Am kleinen Zeh was gebrochen/nicht in Ordnung?

Hallo Allerseits,

ich bin mit dem rechten Fuß an einer Stufe hängengeblieben und gestürzt. Nun habe ich schon Wochen Schmerzen im Bereich des kleinen Zehs. Alle Ärzte sagen, da wäre nichts (Röntgen und MRT). Da ich nun absolut keine Ahnung hier mal ein Link, wo der kleine Zeh zu sehen ist:

Ich habe mal was eingekreist.

Um das klarzustellen, ich benötige keine Diagnose mit Behandlung oder sowas. Ich hätte nur gerne die Info, ob diese komische Trennlinie evtl. ein Bruch/Teilbruch sein könnte oder ob das ein normales anatomes Erscheinungsbild ist.

Vielen Dank im Voraus.

MfG

AL

Ich bin kein Arzt, aber wenn mehrere Ärtze dieses Röntgenbild bereits beurteilt haben und keinen Bruch feststellten dann besteht normalerweise kein Grund zur Sorge.

Hallo AL,

Du meinst diese S-förmige Linie?

Nun, schau dir mal an wo die Knochen sind, da es ein MRT ist, sind die Knochen dunkel gezeichnet.
Da ist also gar kein Knochen der brechen kann. Vermutlich ist das ein Blutgefäss, welches die Linie bildet.
Hier mal ein Bild der Knochen, ist auch ein linker Fuss und die selbe Lage wie deine Aufnahme:

Und hier wären die Blutgefässe:


Wie du sehen kannst, verläuft da eine Vene (blau) auch S-förmig an dieser Stelle.

MfG Peter(TOO)

Ich sehe nur dass Du unter einer Fehlstellung des großen Zehs leidest (Hallux Valgus- Ballenzeh).

Du siehst also eine Bruchlinie, die weder der Röntgenfacharzt noch der Orthopäde gesehen haben ? Beide sehen solche Bilder täglich mehrfach und müssen sie interpretieren.
Ich würde ihnen schon vertrauen.

Hallo Allerseits,

schon mal vielen Dank für die Antworten und Links.

Was das Vertrauen anbelangt und um meine Motivation für diese Online-Frage klarzustellen, hier kurz die Geschichte meines rechten Knöchels vor ein paar Jahren:


  • nichts vorgefallen (umgeknickt o. ä.)
  • Sonntags ins Bett gegangen; ich merkte nur irgendeine minimale Unregelmäßigkeit
  • Montags versucht aufzustehen; absolut nicht möglich den Fuß zu belasten; Krücken notwendig
  • Röntgen beim Orthopäden
    -…„da ist nichts zu sehen“… -> bekam so ein Stützverband zwischen Gips und Mull; Krankschreibung 10 Tage
  • 10 Tage später Nachuntersuchung; immer noch starke Schmerzen; neuer Stützverband; Krankschreibung
  • Nach Ende Krankschreibung konnte ich immerhin humplend laufen; keine weiteren Maßnahmen verschrieben:
    Motto: abwarten und Teetrinken
  • Also ein paar Wochen gehumpelt
  • Dann ein neuerlicher Versuch bei anderem Doktor -> MRT notwendig
  • MRT gemacht; Ergebnis: …„da ist nichts zu sehen…“
  • Also weiter gehumpelt
  • Ein paar Wochen später zufällige Arzt-Empfehlung von Kollegen (extremer Spezialist in Orhtopädie). Der nimmt normalerweise nur Privatpatienten und auf Grund von voll auch da keine neuen; mit netter Dame geflirtet und meine Odyssee beschrieben; Hurra: Termin als Kassenpatient für 6 Wochen später bekommen
  • Termin findet statt. Sicherheitshalber hatte ich die Bilder und Videos der Untersuchungen (ihr erinnert euch: …„da ist nichts“…) dabei
  • Ich will jetzt nicht Lügen, aber es hat !!!wirklich!!! nicht viel länger gedauert: ca. 10-20 Sekunden nach dem Einlegen des MRT-Videos: …„Alles klar, eindeutig …viel latainischer Mischmasch…“; dann dreht er den Monitor und zeigt mir den Köchelbereich; und auch wenn ich absolut keine Ahnung habe, da hat etwas geleuchtet, dass auch ein noch größerer Laie als ich, als da nicht hingehörend erkannt hätte
  • lies mich in Hartschaum treten; Spezialeinlagen notwendig
  • ca. 2-3 Wochen danach war der Fuß komplett heile und belastbar

Diese Geschichte der Grund für meine angeknackste Vertrauensseeligkeit.

Um das mal auf meine eigene einfache Art zu erklären: mit Ärzten ist es wie mit Handwerkern, hast Du einen der Ahnung hat, ist die Wasserleitung gleich wieder heile, hat er Defizite im Fachwissen schimmelt Dein Haus…

MfG

AL

Hallo Allerseits,

hier noch die Geschichte des Problems:


  • 12.04.2016 Unfall; Fuß voll dick; kompletter Fuß war einziger Schmerz; aber was so ein echter Bruce-Willis-Ersatz ist :wink: sieht da mal drüber weg…
  • 1 Woche später zum Röntgen: …„da ist nichts“… (kommt mir bekannt vor). …„wahrscheinlich Sehnen überdehnt; evtl. auch angerissen“…; abwarten und schauen wie es wird; immerhin hat der erste Doc schon erwähnt, dass es Sachen gibt, die er auf den Röntgenbildern nicht sehen kann
  • 10 Tage später, stechende Schmerzen im Bereich zwischen kleinem Zeh und mittlerem Zeh (als ob ich dauernd in einen großen Nagel treten würde); hier blieb Bruce-Willis zeitweise die Luft weg
  • zweiter Termin, anderer Arzt; Fuß immer noch voll dick; wackeln an der Ferse, 10 Sekunden: …"Sehnen fest, sonst nichts zu sehen (auf den ersten Röntgenbildern, bei denen Arzt 1 erwähnte, dass sie evtl. nicht alles darstellen); Arzt 2: …„Schmerzen kommen nicht vom Unfall; falls ich dieser Meinung wäre müsste ich das beweisen“…; widerwillig Schmerztabletten verschrieben
  • 7 Wochen später schwillt der Fuß immer noch an; jetzt aber extrem
  • dritter Termin, Arzt 3; der ist immerhin leidlich überrascht, dass nach 8-9 Wochen das Teil nicht besser geworden ist; wackeln an der Ferse, 10 Sekunden: …"Sehnen fest, sonst nichts zu sehen (auf den ersten Röntgenbildern, bei denen Arzt 1 erwähnte, dass sie evtl. nicht alles darstellen); Stützen für den Knöchel? und Lymphen und Physiotherapie verschrieben
  • 2 Wochen später Arzt 4; wackeln an der Ferse …„Sehnen fest, MRT notwendig“…; Hurra, es tut jemand was!
  • MRT-Arzt-Diagnose: …„Mittelfußknochen intern angebrochen“…
  • Diagnose von Arzt 4: …„da ist nichts gebrochen“… (auch als Laie konnte man in dem erwähnten Bereich anhand einer Weißfärbung sehen, dass da was nicht stimmt - danke Arzt 1-3 für 8-10 Wochen mit Schmerzen)
  • erste Maßnahme, Vorfußentlastungsschuh
  • 10 Tage später, Fuß schwillt jetzt noch mehr an
  • Neuer Termin bei Arzt 4: Aircast Walker (wohl sowas wie moderner Gips); mal sehen wie es wird. Leider ist hier meine Arthrose im großen Zeh kontraproduktiv. Wenn ich die Klettbänder festzurre bleibt mir vor Schmerz dort auch öfters die Luft weg. Aber da weiß ich wo es herkommt und kann damit leben. Was ich jetzt feststelle, dass ich nach 4 Monaten den Fuß zum ersten Mal komplett flach aufsetzen kann ohne Nägel zu verspüren. Dieser Schmerz kommt jetzt immer aus dem rot eingekreisten Bereich, wenn ich die Zehen nach oben ziehe. Deswegen der Thread.

Ich hoffe auch diese kleine Story erkärt die Motivation meiner Anfrage und mein angeknackstes Vertrauen. Immerhin sind sich Arzt 4 und der MRT-Arzt (arbeiten im gleichen Gebäude) sich auch nicht einig.

MfG

AL

Hallo AL,

Klassisches Röntgen erzeugt einen Schattenriss. Da wo ein Knochen ist, kommen die Röntgenstrahlen nicht durch, an den anderen Stellen belichten sie den Film. Was also vor oder hinter dem Knochen ist, kann man gar nicht sehen. Auch eine Metallplatte schirmt alles ab.
Weichteile Sind für die Röntgenstrahlen durchsichtig. Einzig Wasser streut das Röntgenlicht etwas und erzeugt einen leichten Schatten auf dem Film. Entzündungsherde haben einen hohen Wasseranteil, deshalb auch die Schwellung. So eine Entzündung wirft dann einen etwas stärkeren Schatten. Da Organe etwas unterschiedliche Dichten aufweisen, kann man zumindest die Umrisse erkennen ober keine Details der Struktur. OK, Nieren-, Blasen- und Gallensteine zeichnen mehr wie Knochen, sind also meistens sehr gut sichtbar.

Man hat dann lange extra Röntgenfilme entwickelt, einerseits mit dem Ziel einer kleineren Dosis und andererseits einer besseren Zeichnung bei den Schatten.
Der nächste Schritt war dann, die Filme mit den Computer zu bearbeiten und mit Bildverarbeitung die Schatten besser sichtbar zu machen.

Heute verwendet man eigentlich nur noch Platten. Diese bestehen auch vielen kleinen Kondensatoren und funktionieren eigentlich gleich wie dein Hauptspeicher (dynamisches RAM) deines PCs oder den Sensorchips in Kameras.
Die Kondensatoren werden zuerst geladen und die ionisierende Röntgenstrahlung entlädt dann die Kondensatoren, wenn sie darauf trifft. Die Restladung jedes Kondensators kann dann in den Computer gelesen werden und wieder zu einem Bild zusammengefügt werden.
Die Platten sind empfindlicher als die Filme und die Entwicklung entfällt dabei auch noch.

Beim CT lässt man dann die Röntgenquelle um den Körper Kreisen. Damit kann man dich „in Scheibchen schneiden“ (etwa 1mm) und aus den Einzeldaten dann ein 3D-Bild zusammensetzen.

Beim MRT misst man eigentlich nur das Wasser :slight_smile:
Wasser hat einige spezielle physikalische Eigenschaften, unter anderen auch, dass sich die Moleküle nach einem Magnetfeld ausrichten. Man richtet also zuerst alle Wassermoleküle mit einem sehr starken Magnetfeld gleich aus. Dann werden sie mit einem Impuls aus dieser Ruhelage gebracht. Wenn sich die Moleküle wieder nach dem Magnetfeld ausrichten, senden sie dabei ein Signal aus, welche dann wiederum zu einem Bild zusammengesetzt werden.
Damit sieht man vor allem die ganzen Weichteile.
Nachteilig sind die hohen Kosten (Anschaffung und Betrieb) und wer Platzangst hat, bekommt leicht Panik in der engen Röhre.

Dann wäre noch die Sonographie (Ultraschall) als bildgebendes Verfahren. Hier sieht man auch die Weichteile, Allerdings ist die Auflösung nicht gut genug um z.B. Knochenrisse zu erkennen. Ein weiterer Nachteil ist, dass der Tastkopf einen guten akustischen Kontakt haben muss, der muss also stark auf den Körper aufgedrückt werden.

Daneben gibt es noch weitere, aber eher exotische Bildgebende Verfahren.

MfG Peter(TOO)

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