Alte Äste verbrennen oder kompostieren?

Ich hatte letztens ein Streitgespräch: es ging um die abgeschnittenen Äste an den Straßenrändern. Was wäre nun besser: diese mit der Häckselmaschine zu zerkleinern und in den Wald zu pusten oder zu verbrennen?
Mein Streitpartner meint: beim Verrotten entstehen die gleichen Gase (auch die schädlichen), wie beim Verbrennen. Er meint, dass man das Zeug doch dann gleich verbrennen könnte und dann den Spritt für das Zermalen sparen würde.
Eigentlich bringt das Verbrennen doch mehr Aufwand, oder? Wie ist es denn mit der Schadstoffemission, wenn man Verbrennen und Zermalen vergleicht?

Ajo

Hallo !

Wenn Dein Freund sich mal die Schredder der Straßenbauämter angesehen hätte, wie schnell diese Dinger aus einem riesen Berg Holz einen kleinen Haufen Geschreddertes machen, würde er nicht mehr behaupten, diese Art Beseitigung macht ebenso viel oder mehr Umweltverschmutzung.
Diese Schredder drücken innerhalb weniger Minuten einen Berg Äste durch, der sonst 24 Stunden vor sich hin brennen würde. Dazu noch einen Feuerwehrmann kosten würde.

Außerdem will man das Holz gar nicht verbrennen. Die anfallende Menge ist viel zu groß . Es wird kostengünstig an Interessierte abgegeben (Privatleute mit Gärten) oder auch an Kompostierungsanlagen verkauft. Geschreddertes Holz ist ein wertvolles Produkt und wird immer weiterverarbeitet.

Gruß Werner

Ich hatte letztens ein Streitgespräch: es ging um die
abgeschnittenen Äste an den Straßenrändern. Was wäre nun
besser: diese mit der Häckselmaschine zu zerkleinern und in
den Wald zu pusten oder zu verbrennen?
Mein Streitpartner meint: beim Verrotten entstehen die
gleichen Gase (auch die schädlichen), wie beim Verbrennen. Er
meint, dass man das Zeug doch dann gleich verbrennen könnte
und dann den Spritt für das Zermalen sparen würde.
Eigentlich bringt das Verbrennen doch mehr Aufwand, oder? Wie
ist es denn mit der Schadstoffemission, wenn man Verbrennen
und Zermalen vergleicht?

Hallo Andre,

es ist wirklich sehr verquer gedacht, Pflanzen - buchstäblich das Natürlichste der Welt - wie Müll zu behandeln. Das ist kein Müll und gehört absolut nicht in die Verbrennung. Der natürliche Kreislauf, der unsere Erde seit Jahrmillionen erhält, braucht Pflanzen, deren Absterben und Rückführung in den Nährstoffkreislauf für wieder neue Pflanzen. Wenn der Mensch eingreift, kommt das Schreddern und Kompostieren dem natürlichen Kreislauf am nächsten. In dem Zusammenhang überhaupt das Wort „Schadstoff“ zu verwenden, ist blanker Unfug.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

wenn du das Holz verbrennst, bleiben praktisch nur noch Mineralien übrig. Die sind natürlich ein guter Dünger, tragen aber nichts zur Bodenverbesserung bei. Ausserdem gehen wichtige flüchtige Anteile verloren. Dazu gehört zB Stickstoff, der als Kompost viel gleichmässiger abgegeben wird, als das bei Kunstdüngern der Fall ist. Es entstehen bei der Verrottung auch wichtige Humusstoffe, die das Wasserspeichervermögen verbessern.

Gruss, Niels

zustimmung!
hallo andre und wolfgang,
da kann ich nur zustimmen. nur an emissionen zu denken ist etwas schmalspurig gedacht. holz ist organische substanz und die gehört zurück in den nährstoffkreislauf und sonst nirgendwohin!
viele grüsse, claudia

Hallo Andre
(ich finde Anreden immer gut)

Ich hatte letztens ein Streitgespräch: es ging um die
abgeschnittenen Äste an den Straßenrändern. Was wäre nun
besser: diese mit der Häckselmaschine zu zerkleinern und in
den Wald zu pusten oder zu verbrennen?

Ich glaube, hier ist nachzufragen, was be´trachtet man:

  1. Verbrennen am Wegesrand oder
  2. Verbrennen zur Energienutzung

ad 1) dies ist i.d.R. Schwachsinn, da die Strktur der Naturstoffe zerstört werden, die als Bausteine für Humus etc. dienen können (Stichwort Hunibnstoffe)

ad 2) Hier geht es um die Substitution der Energiequelle Erdöl/-gas. In diesem Zusammenhang ist die Argumentation richtig: beim Verrotten wird genau die CO2-Menge frei, wie beim Verbrennen. Und zusätzlich spart man noch Erdöl/-gas.

Soviel in Kürze.
Tschuess Marco.

Zusatzfrage
Liebe Leute,
Andre fragt spez. über Holz das an Strassenrändern entsorgt werden muss.
Nun Fritz fragt; wie ist vorzugehen mit Material, das längs den Autobahnen heranwächst ?
Neuerdings wird bei uns CH mit „Mulchmaschienen“ an Auslegern,direkt geschredert und liegengelassen.
Wird das Erdreich mit diesem Vorgehen nicht dauernd mit Schadstoffen bleibend verunreinigt ?

Hier in Zürich müssen seit einiger Zeit in überdüngten „Schrebergärten“, mit hohen Kosten, Erde ausgewechselt werden!

Gruss und schönes WE
Fritz
a.d.Uw.

Hallo,

im prinzip ist es absolute dummheit, das zeugs zu verbrennen. du dünnst damit langfristig nur den boden aus.
beim verrotten werden nährstoffe an wieder wachsende pflanzen langsam wieder abgegeben, beim verbrennen in die atmosphäre geblasen - wovon sollen pflanzen sich dann ernähren? bodenbildungist ein langwieriger prozeß über jahrmillionen - kann mit sowas aber in ein paar jahren zerstört werden.

Frank