Hallo,
du musst es auch mal so sehen. Du stellst gemütlich von
zuhause was ein.
ich muss penibel alle Spezifikationen aufschreiben, denn wenig Info = wenig Gebote. Und wehe, ich mache dabei einen Fehler, je nach Käufer wird da aus einer Mücke ein Elefant. Ich muss Fotos machen, ggf bearbeiten, sie hochladen und ggf. verlinken. Verzichte ich auf ein Wasserzeichen sehe ich mein Wohnzimmer danach immer wieder in fremden Auktionen, denn Bilder zu klauen ist ja immer noch sehr viel einfacher, als selbst welche zu machen. Dazu kommen dann noch die rechtlichen Stolperfallen, wenn ein Hemd zB aussieht wie eines der Firma X ist man gut beraten, das bloß nicht zu schreiben, sonst kreisen schon die Abmahngeier…
Du musst nicht auf den Flohmarkt, sitzst im
Warmen, musst dich bis auf Fragen von Interessenten, falls mal
eine kommt um nichts kümmern… Na ja bis auf den Geldeingang
und den Versand…
Zeitungsanzeige: Name und Zustand des Produkts, Preis + Telefonnummer, statt E-Mails führt man ein kurzes Telefongespräch, man schaut sich den Artikel vor Ort an, bezahlt und fertig. Hinterher keine bösen Überraschungen, gekauft wie gesehen und nicht „da ist aber ein kleiner Kratzer dran, das stand nicht in der Artikelbeschreibung, ich will sofort mein Geld zurück sonst zeig ich dich an!!!“ o.ä. Scherze.
Wenn ich jetzt rechne, was mich die Zeit und der Sprit kostet,
wenn ich in Supermärkten aushänge… Wenn ich überlege, was es
mich Standgebühren auf dem Flohmarkt und meine Arbeitszeit
kostet… Wenn ich überlege, dass ich es kostenlos in die
örtliche Zeitung setze und endlos und wochenlang das Telefon
klingelt, dann Leute zum anschauen kommen, oder unabgemeldet
dann doch nicht, oder dann was weiss ich wieviele bei mir in
der Bude stehen.
Nee nee, das will ich nicht.
Kann ich durchaus verstehen, aber Stolpersteine gibt es wohl bei jedem Verkauf.
Auch bei Ebay läuft es nicht immer so reibungslos, teilweise läuft man ewig dem Geld hinterher oder wartet genauso auf Selbstabholer, die nicht kommen (allerdings ohne die Option, den Artikel dann einfach an den nächsten verkaufen zu können) oder man muss die Ware zur Post schaffen (nicht jeder hat ein Auto) und wenn sie auf dem Postweg verschwindet darf man sich direkt oder indirekt als Betrüger betiteln lassen. Diesen Fall habe ich gerade wieder, eine Warensendung ist in der Vorweihnachtszeit nicht innerhalb von 5 Werktagen beim Käufer angekommen und ich darf jetzt auf bitterböse Mails über die Maßen freundlich reagieren, damit ich - obwohl ich meiner Pflicht, die Ware abzuschicken, umgehend nach Zahlungseingang nachgekommen bin - keine Negative kassiere. Da kommt immer wieder Freude auf, besonders, wenn sich der Käufer dann schriftlich auch noch nicht gerade verständlich und / oder freundlich ausdrücken kann.
Dazu kommt natürlich auch noch, dass man die Ware irgendwie verpacken muss. Für Kleinvieh findet sich natürlich immer irgendetwas, wo ich aber kostenlos einen Karton von etwa 70x55x55cm herbekommen soll (plus Füllmaterial) ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Denn natürlich will kaum ein Käufer für die Verpackung auch nur einen Cent bezahlen.
Ich hab mir nun einige Auktionen angesehen, immer der gleiche Artikel, liegen die Versandkosten bei 7 € (für einen Privatmenschen unmöglich, unter 8,90 € geht es nicht) sind die Gebote höher als bei 9,90 € (DHL-Paket), werden auf das Porto auch nur noch 50 Cent draufgeschlagen (und wo bekommt man für 50 Cent einen Karton dieser Größe?) findet sich kaum noch ein Bieter. Da bleibt einem eigentlich nichts anderes übrig, als die Versandkosten unter den realen Kosten anzusetzen und den Rest aus eigener Tasche (dem höheren Auktionsbetrag, auf den man wieder höhere Provision zahlt) zu zahlen.
Wenn du dann noch überlegst, dass du in anderen
Auktionshäusern dementsprechend weniger bekommst, da viel
weniger Menschen da mitbieten…
Richtig, deswegen suche ich ja auch keine anderen Auktionshäuser. Wenn Onlineauktion dann Ebay, so viel ist klar.
Setz doch den Start-Preis dann noch ein paar Euro häher an um
ein Teil der Gebühren wieder drin zu haben… Wenns denn noch
jemand will, deine Preisvorstellung muss nicht unbedingt der
der Bieter entsprechen.
Nunja, völlig abgehoben sind meine Preisvorstellungen nicht, der Artikel wird sonst teurer verkauft.
Lange Rede kurzer Sinn. Ich habe mich auch so einige Male
gefragt ob es ebay wert ist, und wenn ich mir dann überleg wie
wenig Aufwand ich habe um was „an den Mann“ zu bringen, habe
ich es irgendwann akzeptiert.
Ich habe da eher gegenteilig reagiert und werfe seit Jahren vieles wieder einfach weg, was ich früher bei Ebay verkauft hätte.
Ich kann dich durchaus verstehen, wenn man mal von den Kosten absieht halten sich die Vor- und Nachteile bei Ebay gegenüber anderen Verkaufsmöglichkeiten wohl die Waage. Besonders wenn man öfter verschiedene Dinge loswerden möchte ist es sicherlich einfacher, sie bei Ebay einzustellen (durch aufkommende Routine gehts ja auch recht fix) als für jeden Kleinsch** einen Zettel aufzuhängen oder eine Anzeige zu schalten. Ich habe auch (als Käufer) nichts gegen Ebay, allerdings kommt für mich der Verkauf bei Ebay allgemein nur noch eingeschränkt und für diesen Artikel eben überhaupt nicht in Frage.
Gruß
Sue