Altersheime anprangern!?

Immer wieder liest man hier und anderswo von z.T. haarsträubenden Zuständen in Alters- und Pflegeheimen.
Man müsste diese Einrichtungen mit Namen und Adressen veröffentlichen.
Warum traut sich das keiner?
LG Vera

Hallo Vera,

Immer wieder liest man hier und anderswo von z.T. haarsträubenden Zuständen in Alters- und Pflegeheimen.

Leider liest man von den Heimen, in denen alles läuft, wie es bei den gegebenen finanziellen Möglichkeite geht, nichts.

Man müsste diese Einrichtungen mit Namen und Adressen veröffentlichen.
Warum traut sich das keiner?

Und wenn dann ein Schlaganfallpatient sich lieber von seiner alkoholkranken (nicht trockenen) Frau eben nicht pflegen lässt, weil er um keinen Preis in eines dieser schlimmen Heime will (alle Heime über einen Kamm geschert), dann ist der Erfolg des Prangers komplett.

Gruß, Karin

Hallo Vera,

die Wochenzeitung Zeit ruft in ihrer letzten Ausgabe dazu auf, per Webformular über Pflegeheime zu berichten. Sie möchten sich dem Thema intensiver widmen:

www.zeit.de/pflegeheim

Viele Grüße

Iris

Klar, daß der überwiegende Teil der Heime korrekt und liebevoll mit den Bewohnern umgeht,
Gerade darum ist es wichtig die schwarzen Schafe zu benennen, Ansonsten werden im Bewusstsein der Menschen alle über einen Kamm geschoren und ein alter Mensch will auf keinen Fall in ein Heim.
LG Vera

Oh - super. Danke für den Hinweis!! Ich befürchte der Herr Rieger hat nicht ganz Unrecht…

Gruß
A.A.

Wenn man etwas veröffentlicht, muss man es auch beweisen könnnen - und das ist auch gut so.

Eindeutige Beweise gibt es selten, da in den Pflegezimmern keine Kameras sind.
Dass Heime sich gegen eine Veröffentlichung von „Missständen“ auch mit Anwalt wehren würden, ist auch klar.
Dass dann ein teurer und langwieriger Rechtssstreit folgen kann, auch.
Wenn du aber Missstände kennst und beweisen kannst, veröffentliche sie - das Recht hat jeder!
Sowas passiert immer wieder mal, und gelegentlich werden Heime oder Stationen deswegen geschlossen.

bitte die unterschiedlichen Blickwinkel beachten
Hallo!

So von Außen finde ich es sehr schwer zu beurteilen, *wie* gut oder schlecht die Versorgung tatsächlich ist.

Dass es nicht akzeptabel ist, wenn ein alter Mensch stundenlang in von Urin durchnässten Kleidungsstücken verbringen muss, steht außer Frage.

Als Beispiel:

eine alte Dame, Alzheimer krank, läuft - so von Außen betrachtet - mehr als eine Woche mit den gleichen Kleidungsstücken herum.

Es ist heiß draußen, sie trägt einen Rollkragenpullover und eine Steppjacke. Sie riecht deutlich nach Schweiß, sagt aber immer „ich friere“.

Man könnte nun herkommen und sagen „die Pflege ist nicht ausreichend, man müsste doch eigentlich die Pfleger darauf achten, dass…“

Wenn man es aus der anderen Perspektive betrachtet, zeigt sich ein anderes Bild.

Nämlich, dass die alte Dame morgens schon angezogen ist, wenn die Pflegekraft zum Waschen kommt.
Sie weigert sich, die Sachen auszuziehen, denn in *ihrer* Erinnerung (wir erinnern uns, sie hat Alzheimer), hat sie sich gewaschen und sauber angezogen.

Soll man nun einen alten, dementen Menschen mit Gewalt ausziehen und waschen?

Ich denke, das wäre nicht der richtige Weg.

Es wäre ein Übergriff des Pflegepersonals, den der alte, verwirrte Mensch als Angriff wahrnimmt und sich demzufolge in der Zukunft noch mehr gegen das Waschen und den Wäschewechsel wehren wird.

Insofern gilt es - so sehe ich das jedenfalls - einen guten Weg zu finden, der dem alten Menschen seine Würde lässt, UND die (Körper) Pflege dennoch ausreichend stattfinden kann.

Angelika

P.S. Wir haben einen engen Verwandten im Pflegeheim und es ist etwa 3x pro Woche jemand aus der Familie dort.
Sicher gibt es Fragen, aber die sollten zunächst konstruktiv und in einem Gespräch geklärt werden! Wir jedenfalls haben damit gute Erfahrungen gemacht.