Altdeutschen Text übersetzen!

Hallo, ich noch mal!

Laut Duden Herkunftswörterbuch kommt das Wort Juwel aus dem mhd. und bedeutet Jubel oder Freude.

Im altenglischen gibt es das Wort bagribbon - das bedeutet Beutelband.

Vielleicht hat der Autor es verwendet?

Gruß, Yvisa

Bravo! So hab’ ich mir’s vorgestellt.

Bacribben

vielleicht auch Backrippen, d. h. Stücke des Rippenfleisches vom Schwein, das hätte dann einen Zusammenhang mit „Schwarte“.

Gruss,
Mike

„Juwelk“ …
Verschiedene Schriften - u.a. auch der Sachsenspiegel enthalten das Wort „jowelk“ - m.E. eine Zusammenziehung „jeder, welcher“ oder einfach „jeder“.
Blah

Vermutungen zum Wortschatz und Tipps
Moin,

na siehste , dat wird doch langsam :wink: Und bis zum Ende der Woche sind ja noch einige Tage Zeit.

Ein paar Vermutungen zum Wortschatz:

  • hed – (er) isst?
  • ghelic – gleich (hat Mike Dahinden schon gesagt)
    – sulven – selben (s.o.)
  • honede ? (hab ich hierher verschoben, wegen der Reihenfolge
    – hoveden – Gefäß, Topf? es gibt dafür das alte Wort „Hafen“
    – bacribben – gebackene/gebratene Rippen, also Rippenbraten??? (daher käme die Schwarte!)
    – stede – Stätte -> Stelle
    – nederuellich ?
  • houesched – eine Art Verwalter???
    Der Name Hauschild(t) geht eventuell auf einen holländischen Ursprung zurück. Die „Howeschild“ galten einst als „Wächter und Hüter des Hofes“.http://www.hauschildt-aukrug.de/hauschildt_name.htm
  • porfirius, wygghinge – das sind wahrscheinlich sehr ungewöhnliche Wörter, da sie in der Vorlage mit einer Fußnote versehen sind

Meine Tipps:
Die Kommentare und Vorschläge zu Deiner Frage sind inzwischen recht unübersichtlich geworden. Man muss bei einem neuen Kommentar ständig von einem Beitrag zum anderen hüpfen um zu sehen, was bereits wo gesagt wurde.
Daher solltest Du eine Neufassung Deiner Frage schreiben. Wenn Du damit fertig bist, stellst Du sie im Brett „Deutsche Sprache“, dort ist sie besser aufgehoben. Wähle einen leicht geänderten Titel, z.B. „Text Mittelniederdeutsch -> modernes Deutsch“, dann motzen die MODs bestimmt nicht. :wink:

Vergiss nicht, wieder den Link zu der Vorlage anzugeben; Du kannst auch sagen, dass der Text um 1400 verfasst wurde. Das kann man aus der Anmerkung des Herausgebers am Ende des Texts ablesen:
„Als Anhang möge hier eine noch fast 100 Jahr jüngere Nachricht Platz finden …“. Diese Nachricht ist aus dem Jahr 1476.

Teile den Text in verschiedene Abschnitte, das erleichtert die Übersicht und man kann sich besser über bestimmte Stellen verständigen. In den Abschnitten solltest Du, in verschiedenem Schriftgrad, die alte Fassung und den Übersetzungsversuch untereinander schreiben. So kannst Du den „Bearbeitern“ die hüpfende Sucherei im Gesamttext ersparen.
Vielleicht wäre es auch praktisch, wenn Du unklare Stellen interstreichst.

Ich mach mal ein Beispiel und benutze dazu meinen Übersetzungsvorschlag

  1. deme sneden stucke scal he aaf snyden, unde de here, de myd eme hed, des ghelic, wol he de maghworst weine mer senden, dat mag he don.

??? Stück soll er abschneiden, und der Herr, der mit ihm isst,
desgleichen/ebenso, soll er der Magerwurst ??? mehr (mir?) senden, so soll er das tun.

  1. Wene de haluen sulte honede werden vor ere denste, de scholen de desme dar inne soken, unde scoled se senden unsen edelsten heren up eyner rinden brodes van deme wegge, weme se willen. Ok moghen se soken de krotzeln in den sulven hoveden, unde senden se umme in der sulven wise.

Wenn die haluen sollte honede werden vor (für?) ihre Dienste, die sollen die desme darin suchen, und sie sollen senden unserem edelsten Herren auf einer Rinde Brotes auf dem Weg, den sie wollen.(-> wie sie wollen) Auch mögen sie die krotzeln in denselben Töpfen suchen, und senden sie um (= her?) in derselben Weise.

So, das reicht zunächst mal. Falls mir heute noch was einfällt, schreibe ich Dir eine Mail, auf dass dieser Artikelbaum nicht noch weiter auswuchere.
Nimm’s mir nicht übel, wenn ich vorgestern etwas muffelig geklungen habe. Ich bin halt manchmal so, aber manchmal bin ich auch nett.

Grüße
Pit

1 Like

Unglaublich :smiley:
Man Leute,

ich kann es einfach nicht glauben, dass ich sooooo viel Hilfe bekommen habe.
Ich danke euch vielmals dafür. ihr alle wart wirklich meine Rettung!

Das wichtigste ist, dass ich wenigstens etwas abgeben kann, dass ich es nicht perfekt übersetze, davon geht mein lehrer hoffentlich nicht aus…aber wie gesagt, ohne eure hilfe, wäre es nicht möglich gewesen überhaupt etwas abzugeben.

ich danke euch ganz doll & wünsche euch frohe weihnachten :smiley:

1 Like

Ehe wir fröhlich weiter grübeln …
sag uns doch möglichst schnell, wann Du den Text nun wirklich abgeben musst.
In der Antwort auf meinen ersten (Muffelkopp-)Kommentar hast Du geschrieben, dass Du den Text bis Ende der Woche abgeben musst.

Das wichtigste ist, dass ich wenigstens etwas abgeben kann,
dass ich es nicht perfekt übersetze, davon geht mein lehrer
hoffentlich nicht aus…aber wie gesagt, ohne eure hilfe,
wäre es nicht möglich gewesen überhaupt etwas abzugeben.

ich danke euch ganz doll & wünsche euch frohe weihnachten

Das hört sich nun so an, als hättest Du den Anfang der Woche gemeint, und die Arbeit wäre für Dich erledigt.
Das wäre schade, denn das sprachliche Rätselraten macht Spaß!

Pit

1 Like

hallo pit,

„deadline“ sozusagen ist 17.12, also letzter schultag. ich muss es bis dahin abgeben, da ich im januar/februar eine hausaufgabe abgeben muss. thema: Getränke im Mittelalter. ich bin, wie ihr vielleicht gemerkt habt, etwas überfordert… :frowning:

ich werde den text morgen nochmal überarbeiten & dann reinstellen (natürlich ist richtige genre :wink:)

spass machts bestimmt, wenn man zeit und etwas vorwissen hat. für mich war es das leider nicht wirklich…ich habe da nämlich noch eine größere hürde zu überwinden…MATHEMATIK :smile:dafür habe ich noch gar nichts gemacht…weil mich geschichte so fordert…

…falls irgend ein wort trotzdem unklar bleibt, schreibe ich natürlich die lösung ins forum!

grüße lilolung

1 Like

Kappes
Hallo Yvisa,

da Martin Dir bisher nicht geantwortet hat, erkläre ich Dir schon mal die Bedeutung von Kappes.

In weiten Teilen Südwestdeutschlands (dort stamme ich her) wird jede Art von Kohl Kappes genannt. Also roter Kappes, Spitzkappes, saurer Kappes usw. Die entfernte etymologische Wurzel ist das Lateinische caput (Kopf).
In übertragener Bedeutung ist Kappes = Unsinn. Man sagt z.B. Erzähl doch keinen Kappes, mach nicht so einen Kappes.

Der Rest ist Eure Privatangelegenheit, da mische ich mich nicht ein. Ich bin doch kein Kappeskopp - diesen tautologischen Unfugtreiber gibt’s tatsächlich.

Grüße
Pit

1 Like

Hallo gargas,

das ist ja lieb, das du mich aufklärst! Den Begriff habe ich wirklich noch nie gehört! Ich lebe ganz im Norden, hier sagt man dann wohl eher Tünkram (=Blödsinn).
Was Kappes bedeuten sollte habe ich mir schon denken können, aber jetzt weiß ich es ganz genau.

Vielen lieben Dank noch mal,

Yvisa

Schau mal in Deinen Elektronischen Briefkasten/owT
.

mach ich, sobald freenet wieder funktioniert…seit heute morgen kein login möglich…

Versuch für den Rest vom Text
Nun denn, falls freenet länger streikt, mach ich halt hier eine Doppelnaht.

Noch was zum 2. Teil: Bei dem Satz " Wene de haluen sulte honede werden vor ere denste …" habe ich so ein vages Gefühl, als könne er bedeuten „Wenn die Haluen honoriert/belohnt werden sollen für ihre Dienste“, weil sie ja etwas zu essen bekommen. Aber dann sollen sie wiederum dem Herrn was schicken – ach, ich versteh’s nicht!

Hier also der Rest:

  1. Unde weme de bacribben werden, de scholen dar af sniden eyne lange suarden van dren vinggeren breyd, unde scholen darup strowen sold, unde leggen dat to hope twischen twe rynden wittes brodes dat hed to reventer eyn porfirius. Unde don dan dat solt reyne af, unde senden den unse heren eyneme eder twen, dat se dar van snyden. Dusse wyse heft uppe deme reventere ghewesen manych jar dorch houesched willen.

Und wem der Rippenbraten werden, der soll dort abschneiden eine lange Schwarte von drei Fingern Breite, und sie sollen darauf streuen Salz, und sie legen das to hope zwischen zwei Rinden von Weißbrot, das ein porfirius im Speisesaal hat. Und tun dann das reine Salz auf (???), und senden den unseren Herren einem oder zwei, das sie davon schneiden. Auf diese Weise hat man es im Speisesaal manches Jahr lang wegen des Willens eines Verwalters gemacht.
(heft …gewesen gehört zusammen: so ist es gewesen)
wegen des Willens -> wegen der Anordnung??

  1. Unde de kemerer dre, de scolen dat also bestelen under sik, dat juwelk dene to eyner tafelen to reventere unde beware, was dar nod sy.
    Wel ok de deken, eder welic Domhere dar is, to reventer eynen kese halen laten myd orloue des dekens, dat juwelk dar van snyde, dat mag he don. Unde wen unse heren uppe deme reventere syn unde dar eten willen, Unde dar neyn deken en is, do scal de hogeste domhere, de dar is, an wygghinge in des dekens stede sitten gan in aller wyse, alse de deken dar sulven jeghenwordig were. Uppe dat de reventer jo nicht nederuellich en werde.

_Und der Kämmerer drei, die sollen das also bestellen unter sich, das jeweils denen zu einer Tafel zu Speisesaal und bewahren,(darauf achten?) was dort Not ist (= was man dort braucht)

Soll auch der Dekan, oder je nachdem, welcher Domherr[gerade] dort ist, zum Speisesaal einen Käse holen lassen mit Erlaubnis des Dekans, dass jeder sich davon[etwas]abschneidet, das soll er tun. Und wenn unsere Herren im Speisesaal sind und dort essen wollen, Und dar neyn[nicht ein->kein?] Dekan en[innen, drin?] ist, dann soll der oberste Domherr, der [gerade] da ist, an wygghinge in des Dekans Stelle sitzen gehen in aller Weise[= so], als ob der Dekan selbst dort gegenwärtig wäre. Auf dass der Speisesaal ja nicht seinen Zweck nicht erfülle_
(doppelte Verneinung: -> damit der Speisesaal seinen Zweck erfüllt)

Dekan müsste stimmen, weil es eine kirchliche Einrichtung ist
nederuellich/nedervellich: den Zweck verfehlen http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~cd2/drw/F4/schi… , (Bedeutung 1c)

mit „Domherr“ ist nicht ein Leiter, Vorsitzender gemeint, sondern jedes Mitglied eines Domkapitels, ein Stiftsherr http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw-cgi/zeige?d…

http://de.wikisource.org/wiki/Schiller-L%C3%BCbben
http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~cd2/drw/s/Sa-sc…
http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw/

Auf zum Frühstück, ohne eyne lange suarden van de bacribben!

1 Like

Hallo gargas,

gut, wenn das „freenet“ nicht funktioniert, unsereiner ist doch am Resultat auch interessiert! Ein andermal gleich hier 'reinstellen.

Ist aber jetzt ziemlich gut gemachte Arbeit gewesen. Danke!

Gruss,
Mike

Moin Mike,

nun, den Weg über die Email-Funktion hatte ich gewählt weil ich dachte es sei besser, dass lilolung aus den bisherigen Vorschlägen eine Übersetzung zusammenstellt, die ihr am besten erscheint. Die sollte sie dann im Deutsch-Brett wieder zur Diskussion stellen.
In einem anderen Kommentar schrieb ich auch, dass dieser Baum hier etwas unübersichtlich wurde.
Schön, dass Du mein Ästchen gesucht und gefunden hast, und Dankeschön für Dein Lob. Der letzte Teil ist mir ziemlich korrekt gelungen, glaube ich - nur bei diesem wygghinge ärgert es mich, dass ich ihm nicht auf die Schliche gekommen bin. Ein Wikinger dürfte es wohl kaum sein :wink:

Grüße
Pit

1 Like