Alte Taschenuhr

Hallo zusammen,

Hab 'ne ganz blöde Frage…

Als wir die Wohnung meiner Mutter ausgeräumt haben, bekam ich die alte Tschenuhr meines Vaters in die Finger. Er war furchtbar stolz auf diese Uhr und hatte mir mal erzählt, dass er sie von seinem Vater bekommen hatte. Nun würde ich gerne wissen, wie alt diese Uhr ist. Habe nach dem Hersteller gegoogelt und nichts gefunden. Ich glaube dass der Dorfuhrmacher sie damals hergestellt hat. Hat jemand eine Idee wie ich das Alter bestimmen kann? Der Wert interessiert mich weniger, die rück ich nicht raus, ich hüte das Teil wie meinen Augapfel. Bin für jeden kleinen Tipp dankbar und kann auf Wunsch auch gerne mal ein Foto von dem schnuckeligen Stück machen.

Schönen Sonntag Euch noch,
LG Conny

Moin liebe Conny,

Bin für jeden kleinen Tipp dankbar

gibt es in Deiner Nähe einen (möglichst alten :wink: Uhrmacher, der idealerweise eine eigene Werkstatt hat?
Der kann mit einiger Wahrscehinlichkeit zumindestens eine halbwegs verlässliche Schätzung abgeben.
Ev. gibt es in der Uhr irgendwelche (für Dich kryptischen) Zeichen, die dem Uhrmacher weitere Hinweise geben können.

Schönen Sonntag noch

Gandalf

Foto oder zumindest Beschreibung mit Markenname und anderen Angaben auf Zifferblatt, Deckel, Rückseite… wären hilfreich.

Gruß
hps

Hallo hps,

genau da fängt das Problem schon an, ich finde keinen Markennamen. Daher die Vermutung, dass der Dorfuhrmacher sie angefertigt hat.

Sowohl in der Schatulle als auch auf dem Zifferblatt findet man den Namen Ernst Wagishauser, Allenstein, Richtstraß3 36. Die Telefonnummer hat mich zum Schmunzeln gebracht. Telef.839 wäre heutzutage unvorstellbar, oder?

Hier habe ich ein paar Fotos hochgeladen:

http://www.flickr.com/photos/27469161@N08/4042914114…

Ich finde sie sehr gut gelungen. Aber leider macht mich sowas auch immer neugierig. Wäre toll, wenn Du was wüsstest!

Alles Liebe,
Conny

Das hilft ja schon einmal weiter:
Nun ja, also es ist zunächst mal keine Uhr von außerordentlichen Sammlerwert, der ideele Wert für Dich sei unbestritten.
Die Uhr ist einfach gearbeitet, das Zifferblatt ist einfach bedruckt, also keine erhabenen Indexe oder ähnliches. Solche Uhren wurden von der Industrie in großer Serie hergestellt und waren mit ihrer einfachen Technik (Stichwort: Stiftankerhemmung) auch nicht sonderlich teuer.
Einen besonderen Hinweis liefert allerdings die Schatulle: Der Name ZentRa weist auf die Zugehörigkeit zu gleichnamigen Händlervereinigung hin, die auch Uhren unter diesem Namen verkaufte und das sogar heute noch tut (http://88.80.198.91:8080/zentra/content/index_ger.html und http://www.goettgen.de/fz/uhren/ZentRA-799.php).
Da die ZentRa 1927 gegründet wurde, dürfte die Uhr auch aus dieser Zeit stammen.
Sicher war es für die Händler möglich, die Uhren bereits mit ihrem Namen auf dem Zifferblatt bei ZentRa zu bestellen oder das eigene Zifferblatt im Nachhinein zu montieren, das dauert nur ein paar Minuten.
Auch heute wird nicht nur bei Uhren so gearbeitet. Z.B. gibt es im Bereich der Unterhaltungselektronik alte, klangvolle Marken, die längst untergegangen sind (z.B. Telefunken, SABA, Schaub-Lorenz,…), deren Markenrechte heute irgendwelche Handelsfirmen gehören. Sie setzen auf den vor allem bei der älteren Bevölkerung gut klingenden, deutschen Markennamen, kaufen ihre Ware aber in Fernost ein. Dort wird der gewünschte Name aufgedruckt und Verpackung, Unterlagen etc. angepasst.

Gruß
hps

Gruß
hps

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Klasse, vielen Dank für die Info.

Wie gesagt, der Wert ist mir egal, die Uhr bleibt bei mir. Mich interessierte lediglich das Alter. Ich habe ziemlich an meinem Paps gehangen und nehme mir oft die Uhr aus der Vitrine und schau sie mir an, denke dabei an meinen Paps. Kann ich auch ohne die Uhr, aber wenn ich etwas in der Hand habe, das ihm gehörte und ihm wichtig war fühlt es sich an als wäre er etwas näher bei mir. Lacht ruhig, komm ich gut mit klar.

Danke nochmal,

LG Conny

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