Benzin Gemische, Petroleum usw. verbrennen können.
Im zivilen Bereich ist u.a. auch der Elsbett Motor zu nennen. http://de.wikipedia.org/wiki/Elsbett-Motor
Aber das imho wohl bekannteste Beispiel für einen Motor mit Vielstoffeignung ist der gute alte Lanz Bulldog. Dem wars wurscht, was Du ihm in den Tank gegossen hast, hauptsache es brennt ,-) http://de.wikipedia.org/wiki/Lanz_Bulldog
Vom Rohöl bis zum Benzin/Altöl Gemisch konntest Du da alles verheizen.
Gerade im Moment ist wieder Bewegung im Bezug auf Vielstoffmotoren beim Militär in Bewegung. Die „neueste“ Geschichte dürfte das Militärmotorrad mit Dieselmotor sein, das jedoch auch Benzin verbrennen kann, die D650-A1LE Bulldog in der Militärversion. http://www.dieselkrad.info
Die von Dir angesprochenen Schiffsdiesel sind gerade in der heutigen, modernisierten Form nicht mehr unbedingt Vielstoffmotoren, eher „Resteverwerter“. Dadurch, dass ein größerer Schiffsdiesel i.d.R. als Zweitakter, natürlich mit Turboaufladung, ausgeführt wird und diese Motoren ausgesprochene Langsamläufer sind (wir reden hier von einem Bereich von 15-90 RPM!) kann man da Dinge in den Tank geben, die in Deutschland als Straßenbelag Verwendung finden (Bitumenähnliche Rückstände aus der Erdölraffination welche bei >100°C im Tank flüssig gehalten werden müssen). Das diese Motoren nicht mehr mit dem Zündschlüssel gestartet werden können, sondern man hierzu einen zweiten, kleineren aber leistungsstarken Motor braucht versteht sich fast von selbst http://de.wikipedia.org/wiki/Schiffsdieselmotor
Als Fazit kann man also sagen: je langsamer ein (Diesel-)Motor läuft umso „zündunwilliger“ kann der verwendete Brennstoff sein.
Hoffe, ein wenig weitergeholfen zu haben
Grüße
Midir
Hallo Midir,
vielen Dank für Deine ausführliche und aufschlußreiche Antwort!!
Nun bin ich wieder etwas schlauer geworden , das mit dem Elsbett-Motor hatte ich noch nie gehört…
Der Grund für meine Frage war eigentlich, daß ich in den nächsten Jahren ein Boot/kleineres Binnenschiff als Wohnung haben möchte.
Der hohe Verbrauch von 15-20-Meter-Schiffen trübt allerdings die Vorfreude etwas. Die gebrauchten Boote, die in dieser Größe angeboten werden, sind in der Regel ehemalige Militär- oder Polizeiboote mit sehr starker Motorisierung, sodaß man von einem Stundenverbrauch zwischen 10 und 20 Liter Diesel ausgehen muss.
Das ist definitiv zu viel, wenn man mit dem Boot auch viel reisen will.
Auf jeden Fall nochmals vielen Dank für Deine Mühe!
Einen schönen Tag noch
lg
Claus