Es ist ja schön, wie man soviel schreiben kann, ohne eine Frage zu beantworten.
Altersvorsorge ist ein weites Feld. Wenn es um geförderte Altersvorsorge geht und das Geld vorher wirklich nicht benötigt wird bieten sich erst einmal diverse Grundalternativen, diese sind jedoch nicht ein entweder/oder, sondern machen, um Förderungen optimail auszunutzen, in der Kombination Sinn.
Grundsätzlich gibt es erst einmal - neben der gesetzlichen Rente - die private Lebensversicherung, die betriebliche Altersvorsorge, die sogenannte Rürup-Rente und die Riester-Rente.
Was für wen in welchem Ausmaß Sinn macht, hängt in erster Linie von den persönlichen Lebensumständen und - ja auch - von der Risikobereitschaft ab. Wer Rürup-, Riester- und betriebliche Altersvorsorge sind nachgelagert besteuert, d.h. erst in der Rentenauszahlungsphase, können dafür aber aus dem Brutto bespart werden, um so Steuern- und Sozialabgaben zu sparen. Keine dieser Anlageformen kann in der Ansparphase beliehen werden (also z.B. nicht als Sicherheit für ein Darlehen verwendet werden).
Bei der privaten Altersvorsorge - sofern diese mindestens 12 Jahre vor dem Auszahlungszeitpunkt bestand - wird der Gewinn (Endbetrag - Beiträge) zur Hälfte besteuert. Die Anlageform ist beleihbar.
In allen Anlageklassen gibt es die „klassische“ Lösung analog zur Kapitallebensversicherung und die Fondsbasierte Lösung. Ich würde grundsätzlich zur Fondspolice raten, dem entsprechenden Anlegertyp kann man in dieser Anlageklasse immernoch durch gezielte Fondsauswahl gerecht werden. Als Daumenregel gilt, je länger die Anlage läuft, umso höhere Volatilitäten (Kursschwankungen) kann man eingehen, dabei arbeitet sowohl der Cost-Average-Effekt für einen, als auch der Umstand, dass sich über einen langen Zeitraum Volatilitäten zur Rendite ohnehin in der Auswirkung relativieren.
Bei einer Einmalanlage aus einer Erbschaft würde ich dennoch zumindest anteilig zu einem Depot raten. Zwar ist dies keine versicherungsgestützte Altersvorsorge, wird nicht gefördert und bietet auch keinen Steuervorteil, jedoch zumindest einen Teil des Geldes verfügbar zu halten, erscheint in den meisten Fällen sinnvoll.
Um eine gute Beratung zu ermöglichen, muss ein vernünftiger Berarater jedoch Faktoren einbeziehen wie Gehalt, Lebensalter, Steuerklasse, Sozialabgaben, welche betriebliche Altersvorsorge der Arbeitgeber anbietet, um diese qualitativ bewerten zu können, etc. Altersvorsorge ist ein komplexes Thema, das nicht einfach so pauschal beantwortet werden kann.
Der beste Tipp wäre es, Dir zwei von einander unabhängige _freie Makler_ zu suchen und Dich beraten zu lassen. Stelle dabei viele Fragen und achte darauf, dass Dir ein schlüssiges Gesamtkonzept ausgearbeitet wird. Wer dies nicht tut, berät Dich im Zweifelsfall schlecht.
Ich könnte Dir zwar Vorschläge machen, dies verstößt jedoch gegen die Forenregeln.
Viel Erfolg bei Deinem Vorhaben und es ist lobenswert, dass Du Dich um Deine Altersvorsorge kümmerst, das machen leider die wenigsten.