Alte Bahnhofsuhr: was für ein Uhrwerk nötig?

Moin,
wenn man eine alte Bahnhofsuhr/Tochteruhr künftig autark betreiben möchte, kann man dann einfach ein handelsübliches Uhrwerk für ein paar Euro nehmen, wie es in jeder Küchenuhr betrieben wird?
Oder braucht man eines, das ein größeres Drehmoment erzeugen kann, weil die Zeiger ja groß und schwer sind?

Dank und Grüße,
J~

So hunderprozentig kann ich dir das nicht beantworten, aaber:

Ich sammle seit Jahrzehnten Fahradmodelle, habe unter meinen mehr als 500 Stück mehrere, die, z. B., bei einem Hochrad, das Vorderrad als Uhr haben. Zum Teil sind die recht groß. Zwar nicht so groß wie bei einer echten Bahhnhofsuhr, aber doch nah dran. Und zu meiner Entäuschung haben alle großen, genauso wie die kleinen, das typische chinesiche 5-EU-Uhrwerk, das auch meine Ikea-Wanduhr hat. Das Gewicht der Zeiger scheint also keine Rolle zu spielen.

Aber das genannte Uhrwerk lässt den Sekundenzeiger sanft und gleichmäßg rundlaufen und der Minutenzeiger geht langsam mit.

Bei der Bahnhofsuhr werden die Sekunden aber ruckwweise angezeigt und der Minutenzeiger springt erst nach der 59. Sekunde ebenso ruckweise auf die nächste Minute um.

Du müsstest also nach einem Uhrwerk suchen, das das auch so macht.

Moin und danke für deine Einschätzung!

ahh, OK… Wäre also einen Versuch wert.

Aber das genannte Uhrwerk lässt den Sekundenzeiger sanft und gleichmäßg rundlaufen und der Minutenzeiger geht langsam mit.

Klar, aber das ist OK. Das muss keine originalgetreue Rekonstruktion werden.

Bei der Bahnhofsuhr werden die Sekunden aber ruckwweise angezeigt und der Minutenzeiger springt erst nach der 59. Sekunde ebenso ruckweise auf die nächste Minute um.

Ja, bei den Tochteruhren der Bahn läuft IMHO der Sekundenzeiger mehr oder weniger autark und wird nur, wie der Minutenzeiger auch, zur vollen Minute synchronisiert. Deswegen ist die letzte Sekunde auch oft länger :smile:

VG!
J~

Du wirst die originalen Zeiger sicher auch nicht ohne weiteres auf das Uhrwerk bekommen.
Es gibt 3 Lösungen: Entweder du fertigst dir selbst ein paar passende Zeiger an, oder du baust eine Schaltung, die die Mutteruhrimpulse auf die Uhr gibt, oder beschaffst dir eine Originale Mutteruhr.

Hallo,

wie groß und schwer die Zeiger sind, spielt dann keine Rolle, wenn Du einen Gewichtsausgleich anbringst. Ein paar kleine Bleikügelchen am kurzen Stummel des Zeigers wirken Wunder.

Gruß Andromedes

Moin,

vor vielen hundert Jahren, als man Uhrzeiger noch von Hand modelliert hat, waren die Zeiger ausbalanciert. Wenn überhaupt nötig, genügte ein Tropfen einer Lösung von Kolophonium in Spiritus. Heute könnte man’s mit Nagellack versuchen.

Gruß
Ralf

Mal eine andere Idee; Warum das gute alte Stück seines Herzes berauben, auf den einmaligen Minutenwechsel einer echten Bahnhofsuhr verzichten, und es zum Dekostück degradieren? Man kann einen Haupt-/Mutteruhr-Emulator einsetzen, der das vorhandene Werks so betreibt, dass es erhalten bleiben kann, und auch die Originalfunktionen beibehält.

Z.B. hier http://nebenuhrsteuerung.de/ findest Du geeignete Fertigkomponenten für bezahlbares Geld. Wenn Du lieber selber basteln willst, geht das auch mit ein paar Bauteilen, je nach gewünschtem Komfort: Anregungen z.B. hier: https://forum.arduino.cc/index.php?topic=515337.0

Das wird vermutlich nicht klappen. Diese Minidinger sind mit einem kleinen Elektromagneten betrieben, der für einen kurzen Moment Strom bekommt. Wenn in dieser kurzen Zeit der Zeiger sich nicht bewegt hat, tickt die Uhr ohne Zeigerbewegung weiter.
Und das wird sie machen angesichts der Trägheit der riesigen Zeigermasse. Ein Ausgleichgewicht nutzt da auch nichts.

Aber du kannst natürlich Glück haben. Diese chinesischen Uhrwerke sehen von außen gleich aus, es gibt aber durchaus Unterschiede. Vielleicht erwischt du ja eins mit einem kleinen Gleichstrommotor und Getriebe.

Schon mal versucht, einen echten alten Uhrmacher in der Nähe anzusprechen?

Oder man könnte die Zeiger aus leichterem Material nachbasteln.

Oder man könnte das Original-Werk selber ansteuern.