Altkleidercontainer

Guten, frostigen Morgen,
seit Jahren stehen in unserem kleinen Dorf zwei Altkleidercontainer (DRK und Volkssolidarität). Man bittet auf Hinweisschildern um saubere, tragbare Kleidung. Schuhe sollen paarweise gebunden eingeworfen werden. Habe mich immer an die Aufforderung gehalten. Ausrangierte Klamotten wurden von mir vorher schön gewaschen, gebügelt und bei Bedarf auch repariert :frowning:.
Nun höre ich, die Besitzer dieser Altkleidercontainer verkaufen den Inhalt und die Textilien gehen in den Reißwolf.
Ist Euch bekannt, was mit dem Inhalt der Behälter passiert und ob der Erlös wirklich bedürftigen Menschen zugute kommt?
Gruß - Christina

Hallo!

Nun höre ich, die Besitzer dieser Altkleidercontainer
verkaufen den Inhalt und die Textilien gehen in den Reißwolf.
Ist Euch bekannt, was mit dem Inhalt der Behälter passiert und
ob der Erlös wirklich bedürftigen Menschen zugute kommt?

Früher dachten wir in Ö auch, dass die Kleider in Entwicklungsländer geschickt werden - und waren entsetzt, als wir erfuhren, dass die Kleider hier in Ö verkauft werden und nur der Erlös zur Unterstützung von Entwicklungsprojekten verwendet wird.

Aber am besten, du fragst direkt bei diesen Organisationen nach.

Hanna

Hallo,

lies mal hier: /t/wwas-passiert-mit-unterwaesche-in-der/6250637/3

Und dazu passend hier unter Altkleider: http://de.wikipedia.org/wiki/Altkleidersammlung

Außerdem hier: http://www.bmgev.de/mieterecho/327/11-altkleider-cl…

und hier: http://www.altkleider.com/sinnvolles-textilrecycling…

und hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Altkleidersammlung.

Altkleidersammlung ist ein Riesen- Geschäft.

Wenn Du möchtest, das die Kleidung kostenlos abgegeben wird, dann bring sie am Besten zur Kleiderkammer der nächsten Gemeinde oder Kirche…

Es grüßt
Yvisa

Hallo Christina

Altkleider und Schuhe gehören zu den Sekundär Rohstoffen.

In die ärmeren Gegenden der Welt kommt sowas nur nach mehrfacher Sichtung und Sortierung. Dabei haben dann verschiedene Parteien einen Reibach gemacht.
Der Ablauf, wenn es ordentlich zugeht:
Die Sammelorganisation verkauft das Zeug an einen Händler in Europa.

Der sortiert grob vor und gibt das weiter an Händler in Billiglohn Länder. Der Ausschuß wird zu irgendetwas (Putzlappen) verarbeitet.

Der zweite Händler sortiert noch einmal nach landesspezifischen
Gesichtspunkten (keine Bikinis nach Pakstan) und nach Schadensklassen.

Die klassifizierten Sachen werden dann gezielt an Abnehmer im eigenen oder in anderen Ländern verkauft.

Note: Selbst wenn die Sachen als Spenden bis zum geplanten Abnehmeer kommen, wird es immer einen Dorfältesten oder einen anderen wichtigen Menschen geben, der dabei noch ein paar Kröten verdient.

Ich habe mal die Wege von gespendeten Brillen verfolgt, besser man läßt es.

Mach dir nicht allzuviel Gedanken, du wolltest es doch sowieso nicht mehr, vielleicht solltest du das Bügeln einsparen.

Gruß
Rochus

Hallo,

Früher dachten wir in Ö auch, dass die Kleider in
Entwicklungsländer geschickt werden - und waren entsetzt, als
wir erfuhren, dass die Kleider hier in Ö verkauft werden und
nur der Erlös zur Unterstützung von Entwicklungsprojekten
verwendet wird.

Das ist ja wohl auch die einzig sinnvolle Vorgehensweise, denn warum sollen wir in den Entwicklungslaendern den Schneider, Schuster etc. mit unseren Sachspenden die Lebensgrundlage entziehen?

Tschau
Peter

Hallo Rochus,
danke für die Antwort. Klar, trage ich die Sachen nicht mehr. Will, trotz der guten Qualität und gutem Zustand, selbverständlich nichts dafür haben, nicht daran verdienen. Dachte halt immer nur, man hilft damit Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns. Ich werfe da auch keine Lumpen rein!
Wenn das wirklich alles so läuft, enttäuscht es mich doch einigermaßen. Werde meine Gewohnheit trotzdem nicht aufgeben - außer bügeln.

Gruß - Ch.

Hi Yvisa,
ist das nicht erschreckend? Man kommt sich doch ziehmlich veräppelt vor. Hoffe, es kommt doch noch etwas bei den Hilfsorganisationen an.
Gruß - Ch.

Hallo!

Aber am besten, du fragst direkt bei diesen Organisationen
nach.

Das werde ich ganz bestimmt tun.

Hanna

Vielen Dank und Gruss nach Österreich.
Christina

Hallo Christina,

von uns werden Keine Altsachen in DRK und sonstige Container geworfen,die werden in gebraucht-Läden für viel Geld verkauft oder weit nach Übersee verkauft.

Da bei uns auf der Fa.viele Fundsachen gefunden werden,bringen wir sie ca. alle 4-5 monate direkt in eine Obdachlosen oder 1€ Hilfsorganisationen bzw. Asyl wo sie mit Freude genommen werden.

Was dabei ganz weichtig ist,das wir genau wissen in welche Hände es kommt.

Gruß
Mücke HH

Hi,

dann schau ob es in der nächsten Stadt nicht eine Kleiderkammer gibt - die nehmen gute Sachen immer sehr gerne…

Grüße

Hallo !

Es gab vor kurzem im Fernsehen einige sehr interessante Berichte über die Altkleidersammlung und wie dadurch Afrikas eigene Textilindustrie (am Beispiel Kenias)weitgehend zerstört wurde.
Sie konnte nämlich nicht mit den Preisen der dort importierten Altkleider aus Europa und USA konkurieren.

Ja,die Kleidung wird hier in Europa sortiert und zu großen Ballen gepresst nach Afrika verschifft und dort an Großhändler verkauft,die dann wiederum die Zwischen- und Endhändler auf den örtlichen Märkten beliefern.

In der Regel bekommen die Träger der Logos auf den Sammelboxen hierzulande Geld von den Aufstellern,wenige lassen selbst sammeln und nehmen die guten Sachen in eigene Notlager für Katastrophenhilfe etwa.

Das meiste ist dafür zu viel oder ungeeignet,das übernehmen Verwerter,das bessere eben nach Afrika (bringt Geld!),schlechtes wird zu Putzlumpen aufgetrennt(wenn überhaupt noch rentabel vermarktbar) oder als Faserrohstoff,Brennstoff verwertet.

Wenn Du Sachen hast,die noch tragbar sind,nicht jahrzehntealt und unmodisch (denn warum sollten Bedürftige solche Sache haben wollen!),dann gibt sie in den örtlichen Kleiderkammern ab.
DRK und andere soziale Träger unterhalten so etwas in fast jedem Ort.

Aber deren Lager sind ebenfalls meist randvoll und sie nehmen nicht alles an.

Deshalb ist für viele eben doch die Sammelbox der Weg der Entsorgung.

Man kann schon überlegen,ob man es nicht gleich in den Hausmüll gibt.
Das mag seltsam klingen oder man sagt „dafür ist es doch zu schade!“,ja das kann sein,aber wenn man es nicht mehr braucht und andere es auch nicht brauchen werden ?
Nur unser schlechtes Gewissen lässt uns vor der Mülltonne erschrecken.

Wenn man es recht betrachtet,ist es aber nicht völlig von der Hand zu weisen,es so zu entsorgen. Es wird thermisch genutzt,ersetzt also Brennstoff,hat also doch noch einen „Wert“,jedenfalls volkswirtschaftlich.

Das ist alles nicht sehr schön,ich weiss.

MfG
duck313

Kleiderkammer
Hi,

ja, das ist leider so. Und wenn man Glück hat, wurde für den Teppich des neuen Autos die alte Designerbluse verarbeitet :wink:

Ernsthaft, aus diesem Grund gebe ich meine noch tragbaren aber aussortierten Klamotten bei der örtlichen Kleiderkammer ab. Die nehmen das gerne an.

Gruss,
Little.

Hallo !

Falls es interessiert,unter dem afrikanischen Begriff „Mitumba“,was in etwa übersetzt " Hemd des toten weißen Mannes" bedeutet,findet man im Netz viel Infos rund um das Altkleidergeschäft in Afrika.

Warum „Hemd des TOTEN weißen Mannes“ ?
Weil nach dortiger Auffassung,diese Kleider von den Toten stammen müssen,weil sonst niemand seine Kleidungsstücke verschenkt und weggibt.

MfG
duck313

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Danke an Euch alle, die Ihr mir die Augen
geöffnet habt. Es ist unglaublich!
Grüße - Christina

Hallo,

geöffnet habt. Es ist unglaublich!
Grüße - Christina

Sieh es mal so: Der Altkleidercontainer ist ein Service für dich. Wenn es ihn nicht gäbe, würdest du deine Kleidung in den Hausmüll werfen müssen oder - mit der entsprechenden Mühe - zu einer Kleiderkammer bringen, was natürlich das Beste wäre.

Für den Service lassen sich die Organisationen, auch DRK und MHD, bezahlen. Immerhin verwenden DRK und MHD ihre Einnahmen dann für gemeinnützige Zwecke.

Cheers, Felix