Allg. Frage zum Schaltschrankbau

Hallo zusammen, mal ne Frage, Warum werden im Schaltschrankbau bzw. verdrahtung
die drei Hauptstromdrähte L1,L2 und L3 verdreht ? Die Kabel werden an die SIMATIC an die Klemmen L!,L2,L3 angeschlossen , dann zwei bis dreimal miteinander gedreht und  am Hauptschütz wieder angeschlossen. Nicht die Klemmen werden vertauscht (verdreht).
Warum wird das so gemacht ? Hab da den Meister gefragt, der meinte ich soll da mal meine Nase mal ins Fachbuch stecken.
Vielen Dank.
MfG,

Hallo
Ich verstehe jetzt nicht ganz die Frage mit dem verdrehen . Die Klemmen L1 , L2 , L3 sind immer die Anschluß Klemmen und im Endeffekt müssen die Drähte so geklemmt werden daß man ein RECHTES  DREHFELD bekommt .Ich nehme an daß es das ist worauf Du hinaus willst.
viele Grüße  noro

Hallo noro,

Ich verstehe jetzt nicht ganz die Frage mit dem verdrehen .

Ich lese es so, dass er verdrillt meint, so 2-3 Schläge.

MfG Petr(TOO)

Hallo Einzelner

Warum werden im Schaltschrankbau bzw. -Verdrahtung die drei Hauptstromdrähte L1,L2 und L3 verdreht?

Das kann verschiedene Gründe haben.

Möglicher Grund 1)
EMV (ElektroMagnetische Verträglichkeit).
Durch das Verdrillen der Adern wird die Erzeugung von elektromagnetischen Störfeldern durch die Stromzuführung verringert.

Möglicher Grund 2)
Falls die Adern der Stromzuführung nicht in einem Kabelkanal geführt werden, kann das Verdrillen auch zur geordneten Führung sowie zur mechanischen Stabilität der Verdrahtung beitragen.

Ich würde es allerdings generell für sinnvoller halten, für die Stromversorgung der SIMATIC statt der Einzeladern ein vier- oder fünfadriges Kabel zu verwenden.

Warum wird das so gemacht? Hab da den Meister gefragt, der meinte, ich soll da mal meine Nase mal ins Fachbuch stecken.

Heißt im Klartext: „Frag mich mal was Leichteres, ich hab doch auch keine Ahnung!“

Gruß merimies

Hallo Seebär,

Möglicher Grund 3)
Die Zusammengehörigkeit der Adern ist leichter zu erkennen.
Besonders wenn sie im Kabelkanal liegen.

MfG Peter(TOO)

Hallo zusammen, man muss nur hart bleiben bei dem Meister, dann gehts. Also das Verdrillen der 3 Drähte (je 6 Quadrat) L1,L2,L3 , die ja von Haus aus ca. 20 cm zu lang abgeschnitten wurden, erzeugen ein Magnetfeld und mit den 2-3 Schlägen (=verdrillen) soll sich die magnetisierung auf Null verkleinern. Laut Meister heißt das Entmagnetisierung. Ich hoffe das ich das richtig verstanden habe, wenn nicht, dann müsst Ihr mich korrigieren. Wäre also der " mögliche Grund 1 - von merimies" Richtig. Trotzdem verstehe ich das nicht ganz. wenn 1 Draht ein Magnetfeld aufbaut, dann haben 3 Drähte doch das dreifache Magnetfeld. Wieso verringert sich duch das „verdrehen“ das Magnetfeld?? Wo kann man das nachlesen??
Vielen Dank.
MfG

Hallo Fragewurm,

Also das Verdrillen der 3 Drähte (je 6 Quadrat)
L1,L2,L3 , die ja von Haus aus ca. 20 cm zu lang abgeschnitten
wurden, erzeugen ein Magnetfeld und mit den 2-3 Schlägen
(=verdrillen) soll sich die magnetisierung auf Null
verkleinern. Laut Meister heißt das Entmagnetisierung. Ich
hoffe das ich das richtig verstanden habe, wenn nicht, dann
müsst Ihr mich korrigieren. Wäre also der " mögliche Grund 1

  • von merimies" Richtig. Trotzdem verstehe ich das nicht ganz.
    wenn 1 Draht ein Magnetfeld aufbaut, dann haben 3 Drähte doch
    das dreifache Magnetfeld. Wieso verringert sich duch das
    „verdrehen“ das Magnetfeld??

Wie ist der zeitliche Verlauf des Magnetfeldes bei Drehstrom in jedem Aussenleiter?
Das Magnetfeld wird durch den Strom erzeugt, es genügt wenn du diesen betrachtest.
Und wie ist das mit der Summen der Ströme beim Drehstrom?

MfG Peter(TOO)

Hallo zusammen, die 3 einzelnen Kabel (oder Drähte) liegen im Schaltschrank in keinen kabelkanal. Die werden links auf L!,L2,L3 angeschlossen 2-3mal verdreht und auf der rechten Seite an L1,2,3 wieder angeschlossen. Um ein vertauschen zu vermeiden hab ich mir die einzelnen Anschlüsse mit nen Textmarker gekennzeichnet… Ist es möglich das dieses Verfahren nur bei best. Kunden gemacht wird , zB. Siemens ?? Aber was hat es für einen Sinn ? Hab heute nachmittag die einschlägige Fachliteratur der E-technik durchforstet, aber nichts gefunden. Ein Kollege meinte, ich solle das einfach so machen und nicht drüber nachdenken. Punkt. Geht aber nicht. Das mit dem Magnetfeld um das Kabel ist klar. Aber wenn es 3 kabel betrifft , wäre es ja das dreifache an Magnetfelder um die Kabel. Auch klar soweit.(Steht unter Magnetismus in Grundlagen der E-technik Europa-Verlag). Könnte aber dann eine Fehlfunktion der Schütze und alles was einen Magneten hat Fehlfunktionen hervorrufen. Oder. ?? Wieso soll das Magnetfeld kleiner werden wenn ich die 3 Drähte verdrehen? Bin über jede Antwort dankbar.
Vielen Dank
MfG.

Hallo zusammen,

Hallo Einzelner

die 3 einzelnen Kabel (oder Drähte)

korrekt: Adern

liegen im Schaltschrank in keinem Kabelkanal. Die werden links auf L!,L2,L3 angeschlossen 2-3mal verdreht und auf der rechten Seite an L1,2,3 wieder angeschlossen.

Die Adern dienen also zur Durchleitung einer Dreiphasenwechselspannung durch den Schaltschrank, umweitere Schaltschränke mit Strom zu versorgen, verstehe ich das richtig?

Und es werden nur L1, L2 und L3 durchverbunden und nicht N und PE?

Und die Adern sind vom rechten zum linken Klemmenblock freischwebend durch den Schaktschrank geführt?

Welcher Querschnitt und über welche Distanz?

Wenn das alles so zutrifft, finde ich das höchst merkwürdig.

Um ein Vertauschen zu vermeiden hab ich mir die einzelnen Anschlüsse mit nen Textmarker gekennzeichnet.

Die korrekte Methode wäre, die Adern an beiden Enden mit sogenannten Kabelmarkern zu kennzeichnen, z,B, diesen:
http://www.eibtron.com/Kabelmarker-Clip-6-CAB3

Aber ich hätte in diesem Fall statt der Einzeladern ein Kabel vorgesehen und dieses Kabel alle 0,3m (max.) mit einer Kabelschelle befestigt. Die Adern in einem Kabel sind naturgemäß schon entweder farbig oder durch Nummernaufdruck markiert.

Tatsächlich verfügten die von mir projektierten Schaltschränke (AEG Förder und Lagertechnik) oben über ein Stromschienensystem, an welches die im Schaltschrank vorhandenen Leistungsstromkreise angeschlossen wurden. Diese Stromschienen wurden, falls mehrere Schaltschränke nebeneinander standen, von Schrank zu Schrank gebrückt.

Ist es möglich das dieses Verfahren nur bei best. Kunden gemacht wird, zB. Siemens ??

Gerade bei Siemens fällt es mir schwer, das zu glauben. Das ist ja schließlich keine Hinterhofklitsche.

Aber was hat es für einen Sinn ?

Der tiefere Sinn erschließt sich mir auch nicht, aber bei der Frage nach dem Verdrillen schließe ich mich der Meinung von Peter(TOO) an. Das dient wohl nur der Kennzeichnung der Zusammengehörigkeit.

Hab heute Nachmittag die einschlägige Fachliteratur der E-Technik durchforstet, aber nichts gefunden. Ein Kollege meinte, ich solle das einfach so machen und nicht drüber nachdenken. Punkt. Geht aber nicht.

Er hat insofern Recht, dass Du es wohl so machen musst, wie es Dir angewiesen wurde. Aber dass Du darüber nachdenkst, was Du da tust, ist richtig. Ein guter Handwerker zeichnet sich dadurch aus, dass er nicht gedankenlos vor sich hin werkelt.

Das mit dem Magnetfeld um das Kabel ist klar. Aber wenn es 3 Kabel (Adern) betrifft , wäre es ja das dreifache an Magnetfelder um die Kabel.

Du musst dabei bedenken, dass in einem Dreileiter-Stromsystem die Summe der Augenblicksströme in jedem Moment gleich Null ist. Es ist nur wichtig, dass der Abstand zwischen den Leitern so klein wie möglich ist. Zwei benachbarte Leiter bilden ja immer eine Windung einer Magnetspule, und das emittierte Magnetfeld ist umso geringer, je kleiner der Querschnitt der Fläche zwischen den Leitern ist.

Wieso soll das Magnetfeld kleiner werden wenn ich die 3 Drähte verdrehen?

Zwischen zwei stromdurchflossenen Leitern ist ein Mindestabstand unvermeidlich (Stärke der Isolierung). Also senden sie auch ein (schwaches) Magnetfeld aus. Wenn ich jetzt die Leiter miteinander verdrille, wechselt das Magnetfeld über die Länge der Leitung ständig seine Richtung. Dadurch hebt sich die Wirkung, die dieses Magnetfeldauf benachbarte parallellaufende Leiter ausübt, weitgehend auf.

Könnte aber dann eine Fehlfunktion der Schütze und alles was einen Magneten hat Fehlfunktionen hervorrufen. Oder. ??

Im Prinzip ja. Aber das kommt auf die Art der Schaltungen an, die sich noch im Schaltschrank befinden.

Analoge Mess- und Regelkreise, wie man sie z.B. in der Antriebstechnik findet, sind da natürlich am empfindlichsten.

Digitale Schaltungen – mit Ausnahme vielleicht von TTL-basierenden Schaltungen – sind da schon unempfindlicher, da sie Störabstände von mehreren Volt – je nach Schaltungstechnik zwischen 3V und bis über 12V – haben.

Bin über jede Antwort dankbar.

Und ich wäre für eine Rückmeldung dankbar, der ich entnehmen kann, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe.

Gruß merimies

Hallo merimies,

Welcher Querschnitt und über welche Distanz?

Unten schreib naumi 6mm2
Also mindestens 25A pro Leiter.

Aber ich hätte in diesem Fall statt der Einzeladern ein Kabel
vorgesehen und dieses Kabel alle 0,3m (max.) mit einer
Kabelschelle befestigt. Die Adern in einem Kabel sind
naturgemäß schon entweder farbig oder durch Nummernaufdruck
markiert.

Zudem sind die Adern schon verdrillt.

Der tiefere Sinn erschließt sich mir auch nicht, aber bei der
Frage nach dem Verdrillen schließe ich mich der Meinung von
Peter(TOO) an. Das dient wohl nur der Kennzeichnung der
Zusammengehörigkeit.

EMV-Mässig bringt es auch noch etwas.
Du darfst auch nicht nur in 50Hz denken!
Da sind schnell noch Umrichter und andere Störquellen in so einem Schaltschrak drin. Selbst schaltende Schützen produzieren eine Menge HF-Störungen.

Hab heute Nachmittag die einschlägige Fachliteratur der E-Technik durchforstet, aber nichts gefunden. Ein Kollege meinte, ich solle das einfach so machen und nicht drüber nachdenken. Punkt. Geht aber nicht.

Er hat insofern Recht, dass Du es wohl so machen musst, wie es
Dir angewiesen wurde. Aber dass Du darüber nachdenkst, was Du
da tust, ist richtig. Ein guter Handwerker zeichnet sich
dadurch aus, dass er nicht gedankenlos vor sich hin werkelt.

Da kann ich nur zustimmen!
Wenn’s vorgeschrieben, egal von wem, und nicht durch Normen verboten ist, dann muss man es als Handwerker so ausführen.
Aber man fragt nach, wieso etwas so ausgeführt werden soll.

Ist manchmal aber nicht einfach, wenn der ausführende Handwerker das nicht verstehen will :frowning:
Als mein Elektroniklabor in einer grösseren Firma eingerichtet wurde, wollte ich auch ein kleines Tableau mit Steckdosen und Sicherungen direkt am Arbeitsplatz. Das hat der Elektriker noch verstanden.
Da war aber auch noch eine Drehstromsteckdose. Und diese wolle ich mit 3 Einzelautomaten mit Hilfskontakt abgesichert haben. Mit den Hilfskontakten wurde dann ein Schütz angesteuert, welcher die Steckdose dann 3polig vom Netz trennt.
Der Elektriker wollte unbedingt nur einen 3-Phasen Automaten setzen.
Ich konnte dem Typen aber nicht begreiflich machen, dass ich beim 3er Automaten nicht sehe, welcher Phase ausgelöst hat. Diese Schaltung war den einfach zu wenig normal.
Nach einem langen Streit hat er dann den Stift geholt und dem befohlen das zu machen was ich will.
Der Stift hat den Unterschied verstanden :wink:

MfG Peter(TOO)

Hallo merimies, Du hast Recht , die 3 Drähte hängen verdreht von der SIMATIC linke Seite Anschluss (L1,2,3) rüber zum Hauptschütz rechte Seite, werden lediglich 2x mit Kabelbinder an einer Art von Gatter festgezogen , mehr nicht. Ist aber so vorgeschrieben., Ja- es werden Dreiphasen Wechselspannung durchgeleitet. N und PE werden gesondert verdrahtet. Die 3 Drähte haben 6 Quadrat Durchmesser, sind 20 cm länger, wegen dem verdrehen, ansonsten nur 80 cm, also insg. 1m. Steht auch so im Hefter. Selbstverständlich kommen da Kabelmarker dran, einmal links und einmal rechts,Entschuldigung. Die Drahtisolierung ist schwarz, bei allen 3en.
Der Meister meinte heute zu mir, das alles korrekt verlegt worden ist von mir, genauso wie es im Hefter steht und der Kunde haben will.
Vielen Dank an Alle die mir da weitergeholfen haben, aber trotzdem, wo steht das geschrieben??? Würde mich mal interessieren, ich meine das mit dem verdrehen von den Drähten.
Vielleicch weiß das Jemand.
Vielen Dank
MfG.