Als Minijobber bei einem ausländischen Arbeitgeber beschäftigt - wo anmelden?

Hallo.

Mein arbeitsloser Vater arbeitet seit 2 Wochen (an 2 Tagen in der Woche für jeweils 3 Stunden) für einen ausländischen Subunternehmer der zwar hier seinen 2. Wohnsitz hat, hier auch arbeitet, aber dessen Firma nicht in Deutschland gemeldet ist. Auf die Frage, ob er ihn anmelden könne, sagte er, dass das nicht ginge, bzw. die Anmeldung in seinem Land viel zu teuer sei, und es sich für ihn somit nicht rechnen würde.

Worum geht es eigentlich bei einer Anmeldung? Um den Versicherungsschutz für sich und andere, falls mal was passiert? Wenn ja, kann man in dem Fall nicht privat vorsorgen und eine eigene bestehende Versicherung aufstocken?

Gruß, warsteiner

Um Sozialversicherung und den gesetzlichen Unfallschutz.

Vater arbeitet also schwarz.

MfG
duck313

Als Arbeitnehmer wäre er auf jeden Fall in Deutschland anzumelden, nicht etwa in Rumänien, Bulgarien oder Polen, denn er arbeitet ja in Deutschland. Es handelt sich somit wohl um Schwarzarbeit, bei der keine Sozialversicherungsbeiträge und Lohnsteuern abgeführt werden. Dein Vater bleibt zwar trotzdem über die Berufsgenossenschaft versichert, aber natürlich muss er den Nebenverdienst bei der Arbeitsagentur melden, denn die Verfügbarkeit für den Arbeitsmarkt und die Zuverdienstgrenzen für den Leistungsbezug (ich gehe mal von ALG1-Bezug aus) müssen ja geprüft werden. Im Übrigen muss dein Vater dann auch noch die Einkünfte im Rahmen der Einkommensteuererklärung erklären und diese versteuern, denn er erzielt ja Einkünfte aus nichtselbständiger Abeit und bezieht im selben Jahr Entgeltersatzleistungen.

P.S: Der Arbeitgeber deines Vaters zahlt möglicherweise über das Verfahren der Bauabzugssteuer tatsächlich Lohnsteuervorauszahlungen, aber ohne Lohnsteuerjahresbescheinigung wird eine Anrechnung auf die Einkommensteuer wohl nicht möglich sein.

Danke für die Hinweise, Jungs. Ich werde ihm definitiv raten, sich noch mal mit dem ausländischen Arbeitgeber in Verbindung zu setzen. Aufgrund eurer Warnungen werde ich ihm jedoch empfehlen, nicht mehr für ihn zu arbeiten, weil er meinen Vater in Deutschland nicht anmelden kann und es weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen wird.

Gruß, warsteiner

Servus,

ist in diesem Zusammenhang recht einfach; gerade bei Subsubsub-Ketten verstehen alle Beteiligten plötzlich prima Deutsch, wenn man ihnen sagt:

„Du misse geh Arbeisamt mache Betriebsnummer un mache DÜVO-Zettel önemli belge waischwieschmään, oder i geh Zoll un Ansaige mach. Haschdu swai Woche fir DÜVO-Zettel mache, dann i geh Zoll!“

Schöne Grüße

MM

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Müsste für Norddeutschland natürlich von den schwäbich-alemannischen Dialekteinsprengseln befreit werden, denn sonst versteht das hier nicht mal ein polnischer Bauhandwerker!

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obwohl auch die albanischen Gastarbeiter in den Schlachthöfen von Cloppenburg-Vechta gut daran tun, die Idiomatik der schwäbischen Entwicklungshelfer zu verstehen, die unversehens in allen Weltgegenden auftauchen könne, wo geschafft wird. Sonsch isse verratzt schneller wie gugge kann!

In diesem Sinne

MM

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Ihr seid spitze. Bei einem Comedy Contest würdet ihr definitiv einen der ersten Plätze belegen, und das meine ich ernst. :grin: