Hallo!
Linksseitig und rechtsseitig hat nix mit homo- und heterograd zu tun.
Beim Testen berechnest du eine Teststatistik. Diese ist im homograden Fall üblicherweise ein Anteilswert, im heterograden Fall zB. ein t-Wert (Mittelwert/Standardfehler).
Die Teststatistik hat unter H0 eine (hoffentlich) bekannte Verteilung, so dass man ausrechnen kann, wie wahrscheinlich eine Zufallsstichprobe unter H0 einen bestimmten Testwert liefert. Wenn der Testwert meiner realisierten Stichprobe unter H0 zu unwahrscheinlich ist, lehne ich H0 ab. Wenn nun H0 aber richtig war und ich mit der „extremen“ Teststatistik nur Pech hatte, habe ich einen alpha-Fehler gemacht. Wie wahrscheinlich ich einen solchen Fehler mache, lege ich mit dem Signifikanzniveau fest.
Wenn ich H0 überhaupt nur dann verwerfen würde, wenn meine Teststatistik KLEINER ist als unter H0 erwartet, dann ist das eine einseitige Fragestellung (und zwar rechtsseitig, weil H0 nur auf der „rechten Seite der Verteilung“ abgelehnt wird). Selbiges, wenn ich H0 nur dann verwerfen würde, wenn die Teststatistik GRÖSSER als unter H0 erwartet ist (-> linksseitiger Test). Ansonsten habe ich eine zweiseitige Fragestellung (ich lehne H0 ab falls die Teststatistig unerwartet groß ODER klein ist).
Der beta-Fehler ist, H0 NICHT zu verwerfen, obwohl H0 FALSCH (H1 wahr) ist.
Wir haben bei einem homograden Fall für einen linksseitigen
Test den Beta-Fehler berechnet als:
Ich schreibe mal allgemein T für die Teststatistik und K für den kritischen Wert der Teststatistik für das gewähltre Signifikanzniveau.
Beim linksseitigen Test würdest Du H0 nur ablehnen, wenn T = K.
That’s it. Im rechtsseitigen Fall ist es genau umgekehrt: T>K würde zur ablehnung von H0 führen, T= bzw =
wenn ich im heterograden Fall einen linksseitigen Test
durchführe, würde ich statt =?
Ja.
Wenn ja, dann wäre es zumindest schon einmal intuitiv logisch,
aber ich verstehe nicht 100%ig den Sinn, die Zeichen so zu
wählen.
Ich hoffe, jetzt schon.
LG
Jochen