Alte Ratte - einschlaefern oder nicht?

Guten Abend,

ich mache mir hier gerade Gedanken ueber mein Haustierchen…

Es handelt sich hierbei um eine Farbratte, die letzte aus dem Rudel und entsprechend alt: fast 3 Jahre, auf den Tag genau weiss ich es nicht, da aus dem Tierheim uebernommen.

Die Rudelkameraden sind nach und nach gestorben, 2 des natuerlichen Todes (einfach beim Laufen umgefallen, aus die Maus), einen mussten wir beim TA einschlaefern lassen, wegen Lungenentzuendung und wochenlangem nicht Einschlagen der Antibiotika.

Jedenfalls ist unser Methusalem seit einigen Wochen komplett allein und es geht wohl dem Ende zu. Die Hinterpfoten - wie bei Boecken nicht selten anzutreffen - tun es nicht mehr wirklich, aufrichten kann er sich also kaum noch, auch das Gehen faellt ihm schwer. Alle Bruecken und Aufstiege in die oberen Etagen sind mittlerweile weggeraeumt, da er oefters hinfaellt und sich verletzen koennte. In den letzten Tagen ist er oefters beim Gehen umgefallen, also sich quasi auf den Ruecken gedreht, und konnte ohne Hilfe sich nicht wieder aufrichten, zum Glueck ist er tagsueber eher mit Schlafen beschaeftigt, so dass dies wohl bis jetzt nur Abends passiert ist, wenn ich da bin, die Horrorvorstellung waere, wenn er das am Tage bringt und ich erst Stunden spaeter von der Arbeit heimkomme.

Beim Essen legt er sich das Futter auf den Boden zurecht und haelt es lose mit Vorderpfoten, da er sich wie gesagt nicht mehr aufrichten kann, verliert auch oefters das, was er grad angenagt hat und kann’s nicht finden. Fellpflege habe ich auch zu grossen Teilen uebernommen.

Aber: essen und trinken klappt noch gut, mit normalem Rattenfutter und wenn es mal ein Leckerlie gibt, dann entwickelt er gar ungeahnte Laufgeschwindigkeiten.

Nun ist mir klar, dass sich keiner in mich und schon gar nicht in die Ratte hineinversetzen kann, aber es wuerde mich dennoch die Meinung Anderer interessieren ab welchem Zustand/Zeitpunkt wohl die Grenze erreicht ist fuer das Erloesen des Tieres von seinem Leid. Bitte keine Verweise an andere Foren und es sind mir auch Meinungen sehr willkommen, die sich nicht speziell auf Nager, sondern auch auf andere (Haus)tiere beziehen. Einerseits tut es mir sehr Leid anzusehen, wie er zunehmend hilfsloser wird und sich nur noch zum Futter holen aus seiner Ecke hinausbewegt, andererseits moechte ich ihm gern ein moeglichst langes Leben ermoeglichen und ihm nicht womoeglich die letzten Tage oder Wochen stehlen.

Danke im Voraus und Gruss
Paul

Huhu,

meine Freundin hält auch seit einigen Jahren Ratten. Vor kurzem hatte sie das selbe wie du. Einen knapp drei Jahre alten kastrierten Bock, der kaum noch laufen konnte zusätzlich noch nen Tumor (der operiert wurde) und naja er war am Ende auch allein in einem kleineren Käfig und hatte nur während die anderen Auslauf hatten mit den anderen Kontakt, weil sie ihn immer geärgert haben. Er ist friedlich eingeschlafen. Es ist eh ein unendlich hohes Alter für so ein Tierchen. Ich würde ihn einfach weiter so leben lassen. Solang er noch frisst und trinkt und auch sonst nicht wirklich Probleme hat würde ich es wohl so laufen lassen. Wenn er krank wird ist der Weg natürlich klar, aber so wie es jetzt ist, lass ihm seine letzten Tage (und viel mehr wird es wohl nicht mehr sein).

Es ist schwierig und gerade bei einem solch kleinen Tier finde ich es kompliziert. Man kann wirklich viel darüber diskutieren. Ich persönlich würde Ratten auch nicht wegen Tumoren operieren lassen, sondern einschläfern, wenn es zu krass wird. Aber ich bin da glaub ich auch nicht so emotional mit drin… Von daher hör auf dein Gefühl.

LG Frieda

Hallo Paul,

die Meinung Anderer interessieren

Ich hatte selbst zwei Ratten, Rüdiger u. Mäxle, mir viel der Abschied auch schwer.

Deinen Schilderungen nach, ist in meinem Sinn der Abschied für den Knaben gekommen. Da er sein Leben in Einsamkeit mit etlichen Gebrechen frustet würde ich dem ein Ende setzen. Punkt.

Weitere Erklärungen u. Einzelheiten halte ich hier für Überflüssig.

Noch zum Schluß: „Ich“ habe meinerseits im nachhinein zuuu lange gewartet dem Leben der Ratzen ein Ende zu setzen, u. war nach der „Beerdigung“ dann sehr erleichtert.

LG Motorradmieze

nur noch zum Futter holen aus seiner
Ecke hinausbewegt,

was bleibt ihm anders übrig? verhungern werden Ratten wohl nicht freiwillig.

Danke Euch beiden
Zunaechst einmal Dank an die zwei Schreiber.

Wie ich auch erwarten wuerde gehen die Meinungen auseinander, und beide muss ich nochmal ueberdenken und in mir sacken lassen, eine leichte Entscheidung ist es nicht. Einerseits will ich ihm wie gesagt nicht die letzten Tage klauen, die er noch hat, andererseits frage ich mich, was er noch vom Leben hat, auch wenn es Meinungen gibt, man solle bis zuletzt ausharren und, wenn’s nicht anders geht, das Tier per Spritze mit Babybrei fuettern wenn es selbst nicht mehr kauen kann. Waere ich selbst in einer solchen Lage, wuerde ich um die Todesspritze betteln, aber man soll von sich nicht auf andere schliessen.

Ich werd mir jedenfalls das alles noch durch den Kopf gehen lassen und bedanke mich nochmals fuer die Meinungen.

Gruss
Paul

Hallo

Aber: essen und trinken klappt noch gut, mit normalem
Rattenfutter und wenn es mal ein Leckerlie gibt, dann
entwickelt er gar ungeahnte Laufgeschwindigkeiten.

Ich finde, was du beschreibst, deutet darauf hin, dass er noch leben will, und dass er auch keine Schmerzen hat.

Wenn er es nicht mehr schafft, alleine zu fressen (was auch bald eintreten kann), dann würde ich das anders sehen.

Viele Grüße

Tach und ebenfalls Danke.

Aber: essen und trinken klappt noch gut, mit normalem
Rattenfutter und wenn es mal ein Leckerlie gibt, dann
entwickelt er gar ungeahnte Laufgeschwindigkeiten.

Ich finde, was du beschreibst, deutet darauf hin, dass er noch
leben will, und dass er auch keine Schmerzen hat.

Eben. Ich will eben nicht vorschnell zur Spritze greifen (lassen) und solange Essen und Trinken klappen, werde ich ihn leben lassen, denke ich.

Wenn er es nicht mehr schafft, alleine zu fressen (was auch
bald eintreten kann), dann würde ich das anders sehen.

Zustimmung zunaechst an dieser Stelle, auch wenn man anderswo im Netz die Meinung liest, man solle bis hin zur Ernaehrung per Spritze weitermachen, auch wenn das Tier sich gar nicht mehr bewegen kann, was ich schon fuer sehr krass und irgendwo auch egoistisch halte.

Gruss
Paul

Zustimmung zunaechst an dieser Stelle, auch wenn man anderswo
im Netz die Meinung liest, man solle bis hin zur Ernaehrung
per Spritze weitermachen, auch wenn das Tier sich gar nicht
mehr bewegen kann, was ich schon fuer sehr krass und irgendwo
auch egoistisch halte.

Also, da muss ich dir zustimmen. Solange das Tier noch alleine Fressen und Trinken kann und keine Schmerzen hat, dann ok. Aber wenn das nicht mehr geht, dann sollte man es erlösen.