Allrounder suchen - wie ausschreiben?

Hallo liebe Wissende,

folgende Frage:

Wenn man eine Ausschreibung machen möchte, bei der man einen „IT Allrounder“ sucht - also im Prinzip eine Person, die man auf nahezu jeder beliebigen IT-Funktion einsetzen kann, was wäre sinnvoller?

a) Alle in Frage kommenden Funktionen im Detail beschreiben (wodurch das Anforderungsprofil ellenlang wird) mit dem Hinweis „aus jeder Funktion einige der genannten Qualifikationen“
b) Explizit erwähnen, dass ein Allrounder gesucht wird, aber sich im Anforderungsprofil auf den „größten gemeinsamen Teiler“ beschränken: Bennenung nur der paar Kernthemen, die bei jeder Form des konkreten Einsatzes notwendig sind

Die Frage gliedert sich in zwei Teile:

  1. Aus Sicht des Unternehmens: Auf welche Weise kriegt man mehr qualifizierte Bewerber?
  2. Aus Sicht des Bewerbers: Welche der beiden Vorgehensweisen motiviert eher, sich zu bewerben?

Gruß und Danke,
Michael

c) ‚Wir suchen: eine eierlegende Wollmilchsau‘
Und im Folgenden die Eier benennen, die sie legen können soll.

Die Frage gliedert sich in zwei Teile:

  1. Aus Sicht des Unternehmens: Auf welche Weise kriegt man
    mehr qualifizierte Bewerber?

In dem man die Qualifikation in persönlichen Gesprächen erkundet.

  1. Aus Sicht des Bewerbers: Welche der beiden Vorgehensweisen
    motiviert eher, sich zu bewerben?

c)

Gruß
Plappa

Ja danke…
Hallöchen,
Natürlich könnte man es mit einer gehörigen Portion Ironie probieren.

Wenn man das aber nicht möchte …

Tatsächlich ist es bei mittelständischen Unternehmen (branchenunabhängig) gar nicht so ungewöhnlich, dass deren wenige Mitarbeiter sämtliche Tätigkeitsfelder aus dem zugrundeliegenden Bereich abdecken müssen.

Entsprechend wird natürlich bei der Einstellung nicht erwartet, dass diese Person eine Koryphäe in allen Bereichen ist, sondern „sich in allen Gebieten zurechtfindet“.

So stellt sich Otto Huber’s 10-Personen-Betrieb „für die IT“ kein Team aus Anforderungsmanager, Analyst, Entwickler, Tester, Konfigurationsmanager, Produktionssteuerung und Administration an ( am besten noch ein separates Team fürs die internen Rechner und eins für die Website ) sondern eine einzige Person, die das allein gestemmt bekommt.
Aber natürlich auch nicht für €15.000 pro Monat…

Und im Folgenden die Eier benennen, die sie legen können soll.

Das interpretiere ich als Antwort a)…

Die Frage gliedert sich in zwei Teile:

  1. Aus Sicht des Unternehmens: Auf welche Weise kriegt man mehr qualifizierte Bewerber?

In dem man die Qualifikation in persönlichen Gesprächen erkundet.

Dadurch kriegt man aber keine Bewerber, denn das persönliche Gespräch findet erst nach der Bewerbung statt :frowning:

  1. Aus Sicht des Bewerbers: Welche der beiden Vorgehensweisen motiviert eher, sich zu bewerben?

c)

Ich weiß nicht, ob Ironie so wirklich der richtige Weg ist, aber danke für Deine Meinung.

Gruß,
Michael

2 „Gefällt mir“

Hallo Namensvetter,

Natürlich könnte man es mit einer gehörigen Portion Ironie
probieren.

Wenn man das aber nicht möchte …

Wenn man die „Eierlegende Wollmilchsau“ im Stellenmarkt platziert, hast Du auf jeden Fall schon mal bei vielen Interesse (neudeutsch Eyecatcher) geweckt. Auch bei vielen, die dann infrage kommen würden und sich bewerben. Denn was liest man denn meist für dröge Stellenbeschreibungen?

(branchenunabhängig) gar nicht so ungewöhnlich, dass deren
wenige Mitarbeiter sämtliche Tätigkeitsfelder aus dem

Na, die Anforderungen nach der ironischen Stellenbeschreibung gut und ernsthaft beschrieben, sollte evtl. auch Bewerber bringen.

Ich weiß nicht, ob Ironie so wirklich der richtige Weg ist,
aber danke für Deine Meinung.

Also ich würde an dieser Ausschreibung hängenbleiben und erst mal weiterlesen.

Gruß,
Michael

dito

Gern geschehen
Hi,

Dadurch kriegt man aber keine Bewerber, denn das persönliche
Gespräch findet erst nach der Bewerbung statt :frowning:

Das wird dir wohl niemand ersparen können - gerade bei den eierlegenden Wollmilchsäuen nicht, die oft über Qualifikation jenseits irgendwelcher papiernen Nachweise verfügen. Nur sind das nicht selten gerade die Bewerber, die nicht das Talent haben, sich umfassend zu verkaufen.

Wo hast du Ironie ausgemacht? Mein Rat war völlig ernstgemeint und ist vielfach erprobt.

Gruß
Plappa

hallo,

  • das gesamte anforderungsprofil auf WENIGE punkte allgemein zusammenfassen.
  • schreiben, dass man z.b. in 4 von 5 punkten praktische erfahrung haben sollte.

Guten Tag,
auf der einen Seite ist der beschäftigte Mensch von heute durch die Flut der Eindrücke so genormt, dass Angebote gescannt werden.Man nimmt sich nicht die Zeit zu lange Texte zu lesen.

Bei einem Jobangebot würde ich das allerdings anders sehen. Sie möchten ja nicht Masse, sondern Klasse. Und vermutlich nur einmal diesen Job vergeben. Daher stellt sich für Sie nicht die Frage nach möglichst hohem Traffic sondern nach qualifiziertem Traffic auf Ihre Stellenanzeige.

Daher ist es besser ein umpfangreiches Profil zu erstellen um schon von vorneherein die Spreu vom Weizen zu trennen. Was dann im Raster hängenbleibt Sie dann genau die Profis nach denen Sie suchen.

Hallo,

So stellt sich Otto Huber’s 10-Personen-Betrieb „für die IT“
kein Team aus Anforderungsmanager, Analyst, Entwickler,
Tester, Konfigurationsmanager, Produktionssteuerung und
Administration an ( am besten noch ein separates Team fürs die
internen Rechner und eins für die Website ) sondern eine
einzige Person, die das allein gestemmt bekommt.
Aber natürlich auch nicht für €15.000 pro Monat…

In diesem Beispiel würde man die Kernkompetenzen erwähnen, die wirklich benötigt werden:
z.B. Administration und Wartung eines kleinen aus ca. 10 Geräten bestehenden Netzwerkes mit der zugehörigen branchenspezifischen Software.

Man sollte halt überlegen, was bei dieser Allround-Kraft der Schwerpunkt ist.
Ich würde mich z.B. nicht auf eine Stelle bewerben, wo Netzwerkfunktionalitäten/technische Fähigkeiten im Fokus stehen, sondern eher bei „Anwendersoftwarebetreuung“, „Programmierung“ oder „Webseitenerstellung“…

LG Beatrix

…nur eine mögliche Reaktion des geneigten und suchenden Lesers:

Eierlegen, Wolle und Milch OK.
Aber sich um eine Arbeitsstelle als Sau bewerben?

Es gab hier einmal in der lokalen Presse eine solche Anzeige.
Die Anzeige ist Vielen aufgefallen und es wurde „drüber geredet“:
In meinem Umfeld hat sich niemand als „Sau bewerben“ wollen.
Ob die Anzeige letztlich doch erfolgreich war? Weiß ich leider nicht.

Freundliche Grüße,
Markus

Sorry, in Technikerkreisen ist die eierlegende Wollmilchsau eine etablierte Vokabel und hat nichts mit der sonst vorherrschenden Diffamierung weiblicher Paarhufer zu tun. Man würde also exakt diejenigen ansprechen, die man auch meint.

Ebenso freundliche Grüße
Plappa

Systemadministrator

Wenn man eine Ausschreibung machen möchte, bei der man einen
„IT Allrounder“ sucht - also im Prinzip eine Person, die man
auf nahezu jeder beliebigen IT-Funktion einsetzen kann, was
wäre sinnvoller?

Es wird also jemand gesucht, der die PC’s und Laptops einrichtet und incl. Server vernetzt, Webseite und Onlineshop einrichtet und betreut, die PKW- Navis updatet, Smartphones einrichtet und das Warenwirtschaftssystem betreut.

Das ganze heißt „Systemadministrator“. Eine mögliche Ausbildungsrichtung ist „Fachinformatiker“ in einer der Spezialisierungen.

Im Gegensatz zum Spezialisten jedes Gebietes kann der Allrounder ggf. nur pfuschen (z.B. beim Webdesign; sieht besonders übel aus wenn das Verkäufer mit erledigt). Oder er kann bei Bedarf externe Hilfe in Anspruch nehmen. Das Budget dafür sollte mit eingeplant sein.

Erdbeerzunge

Hallo Michael,

eine Person, die man
auf nahezu jeder beliebigen IT-Funktion einsetzen kann

sowas gibt es nur bedingt. Der IT-Bereich ist soweit gefächert, dass es mittlerweile für alles Spezialisten gibt. Die Allrounder sind eher die Leute, die ein wenig von allem bereits gemacht haben, aber nichts richtig können.

a) Alle in Frage kommenden Funktionen im Detail beschreiben
(wodurch das Anforderungsprofil ellenlang wird) mit dem
Hinweis „aus jeder Funktion einige der genannten
Qualifikationen“

Auf eine solche Stelle würde ich mich nicht bewerben. Zum einen würde ich mich als nicht qualifiziert genug betrachten, da ich nicht alle Punkte erfüllen kann.(Schreckt ab.) Und zum anderen wüßte ich nicht welche Tätigkeiten mich hauptsächlich erwarten, d.h. ich muss befürchten, dass ich wahrscheinlich der „Arsch vom Dienst“ sein werde, der mit seinen Allrounderfähigkeiten die Arbeiten erledigen muss, auf die niemand anderes Bock hat.

b) Explizit erwähnen, dass ein Allrounder gesucht wird, aber
sich im Anforderungsprofil auf den „größten gemeinsamen
Teiler“ beschränken: Bennenung nur der paar Kernthemen, die
bei jeder Form des konkreten Einsatzes notwendig sind

Nenne nur die wichtigsten Anforderungen, und erwähne nebenbei, dass man sich noch zusätzlich, um einen nicht näher definierten „Rest“ kümmern muss. Ein „Vollblut-IT’ler“, der die Hauptaufgaben ohne Probleme hinbekommt, wird damit dann auch fertig. Rechner zusammenschrauben, kleine Netzwerke konfigurieren etc. sind keine besonders erwähnenswerten Skills für einen IT’ler. Das macht man so nebenbei, weil man sich Privat bereits damit auseinandergesetzt hat.

Die Frage gliedert sich in zwei Teile:

  1. Aus Sicht des Unternehmens: Auf welche Weise kriegt man
    mehr qualifizierte Bewerber?
  2. Aus Sicht des Bewerbers: Welche der beiden Vorgehensweisen
    motiviert eher, sich zu bewerben?

Bedenke immer, dass Leute die richtig Ahnung haben, bescheiden sind, denn sie wissen was sie alles nicht können. Leute die keine Ahnung haben, halten sich demgegenüber oft für sehr gut, weil sie nicht wissen, was sie nicht können.
Deshalb erstell eine kurze und passende Stellenausschreibung, dann werden sich überwiegend qualifizierte Personen bewerben. Wenn die Anforderungsliste zu lang ist, schreckt das möglicheweise die guten Leute ab, während die weniger qualifizierten eher angezogen werden.

Viel Erfolg!

MfG
Stephan

eierlegende Wollmilchsau

Eierlegen, Wolle und Milch OK.
Aber sich um eine Arbeitsstelle als Sau bewerben?

das ist ein stehender begriff und bedeutet „alleskönner“

Hi!

Ein „Vollblut-IT’ler“, der
die Hauptaufgaben ohne Probleme hinbekommt, wird damit dann
auch fertig. Rechner zusammenschrauben, kleine Netzwerke
konfigurieren etc. sind keine besonders erwähnenswerten Skills
für einen IT’ler. Das macht man so nebenbei, weil man sich
Privat bereits damit auseinandergesetzt hat.

Oder kann es ganz einfach sein, dass die Ausbildung früher wesentlich umfassender war? Man hat von allen zumindest die Ansätze gelernt und vor allem aber wußte man, wie man mit diesen Ansätzen weiterkam.

In meiner alten Firma gab es zwar einen SysAdmin, jedoch war beispielsweise jeder für seinen Rechner, seine Datenbanken, seine Server etc. verantwortlich; DOS, Windows, UNIX, Host, … jeder wußte überall eigentlich grundlegend bescheid, der Rest wurde erfragt oder ergoogelt.
Vom Pflichtenheft über Spezifikation, Implementierung, Test, Installation und Wartung wurde jeder überall eingesetzt und konnte auch eingesetzt werden.

Kann es sein, dass die heutige Ausbildung etwas zu speziell ist? Der DBA muß sich zuerst mit dem SysAdmin absprechen, ob der Patch, den der DB-Entwickler eingespielt braucht, damit die Anforderung vom Applikations-Developer auch korrekt funktioniert, damit der Tester weitermachen kann … gut, jeder wird sich bestens in seinem Fachgebiet auskennen, jedoch ist der Teller sehr klein und der Rand anscheinend hoch umzäunt …

Grüße,
Tomh, der nach dem UP-Anforderungsprofil jahrelang gearbeitet hat …

1 „Gefällt mir“

Hallo,

Oder kann es ganz einfach sein, dass die Ausbildung früher
wesentlich umfassender war? Man hat von allen zumindest die
Ansätze gelernt und vor allem aber wußte man, wie man mit
diesen Ansätzen weiterkam.

In meiner alten Firma gab es zwar einen SysAdmin, jedoch war
beispielsweise jeder für seinen Rechner, seine Datenbanken,
seine Server etc. verantwortlich; DOS, Windows, UNIX, Host,
… jeder wußte überall eigentlich grundlegend bescheid, der
Rest wurde erfragt oder ergoogelt.
Vom Pflichtenheft über Spezifikation, Implementierung, Test,
Installation und Wartung wurde jeder überall eingesetzt und
konnte auch eingesetzt werden.

Kann es sein, dass die heutige Ausbildung etwas zu speziell
ist? Der DBA muß sich zuerst mit dem SysAdmin absprechen, ob
der Patch, den der DB-Entwickler eingespielt braucht, damit
die Anforderung vom Applikations-Developer auch korrekt
funktioniert, damit der Tester weitermachen kann … gut,
jeder wird sich bestens in seinem Fachgebiet auskennen, jedoch
ist der Teller sehr klein und der Rand anscheinend hoch
umzäunt …

Naja, ich glaube, aus einem großen Teller sind viele große Teller geworden :wink:
„Früher“ gabs z.B. kein Internet und auch die Anzahl der Betriebssysteme, Softwarekonzepte, Datenbankstrukturen, ansteuerbaren Hardware usw. war etwas überschaubarer.
Jetzt gibt es so viele komplexe Softwarepakete, in die man sich eben nicht mehr mal schnell nebenbei einarbeiten kann, dazu Sicherheitsaspekte, technisch immer ausgeklügeltere Parameter.

Ja früher waren wir alle Jäger und Sammler…

Beatrix

Der DBA muß sich zuerst mit dem SysAdmin absprechen, ob
der Patch, den der DB-Entwickler eingespielt braucht, damit
die Anforderung vom Applikations-Developer auch korrekt
funktioniert, damit der Tester weitermachen kann …

*hehe*

Ich musste gerade ganz spontan daran denken: Wo sind die Webdesigner?" - „Snowboarden“

1 „Gefällt mir“