Alte Elektroinstallation

Hallo zusammen

Ich mache gerade die Elektroinstallation in meiner neuen Wohnung neu ( komme aus der Sicherheitselektronik , ziehe nur die Kabel , anschliessen und die UV neu , macht ein befreundeter Elektromeister )

beim herausschlagen der alten Leitungen aus dem Mauerwerk , kommen mir da so einige ungereimtheiten zu Gesicht , wo ich mich wundere , denn ein gewisses Fachwissen habe ich auch , rein theoretisch könnte ich sogar vom wissen die UV auflegen , bin aber dafür nicht zugelassen , deswegen lasse ich da mal die Finger weg.

Da kommen Steckdosen zu tage , wo ein 0,75 Zwillingslitze in der Wand liegt ( länge ca 5 Meter bis zur nächsten Steckdose )
sowas hier :

http://ecx.images-amazon.com/images/I/41hxa4NmuIL._S…

, da kommen Kabel zu Tage die man heute als Isty 2 x 2 x 0,8 bezeichnet , wo je 2 Adern eine Leitung sind , rechnerich ergibt 2 x 0,8 auch 1,5 bzw sogar 1,6 , aber die waren gar nicht für 230 Volt zugelassen .

oder ein 2 adriges Kabel , mit durchsichtiger Isolierung 2 x 2,5 , flexibel , welches heutzutage im Lautsprecherbau verwendung findet .

Das das alles beim Schrotty landet ist logo , mich interessiert aber , ob das irgendwann , vermutlich in den 60 Jahren überhaupt einmal zulässig war , oder ob damals das hingepfuscht wurde , was gerade noch als rest verfügbar war ?

Wenn das irgendeine Verlängerung gewesen wäre , die nachträglich mit Rohr oder Kabelkanal dahin gezaubert geworden wäre , hätte ich gedacht , das ein Hobbybastler nicht viel um sein Leben gab , aber dies Kabel waren alle ordnungsgemäss eingeputzt in der Wand .

gruss

Toni

Servus Toni

Ich mache gerade die Elektroinstallation in meiner neuen
Wohnung neu

beim herausschlagen der alten Leitungen aus dem Mauerwerk ,
kommen mir da so einige ungereimtheiten zu Gesicht , wo ich
mich wundere

Wundern tut mich schon fast gar nix mehr. Erschrecken wegen extremem Leichtsinn tu ich manchmal immer noch.

Da kommen Steckdosen zu tage , wo ein 0,75 Zwillingslitze in
der Wand liegt ( länge ca 5 Meter bis zur nächsten Steckdose )

Jaja, sowas gibts. Zwillingslitze 0,75 war im Baumarkt halt das Billigste.

da kommen Kabel zu Tage die man heute als Isty 2 x 2 x 0,8
bezeichnet , wo je 2 Adern eine Leitung sind , rechnerich
ergibt 2 x 0,8 auch 1,5 bzw sogar 1,6 ,

Nicht ganz. Bei Telefonleitungen wird der Durchmesser angegeben. 0,8mm entspricht also etwa 0,5mm².

aber die waren gar
nicht für 230 Volt zugelassen .

Stimmt.

oder ein 2 adriges Kabel , mit durchsichtiger Isolierung 2 x
2,5 , flexibel , welches heutzutage im Lautsprecherbau
verwendung findet .

Ich kenn auch keine andere Verwendung dafür.

mich
interessiert aber , ob das irgendwann , vermutlich in den 60
Jahren überhaupt einmal zulässig war , oder ob damals das
hingepfuscht wurde , was gerade noch als rest verfügbar war ?

Nein da kann ich dich beruhigen. Sowas war noch nie zulässig. Nie und nimmer. Ich wage zu behaupten, daß sowas nicht der ursprüngliche Elektriker installiert hat. Das ist später von engagierten Heimwerkern dazugekommen.

Eine Installation, bei der 40 Jahre lang gar nichts verändert wurde, ist meiner Erfahrung nach besser und sicherer, als wenn nur einmal ein Laie am Werk war und eine Steckdose „nachinstalliert“ hat.

das ein Hobbybastler nicht viel um
sein Leben gab , aber dies Kabel waren alle ordnungsgemäss
eingeputzt in der Wand .

Der Hobbybastler hats halt „ordentlich“ gemacht. Sieht ja auch besser aus als auf Putz genagelt.

Um das Leben der Mit- und Nachbewohner hat er sich wahrlich nicht geschert. Oder er hat in dem Glauben gehandelt, alles richtig gemacht zu haben. So nach dem Motto: Es funktioniert, also paßt es.

Deine Entscheidung, alles rauszureißen, ist der Beschreibung der Installation nach die einzig vernünftige Lösung. Alles andere hätte ich auch abgelehnt.

Hans

Moin Toni,

da sage ich nur so viel zu:
Zwillingslitze ist ja schon haarsträubend.
Aber bei der 2x2x0,8 hast du einen Denkfehler gemacht.
Die 0,8 sind bei Telefonkabel ewt der Leitungsdurchmesser.
Ich habe hier einen Rest 2x2x liegen und hab ne Schieblehre an die abisolierte Ader gehalten. Und da konnte ich 0,8mm ablesen.
Das ergibt 0.503mm².

Gruß Detlev

Nein da kann ich dich beruhigen. Sowas war noch nie zulässig.
Nie und nimmer. Ich wage zu behaupten, daß sowas nicht der
ursprüngliche Elektriker installiert hat. Das ist später von
engagierten Heimwerkern dazugekommen.

Hallo,

soweit würde ich mich nicht aus dem Fenster lehnen - in einem von uns gemieteten Gebäude habe ich mal im Keller die Leitungen verfolgt - wo die durch eine Wand gingen, waren jeweils 2 Porzellanröhrchen in die Wand eingegipst und die blanken Drähte führten hindurch, sonst waren sie mit irgendwelchen Textilien isoliert. Das Ganze machte aber einen absolut professionellen Eindruck und wurde bestimmt nicht von Hobbyelektrikern verlegt, auch weil es sich erkennbar um die Primärinstallation des Gebäudes handelte.

Ich nehme aber an, dass es dafür keinen Bestandsschutz mehr gibt…

Gruss Reinhard

jeweils 2 Porzellanröhrchen in die Wand eingegipst und die
blanken Drähte führten hindurch, sonst waren sie mit
irgendwelchen Textilien isoliert. Das Ganze machte aber einen
absolut professionellen Eindruck und wurde bestimmt nicht von
Hobbyelektrikern verlegt, auch weil es sich erkennbar um die
Primärinstallation des Gebäudes handelte.

Hi!
Der Elkektriker, der das mal gebaut hat, lebt aber bestimmt nicht mehr.

Grüße, E !

Hallo,

ich habe solche Dinge auch schon mehrfach gefunden, und weiß es/kann es mir in einigen Fällen aus dem Zusammenhang erklären, dass es sich hier um „Maler-/Maurer-Elektrik“ handelt. D.h. da haben Maler, Maurer, Kleinflick-Handwerker, Küchenmonteure, Sanitärinstallateure Elektroarbeiten als kleine Zusatzdienstleistungen mit erledigt, ohne jedoch auch nur den Hauch einer Ahnung von der Materie zu haben.

Klassisch die mit einer neuen Tapete hinzugekommenen Steckdosen des Malers bei einer Tante („wo wir gerade da sind, sollen wir ihnen nicht da noch eine Steckdose hin machen, dann liegen da keine Verlängerungskabel mehr rum“), die mit einer neuen Küche gekommene Steckdose in der oberen Wohnung unseres eigenen Hauses (Licht unter den Oberschränken war bestellt, nur dummerweise kein Strom in der Nähe), die lebensgefährliche Installation unserer alten Drainagepumpe durch den Tiefbauer, …

Da wird dann irgendwas aus dem Bastelkeller oder den unendlichen Weiten eines Monteurwagen genommen, was zwei Leiter hat, irgendwo mit aufgeklemmt, wo gerade Strom liegt, und dann sauber eingeputzt/gespachtelt/übertapeziert/verbuddelt (das haben die Jungs schließlich gelernt!).

Funktioniert über Jahre wunderbar (störende Dinger wie RCDs gibt es ja noch nicht so lange), bis ggf. irgendwann mal jemand tot daneben liegt, oder die Bude abfackelt.

Man was bin ich froh, dass ich damals nach dem ersten Pumpenausfall vorsichtig war, und nicht Opfer einer durchnässten Konstruktion von 20 Jahre altem Haushaltsverlängerungskabel, Einkaufstüte und Blumendraht wurde, die da so ein Tiefbau-Spezialist in Ermangelung einer Gießmuffe im Pumpenschacht verbaut hatte. Aber immerhin der Kabelweg zum Haus war „ordentlich“ in einem Stück gelbem Drainagerohr verlegt.

Gruß vom Wiz