(Alt-)Griechisch: Frage zur Aussprache

Ach - ich wußte nicht, dass es Tonbandaufnahmen von damals
gibt !!!

Wieder dieses alte Tonband-Argument… *seufz*

Woher will man denn wissen, wie´s sich damals sprach ??

Sollte man da nicht lieber den Nachfahren auf´s Maul schauen ?

Denkst du, Latein klang früher wie das heutige Italienisch? Unwahrscheinlich (aber im Gegensatz zum (Alt-)griechischen debatabler). Klassisches Chinesisch wird heutzutage von den Chinesen so ausgesprochen, als wären es moderne Wörter, doch die damalige Aussprache unterschied sich sehr von der heutigen Chinesischen. Die moderne hebräische Aussprache klingt m.W. auch ziemlich anders von den Lautformen des klassischen Hebräisch.

Es gibt genügend Evidenz, die einen Hypothesen zu damaligen Aussprachen geben. Etwa Transkriptionen von Eigennamen in andere Alphabete (wie etwa Altägyptisch, Phönizisch, etc.).
Niemand weiß *genau* wie damals gesprochen wurde, aber es wird schon davon ausgegangen, dass Altgriechisch eben nicht so ausgesprochen wurde, als wären es neugriechische Wörter (β als [v], φ als [f], usw.).

‚gyuri‘ beschreibt das weiter oben besser als ich das kann. Lies dir das mal bitte durch.

  • André

doch GENAU SO habe ich das gemeint. mit der einschränkung, daß
es nicht griechen sondern leute davor waren. exakt so kam das
a,e,i,o,u ins alphabet. man sieht immer noch die stellen, die
ausgetauscht worden sind. es sind genau die kehllaute, die es
im griechischen nicht gibt. hintendran hat man noch nützliche
dinge wie psi und omega dazugehängt.

dennoch sind die buchstaben den lauten nicht willkürlich zugeordnet worden. spiranten haben vokalische elemente. beim [j] ist es zb. das [i].
gerade daß man nützliche dinge wie psi und omega dazunimmt, zeigt doch, daß man ähnliches auch für die vokale hätte erfinden können. es ist ja nicht so, daß man alle zeichen verwenden muß, wenn man ein alphabet übernimmt.

ist nicht phönizisch. die phönizier waren lediglich die
überbringer.

whatever. es gibt immer ein vorher. das war ein beispiel.

der vokal hat nichts zu sagen. er ist teil eines wortes.
(eingezäuntes feld). oder was hat schin mit i zu tun?

im original vielleicht nicht… später dann doch - denn sowohl das wort ‚alpha‘ als auch der laut haben den vokal [a].

altgriechisch zu SPRECHEN ist absurd ja.

dann verzichte darauf.
ist es nicht absurd, ewig lang über etwas absurdes zu diskutieren?

wie??

das wort ELAT beginnt mit alef. kein a enthalten.
das wort ILAN beginnt mit alef. kein a enthalten.

woher weißt du jetzt plötzlich, wie man vor 3000 jahren diese wörter ausgesprochen hat?
du könntest ja auch sagen, das zeichen H hätte keinen lautwert, da im französischen das wort „hôtel“ mit dem [o] beginnt - kein [h] enthalten.
du wirst mir aber wohl nicht widersprechen, daß die nachvollziehbare wortgeschichte und der vergleich mit anderen sprachen uns die vermutung nahelegt, auch die vorfahren der franzosen hätten das entsprechende wort mal mit einem [h] im anlaut gesprochen.

„alef“ heißt einfach rindvieh. das zeichen stand in der
bilderschrift für ein rindvieh. dann nahm man den
anfangsbuchstaben für den laut '.

dies ist mir bekannt.
und die griechen haben sowohl das zeichen als auch den namen desselben übernommen und für den laut [a] verwendet. es könnte natürlich ein zufall sein, daß im namen des zeichens der selbe laut vorkommt, aber es wäre schon mehr als nur ein großer zufall, wenn das ohne irgendeinen zusammenhang bei allen vokalen so ist. demnach ist anzunehmen, daß der laut, den irgendwer zu einem gewissen zeitpunkt mit ‚alef‘ bezeichnet hat, ein vokalisches [a]-element enthielt. was ja bei spiranten nicht überraschend wäre…

das ist gar nicht der anfang. da war noch was vorher, das man
heute noch sehen kann. komisch, daß das immer unterschlagen
wird.

gut, du hast natürlich recht. es gibt immer ein vorher. das phönizische alphabet ist insofern ein ganz guter punkt, um mit unseren überlegungen dort anzusetzen, weil daraus einige voneinander abweichende alphabete entstanden sind, die wiederum durch vergleiche ganz gute aussagen erlauben, die wir ohne diese vergleiche nicht hätten… wenn wir also unbedingt das betrachten wollen, was vorher war, wird die sache um einiges spekulativer.

habe einen realeren zugang, dafür recht wenig theoretisches
wissen.

du sagst doch selbst, daß du zu einer antiken sprache keinen realen zugang haben kannst (auch keinen realeren).
anstatt zu theoretisieren nimmst du also einen beliebigen zustand (den heutigen - der aber in 200 jahren ganz anders aussehen kann), um daraus rückschlüsse zu ziehen. das würde ich nicht mal unbedingt als zugang bezeichnen…

LOL das hätte man vielleicht gern, aber es ist nicht so.

sofern man das ganze andere politische zeug akzeptiert, ist dies so… aber das gehört eigentlich nicht hierher, also lassen wir diesen punkt, bis er mal vielleicht woanders auftaucht.

wo war mein argument falsch? ich habe lediglich auf die
üblichen versuche hingewiesen, die hoheit über sprachen an
sich zu reißen. „altgriechisch hat mit dem griechen von heute
nichts zu tun“ „phönizier = griechen haben das erste alphabet
erfunden“ usw.

hmm, laß es uns nochmal rekapitulieren.
deine frage war, woher man wissen will, wie man altgriechisch ausgesprochen hat. ich habs dir kurz und sicherlich unvollständig, aber im grunde nachvollziehbar erklärt. du behauptest, das sei schwachsinn. von argumenten habe ich nicht wirklich viel gesehen…
die üblichen versuche, die du so nennst, gelten vielleicht für irgendwelche forscher, aber nicht generell für die wissenschaft. und die aussagen, die du hier irgendwem (mir?) in den mund legst, sind in dieser form weder irgendwo gefallen noch auch nur annähernd wahr. aber wenn du lieber auf dieser ebene weiterdiskutieren willst, verabschiede ich mich gleich.

ich glaube, ich habe dir genug anhaltspunkte für weitere recherche gegeben. ich bin kein altphilologe, kann weder altgriechisch noch irgendeine semitische sprache, aber ich weiß, daß die grundsätze der sprachwissenschaft halbwegs brauchbar funktionieren. wenn du dich damit theoretisch nicht auseinandersetzt, kannst du diese meinung wohl nicht sehr glaubwürdig kritisieren.

im grunde hast du natürlich schon recht, daß man nie wissen können wird, wie man damals wirklich gesprochen hat, aber es ist (aufgrund der mehrfach erwähnten indizien) um einiges wahrscheinlicher, daß es so war, wie es die altphilologen sagen, als daß es genauso gewesen wäre, wie es heute ist.

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Meintest du
mit [c] nicht eher [ts]?

ja, meinte ich, sorry. für mich als ungarn ist ein c eben ein [c] (bzw. [ts]) :wink:

hi,

ich will nicht streiten. im gegenteil lese ich deine beiträge interesssiert (die sterne sind von mir).

es ist ja nicht so, daß man alle zeichen
verwenden muß, wenn man ein alphabet übernimmt.

diese sache ist sehr interessant. ich kann griechisch lesen und schreiben, habe einige jahre neugriechisch gelernt. ich kann auch hebräisch lesen und schreiben und die sprache fließend sprechen. wenn man beide alphabete nebeneinanderlegt, ist es wie eine offenbarung. es ist klar wie ein kristall, wie der verstand damals funktioniert hat. man sieht sehr deutlich die stellen die unter den tisch fielen, welche ersetzt wurden und welche erfunden worden sind. ich lege dazu aber HEUTIGE aussprachen zugrunde! und es ergibt einen sinn an allen ecken und enden: weder CHHR noch AYIN (dafür gibts keinen buchstaben) noch den anlaut ’ gibt es im griechischen (der laut AYIN wird im griechischen mit G wiedergegeben. daher „gaza“ und „gomorra“.) dort wo diese semitischen kehllaute sind, stehen im gr. A, E und ypsilon. der buchstabe E ist offensichtlich statt dem waw, das es ebenfalls nicht im gr. gibt. es ist doch alles klar, aber nur mit heutiger aussprache!!

im original vielleicht nicht… später dann doch - denn sowohl
das wort ‚alpha‘ als auch der laut haben den vokal [a].

welches ältere original als alef bet gimel ist denn bekannt? ich glaube das ist das erste buchstabenalfabet überhaupt. von dem „uralfabet“ stammen alle heute gebräuchlichen ab: hebräisch und arabisch, griechisch, russisch, lateinisch. einige russische buchstaben sehen exakt gleich aus wie hebräische, zb. das SCH, das wie ein W aussieht. zufall? sicher NICHT.

woher weißt du jetzt plötzlich, wie man vor 3000 jahren diese
wörter ausgesprochen hat?

ich weiß nur, wie man es heute sagt.

du könntest ja auch sagen, das zeichen H hätte keinen
lautwert, da im französischen das wort „hôtel“ mit dem [o]
beginnt - kein [h] enthalten.

h als behauchter anlaut ist in vielen sprachen gar kein „richtiger konsonant“ bzw. stumm.

du wirst mir aber wohl nicht widersprechen, daß die
nachvollziehbare wortgeschichte und der vergleich mit anderen
sprachen uns die vermutung nahelegt, auch die vorfahren der
franzosen hätten das entsprechende wort mal mit einem [h] im
anlaut gesprochen.

das weiß ich nicht - es ist möglich :wink: für mich eine relativ sinnlose frage.

und die griechen haben sowohl das zeichen als auch den namen
desselben übernommen und für den laut [a] verwendet.

ja. man könnte sagen, die griechen haben den vokal als buchstaben erfunden. warum? wahrscheinlich einfach deshalb, da die griechische sprache nicht eindeutig genug ist, wenn man sie ohne vokale schreibt.

es könnte
natürlich ein zufall sein, daß im namen des zeichens der selbe
laut vorkommt, aber es wäre schon mehr als nur ein großer
zufall, wenn das ohne irgendeinen zusammenhang bei allen
vokalen so ist. demnach ist anzunehmen, daß der laut, den
irgendwer zu einem gewissen zeitpunkt mit ‚alef‘ bezeichnet
hat, ein vokalisches [a]-element enthielt. was ja bei
spiranten nicht überraschend wäre…

halte für weit hergeholt, da wie gesagt, zur entstehungszeit des begriffs „alef“ das konzept des geschriebenen vokals unbekannt war. vokale als bedeutungsträger gibt es nicht in den semitischen sprachen. daher werden sie auch nicht geschrieben. anders so im griechischen…

wenn wir also unbedingt
das betrachten wollen, was vorher war, wird die sache um
einiges spekulativer.

ja! absolut.

du sagst doch selbst, daß du zu einer antiken sprache keinen
realen zugang haben kannst (auch keinen realeren).

stimmt. die zeitmaschine ist noch nicht erfunden :wink:

anstatt zu theoretisieren nimmst du also einen beliebigen
zustand (den heutigen - der aber in 200 jahren ganz anders
aussehen kann), um daraus rückschlüsse zu ziehen. das würde
ich nicht mal unbedingt als zugang bezeichnen…

es ist der einzige reale (m.e.).

sofern man das ganze andere politische zeug akzeptiert, ist
dies so… aber das gehört eigentlich nicht hierher, also
lassen wir diesen punkt, bis er mal vielleicht woanders
auftaucht.

du bist doch auch österreicher/in? hast du keinen stolz? :smile: österreichisches deutsch ist eine eigene sprache! :wink:

aber wenn du lieber auf dieser
ebene weiterdiskutieren willst, verabschiede ich mich gleich.

sorry :frowning: nee bitte bleib.

im grunde hast du natürlich schon recht, daß man nie wissen
können wird, wie man damals wirklich gesprochen hat, aber es
ist (aufgrund der mehrfach erwähnten indizien) um einiges
wahrscheinlicher, daß es so war, wie es die altphilologen
sagen, als daß es genauso gewesen wäre, wie es heute ist.

da gebe ich dir recht. anders wirds wohl gewesen sein. aber WIE - das kann man nicht wissen, nur unscharf erraten.

darauf kann man sich einigen - oder?

gruß
dataf0x

da gebe ich dir recht. anders wirds wohl gewesen sein. aber
WIE - das kann man nicht wissen, nur unscharf erraten.

darauf kann man sich einigen - oder?

So „unscharf erraten“ ist das eigentlich gar nicht. Unterschätze nie einen Phonetiker oder Phonologen! :wink:

Ich hoffe, ich hab euch nicht beide total missverstanden, wenn ich mal von einer historio-phonologischen Seite zwischenfrage:

Wieso sollten die alten Griechen extra zwei Buchstaben und nochmal zwei Diphthonge für den gleichen Laut (η, ι, οι, ει) gehabt haben? Selbiges gilt für ο/ω und ε/αι. Es ist phonologisch gesehen höchst unwahrscheinlich, dass das δ, γ und das β seit je her schon so selten (bzw. gar nicht) als stimmhafte Plosive realisiert wurden; man vergleiche’s nur mal mit benachbarten oder gar verwandten Sprachen (bitte nagelt mich jetzt nicht auf letzteren Punkt fest). Wenn man die griechischen Buchstaben φ,θ und χ mit den Indo-Europäischen Lauten vergleicht (die aufgrund sehr vieler aus ihr entstanden Tochtersprachen zumindest von der Phonologie doch recht präzise bekannt sein dürften), fällt einem zumindest auf, dass diese Laute sich definitiv aus aspirierten (stimmlosen) Plosiven (also „ph“, „th“, „kh“) entwickelten. Was meinst du, warum altgriechische Wörter ins Lateinische praktisch immer mit „ph“ und „th“ eingeführt wurden und nie als „f“ und vielleicht „þ“ oder so.
Gab’s nicht früher auch noch ein „digamma“? Trug das nicht den Lautwert [f]? Warum sollte man 2 verschiedenne F’s einführen? Hmm…

Das beweist vielleicht nichts, aber gibt doch meines Erachtens nach genug Grund, nicht daran festzuhalten, Altgriechisch hätte eine ähnlich relativ unphonetische Orthographie gehabt wie das heutige Neugriechisch.

Ich glaube kaum, dass sich obengenanntes alles nur auf Vor-Koine-Griechisch bezieht, eben wegen den Fremdworten, die von der lateinischen Sprache ‚gecovert‘ wurden.
Ich kann mich auch irren, aber ich sähe im Moment keine Gegenpunkte; ich finde also, das spricht schon ziemlich für das, was die nicht-griechischen Altphilologen sagen.

Ich hoffe, das hat irgendwie Sinn ergeben.

  • André

ich will nicht streiten. im gegenteil lese ich deine beiträge
interesssiert (die sterne sind von mir).

da danke ich schön. ich will ja auch nicht streiten, ich würde mich nur freuen, wenn wir eine diskussion, die einer von uns für sinnlos hält, abkürzen könnten. sollte dies nicht der fall sein, diskutier ich gerne weiter.

ich hab ein bißchen quergelesen bei diversen wikipedia-einträgen, und jetzt sehe ich manches klarer (wäre für dich als diskussionsgrundlage sicher auch nicht schlecht).

wie es scheint, könnten die griechen das zeichen ‚ajin‘, das für einen konsonanten stand, tatsächlich einfach als zeichen übernommen und für einen ganz anderen laut (ein vokal) verwendet haben - das kann ich dir leider nicht genau sagen, und so explizit steht das auch nirgends.

mit dem ‚alef‘ verhält es sich allerdings definitiv anders. das mag zwar ursprünglich auch einen konsonanten bezeichnet haben, wurde aber nicht nur ins griechische, sondern auch ins arabische alphabet als vokalzeichen übernommen. die verwendung des arabischen ‚alif‘ für jeden anlautenden vokal legt nahe, daß da ursprünglich etwas anderes, zb. eben ein anlautender konsonant gemeint war, der aber verschwunden ist. im wortinneren steht ‚alif‘ aber für [a], genau wie das ‚alpha‘ im griechischen. das deutet wohl darauf hin, daß das zeichen schon früh mit dem vokal assoziiert wurde.

der buchstabe E ist
offensichtlich statt dem waw, das es ebenfalls nicht im gr.
gibt. es ist doch alles klar, aber nur mit heutiger
aussprache!!

offensichtlich?
ich sehe da weder optische noch irgendeine andere verwandtschaft…
viel logischer klingt für mich folgendes:
das ‚wau‘ des phönizischen alphabets (sieht fast genau aus wie ein Y) war ein bilabialer oder labiodentaler spirant ([w], [v] oder [f]) mit hohem vokalanteil. im griechischen wurde daraus das ‚digamma‘, das später verschwand, aber über den umweg des etruskischen ins lateinische alphabet kam und zu F wurde; sowie das ‚ypsilon‘, aus dem sich die lateinischen zeichen U, V, W und Y entwickelt haben (die auch lautlich eng miteinander verwandt sind, oder nicht?). auch im arabischen steht ‚waw‘ für [u] oder [w].
für E bzw. ‚epsilon‘ dürfte es wieder stimmen, daß die griechen dem zeichen ‚he‘ den neuen lautwert gegeben haben, wobei ich dennoch überzeugt davon bin, daß dabei der vokalanteil eine wichtige rolle gespielt hat. für mich wäre es schon ein ziemlicher zufall, wenn ‚he‘ zu [e] und ‚ajin‘ zu [o] wird, weil die „neuen“ vokale dem vokalanteil des zeichennamen doch so stark ähneln.

welches ältere original als alef bet gimel ist denn bekannt?
ich glaube das ist das erste buchstabenalfabet überhaupt.

habe ich je von einem älteren original gesprochen?
im gegenteil, ich habe das phönizische alphabet (aleph beth gimel) ins spiel gebracht, wogegen du zuerst noch protestiert hast. schau mal genau hin, die form der zeichen ist nämlich nicht bloß spekulation, sondern schriftlich fixiert, daher mußt du dich nicht mit dem griechischen und dem hebräischen alphabet begnügen: http://de.wikipedia.org/wiki/Ph%C3%B6nizisches_Alphabet

von dem „uralfabet“ stammen alle heute gebräuchlichen ab:
hebräisch und arabisch, griechisch, russisch, lateinisch.

erzähl mir was neues… „alle“ ist dennoch übertrieben, da zb. die ganzen ostasiatischen alphabete eben nicht davon abstammen.

einige russische buchstaben sehen exakt gleich aus wie
hebräische, zb. das SCH, das wie ein W aussieht. zufall?
sicher NICHT.

natürlich nicht, hat ja auch niemand behauptet. stammt ja auch vom ‚shin‘ über den umweg des ‚sigma‘ ab. und worauf willst du mit dieser beobachtung hinaus?

h als behauchter anlaut ist in vielen sprachen gar kein
„richtiger konsonant“ bzw. stumm.

und genau deshalb ist es nicht unwahrscheinlich, daß ein h-artiger konsonant mit einem hohen vokalanteil (‚he‘ oder ‚chet‘ zum beispiel) durch verstummung des konsonanten im anlaut zu einem vokal wird… wofür weiterhin das ursprüngliche zeichen verwendet wird.

das weiß ich nicht - es ist möglich :wink: für mich eine relativ
sinnlose frage.

sind für dich alle fragen, die du nicht beantworten kannst oder willst, sinnlos?
die frage ist insofern nicht sinnlos, weil genau solche beobachtungen die mechanismen offenbaren, die auch bei veränderungen im spiel sind, die wir nicht direkt beobachten können… die kenntnis solcher entwicklungen erlaubt dem sprachwissenschaftler, hypothesen aufzustellen, die er aufgrund weiterer gesammelter indizien (zb. der ganzen alphabete, die wir schon herangezogen haben, bzw. der zugehörigen lautwerte) zu stark untermauerten theorien ausbauen kann.

ja. man könnte sagen, die griechen haben den vokal als
buchstaben erfunden. warum? wahrscheinlich einfach deshalb, da
die griechische sprache nicht eindeutig genug ist, wenn man
sie ohne vokale schreibt.

und? was sagt uns das? worauf willst du mit dieser idee hinaus?

halte für weit hergeholt, da wie gesagt, zur entstehungszeit
des begriffs „alef“ das konzept des geschriebenen vokals
unbekannt war. vokale als bedeutungsträger gibt es nicht in
den semitischen sprachen. daher werden sie auch nicht
geschrieben. anders so im griechischen…

hier verweise ich wieder auf die obigen ausführungen sowie das arabische alphabet.
es ist vollkommen wurscht, ob das konzept des geschrieben vokals bekannt war oder nicht, denn ein gesprochener spirant hatte auf jeden fall einen gewissen vokalanteil.

anstatt zu theoretisieren nimmst du also einen beliebigen
zustand (den heutigen - der aber in 200 jahren ganz anders
aussehen kann), um daraus rückschlüsse zu ziehen. das würde
ich nicht mal unbedingt als zugang bezeichnen…

es ist der einzige reale (m.e.).

dann kommt aber jemand in 200 jahren zu ganz anderen ergebnissen, als du heute - und jemand vor 200 jahren mußte ebenfalls zu einem anderen ergebnis kommen.
was würdest du sagen, wenn man alles, was man über die biologie von mammuths weiß, einfach aus den elefanten abgeleitet hätte?

du bist doch auch österreicher/in? hast du keinen stolz? :smile:
österreichisches deutsch ist eine eigene sprache! :wink:

bin weder österreicher noch -in, und mein stolz bezieht sich eher auf persönliche dinge als auf politische oder nationale. aber das tut hier wie gesagt nicht das geringste zur sache.

da gebe ich dir recht. anders wirds wohl gewesen sein. aber
WIE - das kann man nicht wissen, nur unscharf erraten.

darauf kann man sich einigen - oder?

nicht wirklich…
menschen, die sich lange zeit mit solchen dingen beschäftigt haben, haben theorien ausgearbeitet, die die fachwelt anerkennt und die alles andere als unscharf sind. mir ist jedenfalls kein griechischer oder (um von der bösen machtpolitik des vereinten europas wegzukommen) chinesischer sprachwissenschaftler bekannt, der die heute übliche aussprache von altgriechisch und latein grundsätzlich in frage stellt (in details gibt es natürlich gewisse abweichungen, aber über die habe ich auch schon was geschrieben, wenn du dich erinnerst).
die, die solche theorien nicht anerkennen, sind laien, außerdem meist sprecher der einen oder anderen sprache, die sich als abkömmling einer historisch relevanten sprache sieht. solche leute sind, ganz offen gesagt, für mich absolut ungeeignet, solche fragen zu diskutieren.

aber man muß nicht jahrelang studieren. check mal die ganzen alphabete auf wikipedia durch, dann wirst du erkennen, daß du in manchen punkten vielleicht unrecht hast (wie bei ‚waw‘ -> E) und ich in manchen punkten eventuell recht habe (‚alef‘ -> [a]). aber ganz ohne theoretischen zugang kannst du nun mal weder gültige aussagen treffen noch anerkannte aussagen in zweifel ziehen.

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ττ wurde zu σσ , also
thalatta => thalassa und glotta => glossa.

οι, η werden zu i, also oinos zu ini.

υ wird zu f also eu(gesprochen oi)angelion zu
efangelium.

Unterstreiche diese Aussagen. Ich finde es trotzdem interessant wie Wissenschaftler zu diesen Aussagen kommen, wie man vor 2500 Jahren die ganzen Sachen aussgesprochen hat.

Ich bin griechisch-orthodox. Da ich früher auf’m Gym den Ethikunterricht nicht besuchen wollte nahm ich bei den Katholiken teil. Als „Neugrieche“ fand ich es immer wieder komisch, dass mein Religionslehrer das geschriebene „Basileus“ als B-A-S-I-L-E-U-S aussprach, und nicht wie ich im Neugriechischen W-A-S-I-L-E-F-S.
Genauso sprach er das „ei“ als [ai] aus…und nicht wie ich als [i]. Ich kann mir sehr gut vorstellen, das die ausprache von „ei“ sich über die Jahrtausende oft geändert hat, wie die von tt…ss…wie auch immer.
Was ist die richtige Altgriechische Aussprache? Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.

Hallo,

nun möchte ich mich auch noch einmischen :smile:

wenn man beide alphabete nebeneinanderlegt,
ist es wie eine offenbarung.

Ich frage mich allerdings, ob Du das heutige oder das damalige griechische Alphabet verglichen hast, denn da gibt es ein paar Verschiebungen.

weder CHHR noch AYIN (dafür gibts keinen
buchstaben) noch den anlaut ’ gibt es im griechischen (der
laut AYIN wird im griechischen mit G wiedergegeben. daher
„gaza“ und „gomorra“.) dort wo diese semitischen kehllaute
sind, stehen im gr. A, E und ypsilon.

Die Entsprechungen wurden im alten griechischen Alphabet zunächst so vorgenommen:
Aleph -> Alpha
He -> Epsilon
Jodh -> Jota
Ajin -> Omikron

der buchstabe E ist
offensichtlich statt dem waw, das es ebenfalls nicht im gr.
gibt. es ist doch alles klar, aber nur mit heutiger
aussprache!!

Nein. Es ergibt Sinn, wenn man das richtige Alphabet benutzt. Aus dem Waw wurde das griechische Digamma mit der Aussprache [w] (englisches „w“). Das Zeichen ist aber später als Buchstabe fallen gelassen worden und lebte nur noch als Zahlzeichen für „6“ weiter. Mit „e“ hat es nichts zu tun.

ja. man könnte sagen, die griechen haben den vokal als
buchstaben erfunden. warum? wahrscheinlich einfach deshalb, da
die griechische sprache nicht eindeutig genug ist, wenn man
sie ohne vokale schreibt.

Das trifft es genau. Als die Griechen das Alphabet übernahmen, standen sie vor dem Problem, daß die Niederschrift nur der Konsonanten für semitische Sprachen gut funktioniert, aber für das völlig anders aufgebaute Griechisch nicht paßt. Also nahmen sie die Konsonanten, deren Laute es im Griechischen nicht gab, und benutzten sie, um die Vokale damit zu schreiben.
Andere im Griechischen nicht vorkommende phönizische Konsonanten wurden benutzt, um ähnlich klingende griechische Konsonanten auszudrücken, so das Teth, welches zum Theta wurde, oder das Samekh, das zum Sigma mutierte.
Neben dem Waw/Digamma wurde auch das Qoph ursprünglich übernommen und hieß bei den Griechen Qoppa, fiel dann aber schnell außer Gebrauch.

Dem heutigen griechischen Alphabet fehlen also einige Buchstaben der ersten Version, was zu einer Verschiebung der Buchstaben führte. Das muß man berücksichtigen, wenn man vergleichen will.

Gruß Kubi

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top antwort! du hast recht in allen punkten. es geht sich aus :wink:

gruß und stern
dataf0x

Schoen
Tja, Griechisch ist eine schoene Sprache lieber Ypsilanti. Mir gefaellt sie auch.