Hallo,
grundsätzlich finde ich es sehr lieb, dass Du dem Rentner ein schönes zu hause bieten möchtest. Weshalb die Freundin ihn abgibt und unter welchen Umständen kann ich ja gar nicht beurteilen. Vielleicht beteiligt sie sich ja an den Kosten, die in seinem Alter entstehen.
Grundsätzlich ist es aber so, dass man für ein nur noch bedingt reitbares Pferd mit den von Dir genannten Vorerkrankungen tendentiell mehr Geld für die Basisversorgung ausgibt als für ein gesundes im gleichen Stall. Und durch die Arthrose ist absehbar, dass die Reitbarkeit nicht für die Zukunft gegeben sein muss. Das kann auch viel von Dir, zB der Bewegung abhängen. Bei Arthrose ist gleichmäßige geradeaus-Bewegung, aber keine Überlastung, sehr hilfreich. Die Pferde „rosten“ sonst ein und die Arthrose verschlimmert sich.
wir haben ebenfalls einen 27jährigen Rentner mit Arthrose im Hüftgelenk und dem letzten Reheschub vor ich glaube 4 Jahren, also vielleicht recht vergleichbar.
Bei solch einem Pferd musst Du - von dem Stallbau, der Genehmigung, der Mistentsorgung, der Betreuung und den Pferdekumpels(zwingend!) abgesehen, auch Zusatzkosten und Zeitaufwand für die Gesundheit einrechnen.
Zudem klingelt es bei mir ein bißchen Alarm, wenn Du bei einem Rehepferd von der Wiese hinterm Haus schreibst… das muss vor allem im Frühjahr fast minutengenau dosiert werden, wenn überhaupt, um keinen Schub zu provozieren. Bei unserem wurde ein dicker Schub dadurch ausgelöst, dass eine RB eines anderen Pferdes, die ihn mit herein bringen sollte, ihn auf der Wiese „vergessen“ hatte.
Für den Rest des Tages brauchen die Pferde dann einen Paddock - am besten tun sich mindestens zwei Rehepferde zusammen, den man möchte ja kein gesundes Pferd dauernd für das Rehepferd von der Wiese nehmen und auf einen Paddock stellen müssen.
Weiterhin benötigt man, falls das Pferd denn Kraftfutter benötigt, ggf. spezielles Kraftfutter (für ein Rehepferd alles möglichst zuckerarm), das ein Stück teurer ist als das normale.
Wenn es euch nur darum geht, dass Du Dich besser um ihn kümmern kannst, und Du die Voraussetzungen bei Dir am Haus hast, incl. zweitem Pferd, wäre es vllt. eine Idee, die Freundin zu fragen, ob sie ihn behält und bei Dir (zu null) unterstellen will, dafür kümmerst Du Dich um ihn. Sie hätte dadurch eine Kostenersparnis und Du hättest das Pony bei Dir. Es muss nicht, aber es können bei solch einem vorerkrankten Pferd hohe Tierarztkosten aufkommen(mal vom Stichwort Cushing wg. der Rehe ganz abgesehen).
Wg. der Rehe kann man auch mal bei hufreheforum.org vorbeischauen.
Ich möchte es nicht schlimmer darstellen, als es ist - unserer kann auch wieder mit einer Futterbremse ab Sommer meistens ganztags auf die Wiese - aber man muss halt aufpassen und sich eine Menge Gedanken machen.
LG
Jana