Alte Sprüche gesucht

Hallo zusammen.

Wie man am Titel unschwer erkennen kann, bin ich auf der Suche nach Sprüchen, die zur heutigen Zeit eher untypisch wirken, aber die man zur damaligen Zeit desöfteren zu sagen pflegte.

Beispiele:

  1. Hört hört.
  2. Gib Obacht du Schelm.
  3. Mit wem habe ich das Vergnügen?
  4. Wie komme ich zu dieser Ehre?
  5. So lob ich mir das.
  6. Das halte ich für ein Gerücht.
  7. Ich habe dich akustisch nicht verstanden.
  8. Verflucht seist du.
  9. Wie meinen?
  10. Dein Wunsch sei mir Befehl.
  11. Man gönnt sich ja sonst nichts.
  12. Woher der Sinneswandel?
  13. Es sei dir verziehen.
  14. Die Firma dankt.
  15. Schande über dich.
  16. Sei gegrüßt.
  17. Leb wohl.
  18. Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite.
  19. Das tangiert mich peripher.
  20. Wie ist das werte Befinden?
  21. Das ist nicht der Rede wert.
  22. Darf ich bitten?
  23. Vielen Dank für die Blumen.
  24. Darf ich um diesen Tanz bitten?
  25. Ich bitte drum!
  26. Wohin geht die Reise? / Wohin des Weges?

Wo könnte ich am besten nach weiteren suchen? Welche könnt ihr noch dazu beisteuern?

Da es sich nicht nur um Redewendungen handeln, helfen phrasen.com und redensarten-index.de kaum weiter. Außerdem besteht nur ein geringer prozentualer Anteil der Redewendung dort meinen Vorstellungen.

Würde mich über Rückmeldung förmlich ergötzen :smile:

Danke im voraus.

Gruß

Hallo,

wie kommst Du auf den Gedanken, dass derlei heute kaum noch benutzt wird? Zumindest bei meinereiner ist fast alles noch fester Bestandteil des Vokabulars und auch in meinem Bekanntenkreis ist selbiges nicht unüblich.

Vielleicht verkehrst Du einfach in den falschen Kreisen.;o)

Beste Grüße

=^…^=

Moin moin, besser noch klänge:

Hallo zusammen.

Seid gepriesen!

Wie man am Titel unschwer erkennen kann,

So man beim Lesen sichtlich erkennet,

bin ich auf der Suche

schicke ich mich an, die altgültigen Redeweisen unserer Ahnen nach ihrer Wurzel aufzusuchen, um mit ihriger Zunge zu sprechen!

nach Sprüchen, die zur heutigen Zeit eher untypisch wirken,
aber die man zur damaligen Zeit desöfteren zu sagen pflegte.

Beispiele:

  1. Hört hört.

1a: Höret!

  1. Gib Obacht du Schelm.

2a: Hab Acht, du (garstiger) Unhold!

  1. Mit wem habe ich das Vergnügen?

3a: Nun saget, wie heißet man Euch!

  1. Wie komme ich zu dieser Ehre?

4a. Welch wundersame Fügung - oh habet die Güte, mir Kunde zu geben, wes’ Gnade mir widerfahret!

  1. So lob ich mir das.

5a: Es ist vom Schicksal wohl gesetzet!

  1. Das halte ich für ein Gerücht.

6a: Die Weisheit scheinet wohl nur!

  1. Ich habe dich akustisch nicht verstanden.

7a: Ich habe dich sensorisch nicht verstanden.

  1. Verflucht seist du.

8a: Verfluchet seist du, Ausgeburth der Hölln!

  1. Wie meinen?

9a: Rede klar!

  1. Dein Wunsch sei mir Befehl.

10a: (Hier gibt es keinen Vorschlag, man gebärdet sich nicht untertänig!)

  1. Man gönnt sich ja sonst nichts.

11a: (Quelle: Malteserkreuz Aquavit, Werbespot mit Günther Strack):
Wenn einem Gutes widerfährt, ist das einen Asbach Uralt wert.

  1. Woher der Sinneswandel?

12a: Dünket, aber dünket richtig, bevor ihr scheidet zwischen einem und jenem!

  1. Es sei dir verziehen.

13a: Wir, von Gottes Gnaden Kaiser Wilhelm, erlauben uns zu verkünden, was folgt.
Anlässlich der glücklichen Geburt Unserer Tochter Auguste Friederike herablassen Wir Uns, nach der Einvernahme seines Gesuches großzügigst dem Antrage nach Widerfuhr Unserer Gnade stattzugeben.

  1. Die Firma dankt.

14a.: Ergebenste Huldigung, verehrter Mandant!

  1. Schande über dich.

15a: 13 Flüche kommen über euch, vnd 13 Teuffel sollen in Euch fahren!

  1. Sei gegrüßt.

16a: Gott zum Gruße, Holdes Fräulein!

  1. Leb wohl.

17a: Gehabet Euch wohl.

  1. Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite.

Das wird mir jetzt zuviel, sollen andere weitermachen.

gemach, gemach, Gevatter! (owT)
.

Servus,

kannst Du die „damalige Zeit“, von der Du sprichst, ein bissel eingrenzen? Eine ganze Reihe der Wendungen, die Du auflistest, ist nicht älter als etwa dreißig bis vierzig Jahre, und es sind nicht sehr viele dabei, die heute nicht mehr üblicherweise verwendet werden.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

  1. Gib Obacht du Schelm.

2a: Hab Acht, du (garstiger) Unhold!

Ein Schelm ist kein Unhold, schon gar kein garstiger!

Gruss

M@x

Er will Uns belehren?

Hat Er überhaupt gedient?

Gut gebrüllt, Löwe!
Moin,

in ein ähnliches Horn hat KamikazeKatze in ihrem ersten Beitrag auch schon gestoßen: wir brauchen eine genauere zeitliche Eingrenzung.

Alla dann!
Pit

Hier noch einer
Hallo mixxed,

hier noch einer: „Ich hätte gerne ein Negerkuß-Brötchen.“

Schöne Grüße,

Mohamed.

PS: Fällt mir noch einer ein: „Gibt’s das auch in Lila?“

  1. Gib Obacht du Schelm.

2a: Hab Acht, du (garstiger) Unhold!

Ein Schelm ist kein Unhold, schon gar kein garstiger!

Mich dünkt ihr redet vom modernen Schelm, der althergebrachte jedoch war ein Scharfrichter und daher dem meisten Volke gar unholdig.

Gruß

Anwar

Und wer sagt das
in zufälliger Reihenfolge

der Schnösel
der Haudegen
die Schabracke
die Hupfdohle
das Zigarettenbürschchen
der Seebär
der Zausel
die Xanthippe
der Halbstarke
das Fräulein
die Zimtzicke
der Schwerenöter
die Krampfhenna
die Dame von Welt
der Mann von Format
der Backfisch
die alte Schachtel
die Fregatte
die Zuwiderwurz
der Düffeldoffel
die schweren Jungs
der Jetset
Euer Hochwürden
der Neger
der Herr Gesangsverein
der Lackaffe
der Parvenü
der Hinterwäldler
der Halbgott in Weiß
der Pfaff
das Künstlervölkchen
der Privatier
der vierstöckige Hausbesitzer
die Mademoiselle
der wackere Handwerksmann
der schneidige Gendarm
der Landser
der Wandergeselle
das Mütterlein
der Schulmeister
der Knecht
die Magd
der Diener
der Bankier
der Musketier
der Bauernbub
die Elevin
der Dienstmann
der Wildfang
die Kratzbürste

das Weichei, ja, das gabs früher nicht, wo ich klein war.

… zwar kein „Spruch“, aber ein Wort, das leider gar nicht mehr benutzt wird:
weiland (damals)
Gruß und Kuss, der musencus

Danke für den Hinweis
könnte man ja alles in Wiki nachlesen
http://de.wikipedia.org/wiki/Schelm
ich sehs vor allem so wie Heinz Erhart
„Was bin ich heute wieder für ein Schelm!“
(is ja auch schon lang her :wink: )

Gruss

M@x

Mich deucht, dass dieser noch fehlet:
Sintemal und alldieweil …

scalpello

„Sintemal“ verwende ich öfter, was lustigerweise zu großen Irritationen führt.

Auch: „Beidgültig“ (zwiespältig/ambivalent), „zum nämlichen Zeitpunkt“ (zum genanten Zeitpunkt), oder „scheiden“ (für trennen).

Sicher?

alldieweil

http://www.wer-weiss-was.de/app/search?q=alldieweil

=^…^=

Kanzleien und Comptoire
Hiho,

hieramts wird auch der „oben mehrfach angezogene“ Belang gerne genommen.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Sehr schön. Das werde ich in bäldige Aufsätze hinein nehmen!

hinein nehmen!

hineinnehmen! (In einem Wort!)

Du zerstörst die Komposita durch derartige (rechtschreibdeformevozierte?) Fehlschreibweisen…

Nein, ich bestehe auf Getrenntschreibung, weil ich zwischen „hinein“ und „nehmen“ kurz Luft holen (luftholen) musste.