Altersvorsorge

Liebe/-r Experte/-in,

Ich bin Studentin, 27 und würder gerne noch ein zweites Studium abosolvieren. Die finanzielle Unterstützung dafür hätte ich und es macht mir nichts aus mit etwas weniger Geld zu leben. Allerdings mache ich mir Sorgen um meine Altersvorsorge. Ich habe etwas Geld (im 5 stelligen Bereich) von meiner Großmutter geerbt. Wie stelle ich es clever an um im Rentenalter noch möglichst viel von dem Geld zu haben? Gibt es da vielleicht staatliche Förderungsmaßnahmen?

Vielen Dank für Ihre Hilfe?

Hallo,

Ich beantworte mal die beiden Fragen da ich,um genauere Auskunft zu geben, mehr wissen müsste.
Student allein reicht mir nicht :

Studenten sind förderberechtigt, wenn sie einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen und Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen.

Die Förderung beträgt 154 Euro Grundzulage und 300 Euro für Kinder bzw.185 Euro für vor 2008 geborene Kinder.

So viel zur staatlichen Förderung. Es gibt auch noch andere Förderungen die aber eventuell erst später in Frage kämen.

Das geerbte Geld würde ich erst einmal als Festgeld anlegen, so dass ich damit flexibel bleibe bis ich beruflich auf festen Beinen stehe.
Natürlich könnte man dieses auch als Einmalbeitrag in eine Rentenversicherung einbringen.Ich halte diese Entscheidung aber noch für zu früh.
Empfehlen würde ich, Riesterrente…wenn möglich.Oder eine klassische Rentenversicherung, und auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung.

weitere Fragen beantworte ich gerne

Gruß
Gaby Hackenberger

Da gibt es natürlich diverse möglichkeiten, das Geld sinnvoll für sich arbeiten zu lassen, es kommt jedoch darauf an was für ein Typ Anleger sie sind. Für die Konservatieven gibt es hier festverzinsliche Wertpapiere, Bundesanleihen. Für die riskanten die Fondsgebundenen einmalanlagen (Laufzeit 12 Jahre beachten), Haben Sie sich schon mal über eine Immobilie gedanken gemacht, da hat man immer was von, jedoch die Lage machts. Sie sollten das mal persönlich mit einem Fachberater Ihres Vertrauen abklären, Vorsicht vor Bankberatern, die wollen meistens die Produkte der Bank verkaufen

Guten Tag,

zuerst einmal begreifen, dass wir uns nicht nur finanzökonomisch in einer historischen Ausnahmesituation befinden!

Da gilt nicht mehr, was 60 Jahre lang „gut“ war: „Was sind Sie für ein Sparer-Typ? Risikofreudig oder eher konservativ?“ Alles Quatsch!

Vor allen großen umwälzenden Ereignissen wurde das Volk nicht nur NICHT gefragt, es wurde auch stets von den Politikern in Unwissen bis zuletzt gehalten.

Betriebswirtschaftlich gesehen sind viele Staaten Konkurs. Die Frage ist, was eigentlich GELD überhaupt darstellt.

Historisch gesehen hat Gold diese Funktion -bis heute- seit tausenden von Jahren, bedingt auch Silber.

Gold hat praktisch zu allen Zeiten seinen gleichbleibenden inneren Wert behalten. Es schwankt heute nur, weil die Währungen, in welchen es gehandelt wird, mal besser und mal schlechter dastehen.

Man kann über histor. Zeiträume sehen, wie der Goldwert konstant blieb. Z.B. bekam man in England vor 200 Jahren für eine Unze Gold einen Maßanzug. Heute auch noch. Usw. usf.

GOLD ist GELD, keine Anlagekategorie.

Geld ist immer nur ein Anspruch auf Leistung/Lieferung, welcher über Nacht durch Inflation oder Währungsreform (Hierzu mal die Fach-Presse verfolgt? Ist aktuell!) zunichte gemacht wird.
Plötzlich hat Geld den Wert von Papier.

Gold dagegen ist ein realisierter Anspruch und stets liquide.

Mal nach dem Aufsatz von Alan Greenspan(!) über Gold aus 1966 googeln und staunen!!

Als Lektüre für den Anfang vielleicht:
Bocker: Zwanzig Totschlag-Argumente gegen Gold.

Dann mal viel Spaß!

Gruß Gunnar

Hey,
vielen Dank fr den Tipp, ich hab auch schon darüber nachgedacht. Aber ist der Goldpreis im Moment nicht ziemlich hoch? Fall Sie Erfahrung damit habe, wie läuft so ein Goldeinkauf ab und wo kann man das Gold lagern?

Mfg;
Katrin

Guten Abend ,

das hat mich auch früher ein Bekannter gefragt, ob der Goldpreis nicht zu hoch ist. Das letzte mal vor zwei Jahren, danach hat er zum Glück gekauft…
Goldpreisentwicklung z.B. bei kitco.com.

Unter Berücksichtigung der Inflation müsste er im Vergleich zum Höchststand in 1980 (850 Dollar) heute zwischen 2.000 und 3.000 Dollar stehen. Künstliche Drückung seit den 60er Jahren, da ein unerwünschter Indikator!
Der Goldpreis ist immer ein Spiegel der Verschuldung, des Gelddruckens und der Inflationsgefahr. Und da die wirtschaftl. Schwierigkeiten nicht über Nacht ausgeräumt werden können, kann er niemals über Nacht so stark fallen, wie z.B. ein Aktienkurs.

Gold erfüllt seinen Zweck -den Vermögenserhalt- nicht in einem Goldfonds, auf einem Metallkonto, nicht mal in einem Bankschließfach! Nur dann, wenn es unter Verwahrung des Eigentümers ist, ohne Wissen von Dritten. Also in einem versicherten Safe zu Hause, oder auf dem eigenen Grundstück eingegraben. Ganz ohne Scherz!

Und im Übrigen: Nichts glauben, alles selbst nachrecherchieren. Z.B. auf goldseiten.de.
Die Thematik ist leichter, als man annimmt, zumindest, wenn man sich nur Grundkenntnisse aneignen will.
Ansonsten hat man nie die letzte Sicherheit, die man für die eigene Psyche braucht. Für eine Studentin hoffentlich leicht zu begreifen?

Alles Gute,
Gunnar.

PS: Kauf nur persönlich in Tranchen unter 15.000 Euro, da sonst Ausweispflicht, bei üblichen Edelmetallhändlern in Großstädten, wie. z.B. pro aurum (Bln., München) oder Emporium (Hamburg). Googeln. Silber nicht vergessen, Gold war historisch in den meisten Ländern schon mal verboten. Geschichte wiederholt sich hier gerade.

Es ist ja schön, wie man soviel schreiben kann, ohne eine Frage zu beantworten.

Altersvorsorge ist ein weites Feld. Wenn es um geförderte Altersvorsorge geht und das Geld vorher wirklich nicht benötigt wird bieten sich erst einmal diverse Grundalternativen, diese sind jedoch nicht ein entweder/oder, sondern machen, um Förderungen optimail auszunutzen, in der Kombination Sinn.

Grundsätzlich gibt es erst einmal - neben der gesetzlichen Rente - die private Lebensversicherung, die betriebliche Altersvorsorge, die sogenannte Rürup-Rente und die Riester-Rente.

Was für wen in welchem Ausmaß Sinn macht, hängt in erster Linie von den persönlichen Lebensumständen und - ja auch - von der Risikobereitschaft ab. Wer Rürup-, Riester- und betriebliche Altersvorsorge sind nachgelagert besteuert, d.h. erst in der Rentenauszahlungsphase, können dafür aber aus dem Brutto bespart werden, um so Steuern- und Sozialabgaben zu sparen. Keine dieser Anlageformen kann in der Ansparphase beliehen werden (also z.B. nicht als Sicherheit für ein Darlehen verwendet werden).

Bei der privaten Altersvorsorge - sofern diese mindestens 12 Jahre vor dem Auszahlungszeitpunkt bestand - wird der Gewinn (Endbetrag - Beiträge) zur Hälfte besteuert. Die Anlageform ist beleihbar.
In allen Anlageklassen gibt es die „klassische“ Lösung analog zur Kapitallebensversicherung und die Fondsbasierte Lösung. Ich würde grundsätzlich zur Fondspolice raten, dem entsprechenden Anlegertyp kann man in dieser Anlageklasse immernoch durch gezielte Fondsauswahl gerecht werden. Als Daumenregel gilt, je länger die Anlage läuft, umso höhere Volatilitäten (Kursschwankungen) kann man eingehen, dabei arbeitet sowohl der Cost-Average-Effekt für einen, als auch der Umstand, dass sich über einen langen Zeitraum Volatilitäten zur Rendite ohnehin in der Auswirkung relativieren.
Bei einer Einmalanlage aus einer Erbschaft würde ich dennoch zumindest anteilig zu einem Depot raten. Zwar ist dies keine versicherungsgestützte Altersvorsorge, wird nicht gefördert und bietet auch keinen Steuervorteil, jedoch zumindest einen Teil des Geldes verfügbar zu halten, erscheint in den meisten Fällen sinnvoll.

Um eine gute Beratung zu ermöglichen, muss ein vernünftiger Berarater jedoch Faktoren einbeziehen wie Gehalt, Lebensalter, Steuerklasse, Sozialabgaben, welche betriebliche Altersvorsorge der Arbeitgeber anbietet, um diese qualitativ bewerten zu können, etc. Altersvorsorge ist ein komplexes Thema, das nicht einfach so pauschal beantwortet werden kann.

Der beste Tipp wäre es, Dir zwei von einander unabhängige _freie Makler_ zu suchen und Dich beraten zu lassen. Stelle dabei viele Fragen und achte darauf, dass Dir ein schlüssiges Gesamtkonzept ausgearbeitet wird. Wer dies nicht tut, berät Dich im Zweifelsfall schlecht.
Ich könnte Dir zwar Vorschläge machen, dies verstößt jedoch gegen die Forenregeln.

Viel Erfolg bei Deinem Vorhaben und es ist lobenswert, dass Du Dich um Deine Altersvorsorge kümmerst, das machen leider die wenigsten.