Alter eines Dokuments bestimmen

Hallo,

ich habe ein mit mechanischer Schreibmaschine (schwarzem Farbband) geschriebenes Dokument mit Kuli-Unterschrift ohne Datum auf normalen Papier.

Da ich leider kein Datum auf dem Dokument habe und jetzt beweisen soll das das Dokument bereits vor 5 Jahren erstellt wurde, brauche hilfe. Ich würde gerne wissen, ob man ermittelt kann, wann dieses Dokument geschrieben wurde?
z.B. anhand der Schreibmaschinenschrift, der Kuli-Unterschrift oder anderen Merkmalen?

Wenn ja, wie genau (6 Monate, 1,3,5 Jahre) würde das gehen und wer kann so was machen?

Ich hoffe hier kann mir jemand weiterhelfen. Vielen Dank.

Euer Horst

Hallo, Horst,
dass wird wohl schwer werden.
Ich habe hier eine Schreibmaschine von 1935 mit einem Farbband von 1955. Papier von der Mitte des vorigen Jh. habe ich auch noch. und bei etwas Nachsuche findet sich sicher auch noch ein alter Kugelschreiber, der noch nicht eingetrocknet ist.
Also dürfte der Nachweis nur mit großem Aufwand zu führen sein.

Gruß
Eckard

Hallo,

Ich habe hier eine Schreibmaschine von 1935 mit einem Farbband
von 1955. Papier von der Mitte des vorigen Jh. habe ich auch
noch. und bei etwas Nachsuche findet sich sicher auch noch ein
alter Kugelschreiber, der noch nicht eingetrocknet ist.
Also dürfte der Nachweis nur mit großem Aufwand zu führen
sein.

Die Hitlertagebücher sind über das Papier aufgeflogen (Bleichstoffe).
Der Zeitrhmen hier ist aber wohl etwas eng.

Gruß
rakete

Die Hitlertagebücher sind über das Papier aufgeflogen
(Bleichstoffe).

Nein, eigentlich sind die Fälschungen entdeckt worden, weil der Fälscher die Initialen „F“ und „H“ auf die Einbände gebracht hatte, da er kein „A“ zur Verfügung hatte. Und das das ganze dass „Führer Hitler“ heißen sollte hat halt nicht jeder geglaubt. Der effektive Beweis war dann aber eine Inhaltsanalyse des Bundesarchivs.

Gruß Andreas

Hallo,

ich habe ein mit mechanischer Schreibmaschine (schwarzem
Farbband) geschriebenes Dokument mit Kuli-Unterschrift ohne
Datum auf normalen Papier.

Da ich leider kein Datum auf dem Dokument habe und jetzt
beweisen soll das das Dokument bereits vor 5 Jahren erstellt
wurde, brauche hilfe. Ich würde gerne wissen, ob man ermittelt
kann, wann dieses Dokument geschrieben wurde?
z.B. anhand der Schreibmaschinenschrift, der Kuli-Unterschrift
oder anderen Merkmalen?

Wenn ja, wie genau (6 Monate, 1,3,5 Jahre) würde das gehen
und wer kann so was machen?

Das machen einige Labore, meist aber nur als Subunternehmer von Sicherheits-Consultants (z.B. Kroll, Capricorn, Result-Group, DRM). Die Altersbestimmung kann in dem kurzen Zeitrahmen durchaus sehr genau sein (+/- 6 Monate). Das Problem ist, dass diese Information nicht beweiskräftig wird und ein theoretischer Wert bleibt, solange nur das Dokument vorliegt.
Es müssten noch ihrerseits unanfechtbare Erkenntnisse über die Lagerbedingungen vorliegen (eidesstattliche Versicherung möglich?). Hinzu kommt, dass der Lagerort langzeitvermessen werden muss, um diese Genauigkeit zu erreichen. Das dauert 2-3 Monate und wird mit Analyse etwa 6000 € kosten.
Vergleichsmaterial aus der Originalpackung des Papiers (oder zumindest der Hersteller), datierte Proben des Kulis und der Schreibmaschine wären auch nützlich.

Hallo Horst,
es gibt schon Möglichkeiten, das Alter von Dokumenten zu bestimmen, allerdings hängt die Aussicht auf Erfolg in deinem Fall davon ab, ob du Vergleichsmaterial vorlegen kannst. Ich nehme an, dass die Fragestellung bei dir lautet: Vor 5 Jahren, oder erst vor kurzem angefertigt? Wenn man davon ausgeht, dass das verwendete Material (Schreibmaschine, Farbband, Papier, Kugelschreiberpaste) vor 5 Jahren schon erhältlich war (andernfalls könnte man theoretisch zumindest das Gegenteil = jünger als 5 Jahre, nachweisen, was aber nicht in deinem Sinne ist) gibt es nur noch die Möglichkeit über das Vergleichsmaterial. Das sind Schriftstücke, die von derselben Schreibmaschine stammen und die in dem in Frage stehenden Zeitbereich angefertigt wurden (also z. B. je ein Schriftstück pro Jahr aus den letzten 10 Jahren bis jetzt). Damit kann der Verlauf der Abnutzung der Typen und des Farbbandes untersucht werden, vorausgesetzt die Schreibmaschine wird auch noch regelmäßig benutzt!! Das Alter von Papier zu bestimmen kann man für diesen Zeitbereich vergessen. Bei der Kugelschreiberpaste kann man in deinem Fall auch nur das Gegenteil nachweisen. Also nur wenn sie (Paste bzw. Unterschrift) aus jüngerer Zeit stammt. Hier seien nur noch die Möglichkeiten der Langzeitalterbestimmung (z. B. Paste war noch nicht vor 5 Jahren auf dem Markt) und Kurzzeitaltersbestimmung (Paste ist vor wenigen Wochen aufgebracht worden). Eine derartige Untersuchung mit (urkundentechnischem) Gutachten wird in deinem Fall auf etwa 1000 (±500 Euro) kosten. Weiterhin kann die Handschrift (Unterschrift) verglichen werden. Auch dazu benötigt du möglichst viele Vergleichsunterschriften aus einem möglichst umfangreichen Zeitbereich um den Verlauf des Unterschriftszuges über die Jahre hinweg zu vergleichen. Allerdings ist in deinem Zeitbereich in der Regel kaum eine Änderung zu erwarten. Dazu ein Handschriftengutachten. Bei den Preisen für diese Gutachten ist unbedingt anzuraten zu vergleichen, denn da gibt es viele „Abzocker“.
Wie du siehst, gibt es einige Möglichkeiten, aber ich glaube sie können in deinem Fall nicht weiterhelfen.
Gruß Alkazar

Hallo Richard
Hast du Kenntnisse oder Erfahrungen zu diesen Untersuchungen von Sicherheitsfirmen oder Laboren. Mich würde mal interessieren, was da konkret untersucht und analysiert wird. Mich würde auch interessieren, wie man da auf 6000 Eur kommt. Siehe dazu auch meine Antwort zu Horsts Frage.
Gruß Alkazar

Ich arbeite bei einem Sicherheitsdienstleister, allerdings kann ich nur aus der Erfahrung des Auftraggebers sprechen. Meine Abteilung benötigte einmal eine Altersbestimmung in ähnlichem Zeitrahmen (vermutete 8 Jahre, herausgestellt haben sich 12, +/-1). Soweit ich den Ergebnisbericht im Kopf habe wurde ausschließlich der Zustand der verwendeten Materialien Papier, Druckertinte und Füllfedertinte untersucht. Ableitungen aus der Veränderung der Handschrift oder dem technischen Zustand des Druckers wurden nicht gemacht. Es lagen aber dem von uns beauftragten Labor unter Normbedingungen gelagerte Vergleichsmaterialien vor.
Den Kostenansatz von 6000 € habe ich grob geschätzt. Er bezieht sich primär auf die Vermessung des Lagerortes. In meinem Fall hat die Platzierung der Mess- und Protokollierungsgeräte für knapp 3 Monate etwa 11,5 tsd. € gekostet. Das war jedoch mit beonderen technischen und bürokratischen Schwierigkeiten behaftet, weil das Dokument aus einem Tresor-Schließfach stammte. Für einen gewöhnlichen Schreibtisch bleibt eigentlich nur die Montage und „Leihgebühr“ für die Geräte, die im genannten Bereich liegt.

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