Alternder Hamster

Hallo,

mein Hamster (ca. 2 1/4 Jahre alt), lässt sich kaum noch blicken.

Seit ein paar Wochen habe ich den Käfig nicht mehr gesäubert.
Früher habe ich gewartet, bis der Hamster von selbst auf Erkundungstour gehen wollte.
Wenn der Hamster den Käfig (freiwillig) verlassen hatte, habe ich den alten Käfig gegen einen neuen ausgetauscht.
Jetzt will mein Hamster nur noch seine Ruhe haben.

Mein Hamster lässt sich nur noch blicken, um Leckerbissen zu hamstern und dann verschwindet er wieder in sein Häuschen.

Mir widerstrebt es, meinen Hamster (in seinen vielleicht letzten Tagen) gegen seinen Willen, aus seinem Haus zu treiben.

Wie habt ihr eure alternden Nagetiere erlebt?

Gruß
karin

Hi,

Seit ein paar Wochen habe ich den Käfig nicht mehr gesäubert.
Wie habt ihr eure alternden Nagetiere erlebt?

naja, sie werden eben ruhiger und sind nicht mehr so flott. Aber ich finde es grenzwertig, dass du den Käfig nicht saubermachst. Sitzt der jetzt in seinem eigenen Dreck? Bereite doch schon den zweiten Käfig vor und setz ihn dann schnell da rein - das bißchen Stress wird er verkraften und es ist weitaus besser, als wenn er im dreckigen Käfig sitzen muss.

Grüße
Cess

Hallo!

Unser Hamster ist erst knapp 7 Monate alt, ist aber in den letzten Wochen, wo es so warm ist, auch ruhiger und kommt erst spät nachts aus dem Häuschen. Ich vermute, es ist ihm auch etwas zu warm. Also hat es nicht unbedingt etwas mit dem Alter zu tun.
Du solltest ihn wie gewohnt sauber machen, schließlich ist das der Rhythmus, den er über seine Jahre kennt. Und er muß ja auch sauber gemacht werden und alles frisch haben. U. a. vergammelt ja das Futter, vor allem, wenn es so schwül ist. Das macht ihn dann eher krank, als das Durcheinander eines sauberen Käfigs.

Und Du mußt ihn gerade im Alter regelmäßig kontrollieren. Um Krankheiten zu erkennen und ggf. noch zu behandeln.

Also gleich nachher ran und sauber gemacht!!

Gruß
Carmen

Hallo Karin!

mein Hamster (ca. 2 1/4 Jahre alt), lässt sich kaum noch
blicken.

Bist Du sicher, dass er gesundheitlich ok ist?
Also, kein Durchfall, keine wunden Stellen, keine Knubbel irgendwo?

Seit ein paar Wochen habe ich den Käfig nicht mehr gesäubert.

In welchen Abständen hast Du ihn den früher gesäubert? Nur so in etwa?
Klar bedeutet jedes Misten Stress für solche Tiere. Wenn Du ihn möglichst wenig belasten möchtest, mach Teilwechsel. Also z.B. in der einen Woche die eine Hälfte, in der nächsten Woche die andere Hälfte.
Das ist generell schonender, weil dann der vertraute Geruch nicht völlig verloren geht. Ausserdem musst Du so nicht jede Woche den Hamster selbst anfassen oder umsetzen.
Wenn Dein Hamster trübe Augen hat, sich also abzeichnet, dass sein Sehvermögen nicht mehr gut ist, achte darauf, dass alle Einrichtungsgegenständ nach dem Säubern wieder am selben Platz stehen, so dass er sich da nicht auch noch neu orientieren muss.
Wenn Du die neue Streu im Käfig hast, nimm etwas von der alten und streue sie über die neue, dann ist auch wieder der Effekt da, dass der Geruch schonmal vertraut ist.
Das Nestmaterial nur wechseln, wenn es verschmutzt ist. Es gibt ja Hamster, die in ihr Nest machen, dann sollte es fast komplett ausgetauscht werden. Trockenes, sauberes Nistmaterial kannst Du komplett drin lassen. ansonsten wieder vom alten Material einen möglichst sauberen Teil aufheben und ins neue Nest geben.

Mir widerstrebt es, meinen Hamster (in seinen vielleicht
letzten Tagen) gegen seinen Willen, aus seinem Haus zu
treiben.

Nichtsdestrotz solltest Du ihn alle paar Tage kontrollieren. Alte Nager neigen dazu, Knubbel zu bekommen. Die müssen nicht bösartig sein, aber sie wachsen oft sehr schnell und brechen irgendwann auf oder werden intensiv benagt (weil sie stören) und werden dadurch wund.
Zusätzlich neigen manche alten Tiere dazu, nur noch weiches Futter zu fressen (fällt ihnen leichter), deswegen sehr darauf achten, nicht dass die Zähne zu lang werden. Dann kann er nicht mehr nur schlecht fressen, sondern die Zähne können auch in den Kiefer oder in die Haut ums Maul einwachsen und verursachen dann riesengrosse Probleme. Zahnprobleme erkennt man oft schon daran, dass das Tier abmagert, nicht mehr richtig frisst, nur weiche Dinge frisst, langsam und bedächtig kaut, beim Fressen sabbert oder generell ein verklebtes Maul hat.

Wie habt ihr eure alternden Nagetiere erlebt?

Sie wurden langsam, ruhiger, zogen sich zurück. Manche haben Tumore bekommen. Das Fell hat mit der Zeit etwas an Glanz verloren, meine Zwerghamster wurden nach und nach blind. Die Tiere nahmen ab, und irgendwann lagen sie dann tot im Nest oder im Becken.
Gestern sind in den letzten Jahren alle meine alten Nager von alleine, bei keinem musste ich zum Einschläfern.
Dadurch, dass ich in kleinem Rahmen gezüchtet habe und die Alttiere behalten habe, sind hier viele gestorben. Mit der Zeit bekommt man eine gewisse Routine und lernt, einzuschätzen, wann ein Tier Probleme hat und wann eingegriffen werden müsste.
Ab wann das Altern anfing hat man bei keinem so genau sagen können. Ich habe ganz aktuell eine Rennmaus hier, die gut 3 Jahre alt ist. Der Kerl ist weitaus munterer und aufgeweckter als sein Mitbewohner, der grade mal ein Jahr alt ist. Er legt eine gewisse Sicherheit an den Tag. Wenn ich den Raum betrete, kommt er raus und guckt, ob ich ihm was ins Becken werfe. Wenn ja, geht er hin und frisst es oder schnuppert zumindest daran. Sein Mitbewohner kommt erst, wenn ich weg bin. Würde ich nicht regelmässig nachsehen, könnte ich mir nie sicher sein, dass er noch lebt. Und der kennt den Tagesablauf und mich seit jeher, er ist bei mir geboren.
Ich behandle Morris, den alten Mäuserich, so, wie jedes andere Tier hier auch. Das einzige, was ich mir verkneife, ist eine Vergesellschaftung. Damit warte ich, bis er nicht mehr ist. Ich habe hier ein Männchen, das ins Männerbecken umziehen soll. Aber bevor ich dem alten Herren diesen doch recht grossen Stress zumute, lasse ich ihn lieber bei den Weibchen. Absatzprobleme an Jungtieren habe ich keine, ansonsten hätte ich eben noch eine dritte Männchengruppe eröffnen müssen.
Man sieht Morris sein Alter übrigens nur am Fell an, als Jungtier war er apricot, mittlerweile ist er fast weiss.
Das Becken wird sauber gemacht, wenn es an der Zeit ist. So habe ich es bei allen anderen Nagern auch gehandhabt. Die Tiere sind kurz aufgeregt, und das wars dann aber im Grunde auch. Wie in jungen Jahren auch.

Womit du natürlich rechnen musst ist, dass Dein Hamster urplötzlich massiv abbaut. So kleine Tiere sind Meister im Tarnen und Täuschen, wenn es darum geht, ihren Gesundheitszustand zu verdecken. In der freien Natur hat das durchaus seinen Sinn, ein Tier, das Schwäche zeigt, wird nur allzu leicht zur Beute.
In Gefangenschaft bringt es das Problem mit sich, dass man auch behandelbare Erkrankungen oft so spät entdeckt, dass keine Heilung mehr möglich ist.
Aber wie gesagt, bei mir war es immer so, dass alte Tiere irgendwann einfach tot waren, ohne dass man etwas behandeln hätte müssen, und ohne dass man ihnen den Stress mit der Fahrt zum Tierarzt zumuten hätte müssen. Gerade bei einem alten Tier fällt es oft schwer, zu entscheiden, was sinnvoller ist, wenn man es quasi „im Sterben“ entdeckt. Alleine sterben lassen, aber nicht wissen, wie lange es dauert und ob es sich quält, oder ab zum Doc und nachhelfen lassen.
Im Zweifelsfall kann ich Dir nur raten, suche Dir einen Tierarzt, dem Du vertraust, und rufe ihn im Fall der Fälle an, wenn es so weit ist. Es gibt auch Notdienste, und denke Dir nicht, es geht „nur“ um einen Hamster. Da wird Dir kein vernünftiger Tierarzt blöd kommen. Die haben sehr wohl Verständnis dafür.

Ach ja, noch als Tipp…wenn Dein Hamster mal einen Tag nicht kommt und sein Leckerchen holt, schau nach, ob er noch lebt. Lieber einmal kurz gestört, als dass hinterher irgendwas mit ihm ist.

Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit zusammen (sein Alter ist ja auch erst am Anfang vom Alt sein :wink: )!

Liebe Grüsse
Bine :smile:

Hallo, Bine

Bist Du sicher, dass er gesundheitlich ok ist?
Also, kein Durchfall, keine wunden Stellen, keine Knubbel
irgendwo?

er hat keine erkennbaren Tumore oder sonstigen Wunden, seine Augen sind klar und glänzend.
Aber er ist grau geworden und etwas abgemagert und seine Ohren sind immer angelegt (eingeklappt).

Seit ein paar Wochen habe ich den Käfig nicht mehr gesäubert.

In welchen Abständen hast Du ihn den früher gesäubert? Nur so
in etwa?

Ca. alle drei Wochen. Er hat ein Chinchillasand-Pinkeleck, das er regelmässig benutzt (auch jetzt noch - ich schaue täglich nach) - die Hütte ist also trocken und den Sand wechsele ich alle 1-2 Tage.
Alte Frischfutterreste habe ich früher nie bei ihm gefunden.
Allerdings habe ich ihm schon immer sehr grosse Obst-/Gemüsestücke angeboten - zu gross um sie im Ganzen in die Hütte zu schleppen.
Alte Löwenzahn- und Salatblattreste sortiert er selber aus (legt sie vor die Hütte).

Klar bedeutet jedes Misten Stress für solche Tiere.

Das ist meine Sorge. Ich möchte ihn keinem unnötigen Stress aussetzen.

Zusätzlich neigen manche alten Tiere dazu, nur noch weiches
Futter zu fressen (fällt ihnen leichter),

Stimmt schon, ich gebe ihm jetzt täglich gekochte Kartoffelstücke und Chicoree - was er zur Zeit am liebsten isst.

deswegen sehr darauf
achten, nicht dass die Zähne zu lang werden. Dann kann er
nicht mehr nur schlecht fressen, sondern die Zähne können auch
in den Kiefer oder in die Haut ums Maul einwachsen und
verursachen dann riesengrosse Probleme.

Daran habe ich noch gar nicht gedacht.

Zahnprobleme erkennt
man oft schon daran, dass das Tier abmagert, nicht mehr
richtig frisst, nur weiche Dinge frisst, langsam und bedächtig
kaut, beim Fressen sabbert oder generell ein verklebtes Maul
hat.

Also ein verklebtes Maul und sabbern habe ich bis jetzt nicht festgestellt.

Mein Hamster sammelt erst mal seine Nahrung in den Backentaschen und schleppt sie dann ins Haus, wo ich ihn nicht mehr beobachten kann.

Dieser Hamster, ist der achte, der bei mir eine Heimat gefunden hat.
Zwei frühere Hamster musste ich beim Tierarzt einschläfern lassen.

Einmal, weil eine hartnäckige Erkältung das Tier gequält hat - er bekam, im hohen Alter, keine Luft mehr und die Atemwege waren vereitert.

Das andere Mal war der Grund ein Tumor. Der Hamster starb im Alter von einem halben Jahr. Diesem Hamster hat man bis zu zwei Wochen vor seinem Tod nichts angemerkt, dann hatte er plötzlich seine Ohren eingeklappt.
Den Tumor habe ich eigentlich erst nachträglich entdeckt, als ich alte Digitalbilder noch mal ansah und einen kleinen schwarzen Fleck im Fell entdeckte.

Im Nachhinein habe ich mich oft gefragt, ob ein Tierarzt bei so einem kleinem Tier überhaupt erfolgreich operieren kann, bzw. ob ein Tierarzt dann nicht eher zur erlösenden Spritze raten würde - weil es einfacher ist.
Hast du das schon mal erlebt?

Ach ja, noch als Tipp…wenn Dein Hamster mal einen Tag nicht
kommt und sein Leckerchen holt, schau nach, ob er noch lebt.
Lieber einmal kurz gestört, als dass hinterher irgendwas mit
ihm ist.

Das ist für mich schon klar.
Ich schaue täglich nach, ob er in sein Pinkeleck macht und sein Frischfutter angeknabbert ist.
Und jeden Tag bin ich froh, wenn er ein Lebenszeichen von sich gibt.

Es ist so schwer, das Sterben von Tieren zu ertragen.

Liebe Grüsse
karin

Hallo Karin!

er hat keine erkennbaren Tumore oder sonstigen Wunden, seine
Augen sind klar und glänzend.

Das hört sich ja schonmal prima an :smile:
Das Abgemagerte kann tatsächlich am Alter liegen, die Ohren hatten meine eigentlich nur angelegt, wenn sie verschlafen waren oder wenn sie in Abwehrstellung waren.

Ca. alle drei Wochen. Er hat ein Chinchillasand-Pinkeleck, das
er regelmässig benutzt (auch jetzt noch - ich schaue täglich
nach) - die Hütte ist also trocken und den Sand wechsele ich
alle 1-2 Tage.

Dann behalte das so bei. Wenn er eh eine Pinkelecke hat, ist der Rest vom Käfig eher „Nebensache“. Es gibt auch Hamster, die wahllos mal hier, mal da hinmachen. Da wäre es schon wichtig, insgesamt öfter zu säubern.
Aber in Deinem Fall denke ich kannst Du Dich ruhig auf Dein Gefühl verlassen und eher seltener säubern.
Oft laufen alte Tiere auch gar nicht mehr ihre ganze Behausung ab, sondern betreten nur bestimmte Wege, die man dann richtiggehend in der Streu bemerkt. Da könnte ein Streuwechsel meiner Meinung nach ziemliches Durcheinander in die kleine Hamsterwelt bringen.

Alte Frischfutterreste habe ich früher nie bei ihm gefunden.

Meine haben die auch nie eingelagert. Entweder haben sie es nach und nach aufgefressen, oder ich habe es halt am nächsten Tag entfernt.
Ich denke, den meisten Hamster ist Frischfutter zu klebrig, um es einzusammeln.

Allerdings habe ich ihm schon immer sehr grosse
Obst-/Gemüsestücke angeboten - zu gross um sie im Ganzen in
die Hütte zu schleppen.

Das ist ne gute Idee. Dann verpappt nix und wird nicht versteckt :smile:

Alte Löwenzahn- und Salatblattreste sortiert er selber aus
(legt sie vor die Hütte).

Hui, ein ganz ordentlicher :smile:

Das ist meine Sorge. Ich möchte ihn keinem unnötigen Stress
aussetzen.

Wie oben geschrieben, dann mach nur das Eck weiterhin so häufig, und den Rest komplett nach Bedarf.

Stimmt schon, ich gebe ihm jetzt täglich gekochte
Kartoffelstücke und Chicoree - was er zur Zeit am liebsten
isst.

Kartoffel aber ohne Salz gekocht?
Ansonsten, achte darauf, dass er auch noch genug anderes Futter frisst, damit er alles bekommt, was er braucht. Nicht dass es zu einseitig wird.

Also ein verklebtes Maul und sabbern habe ich bis jetzt nicht
festgestellt.

Ist meistens auch erst, wenn die Zähne so lang sind, dass sie in der Maulhöhle etwas verletzen, oder wenn sie nach vorne rausstehen.
Da würde ich ggf. mal einen Blick drauf werfen, wenn Du es irgendwie hinkriegst, den Hamster in die Hand zu nehmen. Mund auf geht, indem man ihn leicht am Nackenfell fasst. Aber nur ganz leicht, sonst könnte es Probleme mit den Augen geben (die treten dann zu stark vor und können vorfallen *brrr*). Für nen kurzen Blick geht das aber ganz gut.
allerdings wirst Du vermutlich nicht viel erkennen, wenn Du vorher nicht immer wieder mal Hamsterzähne gesehen hast. Die unteren Zähne sehen furchterregend lang aus, die oberen sind eher kurz. Zu lang sind sie, wenn sie in normaler Stellung ins Fleisch pieken (dann ist es offensichtlich :wink: ), oder, und da wird es schwer zu beschreiben, eben zu lang sind…manchmal findet man im Netz ganz gute Bilder dazu.
Meistens fallen Haltern, die die Zähne nicht selbst kontrollieren, aber zu lange Zähne trotzdem auf.
Ansonsten, als Tipp (falls Du in Richtung Zähne wenig Erfahrung hast), wenn Du Dir wieder Hamster holst, sieh Dir die Zähne regelmässig an. Dann bekommst Du ein Gefühl dafür, wie lang die tatsächlich normalerweise sind.
Die Backenzähne kann man selbst gar nicht kontrollieren, Probleme an denen merkt man meistens an Abszessen (wie Knubbel) im Kopfbereich.
Aber grade so kleine Nager haben eher weniger Probleme mit Zähnen, weil sie von der Kopfform her nicht so extrem gezüchtet werden wie Meerschweinchen oder Kaninchen.

Mein Hamster sammelt erst mal seine Nahrung in den
Backentaschen und schleppt sie dann ins Haus, wo ich ihn nicht
mehr beobachten kann.

Dann kontrolliere, was er so in seinem Haus einlagert. Je nachdem, was Dein Futter enthält, gibt es ja weichere und härter Bestandteile. Hart sind z.B. Mais, gestreifte Sonnenblumenkerne, Weizen, Hanf. Weich wären weisse Sonnenblumenkerne, Erdnüsse, gepopptes Getreide. So als Anhaltspunkt :wink: Bzw., grob gesagt, was Du mit den Fingernägeln leicht öffnen oder zerteilen kannst, ist auch für den Hamster leicht zu fressen.

Diesem Hamster hat man bis zu
zwei Wochen vor seinem Tod nichts angemerkt, dann hatte er
plötzlich seine Ohren eingeklappt.

Genau das ist dieses nagertypische Verdecken, bis gar nix mehr geht. Deswegen ist es auch so wichtig, bei so kleinen Tieren nicht lange zu warten, wenn man merkt, dass sie krank sind, sondern möglichst schnell zum Tierarzt zu gehen.
Bzw. andersrum, wenn das Tier doch stirbt oder eingeschläfert werden muss, sich nicht zu viele Vorwürfe zu machen, oft ist es wirklich schwer, was zu erkennen.

Den Tumor habe ich eigentlich erst nachträglich entdeckt, als
ich alte Digitalbilder noch mal ansah und einen kleinen
schwarzen Fleck im Fell entdeckte.

Das war aber nicht hinten an der Flanke/Hüfte, oder? Denn da haben alle Hamster pro Seite einen schwarzen Fleck, eine Drüse. Die gehört dort auch hin. Sieht genau so aus, wie man sich Hautkrebs vorstellt, finde ich. Richtig schwarz.

Im Nachhinein habe ich mich oft gefragt, ob ein Tierarzt bei
so einem kleinem Tier überhaupt erfolgreich operieren kann,
bzw. ob ein Tierarzt dann nicht eher zur erlösenden Spritze
raten würde - weil es einfacher ist.
Hast du das schon mal erlebt?

Ich persönlich habe noch keinen meiner Nager operieren lassen, Kastrationen bei Meerschweinböcken mal ausgenommen.
Allerdings hatten meine Nager ihre Tumore immer erst in hohem Alter. Bei einem jungen Tier würde ich mich auf den Rat des Tierarztes meines Vertrauens verlassen.
Generell kann man auch so kleine Tiere operieren. Es heilt oft erstaunlich gut.
Andererseits muss wirklich gut abgewogen werden, ob das Tier die OP überhaupt überstehen kann. Dazu muss das Alter, der Gesamtzustand des Tieres, die Grösse des Tumors, der Sitz und auch die vermutliche Diagnose, also ob eher gutartig oder eher bösartig, beurteilt werden.
Pauschal kann man da wenig sagen.
Es kommt auch sehr auf die Erfahrung des Tierarztes an und auf die Narkoseform.
Deswegen eben, da würde ich selbst mir sehr schwertun, es zu entscheiden. Aber je älter das Tier, desto leichter die Entscheidung gegen eine OP. Stress ist es ja auf jeden Fall.

Und jeden Tag bin ich froh, wenn er ein Lebenszeichen von sich
gibt.

Das kenne ich…mir fällt es bei alten oder schwer kranken Tieren auch sehr schwer, nachzusehen, ob noch alles ok ist. Zumal man bei den alten Tieren einfach weiss, dass es irgendwann vorbei sein wird. Und je länger sich das Alter hinzieht, desto schwerer wird es. Man ist jeden Tag aufs neue erleichtert, und irgendwann glaubt man schon, dass es gar kein Ende nehmen wird. Umso grösser dann der Schock, wenn das Tier eines Tages doch tot ist.
So ging es mir mit meinen Zwerghamstern. Erst war eine ganze Weile jeden Tag die Überlegung da, sie einschläfern zu lassen. Dann zeigte sich, dass sie trotz Abmagerung und zunehmender Erblindung noch gut zurechtkamen. Ihr Alter zog sich monatelang hin, aber sie waren jeden Tag da, lagen zusammengekuschelt im Nest, frassen, tranken, liefen auch in ihrem Becken auch noch herum.
Bis dann eines Tages das Weibchen einzeln in einem anderen Nest lag. Das Männchen war nachts gestorben. Wenige Tage später war das Weibchen auch tot.
Da hatte ich so lange täglich damit gerechnet, dass sie sterben, dass es schon zur Gewohnheit geworden war. Als es dann tatsächlich so weit war, konnte ich es erst gar nicht glauben.

Es ist so schwer, das Sterben von Tieren zu ertragen.

Da hast Du recht. Vor allem, wenn man ein Tier jahrelang hatte. Man gewöhnt sich einfach daran.
An sich sehe ich ja einen Vorteil in so kurzlebigen Tieren wie Hamster, Maus und Co., man kann immer mal wieder ein neues Tier kennen lernen. Sie sind schön anzusehen und verhältnismässig einfach zu halten.
Aber wenn man sie dann „Ewigkeiten“ hatte, merkt man erst, wie sehr man sich daran gewöhnt hat. Und wie sehr so ein kleines Wesen einem fehlen kann. Selbst wenn sie gar nicht zahm waren (meine Kleintiere sind Anschautiere, zum Streicheln hab ich Hund und Katzen, der Rest ist rein zum Beobachten), man lernt sie trotzdem kennen. Und jedes einzelne ist ein Individuum mit Eigenheiten, die man im Laufe der Zeit kennenlernen durfte.
Ich muss nach wie vor bei jedem Tod hier hart schlucken, fast immer laufen Tränen. Und das, obwohl hier in den letzten Jahren zig Tiere gestorben sind. Ich für meinen Teil werde mich nie daran gewöhnen, dass sie irgendwann gehen. Aber ich habe mittlerweile Strategien gefunden, mich abzulenken.
Hamster habe ich leider keine mehr, unser Tierbestand vermehrt sich nur noch auf Rennmausebene. Ich finde es sehr schade, grade die Hamster haben etwas sehr sehr liebenswertes an sich. Aber im Moment muss ich mich auf meine werdende Familie konzentrieren, die Zeit, neue Tiere kennenzulernen, fehlt, die alten wollen ja auch auf ihre Kosten kommen. Aber dadurch habe ich auch immer ein Becken frei, für Notfälle. Irgendwann wird auch wieder ein Hamster einziehen.
Mein erstes Haustier war übrigens auch ein Hamster, so nebenbei :smile:

So, genug geplaudert :wink:

Liebe Grüsse
Bine

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Hallo!

Ich kann etwas zu zwei deiner Fragen sagen:

Ich habe zur Zeit meinen vierten Hamster. (Dsugarische Zwerghamster)

Hamster Nr. 1
War eine lebhafte, liebe Hamsterdame. Mit ca einem Jahr entdeckte ich an ihrem Bauch einen „Gnubbel“. Ich bin mit ihr zu einem Arzt gefahren, der dann meinte, dass das ein Tumor ist und mich zu einem anderen Arzt schickte. Dort erzählte man mir, dass es die Möglichkeit einer Operation gibt. Ich ließ sie also operieren. Die Operation überstand sie gut. Sie musste danach noch zweimal Antibiotika gespritzt bekommen. Das erste Mal war das kein Problem. Beim zweite Mal, versuchte sie, zu entkommen und drehte sich, mit der Spritze in der Seite im Kreis. …ich mag da gar nicht dran denken. :frowning: Der Arzt hat aber die Spritze auch nicht weggezogen sondern einfach weitergemacht. Danach hatte sie an der Einstichstelle eine große Beule. Zwei Tage später lag sie tot in ihrem Käfig. Am morgen bevor sie gestorben ist wirkte sie schläfrig. Bin mir nicht sicher, ob sie an ‚Nachwirkungen‘ der OP starb oder an der Spritze.

Hamster Nr. 2
war auch ein Weibchen. Sie wurde etwas älter als zwei Jahre. Sie war nicht einmal krank. Ein paar Wochen bevor sie starb bekam sie eine Macke: Sie fing an zu beißen. Egal, aus welchem Grund ich meine Hand im Käfig hatte, sie kam angelaufen und biss hinein. Mit der Zeit wurde sie langsamer und unbeholfener. Ich musste die Rampen, die die Etagen im Käfig verbanden, flacher bauen. Ein paar Tage bevor sie starb, sah man ihr auch einfach an, wie alt sie war. Ihre Augen wirkten trüb, die Seiten waren eingefallen. Sie fraß und trank normal. Ließ sich relativ oft blicken. Irgendwan fand ich sie tot in ihrem Häuschen.

Hamster Nr. 3
war ein Männchen und wurde nur ein Jahr alt. Er war ein großer Angsthase und oft nur dann draußen, wenn niemand in unmittelbarer Nähe war. Irgeneines morgens wachte ich auf, weil er schrie. Ich bin zum Käfig gegangen und er lag kurz vor seinem Haus auf der Seite auf dem Boden. Er atmete flach und hatte die AUgen geöffnet. Er reagierte auf nichts mehr. Es schien als könne er sich nicht mehr bewegen. Ich habe sein Haus über ihn drüber gestellt und bin, als es ihm nach ein paar Stunden nicht besser ging zum Arzt mit ihm gefahren. Dort wurde er eingeschläfert. Was er hatte, weiß ich nicht…

Hamster Nr. 4
ist wieder ein Weibchen und ist nun knappe 3 Monate alt. Sie ist sehr zutraulich, neugierig und lieb. Sobald ich in den Käfig fasse, kommt sie angelaufen und schaut, was los ist. Bisher ist sie gesund.

LG Nadine

Hallo, Bine

Stimmt schon, ich gebe ihm jetzt täglich gekochte
Kartoffelstücke und Chicoree - was er zur Zeit am liebsten
isst.

Kartoffel aber ohne Salz gekocht?

ich koche Kartoffeln generell als Pellkartoffeln ohne Salz.

Ansonsten, achte darauf, dass er auch noch genug anderes
Futter frisst, damit er alles bekommt, was er braucht. Nicht
dass es zu einseitig wird.

Gestern hat er zusätzlich Salatgurke und Apfel gegessen.
Heute bekommt er noch hartgekochtes Eigelb.
Früher habe ich ihm immer Quark (Yoghurt mochte er nicht) mit Vitamintropfen auf einem Löffel angeboten.
Doch seitdem ich seine Futterebene vom ersten Stock ins Erdgeschoss verlegt habe, ist der Löffel wenig hilfreich, weil er sonst mit Streu verschmutzt wird.
Vielleicht lege ich den Quark auf das Chicoreeblatt.

Also, den Nackengriff traue ich mir nicht zu.
Die Länge der Zähne habe ich beobachten können, als der Hamster gegähnt hat.

Dann kontrolliere, was er so in seinem Haus einlagert. Je
nachdem, was Dein Futter enthält, gibt es ja weichere und
härter Bestandteile. Hart sind z.B. Mais, gestreifte
Sonnenblumenkerne, Weizen, Hanf. Weich wären weisse
Sonnenblumenkerne, Erdnüsse, gepopptes Getreide. So als
Anhaltspunkt :wink: Bzw., grob gesagt, was Du mit den
Fingernägeln leicht öffnen oder zerteilen kannst, ist auch für
den Hamster leicht zu fressen.

Das sind ja wirklich tolle Informationen, Danke!
Von diesen Unterscheidungen/ Einteilungen habe ich noch nie gehört.

Den Tumor habe ich eigentlich erst nachträglich entdeckt, als
ich alte Digitalbilder noch mal ansah und einen kleinen
schwarzen Fleck im Fell entdeckte.

Das war aber nicht hinten an der Flanke/Hüfte, oder? Denn da
haben alle Hamster pro Seite einen schwarzen Fleck, eine
Drüse. Die gehört dort auch hin. Sieht genau so aus, wie man
sich Hautkrebs vorstellt, finde ich. Richtig schwarz.

Ich habe noch mal nachgeschaut, der Fleck war gar nicht schwarz.
Hier ein Bild von dem Hamster:
http://karin-web.gmxhome.de/hamstertumor.htm
und ein vergrösserter Ausschnitt von dem Tumor:
http://karin-web.gmxhome.de/hamstertumor-1.htm

… Und wie sehr so ein kleines
Wesen einem fehlen kann. Selbst wenn sie gar nicht zahm waren
(meine Kleintiere sind Anschautiere, zum Streicheln hab ich
Hund und Katzen, der Rest ist rein zum Beobachten), man lernt
sie trotzdem kennen. Und jedes einzelne ist ein Individuum mit
Eigenheiten, die man im Laufe der Zeit kennenlernen durfte.

Das stimmt, jeder meiner Hamster war anders.
Einem Hamster, Oskar hiess er, haben wir ein Wabi angehängt. Wir nannten ihn nur noch Oskar-Wabi, weil er auf weichen Untergründen, wie z.B. einem Kissen, immer gewabert (gezittert) hat.

Manche meiner Hamster (nur die Teddyhamster), konnte ich auf den Schoss nehmen und streicheln. Sie haben das tatsächlich genossen.

Ich muss nach wie vor bei jedem Tod hier hart schlucken, fast
immer laufen Tränen. Und das, obwohl hier in den letzten
Jahren zig Tiere gestorben sind. Ich für meinen Teil werde
mich nie daran gewöhnen, dass sie irgendwann gehen.

Mir geht es genauso.

Liebe Grüsse
karin

P.S. Mit dem Säubern halte ich es jetzt so, dass neben dem Käfig eine Schüssel mit sauberer Streu bereitsteht.
Wenn sich der Hamster zeigt, nimmt mein Mann ihn auf die Hand und ich tausche inzwischen schnell die Streu im Haus aus:wink:

Hallo, Nadine

ich möchte dir für deine Erfahrungsberichte danken!

Dein Erlebnis mit dem Hamster Nr.1 ist ja wirklich schrecklich gewesen.
Ich finde es aber immer schwierig, solche grenzwertigen Erlebnisse richtig zu bewerten.
Hamster sind total quirlige Tiere, sie sind nicht berechenbar.
Ich persönlich, wollte nie einem Hamster eine Spritze verpassen müssen.

Ich wünsche dir alles Gute mit deinem Hamster Nr.4!
Diesmal wird bestimmt Alles gut!!!

Liebe Grüsse
karin

Er ist gestorben
Hallo,

mein Hamster ist tot.
Er scheint ganz friedlich eingeschlafen zu sein.

Seine Hütte war trocken und es lagen auch keine verdorbenen Frischfutterreste herum.
Im Nachhinein bin ich froh, dass ich ihm den Stress einer Käfigreinigung nicht mehr zugemutet habe.

Ich möchte mich bei allen Wer-Weiss-Was-Teilnehmern bedanken, die mir hier geantwortet haben!

Traurige Grüsse
karin

*tröst* *owt*