Altbau Trockenwand

Liebe/-r Experte/-in,
ich möchte Zuhause, Altbau ohne Außendämmung, die Wände innen mit Rigips
abstellen. Dient in erster Linie nur zur Begradigung der Wände. Als
Unterkonstruktion
habe ich mich für 50mm Metallprofile entschieden. Da es wie ich denke nicht
schaden
kann, werde ich den Zwischenraum mit 50er Dämmplatten isolieren.
Meine Fragen:

  1. Was muss ich vor der Verkleidung der Wände beachten. Ich habe leichte
    bedenken
    wegen der normalen Altbauwandfeuchte. Kann ich ohne Bedenken die Wände
    abstellen
    oder muss ich sie vorher behandeln um eine Trockenbauwand davor anbringen zu
    können?
  2. Wie verhält es sich wenn ich irgendwann eine Außendämmung anbringe. Kann das
    Mauerwerk dann überhaupt noch atmen?
  3. Welche Kriterien muss ein Altbau erfüllen um es mit einer Außendämmung
    versehen zu können?

Freundliche Grüße aus Rheinhessen

Hallo,

grundsätzlich wäre zu pürfen, wo im neuen Wandaufbau der Taupunkt liegt. Das ist der Ort, wo feuchte Luft im Material so weit abkühlt, dass Kondensatfeuchte entsteht. Altbauwände sind meist empfindlich für Feuchteangriff. Der Taupunkt sollte daher möglichst an der Oberfläche liegen, wo die Wand austrocknen kann.

Schwieriges Thema, fachkundige Beratung vor Ort wäre sicher angeraten.

Persönlich tendiere ich dazu, im „System“ zu bleiben und keine neuen Materialien einzubauen. Also Holz, Kalk, und Lehm verwenden. Abdichten klappt sowieso nicht, irgendwo ist immer etwas undicht. Also Materialien auswählen, die Feuchte aufnehmen und wieder abgeben können, ohne darunter zu leiden.

Viele gute Infos findest Du hier:

http://www.konrad-fischer-info.de/

Stöber da mal rum und les Dich ein. Der Fischer verkauft ausser siener Beratungsleistung nichts und kennt sich gut aus. Handwerker und Baustoffindustrie beherrschen die alten Handwerkstechniken nicht mehr und können die (bauphysikalischen) Grundlagen oft nicht mehr nachvollziehen.

Eine gute Quelle ist auch die Probstei Johannesberg und Prof. Gerner. Ich habe Prof. Gerner anläßlich der Preisverleihung „Der Deutsche Fachwerkpreis 2009“ kennengelernt und einen sehr guten Eindruck von ihm. Er ist von Haus aus Zimmermann und in Fachwerkfragen sicher einer der kompetentesten in Deutschland.

WEitere Info-Quellen:
http://www.igbauernhaus.de/
http://www.fachwerk-arge.de
http://www.fachwerk-arge.de/?mn=3&tn=1&c=aa&daa=6
http://www.propstei-johannesberg.de/

Viel ERfolg und sei vorsichtig mit „Fachberatern“

Uwe Haider

Hallo Sehr geehrter Altbaubesitzer!

Vielen Dank dass Sie mich als Experten für Ihre Anfrage
ausgewählt haben!
Zu 1:
So lange Sie keine Wasserflecken oder feuchte Stellen
an der Wand sehen müssen keine extra Maßnahmen
ergriffen werden, da das Gemäuer bereits gut
ausgetrocknet sein müsste.
Vorsicht ist beim anbringen einer Dämmung an der
Innenwand geboten, hier müssen Sie darauf achten dass
eine Dampfsperre eingebracht wird und diese auch
vollständig dicht ist, da Sie ansonsten mit der
„Dampfdiffusion“ (wird von vielen umgangssprachlich als
„Atmen der Mauer“ bezeichnet) Probleme in Form von
Schimmel bekommen können. Weiter ist Vorsicht geboten
wenn Sie die Installationszone in das Mauerwerk legen
und eine Innenwanddämmung anbringen, da dann im
Mauerwerk oder direkt hinter der Innenwanddämmung
Frostgefahr bestehen kann.

Zu 2.;3.:
Bringen Sie eine Außendämmung an, dann wird das
Mauerwerk insgesamt wärmer und würde eine
gleichmäßigeres Raumklima begünstigen, da sich die
Wärme im Raum besser verteilt (ganz trivial dargestellt
kann man dann die Wand raumseitig als „Flächenheizung“
ansehen), viele Hausbesitzer unterschätzen diesen
Aspekt vorerst und möchten Ihn später nicht mehr
missen, so meine Erfahrung.
Eine Innenwanddämmung wäre hier dann wieder
kontraproduktiv, da die Wand dann abgekapselt wäre.
Besondere Anforderungen werden an Außenwände für
Dämmmaßnahmen nicht gestellt, außer das der Untergrund
tragfähig sein muss, wenn nicht dann Reperatur-
/Haftputz zuerst aufbringen und dann dämmen.
Ganz grundsätzlich sollte bei der Baustoffwahl darauf
geachtet werden das von innen nach außen der Baustoff
immer diffusionsoffener wird (sprich innen
diffusionshemmend, außen diffusionsoffen)

Ich hoffe das hilft Ihnen weiter.
Weiterhin viel Spaß beim sanieren!

3.generell kann man jede wand mit einer außen dämmung versehen unbedingt vertrauenswürdige fachfirma oder gebäudeenergieberater fragen.

:1.:2. bei dämmung ob von innen oder außen muß ein feuchteausgleich stattfinden können,schlechteste art zu dämmen ist immer von innen.hört sich alles nicht gut an.
es kommt erstmal drauf an woraus deine wand ist,fachwerk?womit ausgefacht?ziegel?womit verpuzt?drainage?sperre gegen aufsteigende feuchte?
aufgrund deiner fragen würde ich dir raten bei wiki oder bei einer fachfirma oder in einem fachbuch nachzuschlagen und erstmal fachinformationen zusammen zutragen. mit freundlichem gruß

Danke für deine Antwort.

Unser Haus wurde damals von den Vorbestitzern in Etapen gebaut, dass heißt man findet Ziegelsteine, Poroton und Leichtbetonsteine. Das Problem der aufsteigenden Feuchte haben wir.

Viele Grüße

Danke für die sehr kompetente Antwort.

Freundliche Grüße

Danke für die kompetente Antwort.

Die Links sind hilfreich.

Freundliche Grüße


Hallo Herr Bayrak,

Eine Innenverkleidung mit einer Gipskarton- vorsatzschale kann man machen, wenn die Außenwand in Ordnung ist, also keine Feuchtigkeit von außen (z.B. durch Putzrisse) eindringen kann. Auch aufsteigende Feuchtigkeit im Sockelbereich sollte nicht gegeben sein.
Sicherer und besser ist jedoch eine begradigende Putzschicht aufzubringen. Die eingeschlossene Luftschicht, die bei einer Vorsatzschale entsteht,
kann immer zu Problemen führen, da zum Innenenraum
hin, die Trockungsmöglichkeit der Außenwand stark
eingeschränkt wird.

Innendämmung auszuführen, erfordert sehr viel Fachwissen um die damit verbundenen Problembereiche.
Sie sollten das nicht ohne einen kompetenten Fachbe-
rater, mit guten bauphysikalischen Kenntnissen, ausführen.

Eine Außendämmung ist in jedem Fall unproble-matischer.
Bei Außendämmung sollte die Wand keine aufsteigende
Feuchtigkeit aufweisen.

Mit freundlichem Gruß

Rudolf Hoffmann