Alte Quelle - Hilfe benötigt

Hallo,

ich benötige bei folgendem Dokument Hilfe. Leider kann ich das Dokument nicht entziffern. Kann mir evtl. jemand dabei helfen?

http://tinyurl.com/4ycuotl

Vielen, vielen Dank!

Kanzleischrift von 1700 kann ich leider nicht …
Hallo,

ich kann das leider auch nicht lesen. Ich glaube man nennt das „Kanzleischrift“, und es ist so eine komische Mischung aus Sütterlin und anderen Buchstaben. Vor allem die verschnörkelten Großbuchstaben machen mir Schwierigkeiten.

Falls sich noch jemand meldet, gut. Falls nicht, google doch mal nach „Transkription Kanzleischrift“ und lass dir ein Angebot erstellen. Recht viel mehr als 5 Cent pro Wort sollte das nicht kosten. Notfalls kannst du das ja auch als Auftrag unter http://www.proz.com ausschreiben.

Aber vielleicht findet sich ja noch jemand. Ich habe nur was von einem „allerdurchlauchtigsten Fürsten“ und so lesen können.

Schöne Grüße

Petra

Hallo,

„Hochgeborener Graff…“
So gehts los.
Dazwischen kann ich HEUTE nur Wortfetzen ausmachen. Liegt wohl daran, dass die Sehkraft nach lässt.

Werd morgen nochmals schauen.

VG René

Servus,

Sütterlin ist gut zweihundert Jahre nach dem Entstehen dieses Schriftsatzes erfunden worden.

Die vorliegende Kanzleischrift ist weitgehend deutsche Kurrent, mit bissel lateinsch Kurrent dabei.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

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Hallo,

ich benötige bei folgendem Dokument Hilfe. Leider kann ich das
Dokument nicht entziffern. Kann mir evtl. jemand dabei helfen?
http://tinyurl.com/4ycuotl

das ist zwar sehr schön geschrieben, aber dennoch sehr schwer zu lesen,
aber ich fang dennoch mal an:

Hochgebohrner Graf Hoch= und

… Euch Grüße. Excell. …
und … Herrn … … unter …
Bereitswillige Dienste jeder Zeit Zu …


Unterschrift und
Bereitswilliger

Bürgermeister und Rath
der … Reichs Stadt
Bremen

Ich schau heute nacht nochmal drauf, falls sich bis dahin keine vollständige Antwort eingefunden hat.

Gruß G.

Guten Abwend!

ich benötige bei folgendem Dokument Hilfe. Leider kann ich das
Dokument nicht entziffern. Kann mir evtl. jemand dabei helfen?

Gern.
Ich lese mit einigen gekennzeichneten Lücken und Unsicherheiten folgendermaßen:

Hochgebohrner Graff, Hoch- und
Wohledle, gestrenge, werte und hochgelahrte
Ew [=Euer] Hochgräfl. Excell: … [2 abgek. Wörter]
und denen Herren seind[?] unsrer unter- undt
bereitwillige Dienste jeder Zeit zuvohr
Sonders Hochgeneigter, auch großgünstige
Hochgeehrte Herren.

Ew. Hochgräfl. Excell: … [2 abgekürzte Wörter wie oben] undt
den[?] Herren besonders veranlaßet unterdienstlich
anzubringen, wie daß im jüngst abgelegten Ja-
nuario von hiesigem Schiffe die Reisende …[1 Wort zum Schiffsnamen]
genand, darauf Claes Cramer commendirt, eine
chaloupe abgetrieben und bey …[ein Ortsname] an-
geländet sey, woselbst sie He[?] Daniel Meinerz-
hagen unser geliebter MitRathsfreund (dem
sie nebst seinen Mit… eigenthümlich zu-
gehört) abfordern laßen, ihm aber vom Vogt
daselbst verweigert worden; weßwegen Er
Uns freundlich ersucht, bey Ew. HochGräfl.
Excell. …[2 abgekürzte Wörter wie oben] und den Herren mogten
Wir unterdienstlich intercediren, daß dem
Vogte zu bemeltem [das als Ortsname oben vermutete Wort] mogte anbe-
fohlen werden, die chaloupe dem …[eine Abkürzung] Eigen-
thümer unbehindert abfolgen zu laßen,
Weil dieses der Billigkeit und Herkommen gemäß,
so hegen wir die zuversichtliche Hoffnung, Ew.
Hochgräfl. Excell. …[die beiden Abkürzungen der Titulatur wie oben] und die Herren
werden Hochgeneigt solche Verordnung an mehrer-
wehnten Vogten laßen abgehen, welches umb dieselbige
wiederumb zu verdienen uns …[1 Wort] werden angelegen
seyn laßen, die selbige zu allem wollseyn[?]
den godtlichen[?] Gnadenschutz getreulich, dero unver-
rükten propension aber uns, diese Stadt und Ange-
hörige unterdienstlich anbefehlend. Geben [?] Bremen
unter unsrem Stadts…[?] Insiegel den 20.
Martii ao 1700.
[Titulatur]

unterdienst- und
bereitwillige

Bürgermeister und Rath
des Heyl. Reichs Stadt
Bremen.

Beste Grüße!
H.

Statt

Ew. Hochgräfl. Excell: … [2 abgekürzte Wörter wie oben] undt
den[?] Herren besonders veranlaßet unterdienstlich
anzubringen, […]

muss es heißen
_ werden veranlaßet […]_.
Ich hatte die Unterlänge des drüberstehenden „Hochgrä f l.“ verkannt. Sorry!
H.

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Chapeau, Hannes!
Da bleibt ja fast nix mehr zu tun.
Ich steuere noch ein wenig bei.

Ich lese mit einigen gekennzeichneten Lücken und
Unsicherheiten folgendermaßen:

Hochgebohrner Graff, Hoch- und
Wohledle, gestrenge, werte und hochgelahrte
Ew [=Euer] Hochgräfl. Excell: … [2 abgek. Wörter]
und denen Herren seind[?] unsrer unter- undt
bereitwillige Dienste jeder Zeit zuvohr
Sonders Hochgeneigter, auch großgünstige
Hochgeehrte Herren.

Ew. Hochgräfl. Excell: … [2 abgekürzte Wörter wie oben] undt
den[?] Herren besonders veranlaßet unterdienstlich
anzubringen, wie daß im jüngst abgelegten Ja-
nuario von hiesigem Schiffe die Reisende …[1 Wort zum
Schiffsnamen]

die Reisende Sonne

[wobei ich bezweifle, daß der 1. Buchstabe ein „R“ ist. Das Zeichen sieht genauso aus wie das „b“ in „Mitbesitzern“. Also „beisende Sonne“ als Schiffsname?]

genand, darauf Claes Cramer commendirt, eine
chaloupe abgetrieben und bey …[ein Ortsname] an-
geländet sey, woselbst sie He[?] Daniel Meinerz-

Oder Hc? Als Abkürzung für Honorarconsul? Gab’s sowas 1700?
Oder Jc? Als Abkürzung für Jacob?

hagen unser geliebter MitRathsfreund (dem
sie nebst seinen Mit… eigenthümlich zu-

sie nebst seinen Mitbesitzern eigenthümlich zu-

gehört) abfordern laßen, ihm aber vom Vogt
daselbst verweigert worden; weßwegen Er
Uns freundlich ersucht, bey Ew. HochGräfl.
Excell. …[2 abgekürzte Wörter wie oben] und den Herren
mogten
Wir unterdienstlich intercediren, daß dem
Vogte zu bemeltem [das als Ortsname oben vermutete Wort] mogte
anbe-
fohlen werden, die se chaloupe dem n…[eine Abkürzung] Eigen-
thümer n unbehindert abfolgen zu laßen,
Weil dieses der Billigkeit und Herkommen gemäß,
so hegen wir die zuversichtliche Hoffnung, Ew.
Hochgräfl. Excell. …[die beiden Abkürzungen der Titulatur
wie oben] und die Herren
werden Hochgeneigt solche Verordnung an mehrer-
wehnten Vogten laßen abgehen, welches umb dieselbige
wiederumb zu verdienen uns …[1 Wort] werden angelegen
seyn laßen, die selbige zu allem wollseyn[?]
den godtlichen[?] Gnadenschutz getreulich, dero unver-
rükten propension aber uns, diese Stadt und Ange-
hörige unterdienstlich anbefehlend. Geben [?] Bremen
unter unsrem Stadts…[?] Insiegel den 20.
Martii ao 1700.
[Titulatur]

unterdienst- und
bereitwillige

Bürgermeister und Rath
des Heyl. Reichs Stadt
Bremen.

Beste Grüße!
H.

Gruß G.

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Hallo und danke für deine Hinweise!
Nur ein paar Anmerkungen dazu:

die Reisende Sonne

Zustimmung!

[wobei ich bezweifle, daß der 1. Buchstabe ein „R“ ist.

Es ist eins. Vgl. Mit R athsfreund und zum Unterschied das b in anzu b ringen!:

Das
Zeichen sieht genauso aus wie das „b“ in „Mitbesitzern“.

Es ist das gleiche Zeichen, nur eben ein R. Ich kehre zurück zu meiner ursprünglichen und dann verworfenen Lesart: MitRehdern.

Die Abkürzung in der Titulatur (von oben 3. Zeile nach Excell:) bedeutet wohl wieder Gestr, sieht jedenfalls genau so aus wie das ausgeschriebene Wort in der 2. Zeile.
Wäre schön, wenn der Rest auch noch erledigt würde.
Beste Grüße!
H.

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Applaus!
Hannes und Gudrun: Ihr seid echt gut.
Ich kann zwar altdeutsche Schrift normalerweise lesen, aber an dem Ding hier hätte ich mir reichlich die Zähne (oder Augen) ausgebissen.

Livia

eine
chaloupe abgetrieben und bey Esenshamm an-
geländet

daß dem
Vogte zu bemeltem Esenshamm mogte anbe-
fohlen werden

Auch Hallo,

die Reisende Sonne

Zustimmung!

[wobei ich bezweifle, daß der 1. Buchstabe ein „R“ ist.

Es ist eins. Vgl. Mit R athsfreund und zum Unterschied das b in
anzu b ringen !:

Das
Zeichen sieht genauso aus wie das „b“ in „Mitbesitzern“.

Es ist das gleiche Zeichen, nur eben ein R. Ich kehre zurück
zu meiner ursprünglichen und dann verworfenen Lesart:
MitRehdern .

Du hast natürlich recht.
Und ich keine Ahnung, daß damals Reeder ganz anders geschrieben wurde. :wink:

Gruß G.

eine
chaloupe abgetrieben und bey Esenshamm an-
geländet

Sehr gut!

da ß dem [-> ist das nicht nur ein einfaches s?]
Vogte zu bemeltem Esenshamm mogte anbe-
fohlen werden

Auch auf die Gefahr hin, daß ich nerve: was bitte bedeutet das Wort „bemeltem“?
So oft ich mir das Wort anschaue, lese ich kundtun.
Allerdings mit dem kleinen Schönheitsfehler, daß vielleicht die Tinte an dieser Stelle ausgegangen war, weil die „Dinger“ auf den beiden „u“ fehlen.

Der Satz hieße demzufolge:

das dem Vogte zu kundtun Esenshamm mogte anbe-
fohlen werden

In heutigem Sprech: das dem Vogt mitzuteilen, damit dieser (den/die Zuständigen von) Esenshamm anweist, den Pott freizugeben.

Wobei ich davon ausgehe, daß der (Bezirks-)Vogt mehr zu sagen hatte als die Dorfoberen von Esenshamm.

Ist meine Lesart total abwegig?

Gruß G.

Hannes und Gudrun: Ihr seid echt gut.

Danke, Livia,
aber die Ehre gebührt eindeutig Hannes.

Meine „Sonne“ war ja nur ein klitzekleines Puzzlestück.
Dabei war dieses Wort so leicht zu lesen, daß ich mich ein bißchen gewundert habe, warum Hannes an dieser Stelle eine Lücke gelassen hat. :wink:

Ich kann zwar altdeutsche Schrift normalerweise lesen, aber an
dem Ding hier hätte ich mir reichlich die Zähne (oder Augen)
ausgebissen.

Ja, es ist vor allem ein Augenproblem.
Und weil es nicht täglich vorkommt, fehlt es an Übungsroutine.

Gruß G.

hallo Gudrun,

da ß dem [-> ist das nicht nur ein einfaches s?]
Vogte zu bemeltem Esenshamm mogte anbe-
fohlen werden

Auch auf die Gefahr hin, daß ich nerve: was bitte bedeutet das
Wort „bemeltem“?

bemeltem = bemeldetem / gemeldetem - heute: genanntem

„dass dem Vogte des genannten Esenshamm …“

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo Gudrun!
Ich hatte dir eben sehr ausführlich geantwortet; aber bei dem Versuch, es mir per Vorschau nochmals anzusehen, war ich - wie seit vorgestern öfters - rausgeflogen.
Ich habe jetzt keine Zeit mehr, das nochmals zu schreiben.
Und wenn sich das wiederholt, verliere ich überhaupt die Lust, hier noch was zu machen.
Gruß!
H.

Hallo Hannes,

Ich hatte dir eben sehr ausführlich geantwortet; aber bei dem
Versuch, es mir per Vorschau nochmals anzusehen, war ich - wie
seit vorgestern öfters - rausgeflogen.

schade! - Ich hätte es gern gelesen, aber Ralf hat mir ja inzwischen auf die Sprünge geholfen. Danke Dir trotzdem.

Ich habe jetzt keine Zeit mehr, das nochmals zu schreiben.
Und wenn sich das wiederholt, verliere ich überhaupt die Lust,
hier noch was zu machen.

Sie werden es hier ja hoffentlich irgendwann wieder hinkriegen.
Also heißt es Geduld haben und vorsorglich den Text zwischenspeichern.

Gruß G

Hallo Ralf,

Auch auf die Gefahr hin, daß ich nerve: was bitte bedeutet das
Wort „bemeltem“?

bemeltem = bemeldetem / gemeldetem - heute: genanntem

„dass dem Vogte des genannten Esenshamm …“

danke für die Aufklärung.

Gruß G.

Guten Abend!

da ß dem [-> ist das nicht nur ein einfaches s?]
Vogte zu bemeltem Esenshamm mogte anbe-
fohlen werden

Er schreibt mal so mal anders.

Wort „bemeltem“?

Von Ralf geklärt.
Später findet man bei diesen Partizipien öfters auch eine Schreibweise mit Apostroph: bemeld’tem …

So oft ich mir das Wort anschaue, lese ich kundtun.

Das will mir nicht recht gelingen.
Das (einzige?) k im Text (2. Blatt Z.1) in Herkommen sieht beträchtlich anders aus. Dann sind da noch ganz deutlich die drei e in der typischen Schreibweise dieser Hand.

Allerdings mit dem kleinen Schönheitsfehler, daß vielleicht
die Tinte an dieser Stelle ausgegangen war, weil die „Dinger“
auf den beiden „u“ fehlen.

Das däucht mich - met Verlöff - etwas abenteuerlich.

Wobei ich davon ausgehe, daß der (Bezirks-)Vogt mehr zu sagen
hatte als die Dorfoberen von Esenshamm.

Mir scheint, der mehrerwehnte Vogt dieses Hochgebornen Graffen (von Oldenburg?) sitzt - als „Vogt daselbst“ (7.-letzte Z.) in dem bemelten Esenshamm.

Schönen Gruß!
H.