Als Finanzberater nebenberuflich selbständig mache

Hallo,

nachdem ich in meinem Freundeskreis schon viele Menschen zu Finanz- und Vorsorgefragen beraten habe ,erwäge ich nun mich in diesem Bereich selbständig zu machen. Ich stehe hier am Anfang meiner Nachforschungen und habe zunächst einmal folgende Fragen:

  1. Muss ich dafür eine Ausbildung vorweisen? (Ich weiss, dass dies u.a. in der Aussendarstellung von Vorteil ist, aber ist es z.B. gesetzlich vorgeschrieben?)
  2. Wenn ja: Wo kann ich diese Ausbildung machen, ohne mich an einen Ausschließlickeitsvertrieb zu binden, sondern die Produkte verschiedener Anbieter empfehlen, die ich für die besten im jeweiligen Einzelfall halte?
  3. Bisher habe ich für meine Beratungen kein Geld eingenommen, höchstens über Kundenempfehlungsprogramme kleine Prämien erhalten. Wie trete ich nun an Finanzprodukt- und Versicherungsanbieter heran, um eine Zusammenarbeit auf Provisionsbasis zu beginnen?
  4. Wie muss ich mich wo bzgl. Sozialversicherungen und Steuern melden?

Soweit erstmal die ersten Fragen. Vielen Dank im Voraus für die Mühe der Beantwortung

saitenzauber

Hallo saitenzauber,
wenn Du eine gute Beratung ablieferst, solltest Du nicht als Nebenberufler arbeiten. Die werden in den nächsten ein/zwei Jahren wegen der hohen Fixkosten aussterben (Kosten für Vermögensschadenversicherung, Bildung, Technik, Lizenzen, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und und und).
Deine Schwerpunkte solltest Du festlegen und Geld für eine Existenzgündungsberatung (hier erhälst Du auch Antworten auf Deine Fragen) einplanen.
Ein Anruf bei der IHK und beim örtlichen Gewerbeamt können helfen.
Eine Ausbildung und Vermögensschadenversicherung sind leider immer noch nicht Pflicht, werden aber wahrscheinlich in 2006 vorgeschrieben.

Gruß
Reiner Brandt

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo!

  1. Muss ich dafür eine Ausbildung vorweisen?

M.W. ist derzeit noch gar nichts vorgeschrieben. Jedermann kann sich ein Schild mit Finanzberatung und Consulting an die Tür nageln. Sieht gut aus so ein Schild. Ist aber in der weit überwiegenden Mehrzahl aller Fälle Etikettenschwindel. Was sich hinter Finanzberatungen verbirgt, ist in aller Regel reines Provisionsgeschäft aus Vermittlung von Kapital-Lebensversicherungen und Anlagemöglichkeiten für vermögenswirksame Leistungen. Das macht der Versicherungsvertreter, bei dem Du die Doppelkarte fürs Auto bekommst, auch sehr gerne.

Eine seriöse Finanzberatung kann etwas sehr Anspruchsvolles sein, berücksichtigt so ziemlich alle Lebensbereiche des Ratsuchenden und hat so gar nichts mit dem Aufschwatzen oft unsinniger KLV zu tun. Dazu gehören Aspekte, bei denen der gemeine Finanzberater die Segel streichen muß, weil z. B. der Bereich Steuern berührt wird.
Nach meiner unmaßgeblichen Meinung haben Leute ohne einschlägige Ausbildung, ohne steuerberaterlichen und/oder wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund auf diesem Feld nichts verloren. Abgesehen von Angehörigen der steuerberatenden Berufe und Leuten von der juristischen Fakultät gehören die meisten Finanz- und Vermögensberater zur dubiosen Kaste der Dünnbrettbohrer.

Ehrlich wird die Sache, wenn jemand einschlägige Kurse besucht und sich als Versicherungsvertreter betätigt und auch so bezeichnet.

Gruß
Wolfgang

yep, kann ich nur bestätigen. Ich habe eine echte Vermögensberaterin. Nach zwei längeren Beratungsgesprächen hatte ich erstmal 2 Versicherungen weniger:smile:. Sie ist eigentlich eine gestandene Bankkauffrau, hat jahrzehntelang eine Filiale geleitet und sich erst mit gut 50 selbstständig gemacht. Das ist aber die absolut löbliche Ausnahme von der Regel.

grüßlis,

barbara

Ein Freund von mir war als Franchise-Partner beim AWD (vorher Banklehre, Studium, BHW-Leiter, …). Jetzt hat er sich von denen getrennt, weil das alles zu „knebelig“ wurde.

Inzwischen hat er sich mit seinen damaligen Mitarbeitern selbstständig gemacht - arbeitet wie AWD (anbieterunabhängig) und mit seinen ehemaligen Mitarbeitern. Was die alle für eine Ausbildung haben, weiß ich nicht.

Wo kommst du denn her?

Gruß Maren

Klingt merkwürdig, aber ich bin Musiker aus Herdecke (südl. Ruhrgebiet) mit einer ich sag`mal kaufmännischen Ader. Die stellte sich zunehmend heraus bei der Recherche nach Produkten zur Altersvorsorge, Baufinanzierung und Versicherung für meine 5-köpfige Familie. Habe mich viel über Literatur schlau gemacht und habe jetzt den Eindruck, nachdem mich viele Freunde um Rat gebeten haben (vor allem nachdem ich festgestellt habe, was sie u.a. von AWD-Beratern angedreht bekommen haben): Das kann ich auch, allerdings in einem z.Zt. noch eng begrenzten Rahmen (nämlich entlang meiner eigenen diesbezüglichen Bedürfnisse). Aber in punkto Baufinanzierung, Sachversicherung, Riester-Rente, sowie v.a. ökologische Anlageformen fühle ich mich kompetent und halte mich auf dem Laufenden. Komplexere Anfragen würde ich an einen befreundeten Berater aus dem „Verbund der Fairsicherungsläden“ weiterleiten. Soweit meine Vorstellungen, die ich hoffe u.a. mit Tipps hier aus dem Forum konkretisieren zu können.
Viele Grüße und Danke für die Antwort

saitenzauber

Wo kommst du denn her?

Gruß Maren

Hallo,

vielen Dank für die Antwort.

wenn Du eine gute Beratung ablieferst, solltest Du nicht als
Nebenberufler arbeiten. Die werden in den nächsten ein/zwei
Jahren wegen der hohen Fixkosten aussterben (Kosten für
Vermögensschadenversicherung, Bildung, Technik, Lizenzen,
Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und und und).

Aber wie dann, wenn ich meinen Hauptberuf allenfalls reduzieren, aber nicht aufgeben möchte?

Deine Schwerpunkte solltest Du festlegen und Geld für eine
Existenzgündungsberatung (hier erhälst Du auch Antworten auf
Deine Fragen) einplanen.

O.K., aber kann man Antworten auf meine Fragen: Zum Beispiel „Provisionshöhen“ etc. auch schon mal unverbindlich anderswo einholen?

Ein Anruf bei der IHK und beim örtlichen Gewerbeamt können
helfen.
Eine Ausbildung und Vermögensschadenversicherung sind leider
immer noch nicht Pflicht, werden aber wahrscheinlich in 2006
vorgeschrieben.

Finde ich ja prinzipiell auch richtig, aber macht dies für mich Sinn, wenn ich nur nebenberuflich arbeiten will und mich auch nur auf ausgesuchte Themenfelder spezialisieren möchte?

Viele Grüße und Dank für evtl. nochmalige Antwort.

saitenzauber

Hallo saitenzauber,

Hallo,

vielen Dank für die Antwort.

wenn Du eine gute Beratung ablieferst, solltest Du nicht als
Nebenberufler arbeiten. Die werden in den nächsten ein/zwei
Jahren wegen der hohen Fixkosten aussterben (Kosten für
Vermögensschadenversicherung, Bildung, Technik, Lizenzen,
Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und und und).

Aber wie dann, wenn ich meinen Hauptberuf allenfalls
reduzieren, aber nicht aufgeben möchte?

Deine Schwerpunkte solltest Du festlegen und Geld für eine
Existenzgündungsberatung (hier erhälst Du auch Antworten auf
Deine Fragen) einplanen.

O.K., aber kann man Antworten auf meine Fragen: Zum Beispiel
„Provisionshöhen“ etc. auch schon mal unverbindlich anderswo
einholen?

Was hilft es Dir? Die Kosten werden Dein Einkommen aus dem Zweitjob erheblich senken (Fix für VS-Versicherung liegt bei ca. mtl. Euro 100,-, Lizenzen für Vergleichssoftware, Flatrate mtl. 200,-, W-Prüfer und Steuerberater min. mtl. 100,- und Deine Ausbildung (die demnächst vorzuweisen ist) dürfte Dich in den nächsten Jahren ca. mit 250,- mtl. belasten.

Ein Anruf bei der IHK und beim örtlichen Gewerbeamt können
helfen.
Eine Ausbildung und Vermögensschadenversicherung sind leider
immer noch nicht Pflicht, werden aber wahrscheinlich in 2006
vorgeschrieben.

Finde ich ja prinzipiell auch richtig, aber macht dies für
mich Sinn, wenn ich nur nebenberuflich arbeiten will und mich
auch nur auf ausgesuchte Themenfelder spezialisieren möchte?

Nach Sinn hat der Gesetzgeber bisher in diesem Bereich nicht gefragt (und wird es wahrscheinlich auch in Zukunft nicht tun. Deine Spezialisierung „Geldanlage“ erfordert oft nicht nur den §34 (ich habe einmalig ca. 1500,- bezahlt), sondern die Genehmigung nach §34 (und dann sind die o.g. Kosten ein Witz).

Viele Grüße und Dank für evtl. nochmalige Antwort.

saitenzauber

Falls ich Dich nicht abschrecken konnte (bin ja diesen Weg auch gegangen):

www.foerdermittel.de/
www.zuschuss.de/
www.unternehmerinfo.de/

Gruß

www.reiner-brandt.de (so habe ich neben meinem Spezialgebiet offene Investmentfonds eine Lösung für Versicherungen gefunden)