Am Halsband ziehen um den Hund sitzen zu lassen?

Hallo Jule,

Da aber kein Mensch auf Dauer auch nur annähernd so konsequent handelt wie ein Hund…

Herrlich!
Ich war immer so beeindruckt, was schon mein Welpe bei der Trainerin alles „konnte“!

Mich würde mal interessieren, ob die Hunde von Hundetrainern denn wirklich alle so toll funktionieren, wie sie es denn einem im Kurs zu ermitteln versuchen.

Herzliche Grüße

Hallo aqua-alta,

Mich würde mal interessieren, ob die Hunde von Hundetrainern denn wirklich alle so toll funktionieren, wie sie es denn einem im Kurs zu ermitteln versuchen.

Manchmal ja. Oft aber auch nicht - und das aus ganz unterschiedlichen Gründen. Im Zusammenleben mit einem Hund sind auch Trainer nicht 24 Stunden am Tag konsequent, was zur Folge hat, dass auch die privaten Waus Nischen finden, in die sie entwischen können.

Manche Trainer sind einfach Nieten in Sachen Hundeerziehung. Darunter fallen die Stachelwürgerbesitzer ebenso wie die, deren Hund als klassicher „Dertutnix“ ständig Mensch und Hund belästigt.

Bei vielen - gerade oft den Erfahrenen - ist es aber auch so, dass sie sich Hunde ins Haus holen, die nicht unbedingt einfach sind. Diese Hunde sind u.U. weit davon entfernt, perfekt erzogen zu sein, haben aber möglicherweise dennoch den für sie bestmöglichen Ausbildungsstand erreicht, WEIL sie sich in fähigen Händen befinden.

Gute Trainer erkennt man meist daran, dass sie ihre Hunde nicht verstecken, aber mögliche Probleme (wie Aggressivität) offen kommunizieren. Vor allem können sie einschätzen, ob und in welcher Form ihr eigener Hund in Kontakt mit den Teilnehmerhunden kommen sollte. Das gilt vor allem im Umgang mit Welpen und Junghunden.

Bei sehr gefragten Trainern kommt manchmal auch das Problem hinzu, dass ihnen phasenweise wenig Zeit bleibt, mit dem eigenen Hund zu arbeiten.

Schöne Grüße,
Jule

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Liebe Jule,

herzlichen Dank für die offenen Worte!

Nobody is perfect :wink:

Liebe Grüße

Hi Kathleen,

vielen Dank für den langen Beitrag.
Ich denke mal, es ist rassenabhängig, wo die Präferenzen liegen.
Also unseren Hund schert es wenig, ob er etwas für uns machen darf oder nicht. Eigentlich macht ihm nur das Jagen und apportieren von allein Spaß. Nun- es ist eben ein Jagdhund :smiley:DD
Die Augen werden groß, die Zunge hängt raus, die Lefzen hängen als wenn er lächelt. Wenn ich einen Ball werde, woran ein kleiner unechter Eichhörnchenschwanz hängt, bringt sie die Beute freudig zurück und bekommt als Dank ein Leckerli. Aber sonst… auf Kommande herkommen nöööööö…

Liebe Grüße

-BARBARA-

Guten Morgen Babsi,

Ich denke mal, es ist rassenabhängig, wo die Präferenzen
liegen.

sicherlich, daher vorab auch meine Einschränkung.

Also unseren Hund schert es wenig, ob er etwas für uns machen
darf oder nicht. Eigentlich macht ihm nur das Jagen und
apportieren von allein Spaß. Nun- es ist eben ein Jagdhund

DDD

Zum Thema Leckerlies und klaren Ansagen:

Ich vergleiche es mal mit Menschen im Berufsleben. Manche haben gelernt (oder haben die Veranlagung), ohne sich an Regeln halten zu müssen, Geld/Anerkennung zu bekommen. Aber der Job an sich macht ihnen überhaupt keinen Spaß/bietet zu wenig Abwechslung - und eigentlich versteht man sich ja überhaupt nicht mit seinen Kollegen. Aber solange das Geld stimmt - so what, da nehme ich mal einen Anschnauzer meines Chefs hin, da ich ihn ja ohnehin nicht ernst nehme.

Andere haben gelernt (oder haben die Veranlagung), kooperativ/sozial zu arbeiten, ihnen macht der Job Spaß, so dass ein erfolgreich verlaufenes Projekt mehr wert ist als Geld - aber erfolgreich kann ein Projekt nur sein, wenn klare Ansagen/Absprachen erfolgen und alle Beteiligten sich gegenseitig respektieren. Bleiben klaren Ansagen/Absprachen aus/werden nicht eingehalten, kann trotz Kooperationsbereitschaft Frust/Verweigerung/Unsicherheit entstehen.

Die Augen werden groß, die Zunge hängt raus, die Lefzen hängen
als wenn er lächelt. Wenn ich einen Ball werde, woran ein
kleiner unechter Eichhörnchenschwanz hängt, bringt sie die
Beute freudig zurück und bekommt als Dank ein Leckerli.

Aber wenn sie die Beute freudig zurückbringt, warum gibst Du ihr dann ein Leckerlie? Ein euphorisches „Super“ reicht doch vollkommen aus. Sie hat doch Spaß! Lach, wenn ich meinem Hund jedes Mal ein Leckerlie in den Hals steckte, wenn ihm etwas Spaß macht, bekäme ich von meiner Tierärztin beim nächsten Jahrescheck/der Gewichtskontrolle so richtig einen auf den Deckel! :smile:

Deine Hündin sollte nur dann ein Leckerlie bekommen, wenn sie etwas macht, was Du willst und wenn sie es korrekt ausgeführt hat. Spaß muss ich doch nicht belohnen - oder würdest Du einem Kind ständig Schokolade in den Mund stecken, nur weil es sich an einem neuen Spielzeug erfreut?

sonst… auf Kommande herkommen nöööööö…

Glaubst Du, man könnte von einem mit Schokolade vollgestopften Kind, was so in sein Spiel vertieft ist, Aufmerksamkeit erwarten (ins Bett gehen, sich mal ruhig auf einen Stuhl setzen o.Ä)? :smile:

Macht es nicht viel mehr Spaß gemeinsam zu spielen, neue Spiele zu entdecken, zu verstehen geben, dass jedes Spiel eben auch Regeln hat, und dann als „Autoritätsperson“ klar sagen zu können, jetzt ist Schluss - ab ins Bett? Ohne Diskussionen, die ein Hund noch weniger versteht als ein Kind! :smile:

sonst… auf Kommande herkommen nöööööö…

Ich kann Dir nur sagen, wie ich es bei meinem Hund gemacht habe:

Wenn Deine Hündin so „verrückt“ nach dem Ball mit dem Eichhörnchenschwanz ist, dann nimm diesen mal in die Hand und geh einige Meter und ignoriere Deine Hündin vollkommen. Ich vermute mal, sie wird nicht von Deiner Seite weichen, eventuell an Dir hochspringen, nur um an das Teil zu kommen. Falls sie aufdringlich wird, einfach nur streng „Nein“ sagen, weitergehen und ignorieren.

Wenn sie irgendwann mal „ruhig“ (soll heißen, sie schaut zwar auf ihre Beute, „belästigt“ Dich aber nicht), kannst Du sie mit dem Wurf des Balls belohnen - aber nur mit dem Wurf, nicht mit Leckerlies. Hierbei keine großartigen Reden schwingen. Dann wendest Du Dich wieder ab und ignorierst sie. Wenn sie dann wieder mit dem Ball zu Dir kommt und ihn Dir vor die Füße legt, lob sie einfach nur mit einem euphorischen „Super“! Dann gehst Du mit dem Ball in der Hand wieder - wie gehabt - weiter und ignorierst sie.

Das Ziel: Sie muss verstehen, dass der Ball Dir gehört und Du nur mit ihr spielst, wenn sie nach Deinen Regeln spielt.

Mehr fällt mir jetzt auch nicht mehr ein! :smile:

Außer dass die alte, verfressene Hündin meiner Mutter die Leckerlies verweigert, wenn wir am Kanal schwimmen sind - das macht ihr so viel Spaß! Du solltest daher eventuell noch einige weitere Aufgaben/Beschäftigungen für Deine Hündin finden, die sie „aufmerksamer“ machen.

Liebe Wochenendgrüße

Kathleen

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Schade
dass ich nur ein Sternchen vergeben kann.

Gut gebrüllt, Löwin :smile:

Schöne Grüße,
Jule