Hallo Christian,
wie kann ich abgeplatzte und weggeschliffene Stellen (an
diesen Stellen schimmert eine rosa Farbe durch) an einem
goldenen, mit Stuck verzierten Rahmen reparieren bzw.
feststellen, was für eine Oberflächenart auf meinem schönen
alten Rahmen ist. Echtes Gold?,
Ja. Hauchdünn geschlagenes sogenanntes Blattgold auf einem Bolusgrund (rosa).
irgendeine „goldige“ Farbe?,
Nein. Hat man früher nicht gemacht. Goldige Farbe besteht meist aus Messing feingemalen. Das glänzt nicht so schön und hält nicht so lange wie Blattgold.
oder was? Und wenn es tatsächlich echt vergoldet ist: kann ich
das selber reparieren?
Mit Blattgold. Da gibt es nur einen Farbton. Man muss evtl. überlasieren, um das neue helle Gold auf alt zu trimmen.
(Farbton/neues über altes Gold? (Ein
Test mit einer Goldfarbe aus Arcyl hat u.a. ergeben, daß die
Farbe auf der Orginaloberfläche kaum haftet
kann sie nicht. Was Du vor Dir hast - das „Rosa“ ist ein spezieller Haftgrund (Bolusgrund) für Blattgold. Wenn der neu ist, saugt er das Blattgold quasi auf sich drauf. Rezept findest Du zum Beispiel in diesem Buch:
Wehlte, Kurt: Werkstoffe und Techniken der Malerei. (Ravensburger Buchverlag)
Dort wird auch die Prodzedur gut erklärt.
(auf dem
restaurierten, frischen Stuck natürlich schon)
was und wie hast Du den restauriert? Das Holz? Den Gipsauftrag auf dem Holz neu nachgeformt? Dann musst Du erst mal schleifen, glatt wie ein Kinderpopo, und erst danach den Bolusgrund auftragen.
Blattgold antragen ist tricky. Du brauchst einen Vergolderpinsel, um das Gold vom Briefchen aufzunehmen, ein warmes, absolut luftzugfreies Zimmer und eine ruhige Hand. Und draufatmen darfst Du natürlich auch nicht. Das Zeug ist so dünn, das es schon bei einem scharfen Blick zusammenkrumpelt. Glatt kriegst Du es nie mehr. Es ist nur Tausendstel Millimeter „dick“. Dafür kann man Blattgold mit einem Achat auf Hochglanz polieren und wenn der Rahmes es wert ist, lohnt sich die Mühe schon.
viele Grüße
Geli