Servus Nadine,
der vor-revolutionäre Franc entspricht zwischen mindestens dem 13. und dem 18. Jahrhundert dem Livre Tournois, welches in Gramm Goldgehalt, teils Silbergehalt, definiert ist - aus der noch bis ins XX. Jahrhundert hinein erhaltenen Idee, der Wert einer Münze in Silber oder Gold sei ein „objektiver“ Wert.
1 Livre Tournois enthält 1602 0,99 g Gold, 1640 0,62 g Gold, 1643 0,61 g Gold, 1709 0,38 g Gold.
Die (mit allergrößter Vorsicht zu genießende, weil nicht methodisch erläuterte) Kaufkraft des Livre Tournois entspricht lt. „Le quid“ vom Anfang des 16. Jahrhunderts etwa derjenigen von 150 FF (1996), bis Louis XIII etwa derjenigen von 100 FF (1996), in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts derjenigen von etwa 60 FF (1996).
Unser Emu würde also etwa 60 * 250 = 15.000 FF (1996) und damit (in einer sehr vagen Kaufkraftparität) etwa 2.300 € kosten.
Wenn wir jetzt versuchen, das in Lohngrößen auszudrücken, wirds haarig. Man kann sicherlich Quellen dazu recherchieren - mir unmittelbar zugänglich sind bloß solche aus viel späteren Jahrhunderten, die man allenfalls benutzen kann, um sehr grobe Grenzen abzustecken.
Tagelohn eines Landarbeiters zu Beginn des 19. Jahrhunderts etwa 1 Franc. Dieser nach-Germinal-Franc entsprach (nach Goldparität) etwa 1/25 Livre Tournois. Wenn man jetzt 250 Livres zu diesem Zeitpunkt in Tagelöhne umrechnet, kommt man auf 6.250 Tage Arbeit oder (bei 300 Tagen im Jahr) 20 Jahre Arbeit für einen Emu.
Für einen Bäcker in Paris gehts um etwa sieben Jahre, aber der muss ja auch wohnen und essen, womit wir beim Brotpreis angekommen sind. Mit diesem Ansatz überlasse ich Dich weiteren Studien, die eigentlich schönen Dissertationsstoff abgeben könnten…
Schöne Grüße
MM