Hallo!
Wenn man Artikel über archäologische Funde liest, dann kriegt man fast den Eindruck, dass das Leben der Menschen früher nur aus Kulthandlungen, Totenbestattungen, Herrscherverehrung, usw. bestand. Das liegt meiner Meinung nach aber nicht daran, dass diese Aspekte des menschlichen Lebens damals eine so alles überragende Stellung einnahmen, sondern dass die damit verbundenen Artefakte für die Ewigkeit geschaffen waren und deshalb heute mit größerer Wahrscheinlichkeit gefunden werden als Gegenstände des Alltags.
Manchmal werden dann doch solche Funde gemacht, die einen schmunzeln lassen, weil man daraus sehen kann, dass die einfachen Leute damals „auch nur Menschen“ waren.
Ein paar Beispiele:
- Gestern habe ich erfahren, dass man in babylonischen Tempeln in den Stein eingeritzte Spielbretter für Brettspiele (ähnlich Backgammon) fand. Offensichtlich war es da einigen Kirchgängern etwas langweilig geworden …
- In Bath wurden römische Bleiblättchen gefunden, in die Texte eingeritzt waren. Wie sich herausstellte, konnte man damals in römischer Zeit gegen Geld einen Menschen verfluchen lassen, indem man den Fluch auf ein stück Blei ritzte und in die heilige Quelle warf. Auf den Bleiblättchen fanden sich Texte wie: „Derjenige, der mir mein Badetuch geklaut hat, soll nie wieder ruhigen Schlaf finden!“
- Die Runen der Wikinger waren nicht nur kultische Zaubersprüche, sondern ganz häufig auch einfach nur Graffitis: „Erik war hier.“ und dergleichen.
- Wieder Babylon: Bei vielen der Keilschriften, die man gefunden hat, handelt es sich nicht etwa um Heldenepen oder Steuerlisten, sondern schlicht um Mathe-Hausaufgaben.
Kennt Ihr noch weitere Beispiele für menschlich-alltägliche, humoristische Funde?
Michael