Alliteration/Stabreim

Huch,

jetzt hat mich Fritz aber aufgeschreckt mit seiner Antwort im ALK-Brett. Ich
glaube mich nämlich zu erinnern, dass wir in der Schule noch lernten, „Stabreim“
sei nicht das gleiche wie „Alliteration“, und im deutschen Sprachgebrauch das
erstere immer fälschlich für das letztere verwendet.
Kann mich wer aufklären?
Danke,
Bolo2L

Hallo Bolo!

Der dtv-Brockhaus setzt die beiden auch gleich.
Das spricht also eher gegen Deinen Lehrer.

Gruß
Barney

Hallo Bolo und Barney!

Bolo hat schon irgendwie Recht. Trotz der Lexikonartikel.

Vom Stabreim spreche ich auch nur, wenn Alliterationen in einem poetischen Werk als Gestaltungselement auftauchen wie in Wagner Ringtext (Mich dünkt des gedachtest du schon, singt Siegfrid).

Während der Satz, den ich im ALK-Brett zusammen kleisterte, ein Satz mit Alliterationen, aber kein Werk mit Stabreim ist.

Gruß Fritz

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Hallo Fritz,

mir dämmert irgendwas im Zusammenhang mit dem Nibelungenlied. Dass dort Stabreime
zu finden sind (hat, wenn ich mich recht erinnere, irgendwas mit den Halbzeilen
zu tun …). Und dass zum Beispiel die Schlagzeile (die ich als freier
Mitarbeiter, noch vor meiner Volontärzeit über einen Bericht von einem Fest
setzte) „Bier, Blasmusik und blauer Himmel“, lediglich eine Alliteration sei.
Also Stabreim als weitere Untergruppe zu Alliteration.
Hm, man wird älter … Morgenstern meint dazu:

Der Vergeß

Er war voll Bildungshung, indes,
soviel er las
und Wissen aß,
er blieb zugleich ein Unverbeß,
ein Unver, sag ich, als Vergeß;
ein Sieb aus Glas,
ein Netz aus Gras,
ein Vielfraß -
doch kein Haltefraß.

Gruß
wer?
Ach so,
Bolo