[alltagsphilo] Bin ich noch ZEN*

…wenn ich von mir behaupte, ZEN* zu sein?

Hallo liebe Lesenden,

Von „Hackern“ sagt man, die Menschen, die behaupten, welche zu sein, sind sicher keine1.
Kann man das auf Tiefgründigkeit, Reife, Erleuchtung übertragen?
Verwirft der seine Erleuchtung, der damit „wirbt“?
Ist nicht nur der „groß“, der seine eigene Kleinheit erkennt?
Wäre das „Demut“? Ist die wichtig?
Wie denkt ihr darüber?

Interessierte Grüße,

Malte.

–footnotes–
* Die Buddhisten mögen es mir bitte nicht übelnehmen, daß ich in völliger Unkenntnis dessen, was ZEN überhaupt ist, diesen Begriff als Aufhänger nehme.

[1] http://www.linuxtaskforce.de/hacker-howto-ger.html



als Compi-Experte bestimmt

…wenn ich von mir behaupte, ZEN* zu sein?

Hallo Malte,

Hallo liebe Lesenden,
Von „Hackern“ sagt man, die Menschen, die behaupten, welche zu
sein, sind sicher keine1.

Klar, welcher „Hacker“ besteht darauf, dass man seine Kenntnisse
prüfen soll? Wenige, denk ich.

Kann man das auf Tiefgründigkeit,

denke ja, da ohne auf den Grund zu gehen, kein „Hackertum“ da wäre.

Reife,

Wenn du davon ausgehst, dass Compi-Experten Spielkinder sind,
dann wohl eher net (sie dürfen ja nicht den ganzen Tag Gameboy
spielen und haben dann eben einen größeren Monitor vor sich…)

Erleuchtung

dass der Gameboy mitwachsen muß (Server)

übertragen?

Also ja und nein.

Verwirft der seine Erleuchtung, der damit „wirbt“?

Wenn er seinen Spieltrieb in Beruf umsetzt dann eher nicht.

Ist nicht nur der „groß“, der seine eigene Kleinheit erkennt?

wenn du das „nur“ wegläßt, dann stimme ich dir zu.

Wäre das „Demut“?

Du trauerst dem Samstagabend nach?
Ich auch.

Ist die wichtig?

nicht immer.

Wie denkt ihr darüber?

Bleib wie du bist.
Das interessante an Compi-Experten ist doch, dass sie meist
nicht so sind, wie die andern.
Genieß es.

Interessierte Grüße,
Malte.

–footnotes–
* Die Buddhisten mögen es mir bitte nicht übelnehmen, daß ich
in völliger Unkenntnis dessen, was ZEN überhaupt ist, diesen
Begriff als Aufhänger nehme.
[1] http://www.linuxtaskforce.de/hacker-howto-ger.html

Als man mich fragte, warum ich ausgerechnet Administratorin
geworden bin, sagte ich:
„In welchem anderen Beruf hab ich als Frau bei den Männern so
wenig Konkurrenz, wie in dem Bereich? Flirten, ohne dass mir gleich
jemand auf die Finger haut. Wenn frau wirklich mal unterm
Schreibtisch rumkrabbeln soll, so sind die Aussichten meist auch
nicht so übel. Und meine Ansprechpartner sehen auch noch meist
toll aus und haben umwerfenden Charme.“
Ob das aber jetzt was mit ZEN zu tun hat, weiß ich nicht,
aber mit Erleuchtung bestimmt. Mit Reife naja, mit Demut wohl eher
nicht.

Hach, das Leben kann so schön sein…
*sonnige-Grüße-aus-der-Pfalz-sende*
Daggi
(IT-Organisatorin und Netzwerkadiminstratorin/MCP)

und als Mensch?
Hi,

Von „Hackern“ sagt man, die Menschen, die behaupten, welche zu
sein, sind sicher keine1.

Klar, welcher „Hacker“ besteht darauf, dass man seine
Kenntnisse prüfen soll? Wenige, denk ich.

Open Source lebt genau davon :smile:

Aber lass mal den Hacker außen vor - das war nur ein Beispiel.

Du trauerst dem Samstagabend nach?

Nö, ich hab ihn ja in guter Erinnerung :smile:

Wie denkt ihr darüber?

Bleib wie du bist.

Mein Deutschlehrer sagte seinerzeit, das schlimmste für ihn wäre, wenn jemand zu ihm sagen würde „Mensch, Du hast Dich ja gar nicht verändert!“…

Gruß,

Malte.

1 Like

Rehi Malte,

Hi,
Aber lass mal den Hacker außen vor - das war nur ein Beispiel.

Du trauerst dem Samstagabend nach?

Nö, ich hab ihn ja in guter Erinnerung :smile:

Ich ja auch. Würde diesen Tag gerne öfter erleben.

Wie denkt ihr darüber?

Bleib wie du bist.

Mein Deutschlehrer sagte seinerzeit, das schlimmste für ihn
wäre, wenn jemand zu ihm sagen würde „Mensch, Du hast Dich ja
gar nicht verändert!“…

Naja, wenns um die beruflichen Fähigkeiten ginge, dann stimme ich
ihm zu.
Was dein Aussehen (außer Rasur) und deine Art als Mensch angeht,
dann eher nicht.
Toll, dich (euch) zu kennen.

Gruß,

retour

Malte.

Daggi

Uns wurde folgendes Sprichwort mitgegeben
(dem ich nicht immer zustimm):
„Gott schütze mich vor meinen Freunden,
mit meinen Feinden werde ich selber fertig.“

UnZEN

Wie denkt ihr darüber?

Du hattest an einem denkwürdigen Abend „Demut“ als (von dir) erwünschte Eigenschaft bestimmter Arten von Menschen (*g*) propagiert.

Ist nicht nur der „groß“, der seine eigene Kleinheit erkennt?

Wie bringst du das zusammen?

ebenso interessierte Grüße :smile:

Metapher

Hi Malte,

Mein Deutschlehrer sagte seinerzeit, das schlimmste für ihn
wäre, wenn jemand zu ihm sagen würde „Mensch, Du hast Dich ja
gar nicht verändert!“…

Da hat er B.Brecht zitiert (Geschichten von Herrn Keuner).
Gruß,
Anja

Hi Malte!

…wenn ich von mir behaupte, ZEN* zu sein?

Das ist wie mit dem Sterben! Es wissen nur die Toten, was Tod/tot ist und die sagen bekanntlich nichts dazu. Aus gutem Grund wahrscheinlich, so oder so!

Von „Hackern“ sagt man, die Menschen, die behaupten, welche zu
sein, sind sicher keine1.

Wer sagt, weiss nichts und wer weiss, sagt nichts, sagt Laotse dazu!

Kann man das auf Tiefgründigkeit, Reife, Erleuchtung
übertragen?

Sag ich jetzt ja, oute ich selbst zum Schätzer! Sage ich nein, oute ich mich selbst zum Besserwisser, denn das implizierte, dass ich wüßte wovon du/ich spreche! Eine verzwickte Geschichte! :smile:

Verwirft der seine Erleuchtung, der damit „wirbt“?

Wer erleuchtet ist, der leuchtet und muß nicht damit werben. Also ein klares ja!

Ist nicht nur der „groß“, der seine eigene Kleinheit erkennt?

Ist nicht auch der klein, der seine eigene Größe erkennt?

Wäre das „Demut“? Ist die wichtig?

Demut gegenüber was oder wem? Gegenüber dem Ganzen, also auch gegenüber sich selbst demütig? Was aber wiederum Selbstverherrlichung wäre! Tja! Um etwas zu erkennen, braucht es Objektivität. Um etwas zu erleben, Subjektivität. Respekt würde ich der Demut vorziehen!

Wie denkt ihr darüber?

So!

Gruß
Junktor

Tonnen!
Hallo,

Wie denkt ihr darüber?

Du hattest an einem denkwürdigen Abend „Demut“ als (von dir)
erwünschte Eigenschaft bestimmter Arten von Menschen (*g*)
propagiert.

Nein, das ist nicht ganz korrekt. Ich würde mir Demut von jedermann wünschen - zuallererst natürlich von mir selbst.

Ist nicht nur der „groß“, der seine eigene Kleinheit erkennt?

Wie bringst du das zusammen?

Ich drücke es mal anders aus:

Solange Du nur in den Spiegel siehst, erkennst Du das, was Du sehen willst.
Erst wenn Du Dich von anderen Menschen spiegeln lässt, erkennst Du, was Du bist. Und dazu braucht’s(?) die Fähigkeit, das eigene Ego zumindest für diesen Moment ein wenig beiseite zu stellen. Ich meine das Wechselspiel von „sich ganz sich selbst widmen“ und „sich für eine Weile in der Welt verlieren“.

Oder nochmal mit den Worten „groß“ und „klein“: Ein Wassertropfen im Meer ist klein. Erkennt er sich selbst als kleinen Teil dieses Meeres, wird er zum Ozean.

Hm. Schwierig auszudrücken - man könnte es für Geschwafel halten :smile: Input?

Gruß,

Malte.

Hi,

Wer sagt, weiss nichts und wer weiss, sagt nichts, sagt Laotse
dazu!

Gut gut. Sagte er. Dat heisst ja noch nix. Ist es auch so? Oder sagst Du dazu nix? :wink:

Ist nicht nur der „groß“, der seine eigene Kleinheit erkennt?

Ist nicht auch der klein, der seine eigene Größe erkennt?

Ja, aber er weiß es nicht.

Wäre das „Demut“? Ist die wichtig?

Demut gegenüber was oder wem? Gegenüber dem Ganzen, also auch
gegenüber sich selbst demütig? Was aber wiederum
Selbstverherrlichung wäre!

Hm, vielleicht ist Demut das falsche Wort. Das sagte schon unlängst jemand zu mir. Ist Bescheidenheit passender?

Um etwas zu erkennen, braucht es Objektivität.
Um etwas zu erleben, Subjektivität.

Das kann man ja beides zumindest annähernd erarbeiten.

Respekt würde ich der Demut vorziehen!

Was ist Respekt?

Gruß,

Malte.

Hm, vielleicht ist Demut das falsche Wort. Das sagte schon unlängst jemand zu mir. Ist Bescheidenheit passender?

insofern man die Etymologie der Wortes in Betracht zieht: Bescheidenheit hatte im ursprünglichen Wortgebrauch weit mehr mit Verstand/Kenntnis zu tun als mit Demut (diese Bedeutung findet sich heute u.a. noch in Bescheid wissen) :wink:

Viele Grüße
Diana

Hi,

Wer sagt, weiss nichts und wer weiss, sagt nichts, sagt Laotse
dazu!

Gut gut. Sagte er. Dat heisst ja noch nix. Ist es auch so?
Oder sagst Du dazu nix? :wink:

Wenn Laotse „wüßte“, hätte er dann nicht schweigen müssen? Also weiss er nix oder er lügt! Immer wenn Laotse zitiert wird, geht man a priori von dessen Weisheit aus. Die Weisheit steckt nun aber nicht in Laotse, sondern in der Weisheit selbst. Sobald wir beginnen zu interpretieren oder projezieren, verlassen wir sie. Die mystische Weisheit ist unbeschreiblich, sie kann sich nur zeigen!

Ist nicht auch der klein, der seine eigene Größe erkennt?

Ja, aber er weiß es nicht.

Dann braucht er einen Vergleich! Solange man immer noch kleinere findet kanns noch angehen! :smile:

Hm, vielleicht ist Demut das falsche Wort. Das sagte schon
unlängst jemand zu mir. Ist Bescheidenheit passender?

Ist beides nicht das übersetzte Gefühl von:
Das steht mir nicht zu, aber vielleicht kriege ich es doch, wenn ich nur ganz artig bin?

Um etwas zu erkennen, braucht es Objektivität.
Um etwas zu erleben, Subjektivität.

Das kann man ja beides zumindest annähernd erarbeiten.

Dann sind wir ja schon einen Schritt weiter! Immerhin…

Was ist Respekt?

So ein artverwandter der Demut und Bescheidenheit, nur eben mit aufrechter und nicht gebückter Haltung, von Angesicht zu Angesicht.

Tyger, Tyger burning bright…

Gruß
Junktor

Hm, vielleicht ist Demut das falsche Wort. Das sagte schon unlängst jemand zu mir. Ist Bescheidenheit passender?

insofern man die Etymologie der Wortes in Betracht zieht:
Bescheidenheit hatte im ursprünglichen Wortgebrauch
weit mehr mit Verstand/Kenntnis zu tun als mit Demut (diese
Bedeutung findet sich heute u.a. noch in Bescheid
wissen
) :wink:

Ich hab grad nochmal nachgeschaut, xipolis.net sagt

Demut [ eigentlich >Gesinnung eines DienendenSelbstbescheidung des Menschen gegenüber den Göttern…

Wenn man das von den Göttern löst, passt es eigentlich schon ganz gut.

Gruß,

Malte.

Hallo Malte,

Von „Hackern“ sagt man, die Menschen, die behaupten, welche zu sein, sind sicher keine1.
Kann man das auf Tiefgründigkeit, Reife, Erleuchtung übertragen?

diese Aussage dürfte kaum zu verallgemeinern oder auf das von Dir Genannte zu übertragen sein.
Ich glaube aber, dass Menschen, die tiefgründig, reif oder „erleuchtet“ sind, eher weniger damit hausieren gehen. Das müssen sie auch nicht, denn sie werden sowieso „erkannt“. Nicht, weil sie schlau daher reden oder ständig ihre Weisheiten zum Besten geben, sondern weil sie authentisch sind, „rund“ wirken und trotzdem immer noch - erkennbar - an sich arbeiten, weil auch sie niemals gänzlich frei von menschlichen Schwächen sein werden.

Verwirft der seine Erleuchtung, der damit „wirbt“?

Das würde ich so nicht sagen, aber er offenbart Mängel an anderer Stelle. :wink:

Ist nicht nur der „groß“, der seine eigene Kleinheit erkennt?

Ich weiß nicht. Aber ich denke, dass die Entwicklung auf allen Gebieten noch nicht so weit vorangeschritten wäre, hätten die wirklich „Großen“ immer tiefgestapelt.

Wäre das „Demut“?

Nein.

Ist die wichtig?

Manchmal schon.

In Souveränität dienen. Was hältst Du davon?

Einen alltagsphilosophischen Gruß

Birgit

Tropfen

Du hattest an einem denkwürdigen Abend „Demut“ als (von dir)
erwünschte Eigenschaft bestimmter Arten von Menschen (*g*)
propagiert.

Nein, das ist nicht ganz korrekt. Ich würde mir Demut von
jedermann wünschen - zuallererst natürlich von mir selbst.

Nun du sagtest es ja im Zusammenhang, daß du einer bestimmten Person Mangel an Demut konstatiertest :smile:

Von dir selbst? Auch in dem von dir selbst herausgefundenen ursprünglichen Sinn des Wortes Demut (das tatsächlich aus der Missionarssprache kommt) als „Gesinnung des Dienenden“? :smile:

Solange Du nur in den Spiegel siehst, erkennst Du das, was Du
sehen willst.
Erst wenn Du Dich von anderen Menschen spiegeln lässt,
erkennst Du, was Du bist. Und dazu braucht’s(?) die Fähigkeit,
das eigene Ego zumindest für diesen Moment ein wenig beiseite
zu stellen.

Einer, der sich selbst als gefallsüchtig bezeichnete (womit er recht hatte), erklärte uns mal den Unterschied von „eitel“ und „gefallsüchtig“: Dem Eitlen genügt ein Spiegel, der Gefallsüchtige braucht Menschen …

Ein Wassertropfen im Meer ist klein. Erkennt er sich selbst als
kleinen Teil dieses Meeres, wird er zum Ozean.

Zum Ozean wird er gewiß nicht, aber vielleicht ist es ein erster Schritt zur Bescheidenheit (= mit dem, was einem beschieden ist, zufrieden sein).

Grüße

Metapher

die behaupten, welche zu

sein, sind sicher keine1.
Kann man das auf Tiefgründigkeit, Reife, Erleuchtung
übertragen?

Nun ja, Malte, das ist ein „weites Feld“. Buddha hat sich schließlich auch als „der Erleuchtete“ präsentiert. „Klappern gehört zum Handwerk“, um es mal ganz prosaisch zu formulieren.
Tendenziell hast Du sicherlich etwas Wichtiges und Richtiges angesprochen: Bei Leuten, die sehr werben mit ihrer Weisheit, ist meistens Vorsicht geboten.
Die klassischen Zen-Meister öffnen die Tür ja sozusagen erst beim dritten Anklopfen, und dann auch noch eher mürrisch. Sind aber der Dalai Lama, Oshu Baghwan, Krisnamurti, Aurobindo, Gandhi und andere deswegen gleich mißtrauisch zu beäugen, nur weil sie extravertierter (und vielleicht dadurch politischer) ihre Ansichten vertreten?

Gruss, Branden

Erleuchtung
Moin Malte,

Ich kenn den Begriff „Erleuchtung“ eigentlich nur im buddhistischen Kontext. Dazu könnte ich das ein oder andere sagen. Welchen Art „Erleuchtung“ hattest du im Sinn ?

Verwirft der seine Erleuchtung, der damit „wirbt“?

Erleuchtung im buddhistischen Sinne ist nichts, was man „hat“ und somit wieder verlieren oder verwerfen könnte. Wofür sollte man zudem damit „werben“ ?

Ist nicht nur der „groß“, der seine eigene Kleinheit erkennt?

Erleuchtung im buddhistischen Sinne zeichnet sich dadurch aus, dass Begriffe wie „groß“, „Kleinheit“, „eigen“, „Demut“, „wichtig“ keine Bedeutung mehr haben.

Eine andere Frage wäre die, ob man es einem Buddhisten vielleicht anmerkt, ob er erleuchtet ist oder nicht. Ich behaupte mal, solange man nicht selbst auch erleuchtet ist, nein. Man merkt es ihm nicht an. Die buddhistische Lehre ist voll von Geschichten, wo sich „Meister“ absurd, unverständlich, unpopulär etc. verhalten. Ein Erleuchteter zeichnet sich nicht dadurch aus, dass er ständig lächelt sondern kann, wo es zum Wohle anderer dient, sogar aggressiv und zornig erscheinen. Er kann sogar etwas verrückt erscheinen, weil ihn die mäßige Stimme der Vernunft und vorsichtiges Abwägen von Vor- und Nachteilen nicht mehr erreichen kann. Es ist somit für einen nicht-erleuchteten unmöglich, Erleuchtung von außen zu erkennen oder zu beurteilen.

lieben Gruß
Marion