Alte Rosen umpflanzen?

Hallo, Alle,
brauche Hilfe. Habe ein Haus mit altem Garten gekauft. Im
Garten wachsen ganz alte Rosen, um die 30 Jahre alt. Da sie
schon oft geschnitten wurden, ragen die Wurzelstöcke aus der
Erde raus. Bei manchen kamen neue Triebe ganz aus der Tiefe.
Manche stehen da mit Einzeltrieben, obwohl der Wurzelstock
ganz groß ist. Meine Frage: kann ich die Rosen umpflanzen und
tiefer setzen, dann kommen sie vielleicht zum Wachstum?
Ich bedanke mich im voraus.
MfG
Josef

Hallo Josef,

brauche Hilfe. Habe ein Haus mit altem Garten gekauft. Im
Garten wachsen ganz alte Rosen, um die 30 Jahre alt. Da sie
schon oft geschnitten wurden, ragen die Wurzelstöcke aus der
Erde raus.

wenn die Rosen tatsächlich so alt sind, solltest Du unbedingt warten, wie sie im Juni aussehen (blühen). Womöglich interpretierst Du den Zustand nicht ganz richtig. Rosen sind keine Autos. Man kann sie nicht einfach tieferlegen und hoffen, dass das hilft. Außerdem hätten die Rosenstöcje mit tatsächlich freiliegenden Wurzeln nie 30 Jahre überlebt.

Bei manchen kamen neue Triebe ganz aus der Tiefe.

wie sehen die Blätter dieser Triebe aus? Genau wie die vom Hauptstock? Dann ist das okay.
Sind es mehr Einzelblätter (7 statt 5) und ist die Farbe anders, handelt es sich um Wildtriebe. Die kommen dann aus der Unterlage, auf die veredelt wurde. Und können gnadenlos etwas unterhalb der Erdoberfläche abgeschnitten werden. Diese Triebe blühen nämlich nicht, oder nicht wie gewünscht.

Manche stehen da mit Einzeltrieben, obwohl der Wurzelstock
ganz groß ist.

je nun. Alles eine Frage, wie die Rosen durch den Winter kamen. Ganz davon abgesehen ist 30 Jahre für manche - nicht für alle - Kultursorte ein stolzes Alter. Da kann es schon sein, dass die allmählich aufgeben.

Du wirst Dich anhand der eventuellen Blüten kundig machen müssen, um welche Sorten es sich handelt. Dann kann man auch etwas dazu sagen, ob es Sinn macht, umzupflanzen, neu zu pflanzen, oder was sonst.

Übrigens auf keinen Fall mehr jetzt. Das ist definitiv zu spät. Warte bis Oktober.

Dass Rosen, vor allem nach so langer Zeit am gleichen Standort, einen kompletten Bodenaustausch brauchen, weißt Du hoffentlich. Rosen sind wie viele Pflanzen mit sich selbst unverträglich. Das heißt, wo bereits eine Rose stand, „vergiftet“ sie quasi für die Nachfolgerin den Boden.

Wenn Du etwas an den Rosen verbessern willst, stehst Du vor einer größeren Aktion.

viele Grüße
geli

Hallo Geli!

Alt - jung, wo ist da der Unterschied? Gerade bei Rosen? In Deutschland gibt es bekanntlich Rosen, die einige hundert Jahre alt sind.

Gerade bei der Rose kommt es zur immer sich wiederholender Erneuerung.
Eine „alte“ Rose mag zwar alt sein, biologisch ist sie doch immer auf dem neuesten Stand.

mfgConrad

Dass Rosen, vor allem nach so langer Zeit am gleichen
Standort, einen kompletten Bodenaustausch brauchen, weißt Du
hoffentlich. Rosen sind wie viele Pflanzen mit sich selbst
unverträglich. Das heißt, wo bereits eine Rose stand,
„vergiftet“ sie quasi für die Nachfolgerin den Boden.

Hallo Geli,
dazu habe ich eine Frage: Bodenaustausch auch bei der stehenbleibenden Rose, also vorsichtig alte Erde ringsum weggraben und mit frischer auffüllen? Oder erst, wenn alte Rose raus und man an selber Stelle neue pflanzen will? Ich habe nämlich vor zwei Jahren auch einen Garten mit „alten“ Rosen übernommen. Habe kräftig runtergeschnitten, gehackt, gemulcht, Rosen-Langzeitdünger gestreut und im vergangenen Jahr haben sie prachtvoll, üppig und ausdauernd geblüht, sehen auch dieses Jahr vielversprechend aus. Setze aus meinen Brennnesseln im Garten Jauche an, das tut ihnen gut.
Was mir aufgefallen ist: die zwei Gelben sind die robustesten, eine Fliederfarbene am selben Standort kränkelt dauernd (Ruß), die Roten kriegen später im Jahr Mehltau. Gibt es tatsächlich Farbschläge, die besonders anfällig sind? Lustig ist, dass der Vorbesitzer irgendwie farbenblind gewesen sein muss, die Rosen sind bunt durcheinander gepflanzt, Lachs-Rot-Gelb-Flieder, was ein bissl kirmesmäßig aussieht…

Gruß,
Eva

Hallo Geli!

Alt - jung, wo ist da der Unterschied? Gerade bei Rosen?

der Unterschied liegt darin, dass es seit circa 1850 Züchtungen aus europäischen und chinesischen Rosen gibt. Diese sind, im Gegensatz zu den wirklich „einheimischen“ längst nicht so langlebig. Zudem - das Ursprungsposting spricht von Trieben, die an ganz anderer Stelle als aus dem Wurzelstock austreiben - sind die allermeisten Rosen, die man seit 1945 im Handel zu kaufen bekam, auf eine Wildunterlage veredelt. Da gibt es reichlich Möglichkeiten, wer von beiden aufgibt und stirbt.

In
Deutschland gibt es bekanntlich Rosen, die einige hundert
Jahre alt sind.

ja, aber da sprechen wir von Rosa Gallica und Verwandten im weitesten Sinn. Also dem, was der Bauer Heckenrose nennt. In der Tat nicht umzubringen (Gott sei Dank). Aber kaum das, was landläufig im Vorgarten in der Rabatte steht.

Gerade bei der Rose kommt es zur immer sich wiederholender
Erneuerung.
Eine „alte“ Rose mag zwar alt sein, biologisch ist sie doch
immer auf dem neuesten Stand.

jo. Wenn das Gewächs von der Wurzel bis zum letzen Knöspchen wirklich ein Gewächs ist. Nicht etwas Aufgepropftes. Meine wurzelechte Kletterrose Sympathie (rot, remontierend) wollten wir vor 20 Jahren in Unkenntnis ihres Werts ausrotten. Wir gruben sie bis auf einen winzigen Wurzelrest aus. Zwei Jahre später wölbte sie sich wieder im weiten Bogen über die Tamariske.

viele grüße
geli

Hallo Eva,

dazu habe ich eine Frage: Bodenaustausch auch bei der
stehenbleibenden Rose, also vorsichtig alte Erde ringsum
weggraben und mit frischer auffüllen?

nein. Die Rose, die dort immer steht, ist mit sich selbst im Reinen - sozusagen. Wiewohl wenn Du statt frischer Erde Kompost meinst, meinetwegen. Allerdings reicht es, den wie Dünger oberflächlich auszubringen und vorsichtig einzuhacken.

Oder erst, wenn alte
Rose raus und man an selber Stelle neue pflanzen will?

genau dann.

Ich
habe nämlich vor zwei Jahren auch einen Garten mit „alten“
Rosen übernommen. Habe kräftig runtergeschnitten, gehackt,
gemulcht, Rosen-Langzeitdünger gestreut und im vergangenen
Jahr haben sie prachtvoll, üppig und ausdauernd geblüht, sehen
auch dieses Jahr vielversprechend aus. Setze aus meinen
Brennnesseln im Garten Jauche an, das tut ihnen gut.

das machst Du schon richtig so. Rosen sind erstaunlich genügsam. Etwas Dünger, mehr Sonne, als Regen und sie blühen üppig.

Was mir aufgefallen ist: die zwei Gelben sind die robustesten,
eine Fliederfarbene am selben Standort kränkelt dauernd (Ruß),
die Roten kriegen später im Jahr Mehltau. Gibt es tatsächlich
Farbschläge, die besonders anfällig sind?

ja. Ich nehme an, das kann ich aber nicht mit Link und Quelle belegen, dass Züchter bei einigen Farbspielen einfach Kompromisse hinsichtlich der Robustheit eingehen müssen. Offenbar gehen Gesundheit und die „richtige“ Rosenfarbe Hand in Hand. Willst Du Farben, die Mutter Natur nicht vorgesehen hatte, riskierst Du, dass sie sich rächt.

Lustig ist, dass der
Vorbesitzer irgendwie farbenblind gewesen sein muss, die Rosen
sind bunt durcheinander gepflanzt, Lachs-Rot-Gelb-Flieder, was
ein bissl kirmesmäßig aussieht…

vielleicht fand er das schön? Ich mag das aber auch nicht. Dafür gibt es in unserem Garten allmählich eine Schwemme von weiß, rosa, blau (Akelei und andere, keine Rosen).

viele Grüße
Geli