Wie haltet Ihr das mit der „Trennvorrichtung“? Üblich sind ja
einfache Kontrollschalter, ein- oder zweipolig, die für die
Heizung verwendet werden. So ein „Lichtschalter“ ist aber doch
kein Trennschalter für sicheres Trennen von der Versorgung.
3mm Kontaktabstand sind realistisch.
Immerhin verkaufen die Schalterhersteller ja fertig konfektionierte „Heizungsnotschalter“.
Nach dem Wortlaut würde ja ein einpoliger LS auch im TT-System
reichen, denn da steht ja „alle nicht geerdeten Leiter“ und
nicht „alle nicht wirksam geerdeten Leiter“. Geerdet ist der N
ja schließlich auch im TT.
Richtig. Der N wäre nur bei „allpoligem Schalten“ zu trennen.
Wo steht das eigentlich mit der geforderten allpoligen
Trennmöglichkeit? Ich bin sicher, daß das vorgeschrieben ist,
aber ich finds einfach nicht mehr. In der FeuVo Bayern steht
nichts.
Puh, war das nicht bei regelrechten Wartungsschaltern / Reparaturschaltern so?
„Zusätzlich empfehlen wir die Installation einer
allstromsensitiven Fehlerstrom-Schutzeinrichtung… für
Gleichfehlerströme, die durch energieeffiziente Betriebsmittel
entstehen können.“
Wie wertet Ihr diese Aussage?
Die wollen sich absichern.
Es ist ja nur eine Empfehlung.
Viessmann werde ich dazu auch noch befragen.
Wenn ich den Kunden nun sage, daß sie für ihren neuen
Heizkessel einen Schutzschalter für 500 Euro brauchen…
Zunächst mal:
Glatte Fehlerströme sind was extrem seltenes. Diese dürfen nicht schlagartig auftreten (dann würde auch der normale FI auslösen). Sie dürfen nicht pulsieren.
Stell dir vor, es würde hinter dem Zwischenkreis (am Speicherkondensator einer Pumpe) langsam Wasser eintreten. Dann würde bei kaum belasteter Pumpe ein allmählich ansteigender Fehlerstrom fließen. Bei stark belasteter Pumpe wird er wohl auch (Restwelligkeit) pulsieren, dann könnte ein Typ A FI auslösen.
Der vorhandene FI löst aber bei glatten Fehlerströmen nicht nur nicht aus, sondern durch die magnetische Sättigung des Kerns wird er auch „blind“ für normale, pulsierende Fehlerströme. Das wäre uncool.
Das Gefährdungspotenzial einer Pumpe, die 100mA DC auf die Wasser- und Heizungsleitungen gibt, ist ja sehr klein. Die Rohre sind ja geerdet. Nur werden sie irgendwann korrodieren wegen der Elektrolyse.
Ich würde:
Die Heizung vom FI des Hauses wegnehmen.
Statt dessen vor den Heizungskeller einen zweipoligen FI setzen - Typ A, nur für die Heizung.
Das wäre dann deine absolut sichere Trennvorrichtung und im Fall des glatten Fehlerstroms bleibt der Rest des Hauses durch seine FIs geschützt.
Kosten: Minimal.
Nutzen: s.o.
Kundenargument: „Im Fehlerfall (Haus) bleibt die Heizung an. Ist doch toll. Bei Wartungen kann die Heizung ganz einfach und gezielt abgeschaltet werden. Und wenn bei der Heizung (mit Strom und Wasser, ist ja immer ein Problem) ein Fehler entsteht, dann widerum wird nur die Heizung abgeschaltet und der Rest des Hauses bleibt aktiv.“
Ist ne einfache, ehrliche Sache, oder?
Nachteil: Ein glatter Fehler im Heizungskeller bleibt unentdeckt.
Das würde ich aber in Kauf nehme. Hey, das ist ein Festanschluss, zudem mehrfach geerdet. Da ist ein Fi sowieso fast nie nötig. (Aber du hast ja TT…)