Als Kind im KZ:

Wie kann ein Opfer die Kraft aufbringen zu vergeben?

Ich schreib meine Facharbeit über Kinder im KZ. Bei meinen Recherchen bin ich auf die Geschichte eines Opfers gestoßen, welches den Nationalsozialisten vergeben hat. Aber ist Vergebung nicht etwas zu extrem und etwas zu viel?
Ich möchte mich gerne näher mit dieser Frage beschäftigen und suche deshalb verschiedene Meinungen und Antworten dazu.
Vielen Dank im Voraus!

Antwort
Ich wurde mit 6 Jahren aus Wien nach Theresienstadt - das „Mustergetto“ deportiert und bei Kriegsende befreit
Aus einer besonderen persoenliche Erfahrung sage ich:
Den Nazionalsozialismus als solchen kann man nicht vergeben; dass wuerde heissen allen Schreibtischtaetern
welche die Grausamkeiten und die Morde geplant hatten
und junge Leute in das moralische und tatsaechliches Verderben gehetzt hatten wieder gesellschaftsfaehig zu
machen. Viele sind es so oder so schon laengst wieder.
Eine andere Sache ist einen „Guten Kerl“, der nicht so
schlecht war, einen Neuen Anfang zu ermoeglichen oder ihm nicht direkt anzuzueigen.
Ich bin mit einen Herrn in Verbindung der in 1945 als 17 jaehriger Soldat in eine Einheit war welche dazu aussersehen war Theresienstadt „wegen einer Revolte“ zu „liquidieren“. Dieser Herr schrieb mir vor einigen Jahren, ermoeglichte mir dadurch den Zusamennhang besser zu verstehen und wies darauf hin wie schwer es
war sich vom Gift des Nazi Fanatismus zu befreien. Hier handelt es sich nicht von Vergeben sondern um einen „Neuen Anfang“; dieser Herr ist noch heute fuer Gerechte Angelegenheiten im Einsatz.
Den Vordenkern und den Schreitischtaetern, welche viele Maenner zu Scheuslichkeiten antrieben, kann mann eben nicht vergeben. Es gab aber auch „Gute Kerle“, die nich so schlecht wie Vorschrift waren; denen sollte ein Neu Anfang ermoeglicht werden. Oft aber sind Vordenker und Schreibtischtaeter gut ausgegangen waehrend mancher „Guter Kerl“ nicht die richtige Zeugen fand und fuer andere buessen musste.

hallo,

das ist ne gute frage…oder besser gesagt ne schwierige frage…

ich glaube nicht das ich dir darauf eine gute antwort geben kann.

vielleicht ist es so, das er (das opfer) vergeben kann, weil er jetzt abstand hat…wobei abstand auch das falsche wort ist, denn abstand von den greul wird er nie bekommen…

vielleicht vergibt er den handlangern im kz…und nicht den verantwortlichen dafür…vielleicht hat er das gemeint damit?..denn viele einfache blutjunge ss-männer…waren auf irgendeiner weise auch opfer vom ganzen system…es waren ja nicht alles bestien…

es ist eine schwierige frage die sehr nachdenklich macht, aber die ich dir nicht beantworten kann…
ich hab keine antwort darauf tut mir leid.

ich wünsche dir viel erfolg bei deiner facharbeit!

gruß