Hallo,
Ich habe eine alte Deckenlampe aus den 50er Jahren, die ich neu verkabeln möchte. Sie besitzt mehrere sog. Brennstellen (genauer gesagt 7 Stück). Nach dem Öffnen der Lampe sehe ich, dass jeweils ein Kabel vom Stromanschluss und 7 Kabel von den Brennstellen in eine Lüsterklemme gestopft sind (das natürlich zweimal).
Mag zwar funktionieren, aber gut ist das sicherlich nicht.
Wie könnte das also richtig und elegant gelöst werden? Verlöten mit Schrumpfschlauch, oder Wego Klemme?
Wego Klemme scheidet wohl aus, da die Kabel nicht einadrig sind (also Litze) und der Platz zum Verstecken sehr knapp ist.
Wie wird also eine Deckenlampe heutzutage am geschicktesten verkabelt, bzw wie verbinde ich eine Litze mit 7 weiteren?
Danke!
Hallo Felix,
zunächst mal nennt man die WEGO Klemme eher WAGO Klemme. Aber das nur nebenbei.
Des Weiteren gibt es auch Klemmen für flexibles Kabel, und so genannte Aderendhülsen die man vorher aufsetzt.
Wenn ich aber deine Frage so lese, dann kann ich nur dringend davon abraten hier selbst Hand anzulegen.
Wenn man nicht 100%ig weiss was man macht, dann kann das schon schnell nach hinten losgehen. Eine Brennende Lampe ist zwar schön, aber nur wenn das Leuchtmittel brennt. Nicht wenn alles drum herum mit Feuer fängt.
Mein Tip: Nimm die Lampe mit und fahre zu einem Elektriker in der Nähe. Für einen Elektriker ist das schnell erledigt und er hat in der Regel alles dafür da. Für ein Trinkgeld in die Kaffeekasse sollte das denke ich machbar sein.
Die Firma WAGO stellt sehr viele verschiedene Dinge her, auch verschiedene Klemmen. Wenn ich mal eben bei denen nan ganz kurzen Blick ins Sortiment werfe, finde ich z.B. die 773-108. Ne sehr kompakte Achtfach-Klemme von 24x20x13mm³, für mehdrähtige Leiter und sogar Alu-Leitungen geeignet. (Das ist keine Empfehlung, daß das das richtige ist, nur mal eben geschaut, was es so gibt)
Naja, wie willst du auf dem Raum 8 Drähte miteinander sicher (=keine Spitzen, die sich durch den Schlauch bohren könnten) verlöten?
Des Weiteren gibt es auch Klemmen für flexibles Kabel,
genau, zum Beispiel die Wago Klemmen aus den Reihen 221
und 222
https://www.wago.com/de/installationsklemmen/classic-verbindungsklemme/p/222-413
und so genannte Aderendhülsen die man vorher aufsetzt.
Meines Wissens nach gehen hier die Meinungen auseinander. Angeblich halten Litzen sogar besser, wenn man sie ohne Aderendhülsen in Federkraftklemmen mit Hebel einführt. Vielleicht kann XStrom hier noch was zu sagen.
@anon54059619
Aderendhülsen sind nicht zwingend Pflicht. Es kommt immer darauf an welche Klemme genutzt wird. Das wichtige ist hier die Herstellervorgaben zu beachten. Und da kann es eben keine 2 Meinungen geben.
Wenn der Hersteller sagt, dass bei Klemmentyp XY Aderendhülsen drauf gehören, dann gehören die da drauf, ohne wenn und aber.
Wenn lt. Herstellervorgaben für den Klemmentyp keine drauf gehören, dann gehören eben keine drauf.
Man muss an dieser Stelle einfach differenzieren welche Klemmen genutzt werden.
Die von dir vorgeschlagenen aus der Serie 221 und 222 bräuchten z.b. keine Aderendhülsen.
Es kommt am Ende halt immer darauf die korrekte Verbindung zwischen Kabel und Klemme herzustellen. Ich gehe an dieser Stelle natürlich erstmal davon aus, dass es sich um Kupferkabel handelt. Sollte es ein anderes Material sein, sind meine Aussagen natürlich hinfällig.
@Mille1404
Grundsätzlich stimme ich dir voll zu. Mit
Man muss an dieser Stelle einfach differenzieren welche Klemmen genutzt werden.
bringst du es auf den Punkt.
Und da kann es eben keine 2 Meinungen geben. Wenn der Hersteller sagt, dass bei Klemmentyp XY Aderendhülsen drauf gehören, dann gehören die da drauf, ohne wenn und aber.
Wenn lt. Herstellervorgaben für den Klemmentyp keine drauf gehören, dann gehören eben keine drauf.
Das dachte ich bisher auch. Nur dann bin ich hierauf gestoßen:
https://www.wago.com/de/f/aderendhuelsen
Dort steht:
„Auch wenn die WAGO-Federklemmen unbehandelte, mehrdrähtige Leitungen aufnehmen können, kann man mit zusätzlich aufgebrachten Aderendhülsen das Aufspleißen verhindern.“
Ich denke dass WAGO sich schon was dabei denkt wenn die sowas schreiben, allerdings halte ich die
Argumentation
„Bei Versionen mit händisch bedienbarem Öffnungsmechanismus sind Aderendhülsen nicht nur entbehrlich, sondern sogar kontraproduktiv. Zwar geben auch hier die Einzeldrähte der Litze unter dem Kontaktdruck nach. Anders als bei der Schraubklemme sorgt hier die Feder für eine Verengung der Klemme und somit nicht nachlassenden Klemmdruck. Hierdurch bleibt nicht nur der Kontaktschluss erhalten, sondern die einzelnen Litzendrähte verteilen sich optimal in der Klemme, so dass sich eine große Kontaktoberfläche und ein kleinerer Übergangswiderstand ergibt. Dies ist bei der starren Aderendhülse nicht der Fall.“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Aderendhülse)
auch für schlüssig.
Ich bin da gerade etwas verwirrt was nun „richtig“ ist.
Es gibt Quetschverbinder (kegelförmig, einseitig geöffnet, keine Durchgangsverbinder!) aber auch ähnliche Schraubverbinder, die einfach auf die Leiter draufgedteht werden. In engen Leuchten häufiger zu finden.
Korrekte Ausführung bei den Klemmen ist eben das Arbeiten ohne Aderendhülsen. So steht es in den technischen Daten der Klemmen. (Nur bei zuvor genannten)
Aufspleißen ist eher das Problem wenn man abgesetzte Leitungen noch irgendwo hin bewegen will. Dann würde ich auch Aderendhülsen aufpressen. Ansonsten kann man bei diesen Klemmen eben besser ohne arbeiten, weil:
Super, danke für die Erläuterung!
Wird nicht funktionieren, weil die Anschlussleitungen zu feindrähtig sind.
Die Verwendung von Adernendhülsen ist zulässig, wenn diese „gasdicht vercrimpt“ sind. Wer garantiert das für Handcrimpzangen preiswerterer Bauart?
Das Problem des Aufspleißen umgehe ich, indem ich den Litzenleitern einen „schlanken Drall“ verpasse. Kann ich nicht beschreiben, ohne ein Video zu machen.
Für die Verbindung von acht flexiblen Leitern kenne ich ad hoch keine zulässige, für geringes Platzangebot mögliche Lösung. Ein Italienischer „Edelleuchten-Hersteller“ hat das bei einer achtlampigen Leuchte so gelöst: Jeweils zwei Adern wurden gemeinsam in ein Loch einer WAGO 221-415 gesteckt. So bekam er die 1,5mm² Zuleitung und acht weitere 0,75mm² in nur eine Klemme - eine vom Klemmenhersteller nicht vorgesehene und nicht freigegebene Benutzung seiner Klemme. Dadurch übernimmt der Leuchtenhersteller das komplette Risiko.
Um flexible Leiter (feindrähtig heißt das offiziell, „mehrdrähtig“ ist ganz was anderes) in einer WAGO 2273 Klemme anzuschließen, hat sich ein führender deutscher Hersteller von Bewegungsmelder diesen Trick ausgedacht: Die Verbindungsleitung vom „Oberteil“ des Bewegungsmelders zum „Unterteil“ mit den dortigen Steckklemmen ist zwar flexibel, die Aderenden wurden allerdings durch Verzinnen „gehärtet“ und dann einfach eingesteckt. Auch das ist vom Hersteller so nicht vorgesehen und führt auch hier dazu, dass der Bewegungsmelder-Hersteller die volle Verantwortung zu tragen hat, falls da etwas passiert.
Ich bin nun zwiegespalten: Der italienisches Nobelhersteller macht etwas, der deutsche Markenhersteller macht etwas anderes - beides ist unzulässig, aber beides funktioniert so tadellos, dass die Hersteller da kein Problem sehen. Möchte ich das zur Nachahmung empfehlen? Nein.
Insbesondere das Löten würde dem Laien nicht zumuten.
Das Verdrillen von zwei flexiblen Leitern, so dass man zwei Leiter in einer 221-41X Klemmenkammer unterbringt, halte ich persönlich für unkritisch, wenn beide Leiter mitsamt der Basisisolation in den vorderen, dem Berührungsschutz dienenden Klemmenteil eingeführt werden können.
Böse Zungen behaupten, ich hätte das auch schon mal selber so gemacht.
(In einem Bereich, wo geringe Ströme fließen und eine Vielzahl Klemmstellen bei geringem Platz zu realisieren waren. Die Zugprobe zweier 0,75mm² H05V-K in einer Kammer verlief sehr positiv, Spannung zwar 230V, Betriebsstrom < 100mA und Sicherung 4 Ampere.)
Alles gelogen.