Zur Geschichte der Spieltheorie
Hallo Mina,
was die Spieltheorie ist , hat Barbara weiter unter ja schon erläutert. Noch ein paar Bemerkungen zur Geschichte dieser Theorie.
Die Spieltheorie, die auch unter der Bezeichnung „Entscheidungstheorie“ läuft, war zunächst eine wirtschaftswissenschaftliche Theorie von John von Neumann (das ist der Computerforscher) und Oskar Morgenstern, die 1944 gemeinsam ein Werk mit dem Titel „Theory of Games and Economic Behavior“ veröffentlichten (dt. 1961 unter dem Titel "Spieltheorie und wirtschaftliches Verhalten). Durch dieses Buch entstand sozusagen eine neue wissenschaftliche Disziplin, die sogenannte „Entscheidungs- oder Spieltheorie“. Vor kurzem ist der Nobelpreis für Wirtschaft an einen Spieltheoretiker vergeben worden (Name ist mir momentan entfallen, könnte ich aber raussuchen).
Die Spieltheorie ist eine Theorie gemeinschaftlicher Rationalität unter der Bedingung, dass die jeweilige Handlung einer Person von der jeweiligen Handlung einer anderen Person oder mehrere Personen abhängt. Sie ist also eine Theorie von Konfliktsituationen bzw. eine Theorie rationaler Kooperation.
Diese Theorie heißt „Spieltheorie“, weil sich Spiele für die Analyse solcher Situationen besonders gut eignen. Durch die sog. „Nutzentheorie“ entwickelten die Autoren ein System zur quantitativen Messung qualitativer Bewertungen, indem der Wunschstärke der Individuen Zahlenwerte zugemessen werden, die sich dann vergleichen lassen.
Empfehlenswerte Literatur (neben Morgenstern/Neumann [mehrere Auflagen]):
R. D. Luce / H. Raiffa: Games and Decisions (1957)
M. D. Davis: Spieltheorie für Nichtmathematiker (1972)
M. Shubrik: Game Theory in the Social Sciences (1982)
J. Nida-Rümelin (jaja, der jetzige Minister für Kultur): Entscheidungstheorie und Ethik (1987)
Herzliche Grüße
Thomas Miller