Aluminum oxidschicht

Hallo,

ich habe eine kleine Frage. Und zwar habe ich durch zufall einen Artikel im Internet gesehen. Es gibt angeblich einen alten Fund aus Aluminium, der angeblich 1 Million Jahre alt sein soll. Die Oxidschicht soll 1 mm betragen. Dummerweise ist das Objekt mit der 1mm dicken Oxidschicht einfach so verschwunden. (warum wohl ? :wink: ) Also mir geht es jetzt weniger um den Wahrheitsgehalt der Geschichte sondern mehr um chemische Grundlagen. Hier übrigens der Link zum Artikel:
http://www.freenet.de/freenet/wissenschaft/paranorma…

Also was mich interessiert ist, ob sich nach 1 million Jahren eine 1mm dicke Oxidschicht bilden kann? Die Oxidschicht von Aluminium erreicht m.W. eine dicke von 0,5 mikrometern und dann ist Schluss, da Sauerstoff und Wasser nicht mehr zum Metall vordringen können.

Wie kann dann eine 1mm dicke Schicht entstehen? (wohlgemerkt bestätigt ist das nicht, dass dieses Objekt wirklich eine dermaßen dicke Oxidschicht besitzt bzw. ob es überhaupt älter ist als 50 Jahre, da das gefundene Objekt stark einer Baggerzinke ähnelt :wink: )
Aber dennoch würde mich interessieren, ob und wie sich nach langer Zeit so eine Schicht bilden könnte?

Also m.E. wäre evtl. möglich, da Wasser und Säuren im Boden die oxidschicht auf lange Zeit gesehen „anlösen“ können und dadurch das blanke Metall freilegen. So könnte die Schicht wachsen. Was haltet ihr von meiner Theorie?

Also m.E. wäre evtl. möglich, da Wasser und Säuren im Boden
die oxidschicht auf lange Zeit gesehen „anlösen“ können und
dadurch das blanke Metall freilegen. So könnte die Schicht
wachsen. Was haltet ihr von meiner Theorie?

Ich meine, dass Aluminiumgegenstände im Boden regelrecht zerfressen werden. Da sind Huminsäuren, Salze und Komplexbildner im Boden die das erledigen.
Übrigens: Der Wahrheitsgehalt von 1 Mio Jahre ist m.E. gleich null.
Udo Becker

Danke dir. Ich halte den Artikel ebenfalls für blödsinn.
Also wird es vermutlich ein Gegenstand der Neuzeit sein, der durch agressive Bodenbestandteile angegriffen wurde.

Dann stimmt das schon, dass unter normalen Bedingungen die Oxidschicht ca. 0,5 µm dick wird und auch nicht dicker wird? (sofern sie nicht durch Wasser, Säure, etc… angelöst wird denn 100% Wasserunlöslich ist sie ja m.W. nicht)

Hallo Fragewurm,

Auf den Artikel mag ichnicht eingehen …

Also was mich interessiert ist, ob sich nach 1 million Jahren
eine 1mm dicke Oxidschicht bilden kann? Die Oxidschicht von
Aluminium erreicht m.W. eine dicke von 0,5 mikrometern und
dann ist Schluss, da Sauerstoff und Wasser nicht mehr zum
Metall vordringen können.

Bei der Anodische Oxidation (Eloxal) werden die Schichten schon 20µm Dick.

Mit Sputtern kann man dann eigentlich beliebig dicke Schichten erzeugen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sputtern#Reaktives_Sput…

MfG Peter(TOO)

Mit Sputtern kann man dann eigentlich beliebig dicke Schichten
erzeugen:

Mensch Peter,

dann konnten die vor 1 Mio Jahren schon sputtern, was für eine Sensation.

Gruss Reinhard

Hallo Mordor,
dieser Artikel ist schon auf Grund der absolut idiotischen Verwechslung von Mastodon und Saurier so hirnrissig, dass auch der Rest wohl jeder Wahrheit ent"bärt".
Die Herstellung von Alu-Legierungen vor 10 Mi"au" Jahren war für unsere Vorfahren genau so wie das Draufspucken ein Klacks. Aber vielleicht kann „Dehnicken“ das mit Besuchern aus dem All erklären.
Auch die Aussage, dass das Stück verschwunden ist, spricht sehr dafür, den ganzen Artikel in den Bereich „Spinne in der Juck-palme“ zu schieben.
Für mich gequirlte Endausscheidungsprodukte.

Gruss vom KS

Hallo,

Also denkt ihr auch, dass die Oxidschicht unter Normalbedingungen ca. 0,5 µm dick bleibt, oder?
Einzig was ich mir noch vorstellen könnte, wäre Diffusion (Also Alu oder Sauerstoff durch das Oxid). Aber dem wiederspricht eigentlich die hohe Schmelztemperatur von Aluminium und ganz besonders dem Oxid. Diffusionsvorgänge in Metallen laufen ja thermisch aktiviert ab. Bei Hochtemperaturwerkstoffen spricht man logischerweise von Diffusion (Zundern) aber da sind Temperaturen von 400°C+ im Spiel. Ich habe mal gelesen, dass lt. einer Faustformel die Diffusion in Metallen ab ca. 40% des Schmelzpunktes in Kelvin startet. Das wird bei Alu bei Raumtemperatur nicht erreicht und schon garnicht bei Aluminiumoxid (Schmelzpunkt über 2000°C), daher sollte man diffusion ausschließen können, oder?

Also gibts nicht viele Möglichkeiten. Entweder das ist ein Material aus der Neuzeit, welches durch aggressive Bodensalze , säure, usw… zerlegt wurde (ein 1 mio Jahre altes Alu wäre vermutlich schon längst durch Salze, etc… zerlegt), oder das Material gab es nie :wink: Ich finde den Artikel ebenfalls blödsinnig und unglaubhaft, zumal das Objekt ja verschwunden ist

Also gibt es eigentlich nur 2 Zustände. Entweder das Material korrodiert durch Salze, etc. aber dann korrodiert es sicherlich innerhalb weniger Jahre bis Jahrzehnte oder es korrodiert nicht, dann müsste die Oxidschicht ja bei 0,5 µm stehen bleiben, sehe ich das so richtig ?

Hi,
Aluminium ist extrem unedel un daher nicht in reiner (gediegen) Form vorhanden.
Die Herstellung von Alu kostete nach Erfindung der Herstellung (Deville, Frankreich, chemisch, 1855) ein Vermögen (Alu war so teuer wie Gold, Tafelbesteck der Zarenfamilie, „Silber aus Lehm“), bevor nach der Dynamo Erfindung (Siemens) die elektrolytische Herstellung aus einem niedrig schmelzenden Salzbad (Hall, USA + Heroult, Frankreich, um 1887/1890) großtechnisch möglich wurde. Bayer erhielt ein Patent für Al2O3 Gewinnung aus Bauxit (mit Kryolith - Flußmittel, Schmelzpunktsenker), um 1892.
Das belegt, daß in grauer Vorzeit keine Alu Herstellung möglich war, sein konnte (Rein Alu gibts in der Natur nicht, Herstellung war in der Vorzeit unmöglich)!
Alu erleidet an Luft eine Passivierung, die als Al2O3 und Al(OH)3 bzw. AlOOH (Boehmit) als Deckschicht vorliegt. Deren Dicke beträgt max. 2-3 mü. Dicker geht auf natürlichem Weg nicht, da ja eine Passivschicht ein Isolator/ Nichtleiter ist.
Bei Zuhilfenahme von Strom kann eine Eloxalschicht von bis 150 mü (max. geschätzt

Hallo Fragewurm,

Also denkt ihr auch, dass die Oxidschicht unter
Normalbedingungen ca. 0,5 µm dick bleibt, oder?

Gesetzt den Fall, das Teil ist von einem ausserirdischen Raumschiff abgefallen.

Wieso gehst du davon aus, dass das ALU bei der Fertigung blank geblieben ist?

Bei uns sind diverse Oberflächenbeschichtungen auch Stand der Technik

MfG Peter(TOO)

Stimmt, du hast recht :wink: Ich glaube auch den Schwachsinn nicht. Denn normalerweise müsste sich das Alu durch agressive Bodenbestandteile auch schon längst zersetzt haben.

Dann stimmt das schon, dass unter normalen Bedingungen die
Oxidschicht ca. 0,5 µm dick wird und auch nicht dicker wird?
(sofern sie nicht durch Wasser, Säure, etc… angelöst wird
denn 100% Wasserunlöslich ist sie ja m.W. nicht)

Genau. Man nennt das Passivierung, wenn die Oxidschicht das darunter liegende Metall schützt. Bei Al kann man die Oxidschicht elektrolytisch dicker machen und das Al zusätzlich schützen („Eloxal- Verfahren“).
Udo Becker

Hallo Mordor:
Es gibt angeblich einen

alten Fund aus Aluminium, der angeblich 1 Million Jahre alt
sein soll. Die Oxidschicht soll 1 mm betragen. Hier übrigens der Link zum Artikel:
http://www.freenet.de/freenet/wissenschaft/paranorma…
Also was mich interessiert ist, ob sich nach 1 million Jahren
eine 1mm dicke Oxidschicht bilden kann? Die Oxidschicht von
Aluminium erreicht m.W. eine dicke von 0,5 mikrometern und
dann ist Schluss, da Sauerstoff und Wasser nicht mehr zum
Metall vordringen können.
Wie kann dann eine 1mm dicke Schicht entstehen?
Also m.E. wäre evtl. möglich, da Wasser und Säuren im Boden
die oxidschicht auf lange Zeit gesehen „anlösen“ können und
dadurch das blanke Metall freilegen. So könnte die Schicht
wachsen. Was haltet ihr von meiner Theorie?

Bei oxydiertem Aluminium (z.B. eloxiertes Aluminium aus anodischer Oxydation) kann die Oxydschicht durch NaOH-Lösung (Natronlauge)oder Quecksilber problemlos zerstört werden, sodass die Oxydation des Aluminium immer weiter geht. Zitat aus Holleman.Wiberg, Lehrbuch der anorganischen Chemie: Die Bildung einer zusammenhängenden Al-oxidschicht lässt sich verhindern, indem die oxidierte Oberfläche des Aluminiums mit Quecksilber (Hg) oder HgCl2 Quecksilberchlorid amalgamiert (Hg/Al-Legierung) wird. Ein so amalgamiertes Al-Blech oxidiert ausserordentlich leicht. Beim Liegen an der Luft schiessen in kurzer Zeit weisse Fasern von Aluminiumoxid-Hydrat empor, die das Blech wie mit „Schimmel“ bedecken. Spuren von Hg oder HgCl2 im Boden sind keine Seltenheit. In Sizilien gibt es eine Stelle da kommt Hg metallisch aus dem Boden. Mach das Experiment Hg/Al-Amalgam mit Spur Hg (Giftig!) oder HgCl2 (Giftig) in einem Labor mal, da staunst Du! Gruss. Paul