Hallo zusammen,
kurz zu meinem Werdegang: Ich habe eine Ausbildung zum Industriekaufmann gemacht und war danach 7 Jahre im Vertrieb des Unternehmens (Konzern) tätig. Aufgrund von Stellenabbau und einer unvermeidbaren Kündigung, haben wir uns auf einen Aufhebungsvertrag (mit entsprechender Abfindung) geeinigt. Danach war ich erstmal arbeitslos (lag wohl an der Jahreszeit, da es nicht sonderlich viele Stellen gab zu der Zeit). Nun bin ich in einer Firma angestellt und im 2. Probemonat, ebenfalls Vertriebsinnendienst.
Aber hier jetzt mein Problem:
Sollte man mir jetzt kündigen, hätte ich noch 3 Monate „restliche“ Arbeitslosenzeit. Bevor ich Hartz IV beantragen müsste, könnte ich in einem Pharmakonzern in der Fertigung arbeiten bis ich etwas Neues gefunden hätte. Meine Frage ist nun, wie ich so eine Anstellung in weiteren Bewerbungsgesprächen und im Lebenslauf verkaufe? Wäre für einen Kaufmann eine solche Anstellung nicht sonderbar?
Für Eure Antworten schonmal recht herzlichen Dank 
Hallo Marc,
diese Frage würde ich einem Arbeitsrechtler/Rechtsanwalt stellen und/oder einen Personalchef fragen.
Alles Gute,
herzlichst
Lilli
Hallo Marc1984,
optimal ist das nicht, aber möglich wäre:
- Der Vertrieb-Innendienst hat Dich nicht wie vorgestellt gefordert
- In die Fertigung bist Du gegangen, weil Du Dein diesbezügliches Wissen erweitern wolltest
Viele Grüße
Peter
Vielen Dank für die Antwort.
Natürlich wäre dies nicht optimal, da ich ja eigentlich auch im Vertrieb meine Zukunft sehe.
Bezüglich der Erweiterung meines Wissens, finde ich gut. Kenne zufällig den Personalleiter dort (leider gibt es kaufmännisch dort keine Stellen zu besetzen) 
Gruß
Hallo Marc,
bei Lesen Deiner Ausführungen ergeben sich für mich einige Fragen … z. B. das Stellenaufkommen im kaufmännischen Bereich nur sehr wenig von der Jahreszeit abhängig. Um das Ganze besser beurteilen zu können müsste man ausserdem wissen, wie lange Deine vorherige Arbeitslosigkeit angedauert hat, und warum Du nun wieder befürchtest, gekündigt zu werden? 9 Monate? (ein Jahr Anspruch und drei Monate sind noch übrig?)
Grundsätzlich ist nicht das Problem, in eine berufsfremde Anstellung zu gehen. Um eine Arbeitslosigkeit zu vermeiden, wäre das sogar sehr löblich! Die Frage wäre vielmehr, warum Du diese neue Anstellung nicht hast halten können? Warum wird das Anstellungsverhältnis nach nur so kurzer Zeit wieder gelöst? Das sind die Fragen, die sich ein Personaler stellen wird.
Wenn Du also denkst, daß Du in jedem Fall gekündigt wirst, dann solltest Du sehen, daß Du gleich im Anschluss in die andere Stelle in der Fertigung wechselst, denn dann kannst Du später so argumentieren, als sei es Dein Wunsch gewesen, das neue Unternehmen zu verlassen. Als Grund hierfür könntest Du da alles Mögliche angeben, nur denke gut darüber nach:
Wer nach einer gewissen Zeit in der Arbeitslosigkeit seinen Job schnell wieder verliert, oder schnell wieder aufkündigt wird grundsätzlich misstrauisch beäugt.
Du solltest Deine Energien also besser nicht in die Planung einer Zukunft in einem anderen Unternehmen investieren, sondern erstmal mit aller Kraft versuchen, eine gewisse Zeit bei dem neuen Unternehmen zu bleiben. Es ist immer besser, wenn man sich aus einer festen Anstellung heraus bewirbt, dann auch gerne mit dem Argument, daß die derzeitige Stelle angetreten wurde, um aus der Arbeitslosigkeit herauszukommen, aber daß das eben nicht der Traumjob ist!
Viel Glück!
s.
Hallo Steph,
zuerst einmal vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast mir zu antworten.
Also meine erste Beschäftigung endete im Mai letzten Jahres.
Natürlich habe ich gehofft wieder eine Anstellung zu finden, die meinen Qualifikationen entspricht.
Ich habe sehr lange in einem Konzern gearbeitet und diverse innerbetriebliche Qualifikationen erlangt, Urkunden über Fremdsprachen, etc. und ein nahezu perfektes Arbeitszeugnis. Ich hatte auch diverse Vorstellungsgespräche, bei denen aber immer für das nächste (quasi das Jetzige) gesucht wurde. Sommerzeit ist halt Urlaubszeit, demnach hatte wohl niemand Zeit für Einarbeitung und ab August/September ist Ausbildungsbeginn und die Firmen sind damit beschäftigt. Ich habe die Arbeitslosigkeit genutzt und diverse Praktika gemacht um mich weiterzubilden (alle im kaufmännischen Bereich: Bsp. Außenhandel GUS-Staaten). Ich habe dann Ende des Jahres eine Zusage und einen Vertrag für eine Anstellung ab März bekommen (also war ich bis dahin 9 Monate arbeitslos). Habe mich deshalb im Dezember, Januar und Februar nicht weiter nach einen neuen Beschäftigung bemüht. Die neue Stelle schien (lt. Stellenbeschreibung und Gespräch mit den Geschäftsführern) perfekt und das Geld stimmt auch. Allerdings gab es in meinem Arbeitsvertrag eine Formulierung, die mir zwar komisch vorkam, aber der ich keine weitere Beachtung schenkte. Es hieß dort „bei Bedarf kann der Mitarbeiter an eine andere, seinen Qualifikationen entsprechende Stelle, versetzt werden. So ist es auch gekommen. Anstatt im Vertriebsinnendienst, arbeite ich jetzt im Ersatzteilservice, muss Zeichnungen prüfen, etc… Aufgrund, dass es sich um eine Maschinenbau-Firma handelt, ist gerade für diesen Bereich ein hohes Maß an technischem Verständnis erforderlich. Ich habe den Chef darauf angesprochen und mir wurde gesagt, dass man eigentlich ein Maschinenbaustudium voraussetzen wollte, aber es als Versuch sehen, ob auch ein „normaler“ Vertriebler der Sache gewachsen ist. Ich merke jetzt schon, dass mich das alles total überfordert und ich mich jeden Tag zur Arbeit quälen muss. Ich tue mir und dem Unternehmen keinen Gefallen, wenn ich hier weiterhin unproduktiv arbeite. So ehrlich bin ich nun mal, denn es bringt mir aus Depressionen auch nichts. Einer der Geschäftsführer sagte erst letzte Woche zu mir, dass ich auch ihm gegenüber ehrlich sein soll, falls diese Stelle mit mir fehlbesetzt ist. Nun gehe ich halt davon aus, dass ich auf jeden Fall innerhalb der nächsten Wochen (ist ja noch Probezeit) die Kündigung bekommen werde. Habe halt nur Bedenken, dass ich in den restlichen 3 Monaten keine passende Stelle finde. Deshalb meine Frage bezüglich der Arbeit in der Fertigung. Ist immerhin noch besser als Hartz IV. Würde mich ja weiterbewerben, aber viele Firmen lassen sich ja gerne Mal Zeit. Deswegen auch die Frage, wie ich das dann am Besten verkaufen kann 
Sorry, ist nun ein bisschen lang geworden, aber ich hoffe Du verstehst mich jetzt?
Mit freundlichen Gruß
Marc
Hallo marc 1984
In der Tat, in der germanischen oder auch alemannischen Idealvorstellung arbeitet niemand „unter“ seiner Würde. Ist schon stark erklärungsbedürftig.
Nachdem im Vertrieb immer Mangel herrscht, ist eine neue STelle (eigentlich) kein Problem.
Ein Tipp zur Fragestellung: Boris Becker sagte mal, er ist nie in ein Match eingestiegen mit dem Gedanken: „Nur nicht verlieren“ Er ging in jedes Match mit dem Gedanken: „Ich gewinne“. So sollten Sie auch an Ihren Job herangehen. Denn wer nicht kämpft, hat schon verloren. WEr kämpft kann gewinnen.
Beste Grüße
Hallo,
steh`dazu! Sage doch offen, dass Du lieber statt Fehlzeiten auch die Praxis erfahren willst…
Viel Erfolg!
Ja, so kann man die „Geschichte“ besser verstehen, aber dann würde ich ganz ehrlich gehen, bevor ich gegangen werde. Insofern Du die Möglichkeit hast, eine andere Stelle anzutreten, solltest Du das tun. Dann ist es Deine Entscheidung gewesen, das Zeugnis enthält dann die entsprechende Formulierung und insgesamt würde es Dir damit sicher besser gehen. Auch in berufsfremden Berufen gibt es ja für kluge Mitarbeiter immer die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln, vielleicht eine Führungsposition einzunehmen etc. Auch ein kleiner Knick im Lebenslauf kann mit Engagement und Zeit Sinn ergeben!
Hallo marc:
du hast doch neben Ausbildung gewisse Praxis aufzuweisen - was hast du während der 7 Jahre Außergewöhnliches getan, geleistet, dich fortgebildet?
Wie hast du die A-Zeit genutzt?
Daß die Jahreszeit etwas damit zu tun haben soll,
ist auf Anhieb nicht ersichtlich.
Du bist ein Glücklicher und hast eine Stelle im vertrauten Metier Back-up vom Vertrieb, wie das so auf Neu-Deutsch heißt.
Wieso spielst du auf Entlassung und Reserve in A-losen Geld?
Mach deinen jetzigen Job besser als andere und zeige mehr Einsatz in der Probezeit als je zuvor.
Sieh mal auf deine Chancen, deine Möglichkeiten und nicht auf „Abstiegsmöglichkeiten“.
Die Frage vorher von dir an dich selbst ist zu stellen:
Warum prüfe ich keine Alternative der Wahl, die ich selbst treffen muß:
Amboß oder Hammer?
viel Inspiration beim Nachdenken
und dir persönlich Mut und Glück dazu
wünscht
DB
Meine Antwort kommt jetzt wohl etwas spät, da deine Probezeit zu ende sein müsste. Ich hoffe du hast die Stelle behalten können?
Aber woher kam dein Pessimismus? Wenn dieser begründbar war, würde ich mich lieber fragen, was kann ich tun, damit die negative Vorstellung nicht eintritt…!
Wie man eine Zwischenposition gut verkauft hängt sehr von den Details der Position ab. Da ist kreativität in der Darstellung gefragt. Das kann man leider nicht pauschal beantworten sondern müsste dann auf die Details eingehen.
Viele Grüsse,
Frank Matthes