Altersstarrsinn heilbar?

Hallo.

Sehr schwer, es kurz zu halten. Aber einen Lebensroman möchte ich keinem zumuten. Mit welchem Ton mein Vater meiner Mutter auf den Geist geht, und auch anderen Familienmitgliedern, lässt sich am besten mit den „Reality“ - Serien Familien im Brennpunkt, Blaulichtreport, Trovatos usw. vergleichen. Ich nenne es immer Mecker-Singsang. Wann auch immer ich durch die Kanäle zappe, und ich komme für 2 Sekunden auf eine dieser Serien, nur Gemecker und Geschrei.

So müsst ihr euch IHN vorstellen. Das ist ein Typ, der, wenn er morgens die Jalousien hochzieht und ein Vöglein zwitschernd auf der Mauer sitzt, zum Telefon rennt und sich beim Förster beschwert. Das geeeeht soooo nicht. Sorgen sie mal dafür, dass das nicht wieder vorkommt. Oder wie er die Nachbarn zur Verzweiflung bringt, weil er ihnen vorschreibt, wie sie zu parken haben usw, usw, usw.

Das gefährliche daran ist, und ich meine es wirklich ernst und nicht als ironischen Flachs, er hat ein Hirn, so klein wie eine Walnuss. So klein nämlich sind die Gehirne von Krokodilen. Mehr brauchen diese Fress, bzw Meckermaschinen auch nicht. Sie handeln ausschließlich instinktiv. Denken über ihr handeln nicht nach.

Wie kann man den ruhig stellen? Mein Neurologe will nichts unternehmen, wurde schon fast stinkig, als ich in frug. Sogar als der Hausarzt meiner Mutter den Neurologen deswegen ansprach, lenkte er nicht ein. Ich kann mir gut vorstellen, dass hinter dem „ruhig stellen“ auch finanzielle Gründe anderer Familienmitglieder stecken können, die neurologisch-psychiatrische Szene deswegen aufpassen muss, dass kein Missbrauch dahinter steckt. Trotzdem, wenn sich der Neurologe Zeit nähme, würde er erkennen, welch Geistes Kind ER ist. Gibt es noch andere Stellen, an die man sich wenden kann?

Gruß, warsteiner

Moin!

Was ist an einem kleine Gehirn gefährlich? Der Besitzer desselben ist gar nicht schlau genug, anderen etwas anzutun, dem die Schlaueren um ihn herum nicht zuvorkommen könnten.

Ich sehe hier nichts Pathologisches, auch nichts Angenehmes, aber so ist das im Leben.

Was spricht dagegen, diesen Menschen einfach zu ignorieren oder sich mal gegen ihn zu wehren? Die Mehrheit scheint ja gegen ihn zu sein. Oder hat man sich in seiner Opferrolle bequem eingerichtet?

Gruß, Diva

Nein, Altersstarrsinn ist nicht heilbar.

Falls tatsächlich eine Belästigung/Beeinträchtigung von anderen Personen geschieht, könnte man sich evtl. an den Sozialpsychatrischen Dienst des Gesundheitsamtes zwecks Beratung wenden.

Beatrix

Kommt auf das Alter an. Meist aber erübrigt sich diese Frage.

Gibt es einen logisch nachvollziebaren Grund, warum deine Mutter und die anderen Familienangehörigen das mit sich machen lassen? Deine Mutter kann ihren Mann verlassen, die anderen können den Kontakt mit ihm abbrechen.

Was genau ist gefährlich? Gemecker ist im Normalfall nur nervig, aber nicht gefährlich.

:paw_prints:

Also Altersstarrsinn ist in der Regel nicht heilbar.

Sorry Freunde, ich habe vergessen, in der Betreffzeile das heilbar mit Anführungszeichen zu garnieren. Hm, was an einem kleinen Hirn gefährlich ist. Ein Beispiel, kommt er mit „Argumenten“ nicht weiter, schreitet er zur Tat. So hat er einmal abends das Garagentor eines familiären Mitbewohners geöffnet, mit direktem Zugang zur Wohnung. Das Tor stand die ganze Nacht offen. Nur weil das Haus in einen ruhigen Wohngegend steht, ist nichts passiert.

Meine Mutter, tja, schwieriger Fall. Sie ist zu 100 % schwer behindert, kann zwar noch einige Arbeiten, wie kochen, erledigen, aber sie sei auf IHN angewiesen, so ihre Meinung. Das einzige, was in seinem Repertoire noch fehlt, ist Gewalt gegenüber Menschen. Sollte er einmal seine Hand gegen meine Mutter erheben, ist er fällig.

Danke übrigens für den Tipp. Ich werde mal den Sozialpsychatrischen Dienst kontaktieren.

Kommt mir eher wie gut verteilte Starrsinnigkeit in jedem Alter vor.Vielleicht mal die eigene Nase anpacken. Gang zum Sozialpsychiatrischen Dienst hilft da sicher weiter.

Das ist schon eine Aussage, die ihresgleichen sucht. Du hast offensichtlich in deinem realen Leben schwerwiegende emotionale Probleme, die du versuchst im Internet zu kompensieren. Such dir bitte Hilfe. Gute Verhaltenstherapeuten gibt es sicher auch in deiner Nähe.

ich merke, Du warst noch nie in so einer Situation und kannst Dir den Psychoterror nicht vostellen und was er mit einem Menschen machen kann. Manch Angehöriger hat Nerven wie Stahlseile, ein Anderer eben nicht. Der ist irgendwann runter mit der Bereifung, glaub´mal…

Grüße, Bernd

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… es handelt sich hier um gewachsene Strukturen, die über Jahrzehnte bestehen! -Welcher Emo-Zombie ist denn da bitte ad hoc in der Lage eben mal den Kontakt abzubrechen, den Lebenspartner nach X-Jahrzehnten zu verlassen und vielleicht „noch mal neu“ anzufangen???

Gefählich wird das Gemecker eben dann, wenn es die Umstehenden zermürbt und psychisch fertig macht. Dann gibt´s u.U. Depressionen mit allem was dazu gehört…

Grüße, Bernd

…das halte ich für eine sehr gute Idee! -Dort arbeiten in aller Regel gut ausgebildete Fachkräfte, die die Situation erkennen und auch mit dem Gesundheitsamt/ Amtsarzt zusammen arbeiten um ggf. weitere Schritte einzuleiten.(Psychiatrische Begutachtung, medikamentöse Einstellung so erforderlich etc.) Auch für die Angehörigen bringt der SPD entlastende Gespräche und zeigt oft gute Möglichkeiten in verfahrenen Situationen auf.

Grüße, Bernd

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Nun, dieses Verhalten besteht ja offensichtlich nicht erst seit gestern, und eswird letztendlich durch die Familienangehörigen, die es mit sich machen lassen, ermöglicht. Dies ist bei Suchterkrankungen ganz ähnlich.

Natürlich ist es nicht einfach, den langjährigen Partner zu verlassen bzw. den Kontakt abzubrechen, aber letztendlich ist das die einzige Möglichkeit, um sich selbst in Sicherheit zu bringen und den Verhaltensauffälligen zum Nachdenken und einer eventuellen Verhaltensänderung zu bringen.

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Besteht eventuell die Möglichkeit, dass die Mutter zu einem erwachsenen Kind zieht?

:paw_prints:

Wurde schon eine Betreuung in die Wege geleitet?

Klar,das sagt der Kopfmensche, der Psychologe, und auch ich suche in solchen Situationen einen Weg um Distanz zu bekommen!
Was aber seit sehr langer Zeit geübt ist, lässt sich meiner Erfahrung nach nicht in kurzerZeit auflösen. Da besteht eine Eigendynamik, die trotz schlechtester Umstände Trennungen verhindert. Beziehungsabhängigkeiten haben wie Du schon richtig schreibst, sehr ähnliche Strukturen wie Suchterkrankungen, sind es eigentlich auch…

Um diese Strukturen aufzubrechen erfordert es i.d.R. einen guten Therapeuten und den Willen zur Reflektion. (und den intellektuellen Zugang dazu) Das wird in der beschriebenen Situatin kaum allen Beteiligten möglich sein, da hier schon altersbedingte Veränderungen beschrieben werden, die auf Grundcharakteren aufbauen…

Ich habe es schon erlebt, dass sich die Kombatanten ganz plötzlich wieder sehr einig sind, wenn ein Helfer von aussen versucht die Struktur aufzubrechen. Er wird schnell als Feind erkannt und es entsteht eine Pattsituation.

Wie schon geschrieben, helfen oft Gespräche mit geduldigen Helfern die Situation zu entspannen und auch neue Wege zu finden. Das ist i.d.R. aber nicht in zwei mal 20min. erledigt…

Grüße, Bernd

…weswegen sollte ein Amtsrichter in diesem Falle einer Betreuung beschliessen und was sollte sie bringen?

Als Drohfaktor für den renitenten Tyrannen ist das gänzlich ungeeignet, der wird eher noch unerträglicher…

Ausserdem müsste er, so er emotional gesund ist und keine Fremd- oder Eigengefährdung vorliegt, einer Betreuung zustimmen. Wird er wohl kaum tun… und denn man tau, mit dem dann auch noch stinksaueren Opi…

Überzeugungsarbeit eines „verständigen“ Sozialarbeiters ist m.E. nach das Mittel der Wahl.

Grüße, Bernd

Nun ist „Altersstarrsinn“ nicht allzu selten eine Umschreibung für geistigen Abbau auf verschiedenen Gebieten, der über kurz oder lang eine Betreuung erforderlich macht (selbst schon mehrfach erlebt…)

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Nabend und vielen Dank für die weiteren Antworten.

Stimmt absolut. Dem zustimmen wird er nie.

Darauf wird es hinauslaufen. Wir sind ja alle beim selben Hausarzt. Ich spreche mal ihm über diese Möglichkeit. Er wird mir bestimmt den einen oder anderen Sachbearbeiter nennen können.

Leider nicht. Deren Wohnung ist Behindertengerecht umgebaut worden. Jeden Morgen kommt die Caritas und sorgt für die Basics, wie waschen, beim anziehen helfen und so.

Da ist was wahres dran. Beide sind 80 Jahre alt, da fallen Veränderungen schwer. Mein Bruder wohnt noch mit im Haus. Ich denke, ich werde ihn mit zum Hausarzt nehmen. Der kann uns sicherlich sagen, auf welche Anzeichen man im Verhalten unseres V… achten muss.

Gruß, warsteiner