Altbau Dachsanierung

Mein Wohngebäude ist aus dem Jahr 1930, früher Stallungen -Deele-, jetzt ausgebaut zu meiner schönen Fachwerk-Wohnung.
Die Dachpfannen sind bis auf wenige Ausnahmen noch gut. Sie liegen einfach, ohne zu „verschmieren“ und auch nicht in „Speiss“ gelegt, auf den Latten. Einige Lücken haben sich im Lauf der Jahre gebildet. Im Winter fliegt der feine Schnee durch diese und legt sich auf den Boden nieder.
Wenn es taut sickert das Wasser durch die Styropordämmung und dem darunter liegenden Holz-Fuss-boden in mein OG. Das Inventar wird beschädigt.
Sollte es ein Unwetter geben und das Dach wird beschädigt, habe ich so meine ganze Wohnung darunter -OG und EG- durch das Wasser beschädigt.

Was kann ich tun ? Das ganze Dach neu decken lassen, die noch guten Ziegel „verschmieren“ lassen oder den Dachboden mit der Dämmung in irgendeiner Form dichten, damit das Wasser nicht in die Wohnung sickert ??

Kann mir jemand Tipps dazu geben und auch ggf. Firmen nennen, die so etwas ausführen können.
Im PLZ 33 bin ich zuhause.

Hallo

Es scheinen bei ihnen alte Hohlziegel zu sein
und nach und nach lößt sich der Mörtelverstrich !!!
in den Fugen,das aber auch völlig normal ist !!!

Von außen kann aber kein Verstrich erfolgen !!!

Und wenn man von drinnen nicht drann kommt, bleib dich möglichkeit das Dach komplett aufzunehmen und die Ziegel
in Pappdocken wieder einzudecken…

gruß kai

Grundsätzlich sollte jedes Dach gegen feinen Flugschnee gesichert sein. Früher wurde dieses durch einen Innenverstrich der Dachpfannen erreicht. Die Pfannen wurden mit Mörtel verlegt und zusätzlich wurden in den von innen zugänglichen Bereichen (Dachboden usw.) die Dachpfannen von hinten mit Kalkmörtel verstrichen.

Bei modernen Dächern wird jedoch nicht mehr mit Mörtel gearbeitet. Heute wird bei der Errichtung eines neuen Daches eine sogenannte Unterspannbahn auf die Dachsparren aufgebracht. (Bei Verwendung einer diffusionsoffenen Unterspannbahn besteht hinterher auch die Option, eine Zwischensparrendämmung mit Dämmstoffen wie Rockwool oder Isover durchzuführen, was ganz sicher auch ihre Heizkosten auf lange Sicht senken wird.)Auf die Unterspannbahn wird längs zum Sparren eine Konterlattung aufgebracht, um einen Mindestabstand der Traglattung zur Unterspannbahn zu gewährleisten. In diesem Zwischenraum kann Flugschnee nach unten in das Rinneneinhangblech abgeleitet werden. Quer zur Konterlattung wird dann die Traglattung genagelt.
Auf der Traglattung werden die Dachpfannen mit speziellen Klammern befestigt. Für jedes Dachpfannen-Modell gibt es auch eine eigens dafür passende Klammer.

In Ihrem Fall sollten Sie den Kontakt zum örtlichen Dachdeckermeister suchen. Nur er kann Ihnen die richtige Empfehlung geben. Eventuell ist es möglich, den Innenverstrich der Pfannen zu erneuern und einige schadhafte Pfannen zu erneuern. Es erscheint aber auch vorstellbar, eine Unterspannbahn nachträglich zu verlegen. Allerdings käme dies praktisch einer Neueindeckung des Daches gleich. Selbst wenn man die alten Pfannen erneut verwenden könnte, müssen Sie bedenken, dass diese zunächst erst einmal geborgen und am Boden gelagert werden müssen. Jede einzelne Dachpafanne muss nach unten transportiert werden, abgeputzt werden und hinterher wieder nach oben getragen werden. Es ist sehr zeitraubend und braucht viel Handarbeit. Man kann sich also leicht vorstellen, dass es billiger wäre, sofort neue Pfannen zu verwenden.

Den für Sie passenden Vorschlag kann Ihnen nur ein
erfahrener Handwerker vor Ort unterbreiten.

Einen Dachdeckermeister finden Sie in den Gelben Seiten. Sie können aber auch einfach bei der Handwerkskammer anrufen. Dort wird man Ihnen sicher auch gerne einen Meisterbetrieb nennen.

Das Dach ist das wichtigste Bauteil eines Hauses.
Amateure haben dort nichts verloren. Bitte beherzigen Sie diesen Rat. Auch wenn Ihnen die Kosten für einen erfahrenen Handwerker zu hoch erscheinen mögen: Es gibt leider keine Alternative, mit der Ihr Problem dauerhaft befriedigend gelöst werden kann.

Alles Gute!

Hallo,

ich bin zwar kein Fachmann, aber ich denke da hilft nur, das Dach abdichten …
in meinem Haus hatte ich sehr viele Wespennester - ich das mit Paratex-Platten gelöst. So ist das ganz Dach nach innen hin dicht - zumindest was Tiere und Wasser betrifft.

Wünsche gutes Gelingen.

LG
Chris

Hallo „Gruenfink“,

du könntest alle offenen Stellen von innen mit Dachdeckermörtel zu speisen. Das ist die wahrscheinlich günstigste aber nicht unbedingt beste Variante.
Den Bühnenboden mit Folie abdichten ist auch eine Möglichkeit. Diese Folie ist allerding nicht ganz so günstig und müsste an allen Nähten „verschweißt“ werden. Wenn du viele Ecken bzw. Durchdringungen auf deiner Bühne hast wird es sehr aufwendig.
Die Beste Alternative ist Ziegel runter und lagern. Dachlatten runter und entsorgen. Dann von außen eine Unterspannbahn (Winddicht) auf die Sparren aufbringen, Konterlatten setzen, neu einlatten und die „alten Ziegel“ (aber nur wenn sie wirklich noch gut sind) wieder eindecken.

Ich hoffe ich konnte dir helfen. Wenn noch Fragen offen sind kannst du dich melden.

Viel Glück

Also ich würde sagen:

vom Dachbalken nach außen:

  1. Pfannen runter, Lattung runter
  2. Lattung auf die Balken in Laufrichtung der Balken
  3. diffusionsoffene Folie drauf (z.B. Delta)
  4. Konterlattung (quer zu den Balken)
  5. Pfannen mit Lüftersteinen im Firstbereich

vom Dachbalken nach innen:
6. Innendämmung und Innen-Folie
7. Lattung innen und Fermacell (Rigips quillt wenns mal feucht wird…)

Wir haben das selbst gemacht … war allerdings eine ganz schöne Arbeit.
Ganz wichtig ist, beim Aufbau mitzudenken:
Wasser fließt nach unten, also von oben nach unten Folien überlappen.
Wasser dringt auch durch jede Beschädigung, also Folie nur UNTER der Überlappung tackern.
Wasser läuft bis ganz nach unten, also Floie bis über das Traufblech.
Warme Luft trägt viel Wasser, kondensiert das an der Folie, weils draußen kälter ist, sollte Kondeswasser nicht direkt in die Dämmung laufen sonst fault die… also immer Luft zwischen Folie und Dämmung.
Innenfolie sorgfälig verkleben (rundum an die Wand, Folienanfügungen, Durchstoßungen (Sathalter, Entlüftungen etc) z.B. mit RISSAN-Klebeband.
Wenn hier warme Innenluft durchkommt, hat man Kondenswasser und als Folge Fäule in der Konstruktion !

Ich schreibe das, weil ich schon Handwerksbetriebe gesehen habe, die all dies nicht beachten… der Bauherr hat ja eh keine Ahnung ;-((

Wenn man gar keine Ahnung hat und kein handwerkliches Händchen vielleicht doch lieber in die gelben Seiten schauen … und wenn man den Eindruck hat, was der Handwerker macht ist unlogisch (Google ist oft ein hilfreicher Tipgeber)… dann hat man sehr SEHR oft Recht und sollte mal einen Gutachter drüber schauen lassen … das ist VIEL billiger als die Folgen des typischen Handwerkerpfuschs…

Ich habe schon 3 x einen vollständigen Auftrag wieder ausbauen lassen weil ich sicher war, dass der Handwerker gepfuscht hat (Trockenestrich mit zu großen Unterbauabständen dass es wippte, Fliesenlegen mit unsauberen Schnittkanten/Überständen und Deckenabhängung mit Schädlingsbefall in den imprägnierten (!) Dachlatten) und habe in allen drei Fällen vor Gericht und durch Gutachter Recht bekommen… leider mittlerweile typisch im deutschen Handwerk.

Hallo Gruenfink,

Ich würde in jedem Fall einen ortsansässigen Energieplaner und/oder Architekten sowie eine fachlich versierte Dachdeckerfirma zu Rate ziehen. Aus der Ferne und ohne Besichtigung eine Diagnose und Lösung abzugeben ist sehr gewagt. Daher kann ich alle Angaben nur unter Auschluß jeglicher Haftung machen.
So wie ich den Sachverhalt aus den vorliegenden Daten beurteilen kann muß das Dach abgedeckt werden. Wahrscheinlich fehlt eine sogenannte „Vordeckung“ in Form einer Folie zwischen den Sparren und der Lattung. Neu Eindecken lohnt meistens, denn die Kosten für das Abdecken der alten Ziegel, Zwischenlagern und dann wieder Eindecken ist meist ähnlich teuer wie neue Ziegel. Wichtig wäre auch zu prüfen ob man nicht in diesem Zusammenhang die Dachfläche neu dämmt. hier gibt es die Möglichkeit einer „Aufsparrendämmung“.

Gruß,

Georg Ackermann

wenn du den Dachboden mit Holz(OSB-platten)und einer Folie(Stoßverklebung) auslegst dann kannst du damit die geringfügige Feuchte sicher auffangen/zurückhalten so das sie im laufe der Zeit wieder verdunstet aber wenn die Feuchtigkeit zu viel wird, dann solltest du darüber Nachdenken eine Unterspannbahn mit einer Neueindeckung dem Dachdecker deines Vertrauens ausführen zu lassen.

Hallo,
also Dachboden in irgendeiner Form abdichten geht nicht, gibt es keine vernünftige Lösung für.
Innenverstrich gegen Flugschneeeintrieb war früher eine gängige Maßnahme, verhindert einen großen Teil des Flugschneeeintriebs, aber nicht so wirkungsvoll wie eine Unterspannbahn. Wenn Du wirklich auf der sicheren Seite sein willst kommt nur eine Neueindeckung incl. Unterspannbahn und neuer Lattung in Frage. Sollte Dir die Sicherheit nicht ganz so viel Wert sein, kann auch ein Innenverstrich mit Mörtel ausreichen.
Ist halt wie immer die Frage, was man an Geld ausgeben kann und will.
Übrigens kommen wir aus PLZ 33129 und führen auch solche Arbeiten aus.
Grüße Klaus