Allgemeinmedizin

Liebe/-r Experte/-in,
ich frage mich wirklich, warum bei mir jede Erkältung so ausarten muss. Von Frühjahr bis Sommer habe ich Heuschnupfen und im Herbst bekomme ich dann eine schöne Erkältung. Es fängt an mit Halsschmerzen und Kopfschmerzen und dann der Schnupfen. Den Schnupfen trage ich immer 2 Wochen mit mir rum. Nun hat es mich wieder erwischt. Letzte Woche Donnerstag kamen die Halsschmerzen und Sonntag kam dann der Schnupfen, seit 2 Tagen auch Husten wegen dem Schleim im Hals. Ich kenne alle Hausmittelchen, von Zwiebeltee über Kartoffelwickel bis hin zu Dampfbädern mit Salz für die Nase. Nichts hilft. Am Montag hat mir meine zu Ärztin Säuglingsnasenspray und Prospan Hustentropfen geraten, da ich im 5. Monat schwanger bin. Doch irgendwie hilft nichts. Mittlerweile hat sich der Schnupfen wie jedes Mal zur Nasennebenhöhlenentzündung entwickelt, das bin ich gewohnt. Es blutet auch beim Schnäuzen, obwohl ich sehr selten schnäuze- eher runterschlucke.

Haben Sie einen Rat wie ich das etwas schneller loswerde? Es haut mich ja jedes Mal 2 Wochen aus dem Alltag. Da ich eine Familie habe muss mein Mann hart ran, wenn ich so lange ausfalle.

Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen
Anja

Hallo Anja,
Prinzipiell sind solche viralen Infekte etwas ganz normales, man könnte sogar sagen, dass das Immunsystem so eine Art Manöver einmal in Jahr durchführt. Ihr Immunsystem ist aber besonders aktiv, denn es attackiert auch Pollen die eigentlich keine Gefahr darstellen und das macht die Situation natürlich nicht besser. Man sollte hier genau wissen wogegen Sie allergisch sind, denn manchmal ist das was sich wie ein Infekt anfühlt auch eine allergische Reaktion oder ist zumindest beteiligt am Geschehen.
Dann kommt noch eins dazu: Die Psyche. Sie haben sozusagen von Zeit zu Zeit wirklich die Nase voll und dann „muß Ihr Mann für 2 Wochen hart ran“, daraus ist zu schließen, dass sonst sie diese Härte des Alltages tragen müssten und das dann halt einmal abgeben können. Einen Aspekt möchte ich noch erwähnen: Es sind oft nicht die Dinge an sich, die wir fürchten und die uns Probleme machen, sondern unsere Interpretation - das was wir davon denken.

Liebe Anja,
Erkältung kommt durch unsere Lebensweise und Viren. Heizung und Klimaanlage (im Auto, in Supermärkten etc.) hat jeder und daher auch trockene Luft zum Atmen. Besonders, wenn die Heizung zum ersten Mal angeschltet wir: Heizung trocknet Staub, der wird durch die Wärme aufgewirbelt und inhaliert. Staub ist sonst auch eher feuchter, getrockneter Staub reizt die Schleimhäute extrem. In Thailand oder Indien mit hoher Luftfeuchtigkeit gibt es andere Sorgen.
Ich persönlich steige jeden Morgen in die Badewanne, nehme in der Übergangszeit und im Winter täglich ein Erkältungsbad, inhaliere dabei feuchte, warme Luft mit ätherischen Ölen und pflege meine Nasenschleimhäute mit Gelositin vorbeugend. Die Tür vom Badezimmer öffne ich anschließend, das Fenster bleibt geschlossen, das Badewasser feuchtet die trockene Luft der Wohnung an.
Und zu den Hausmitteln: man sollte sie nicht nur kennen, sondern auch regelmäßig konsequent und ausreichend lange anwenden, das hilft dann doch auch um Komplikationen (eitrige bakterielle Infektionen) zu verhindern. In Indien kennt man keinen Schnupfen, wenn man täglich Nasenspülung macht, so wie bei uns Karies durch Zahnpflege verhindert wird.
Das Thema Pflege der Atemwege und Pflege der Nasenschleimhäute wird hier in Deutschland noch nicht so richtig thematisiert, Dies kann aber prophylaktisch Erkältungskrankheiten wirkungsvoll verhindern.

Gute Besserung!

Dr.Christian Puk

vielen dank

Hallo Anja,
ich selbst behandle meine eigenen Erkältungen rein symptomatisch, 2 Liter Flüssigkeit/Tag (verflüssigt alle Sekrete, auch das Bronchialsekret) Fieber erst über 38,2°.
Was mich bei meinen Patienten interessiert, ist, warum man „die Nase wieder voll hat“. Zum besseren Verständnis:
In jedem Atemzug Luft sind ausreichend Viren und Bakterien enthalten, um einen Menschen ohne Immunsystem umgehend zu töten. D.h. wir (=unser Immunsystem) stehen mit der Aussenwelt in einem stetigen Fließgleichgewicht, was uns nicht weiter auffällt, solange wir gesund sind. Wenn also Krankheitskeime in uns überhand nehmen, ist dies ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem kurzzeitig zu schwach war.
Gründe hierfür gibt es vielfältige, die aber allesamt mit physischer oder psychischer Überlastung zu tun haben können (in Ihrer Erinnerung, physisch: der Morgen nach einer durchzechten Nacht; nachweislich psychisch: Trauer um eine geliebte Person).
Daher ist es m.E. wichtiger, die Auslöser für die von Ihnen dargestellten Situationen zu erkennen und entsprechend vorzubeugen, als die Einnahme aller Hausmittelchen, die je beschrieben wurden.
Da Sie nun schwanger sind und demnächst ein schreiendes Etwas Ihre alten Schlafgewohnheiten über den Haufen werfen wird - wie soll ich Ihnen unter diesen Umständen einen geregelten Alltag empfehlen, eine wichtige Grundlage zur Stützung des Immunsystems?
Sie werden sich sicherlich mehr als einen Morgen „verkatert“ fühlen.
Nichts desto trotz, gehen Sie regelmäßig spazieren, wenn möglich mit Ihrem Mann, Bewegung ist gut für das Immunsystem, das innere (Gespräche mit dem Patner) und äußere Gleichgewicht.

Ich wünsche Ihnen alles Gute,
Dr. Fred Korn

Liebe Anja,

Sie haben sehr präzise und ausführlich die Symptome eines sog. „banalen grippalen Infektes“ beschrieben, der individuell verschieden ablaufen kann. In der Schwangerschaft gesellt sich gerne, hormonell bedingt, auch mal Nasenbluten hinzu. Der banale Infekt beginnt meist viral, kann sich aber durch sog. bakterielle "Super"infektionen (Stichwort Nasennebenhöhlen, eitrige Angina tonsillaris) komplizieren. Bei schweren bakteriellen Infektionen mit und ohne Fieber kann ggf. auch die Einnahme eines Antibiotikums angezeigt sein, um Schlimmeres zu vermeiden. Der zeitliche Verlauf lässt sich leider nur wenig beeinflussen, das ist leider so.

PS: Meine Mutter hat mir als Kind immer gesagt :„Ein Schnupfen kommt 10 Tage und geht 10 Tage…“ Dem habe ich auch als Ärztin nichs entgegen zu setzten, leider.

Mit freundlichen Grüßen Dr. S. F.

Vielen Dank!

Vielen Dank.

Dankeschön.

Liebe Anja,

sie machen schon alles was man machen kann und bei einer Erkältung gibt es keine heilende Medizin, nur Unterstützende und Lindernde.

Gute Besserung

Gerd

Hallo Anja,
ich würde Ihnen 1-2 x im Jahr eine Eigenbluttherapie zur Abwehrstärkung empfehlen.
Bei Spritzenangst/schlechten Venen ginge alternativ auch eine Abwehrstärkungskur mit Kijimea® oder Ecchinacin-Präparaten. (Beides grünes Rezept)
Evtl. beim HNO-Arzt abklären lassen, ob die Nebenhöhlen einen zu engen Abfluß haben oder ob Nasenpolypen vorliegen.
Alles Gute
Ilona (FÄ Allgemeinmedizin/Naturheilverfahren)

Dankeschön!

Hallo Anja,
ich bin heute erst aus dem Urlaub zurück, deshalb erst jetzt meine Antwort!
Empfehlen kann ich Umckaloaba Tropfen. Sie werden aus der Kap Pelargonie gewonnen, also ein frei verkäufliches Naturprodukt, welches allerdings regelmäßig eingenommen werden sollte. Googlen Sie doch mal und schauen, ob es für Sie zutrifft.
Alles Gute und viele Grüße, Karin Hofmann

vielen dank.