Alte Hündin will nicht mehr aufstehen

Hallo liebe Wissenden,

ja, die Tierärztin kommt heute noch vorbei (später - wir wohnen auf dem Land, und die Hündin ist nicht ins Auto zu bekommen), aber ich möchte mich vorab bei Euch schlau machen.

Es handelt sich um die 11,5 Jahre alte Hündin meiner Mutter, die gestern eigentlich noch ganz gut gelaufen ist, aber seit heute Früh Schwierigkeiten hat, aufzustehen (besonders mit den Hinterbeinen), und so gar nicht zu animieren ist (sonst klebt sie immer am Rockzipfel meiner Mutter und lässt sich von meinem Hund motivieren).

Wir waren im Frühjahr mit ihr zum Check in einer Tierklinik (war alles i.O.), auch Ende August zum Tierarzt wegen Jahresimpfung.

Ich hoffe ja, dass sie nur Muskelkater hat, Fieber hat sie nicht - sie nimmt auch Leckerlies an.

Wenn die Tierärztin nachher kommt: Welche Fragen sollte ich stellen?

Danke und liebe Grüße

Kathleen

Hallo Kathleen,

greif doch mal die Wirbelsäule ab, indem du mit der gespreizten Hand darüber fasst und mit den Fingern rechts und links der Wirbelsäule Druck ausübst (Hündin dazu hinstellen). Gibt es irgendwo (vor allem im hinteren Bereich) eine Schmerzreaktion?

Grundsätzlich ist von einem Bandscheibenvorfall bis zu einer Spondylose (http://www.hundezeitung.de/content/5570-Spondylose) vieles möglich. Konservativ wird oft mit Cortison und/oder Schmerzmitteln gearbeitet - aber das wird dir die TÄ sicher umfassend sagen können.

Ist die Blasenkontrolle noch komplett gegeben?

Mein ältester Rüde (Briard,14) plagte sich gerade mit einem akuten Schub, spricht aber hervorragend auf Cortison an. Die ersten beiden Tage brauchte er eine Windel, aber seit gestern (3. Tag mit Cortison) hat er die Kontrolle über die Blasenmuskulatur wieder.

Schöne Grüße,
Jule

Liebe Jule,

greif doch mal die Wirbelsäule ab, indem du mit der
gespreizten Hand darüber fasst und mit den Fingern rechts und
links der Wirbelsäule Druck ausübst (Hündin dazu hinstellen).

das habe ich heute Morgen gemacht - sie zeigte keine Schmerzempfindlichkeit (aber vielleicht habe ich es auch nicht korrekt gemacht).

Gibt es irgendwo (vor allem im hinteren Bereich) eine
Schmerzreaktion?

Ich habe sie abgetastet, aber sie hat nicht auf Schmerzen reagiert.

Grundsätzlich ist von einem Bandscheibenvorfall bis zu einer
Spondylose
(http://www.hundezeitung.de/content/5570-Spondylose) vieles
möglich. Konservativ wird oft mit Cortison und/oder
Schmerzmitteln gearbeitet - aber das wird dir die TÄ sicher
umfassend sagen können.

Das hoffe ich! Ich muss dazu erwähnen, dass die Hündin übergewichtig ist und „schöne“ Fettpolster an den Hüften rumträgt.

Ist die Blasenkontrolle noch komplett gegeben?

Ja, definitiv! Sie wollte gestern Abend schon nicht mehr raus, hat daher über Nacht sehr lange eingehalten und auf unserem kleinen Morgenspaziergang (mit großer Motivation) alles erledigt.

Mein ältester Rüde (Briard,14) plagte sich gerade mit einem
akuten Schub, spricht aber hervorragend auf Cortison an. Die
ersten beiden Tage brauchte er eine Windel, aber seit gestern
(3. Tag mit Cortison) hat er die Kontrolle über die
Blasenmuskulatur wieder.

Ich werde darauf achten, dass die TA die Wirbelsäule genauer unter die Lupe nimmt. Die Hündin humpelt ja nicht.

Danke und drückt mir mal die Daumen!

Liebe Grüße

Kathleen

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Kurze Rückmeldung
Hallo Jule,

als die Tierärztin endlich kam, hatte die Hündin doch Fieber, zeigte beim Abtasten und beim „Ziehen“ der Hinterläufe aber keinerlei Schmerzempfindlichkeit.

Sie hat gestern ein Schmerzmittel sowie Antibiotikum injiziert bekommen. Die Tierärztin hat noch Blut abgenommen (die Ergebnisse bekommen wir aber erst morgen Abend).

Heute Früh war die „Dicke“ schon wieder ganz normal. Meine Mutter, die eben mit der TA telefoniert hat, soll jetzt noch „abschwellende“ Medikamente aus der Praxis holen. Weißt Du, wofür das gut ist?

Wir hatten mit der Hündin vor zwei Jahren schon einmal so einen „Zustand“, der einer kleinen Wunde an der Pfote geschuldet war, die die damals Notdienst habende TA übersehen und die die Hündin über Nacht so wund geleckt hatte, dass meine Mutter über fast vier Wochen täglich zum TA musste.

Und wir haben eben jetzt auch das Problem, dass wir die Hündin (sie wiegt fast 50 kg) auch sonst nur noch schwer ins Auto bekommen. Mein Neffe hat schon eine „Rampe“ gebaut, aber die nimmt sie nicht an! :frowning:

Liebe Grüße

Kathleen

Hallo Kathleen,

wie du weißt, bin ich keine TÄ, aber ich würde bei „Abschwellen“ an einen entzündlichen Prozess denken. Das Fieber spricht ja ebenfalls dafür. Wo dieser ab eigentlich sitzt, kann ich leider nicht sagen. Die üblichen Verdächtigen wären in meinen Augen die (Hüft-/ Knie-) Gelenke (Arthritis z.B.) oder eben die Wirbelsäule.

Dass das Problem durch das Übergewicht zumindest verschärft wird, ist euch ja vermutlich klar. Wenn es deiner Mom schwerfällt, das Futter zu reduzieren, wäre es vielleicht eine gute Idee, auf die Art der Bewegung zu gucken - wobei die Hündin in diesem Alter vermutlich ohnehin nicht mehr mit wilden Starts und Stops durch die Gegend düsen wird. Bällchenspiele sollten jedenfalls ein absolutes Tabu sein.

Mäßige, aber regelmäßige Bewegung und - ähnlich wie beim Welpen - lieber mehrere kleine als ein großer Gang wären sicher zuträglich.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Jule,

glücklicherweise war das Blutbild (bis auf Entzündungswerte) top (lach, auch die Blutfettwerte sind im grünen Bereich). Die Hündin bekommt jetzt noch Antibiotikum - und wirkt seit der Spritze sehr fidel.

Wenn es deiner Mom
schwerfällt, das Futter zu reduzieren,

Meine Mutter hat schon enorme Fortschrtte gemacht. Noch vor sechs Jahren gab es morgens grundsätzlich drei (!) Rinderhautstangen, zwischendurch immer mal getrockneten Pansen, morgens und abends Leberwurstbrot und mittags Kartoffeln. Lach, aber als Hauptmahlzeit nicht gerade günstiges fettreduziertes Futter. Heute ist es zwar immer noch zu viel, aber weniger - und meiner Mutter fällt es schwer, dem Gekläffe nachzugeben, wenn ihre Hündin die gewohnten Leckerlies einfordert.

wäre es vielleicht eine
gute Idee, auf die Art der Bewegung zu gucken - wobei die
Hündin in diesem Alter vermutlich ohnehin nicht mehr mit
wilden Starts und Stops durch die Gegend düsen wird.
Bällchenspiele sollten jedenfalls ein absolutes Tabu sein.

Die Hündin war noch nie ein Sprinter (Mix aus Riesenschnauzer und Berner-Sennenhund), wenn dann hoppelte sie mal kurz einem Stock hinterher.

Mäßige, aber regelmäßige Bewegung und - ähnlich wie beim
Welpen - lieber mehrere kleine als ein großer Gang wären
sicher zuträglich.

Das hat sie durchaus. Wir gehen morgens eine kleine Runde, die Mittagsrunde für sie beträgt auch keine Stunde mehr, und abends bin ich mit ihr in unseren Wiesen, wo sie selbst entscheiden kann, wie weit sie läuft. Tagsüber ist sie mit meiner Mutter immer draußen im Garten und kann auch hier selbst entscheiden, ob sie z.B. mal „aufspringt“, wenn jemand am Grundstück vorbeigeht.

Ich bin jetzt erst einmal erleichtert, dass sonst alles mit ihr in Ordnung ist.

Viele Freitagsgrüße

Kathleen

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