Hallo Kunstfreunde,
ich habe hier ein altes Bild. Es ist nichts besonderes und künstlerisch nicht wertvoll. Trotzdem würde es mich interessiern, ob jemand den Künstler Signierung (Hinze 1958) kennt siehe hier:
http://people.freenet.de/AlexPicker/Bild_Hinze2.JPG
falls ihr Fakten über den Maler des Bildes habt würde ich mich darüber sehr freuen.
Und nun würde es mich noch interessieren, was der abgebildete Mann darstellt. Ist es ein Jäger oder was sagt seine Kleidung über ihn aus siehe hier:
http://people.freenet.de/AlexPicker/Bild_Hinze1.JPG
Falls ihr mir nicht weiterhelfen könnt, dann schickt mir doch einfach einen Link unter dem ich vielleicht Hilfe bekommen könnte. Zum Beispiel in einem großem Kunstforum.
Danke schon mal im Vorraus!
Servus Alexander,
knapp an Deiner Frage vorbei, aber vielleicht trotzdem nützlich:
Es ist nichts besonderes und
künstlerisch nicht wertvoll.
Ich finde es auffallend, daß das Bild im Vergleich zu den üblichen Schinken Marke „Hirsch am Bergsee“ und „Schmachtende Spanierin“ technisch ziemlich gut gearbeitet ist. Die Farbe ist nicht als dicke Bechamelsoße auf den Malgrund gegipst, es ist mit dem Licht ziemlich sorgfältig umgegangen, und es sind keine anatomischen Fehler zu erkennen. Bei den üblichen Darstellungen aus dieser Sparte sitzt ein Kopf auf einer Ansammlung von Kleidungsstücken, und irgendwo hängen auch noch ein paar Hände dran. Interessant finde ich die Augenpartie, die zwar eine Leihgabe aus der Abteilung „Schmachtende Spanierin“ ist, aber technisch sehr fein - wenn auch als Stereotype - ausgeführt worden ist.
Es ist, denke ich, wahrscheinlich, daß der Maler Hinze kein Autodidakt gewesen ist. Mehr als der Aquarellist Schickelgruber Adolf hat er allemal gekonnt.
Und nun würde es mich noch interessieren, was der abgebildete
Mann darstellt. Ist es ein Jäger oder was.
Er trägt die normale „bessere“ Kleidung eines Bewohners des ländlichen Alpenraumes bis zu der mit WKII und der darauf folgenden „Kulturrevolution“ einhergehenden äußerlichen Angleichung aller an alle: Leinenhemd (hier mit einer Art Schillerkragen als Zugeständnis an die Mode des XX. Jahrhunderts), rotes Wams, wahrscheinlich Sämischlederhose, Rucksack. Der nicht übertrieben geschmückte und bekrempte Quasi-Tirolerhut kann noch in den fünfziger Jahren zum realistisch dargestellten Sonntigshäs gehört haben. – Im Alpenraum sind Bauern, soweit hinreichend begütert, gleichzeitig auch Jäger und in eigener Sache Förster. Ein Staatsförster ists jedenfalls nicht, die trugen in den fünfziger Jahren noch ausschließlich die jeweiligen Uniformen.
Gegendweise ist der grüne Hut wohl Kennzeichen des Mannes oder Burschen mit Jagdrecht im Gegensatz zum grauen oder schwarzen oder Strohhut.
Insgesamt ist die Darstellung ziemlich idealisiert: Die normale Kleidung im vor Tourismus und Eisenbahnbau bettelarmen Tirol waren bis ins zwanzigste Jahrhundert hinein für die meisten Bewohner -wiewohl sorgfältig sauber gehaltene und immer wieder zusammengeflickte - Lumpen.
Schöne Grüße
MM
Danke für deine ausführliche Antwort. Sie hat mir schon etwas weitergeholfen.