offtopic
keinesfalls persönlich nehmen, einfach nur ein paar gedanken zu einem hier jetzt des öfteren auftauchenden themas:
ein hartes wort, man könnte es noch schärfer mit denunzieren zum ausdruck bringen.
du hast es nicht getan, aber das erlebnis scheint dich irgendwie sehr zu beschäftigen.
und derartige gedanken des „anschwärzens“ dürfte jeder immer wieder mal haben.
woran liegts?
dich (und andere hier) treibt ja nicht die sorge um das eigene selbst an, sondern ein deutlich edleres motiv: die sorge um andere, um „alle“ und einhaltung von regeln. das „anschwärzen“ hätte das persönliche ziel, irgendwie anerkennung zu finden und gelobt zu werden (auch wenn da eigentlich niemand ist, der dich zufriedenstellend loben wird
)
kommen wir zum sachverhalt: was ist denn an unglück geschehen? nichts. die dame fährt eventuell schon immer sehr bedächtig, gelegentlich eine ordnungswidrigkeit, (die ich auch versehentlich oder gar absichtlich begehe). und andere können auch nicht gut einparken.
wir wissen all das nicht en detail, erzeugen und pflegen aber umgehend haltlose unterstellungen, nur weil wir uns „gestört“ fühlen. eine einzelne beobachtung oder die persönliche empfindlichkeit hat aber keinen universalen wert.
dritter punkt, die fahrerin: nächste woche flattert ein briefchen ins haus. nichtsahnend. ist ja nichts vorgefallen. aber sie ist eine ältere dame - ein wesentlicher grund an sich, wenn man jünger oder überlegend fühlend ist - jemand hat sich über ihren fahrstil und das einparkverhalten aufgeregt, und ihr wird etwas „anonym“ vorgeworfen. daraus entstehen viele termine, „untersuchungen“, usw.
ernste folgen, obgleich nichts geschehen ist. eine kleine unaufmerksamkeit kann jedem verkehrsteilnehmer geschehen. aber weil es eine „ältere dame“ ist, hat das grundsätzlich was von regelmäßig und riskant?
zum vierten: wer bestimmt denn eigentlich, was „richtig“ ist? im rahmen der regeln, die ja nur grundsätzliches regeln? könnten es gerade selbstüberschätzer sein? die ihren persönlichen maßstab - auch wenn sie selbst nicht unfehlbar sind - als das höchste gut setzen? sorge um sich lediglich darin haben, weil sie „anschwärzen“, weil sie es aufgrund des sachverhalts eigentlich grundlos tun? und schaden wegen nichts anrichten könnten?
letztlich: bemerkenswert ist, das man versucht, andere einzuschränken, in der gewissheit, dass man davon selbst betroffen sein könnte in bälde, weil eventuell andere sich an ihnen stören? selbstverständlich werden du und andere hier rechtzeitig ihren führerschein abgeben. und wenn ein anderer es nur einen tag vorher einfordert, richtig empört sein
.
das finde ich sehr gut angesichts der umstände.
ein wenig persönliches lebensrisiko tragen wir alle.
für uns selbst.
aber auch für andere.
pasquino