Alternative zu Absorbematten ?

Hallo ihr alle,
wir haben gerade mit den Erdarbeiten für unser Einfamilienhaus angefangen. Nachdem eh schon der ganze Papierkram soooooo laaaange gedauert hat, hatten wir uns gefreut,dass es endlich los geht. Jetzt haben wir schon den ersten Schock bekommen. Es geht um unsere Heizung. Wir haben ein Fertighaus bestellt mit einer Wärmepumpe mit Absorbematten. Diese Matten sollen im Garten verlegt werden. Vorgestern bekamen wir die Skizze, wie und wo diese verlegt werden sollen. Und da kommt unser Problem: Es müssen ca. 100 m3 Erde erst weggeschoben, dann Feinsand rein, dann die Matten drauf, dann wieder Feinsand und dann wieder die 100m3 Erde darüber. Diese Kosten, wir schätzen mind. 3000,-- bis 4000,-- € haben wir nicht kalkuliert !! ! Jetzt überlegen wir fieberhalft was tun ??? Im Haus wird Fußbodenheizung verlegt. Wir haben schon überlegt eine Stromheizung zu suchen, aber da habe ich in Verbindung mit Fußbodenheizung nix gutes gelesen oder vielleicht doch auf Erdgas, obwohl die Kosten für die Gasrohrverlegung nicht billig sind, aber günstiger wie diese Verlegung. Uns raucht der Kopf !!! Keiner hat uns vorher gesaft, dass diese Erdbewegungen erfoderlich sind. O.K. schlechte Beratung !!! Aber sonst sind wir mit der Hausbaufirma eigendlich sehr zufrieden. Wir haben auch dort noch nicht angefragt wegen der Änderung, da ich gerne vorher weiß wovon ich rede um besser Argumentieren zu können.
Danke für baldige Antwort.

Liebe Grüße Sybille

Hallo Sybille!

Wenn solche Überraschungen auftauchen, hege ich Zweifel, ob überhaupt zuvor untersucht und sichergestellt wurde, daß der Einsatz einer Wärmepumpe wirtschaftlich sinnvoll möglich ist. Man kann zwar überall eine Wärmepumpe einsetzen, aber nur unter den geeigneten Voraussetzungen hinsichtlich Bodenbeschaffenheit und Feuchtigkeit, bzw. Grundwasserpegel kommt man auf akzeptable Betriebskosten.

Weil ich die Hintergründe, die zur Entscheidung für eine Wärmepumpe führten, die Ergebnisse vorangegangener Untersuchungen, die Größe des Hauses und seinen Energiebedarf nicht kenne, kann ich nicht abschließend beurteilen, ob die Entscheidung vernünftig war oder ob es sinnvoller ist, neu nachzudenken.

Ungeachtet dessen beginnen alle Überlegungen für ein bestimmtes Heizungssystem beim Energiebedarf des Hauses, den man in kWh pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr ausdrückt. KWh ist die Einheit für Energie, ganz gleich, woher die Energie kommt. Ein modernes Haus hat einen Energiebedarf von etwa 50 kWh pro qm und Jahr. Beispiel: Bei einer Wohnfläche von z. B. 120 qm kommt man auf einen Energiebedarf von 50 kWh/(m² x a) x 120 m² = 6.000 kWh per anno. Über den dicken Daumen gepeilt kann man bei Heizöl mit 10 kWh pro Liter und bei Erdgas mit 10 kWh/m³ rechnen. Heizöl kostet derzeit 60 Cent pro Liter, also 6 Cent pro kWh. Bei Erdgas liegt man in ungefähr gleicher Größenordnung pro kWh. Damit entstehen für das im Beispiel genannte Haus mit seinem Energiebedarf von 6.000 kWh jährliche Heizkosten von 6.000 kWh x 0,06 €/kWh = 360 €.

Um mit solchen sehr niedrigen jährlichen Heizkosten über die Runden zu kommen, reicht eine vergleichsweise billige Gastherme oder ein Mini-Brennerchen mit Minitank für Öl. Du wirst vorhersehbar niemals auf einen grünen Zweig kommen, wenn Du statt dessen alleine 4.000 € für die Erdarbeiten zum Verbuddeln von Wärmetauschern einer Wärmepumpe ausgibst. Das Geld würde ich sparen oder verwenden, um ein paar qm einer Photovoltaikanlage zu finanzieren. Dabei hat man die Chance, angesichts des niedrigen Energiebedarfs eines modernen Hauses im Jahresmittel sogar eine positive Energiebilanz zustande zu bringen und mit dem Verkauf von Energie Geld zu verdienen, statt sauer Verdientes dafür auszugeben.

Nun zur E-Heizung: Elektrischer Strom kostet ca. 20 Cent pro kWh und ist damit rund dreimal so teuer wie Öl und Gas. Mit einem Nachtstromtarif kann man die Kosten halbieren, solange man nur nachts heizt, ist aber immer teurer als Öl oder Gas. Außerdem wird Dir kein Energieversorger den Nachttarif für die Lebensdauer Deiner Heizung garantieren. Eine E-Heizung ist die Billiglösung für Vermietobjekte, bei denen die stolzen Betriebskosten vom ahnungslosen Mieter bezahlt werden; eine E-Heizung ist aber keine akzeptable Lösung für das selbstgenutzte eigene Haus.

Das alles sind Überlegungen, die zur Planung eines Hauses gehören. Dann kann man auch überlegen, ob und wie sich allein durch geeignete Ausrichtung und Bauweise des Hauses der Bedarf für Heizenergie möglichst nahe an Null bringen läßt. Dann kommen noch Gedanken über konstruktiven Schutz vor Witterungseinflüssen dazu, mit Bedacht gewählte Dachüberstände, geeignete Beschattung bei sommerlichem Sonnenstand u. v. m. - dabei wird nur durch Nachdenken viel Geld für den Bau und für die laufenden Betriebskosten gespart, aber Bauträger … grmff … ein sachkundiger Architekt oder Statiker oder wenigstens ein Mensch mit Kenntnis der Grundrechenarten war wohl nie dabei? Oder hatten die bloß Innenarchitekten für die farbliche Gestaltung der Bodenbeläge :smile: ? Entschuldige bitte die Spitze, aber was ich mit Bauträgern im Laufe der Jahre erlebte, läßt mich an der Daseinsberechtigung dieser überwiegend aus Verkäufern, Finanzierungsfritzen, Bauphysikdilettanten und berufsfremden Laien bestehenden Kaste zweifeln.

Gruß
Wolfgang

Vollzitat entfernt (Gandalf MOD)

Hallo Wolfgang,
dnke für deine Info. Wir haben uns schon vorher Informiert und eigentlich wollte mein Bruder uns eine Luft Wärmepumpe einbauen, leider konnte mein Bruder uns nicht den Preis geben, wir die Hausbau Firma und deshalb haben wir uns für diese Heizung entschieden. Leider konnte auch mein Bruder nicht diese Kosten für diese Erdarbeiten vorhersagen. Wobei mein Bruder leider nicht so aus den Pötten kommt und wir etwas verständigungs Probleme haben.(Stöhn !)
Ich habe mitlerweile von der WP Firma herausgefunden, dass diese auch eine Luft WP haben und versuche jetzt diese zu bekommen. Da aber Sonntags niemand in der Hausbaufirma ist muss ich bis morgen warten.
Danke und Gruß Sybille

Hallo Sybille!

Die Leistungszahl einer Wärmepumpe ist von der Temperaturdifferenz des Mediums, dem die Wärme entzogen wird und der Vorlauftemperatur Deiner Fußbodenheizung abhängig. Diese Temperaturdifferenz muß möglichst klein sein. Im optimalen Fall ist das Medium, dem die Wärme entzogen wird, Grundwasser. Dabei hat man es auch an kalten Wintertagen stets mit Temperaturen im positiven Bereich der Celsius-Skala zu tun, so ungefähr um +10°C. Die Vorlauftemperatur der Heizung wird kaum über 35°C liegen, so daß die Wärmepumpe nur eine geringe Temperaturanhebung bewirken muß. Dabei gibt es die Chance auf wirtschaftlich und ökologisch sinnvollen Betrieb.

Ganz andere Verhältnisse hat man bei einer Wärmepumpe, die der Außenluft Energie entziehen soll. Im Gegensatz zum Grundwasser ergeben sich bei der Außenluft als Energiequelle sehr hohe Temperaturdifferenzen zur erforderlichen Vorlauftemperatur der Heizung. Damit wird man im Jahresmittel keine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Leistungszahl erreichen. Für viel Geld belastet man in vermeidbarer Weise die Umwelt.

Eine Wärmepumpe muß im Jahresmittel für sinnvollen Betrieb eine Leistungszahl (manche Leute sagen auch Wirkungsgrad dazu) >3 bringen (oder >300 % für die Leute, die Wirkungsgrad sagen), um sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll zu arbeiten. Die Leistungszahl gibt das Verhältnis von für den Betrieb der Wärmepumpe erforderlicher elektrischer Energie zu der dem Medium (Grundwasser, Erdreich, Luft) entzogenen Energie an.
Auf die Leistungszahl >3 für sinnvollen Betrieb kommt man auf zweierlei Weise, nämlich durch Betrachtung der Betriebskosten wie folgt: 1 kWh elektrische Energie kostet ungefähr den dreifachen Betrag einer aus z. B. Öl erzeugten kWh… Deshalb ist man bei einer Leistungszahl

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Hallo,

dnke für deine Info. Wir haben uns schon vorher Informiert und
eigentlich wollte mein Bruder uns eine Luft Wärmepumpe einbauen,
leider konnte mein Bruder uns nicht den Preis geben,
wir die Hausbau Firma und deshalb haben wir uns für diese
Heizung entschieden.

Das Problem bei diesen alternativen Heizungen ist, daß zwar
alle Leute eine Meinung haben, es nur rel. wenige gibt, die
da wirklich Ahnung und Erfahrung haben.
Man hat also oft mit Leuten zu tun, die entweder zur Garde
der Hardcore-Grünen gehören und denen okonomische und techn.
Randbedingungen völlig egal sind oder einfach nur Verkäufer
der technik, denen es in aler erster Linie drauf ankommt,
möglichst teure technik an den Mann zu bringen.

Da hilft also nur eins: Selber schlaumachen !!!

Leider konnte auch mein Bruder nicht
diese Kosten für diese Erdarbeiten vorhersagen. Wobei mein
Bruder leider nicht so aus den Pötten kommt und wir etwas
verständigungs Probleme haben.(Stöhn !)

Vielleicht ist es nicht so vernüftig, sich bei engen Verwandten
beraten zu lassen, denn da ist oft zweifelhaft, daß die Beratung
objektiv ist und die daraus res. Entscheidungen vernüftig.

Ich habe mitlerweile von der WP Firma herausgefunden, dass
diese auch eine Luft WP haben und versuche jetzt diese zu
bekommen. Da aber Sonntags niemand in der Hausbaufirma ist
muss ich bis morgen warten.

Da wollt ihr also den Teufel mit Betzebub austreiben ?

Die Variante Luftwärmepumpe ist in Bezug auf Energieausbeute
die schlechteste.
Diskussionen zu wärmepumpe und altern. Energie
dazu gab’s hier schon mehrfach:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Gruß uwi

Hallo Sybille, ich nochmal…

Du erwähnst, daß es die Möglichkeit eines Gasanschlusses gibt. Diese Möglichkeit würde ich an Deiner Stelle wählen. Das hat mehrere Vorzüge: Eine Gastherme ist vergleichsweise billig und der vorhandene Gasanschluß kann auch für die Küche nützlich und kostensparend sein. Ein Gasherd arbeitet längst nicht so träge wie ein E-Herd und verursacht nur ein Drittel der Betriebskosten eines E-Herds. Zum Kochen gibt es nichts Besseres und Billigeres als Gas.

Überhaupt ist elektrischer Strom viel zu schade und buchstäblich zu wertvoll zum Verheizen. Das gilt auch für die Erwärmung des Duschwassers. Dafür kann man einen elektrischen Speicher oder einen elektrischen Durchlauferhitzer nehmen, zahlt aber gegenüber gasbetriebenen Geräten die dreifachen Betriebskosten. Das liegt einfach daran, daß die Kosten pro kWh bei Strom dreimal so hoch wie bei Gas sind. Du kannst davon ausgehen, daß sich dieses Verhältnis auch zukünftig nicht gravierend verändern wird.

Wo es eine Erschließung mit Erdgas gibt, ist dessen Verwendung zum Heizen und Kochen fast immer die günstigste Variante mit der kleinsten erforderlichen Investition und den geringsten Betriebskosten.

Gruß
Wolfgang

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Hallo,

Ihr kommt gleich am Anfang der Bauphase wegen lumpiger 4000 Euros dermaßen ins rotieren?
Da gebe ich euch den heilsamen Rat, von der ganzen Angelegenheit drei Schritte zurückzutreten und dann das ganze Projekt abzuspecken, soweit es halt grade noch geht.

Wenn man gar so wenig Geld hat, dann ist es wohl am besten, man kauft sich eine halbwegs bewohnbare Fastruine und verzichtet auf modernen Wohnkomfort.
ich würde - auch bei einem Thermohaus - nicht gern auf einen Ofen verzichten, in dem man Holz und Sachen verbrennen kann.

lG

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